Grafschaft Ragath: Unterschied zwischen den Versionen
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{{Grafschaft|Wappen=[[Datei:Grafschaft-Ragath.jpg]]<br>Von Gold und Purpur geviert, auf den goldenen Feldern purpurne Reben, darüber die Grafenkrone|Herrschaft=Graf [[Brandil von Ehrenstein ä. H.]]|Einwohner= | {{Grafschaft | ||
Die '''Grafschaft Ragath''' ist die nordöstliche der vier Grafschaften des [[Königreich Almada|Königreiches Almada]]. | |Wappen=[[Datei:Grafschaft-Ragath.jpg]]<br>Von Gold und Purpur geviert, auf den goldenen Feldern purpurne Reben, darüber die Grafenkrone | ||
|Herrschaft=Graf [[Brandil von Ehrenstein ä. H.]] | |||
|Einwohner=98.000 Menschen, einige tausend Goblins, mehrere hundert Zwerge und Elfen|Anteil an Unfreien= | |||
|Geltende Rechtsordnung=Ragatisches Grafenrecht, Caldaier Grafenrecht | |||
|Städte und Ortschaften=[[Ragath]] (3.500), [[Franfeld]] (1.000), [[Heldor]] (1.000), [[Yasamir]] (850), [[Quirod]] (800), [[Schlangentodt]] (800), [[Valpokrug]] (700), [[Boral]] (600), [[Ciragad]] (600), [[Jurios]] (600), [[Schrotenstein]] (600), [[Khahirios]] (500) | |||
|Castillos=[[Feste Arbasim]], [[Falkenburg]], [[Grenzfeste Franfeld]], [[Burg Harmamund]], [[Khahirios|Castillo Khahirios]], [[Castillo Quaranca]], [[Castillo Ragath]], [[Scheffelstein (Castillo)|Castillo Scheffelstein]], [[Torre de Campofran]], [[Castillo Wildenfest]]|Bewaffnete= | |||
|Baronien=[[Mark Ragathsquell]], [[Baronie Bitterbusch|Bitterbusch]], [[Baronie Bosquirien|Bosquirien]], [[Baronie Cres|Cres]], [[Baronie Dubios|Dubios]], [[Baronie Falado|Falado]], [[Königlich Franfeld|Franfeld]], [[Baronie Jurios|Jurios]], [[Königlich Khahirios|Khahirios]], [[Königlich Kornhammer|Kornhammer]], [[Kaiserlich Molay|Molay]], [[Baronie Rosenteich|Rosenteich]], [[Baronie Schrotenstein|Schrotenstein]], [[Kaiserlich Selaque|Selaque]], [[Baronie Valpokrug|Valpokrug]], [[Baronie Yasamir|Yasamir]] | |||
|Bedeutende Familias=[[Familia Aranjuez]], [[Familia von Ragathsquell]], [[Familia von Harmamund]], [[Familia da Vanya]], [[Familia von Jurios]], [[Familia von Graytenau]], [[Familia von Franfeld]], [[Familia von Kornhammer-Scheffelstein]], [[Familia zum Rabenfels]] | |||
|Landschaften=[[Caldaia]], [[Ragatien]], [[Bosquirien]] | |||
|Forste=|Gewässer=[[Yaquir]], [[Cresval]], [[Dubia]], [[Dubianer See]], [[Der Kühle Schrübbel]] (Sumpf) | |||
|Verkehrswege=[[Reichsstraße II]] | |||
|Besonderheiten=[[Almadanische Pforte]], Silberminen von Molay, Ruinen von [[Yaquirquell (Ruine)|Yaquirquell]] (bosparanisch) und [[Chabetz]] (urtulamidisch), Trauerklippen, verfluchte Feste Schrotenstein, Yaquirquelle im [[Sumiswald]], Maguswald von Bitterbusch, Goblingräber in [[Caldaia]] | |||
|Kennziffer=ALM-IV | |||
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Die '''Grafschaft Ragath''' ist die nordöstliche der vier Grafschaften des [[Königreich Almada|Königreiches Almada]]. Sie ist zugleich die flächenmäßig größte und am dichtesten besiedelte Grafschaft. Derzeit wird sie von Graf [[Brandil von Ehrenstein ä. H.]] regiert. | |||
==Derographie== | ==Derographie== | ||
Von Norden, aus den nördlichen Reichsprovinzen kommend, schlängelt sich die Reichsstraße II durch den von hochwandigen Berghängen flankierten Engpass zwischen Amboss und Raschtulswall heran, den man seit alters her die ''Almadanische Pforte'' nennt. Die Dorfschaften und Castillos thronen hier abgeschieden wie Adlerhorste auf den schrundigen, sonnenvebrannten Hügeln hoch über der uralten, sich im Talgrund hinziehenden Heerstraße. | Von Norden, aus den nördlichen Reichsprovinzen kommend, schlängelt sich die Reichsstraße II durch den von hochwandigen Berghängen flankierten Engpass zwischen Amboss und Raschtulswall heran, den man seit alters her die ''Almadanische Pforte'' nennt. Die Dorfschaften und Castillos thronen hier abgeschieden wie Adlerhorste auf den schrundigen, sonnenvebrannten Hügeln hoch über der uralten, sich im Talgrund hinziehenden Heerstraße. | ||
===Caldaia=== | ===Caldaia=== | ||
Dieses reich mit Burgen und Wehrtürmen gesprenkelte Hügelland, [[Caldaia]] genannt, ist weithin überzogen mit einem rosarot bis purpur leuchtenden Heideteppich aus Erika, Jasalinkraut und Lavendel mit nur wenigen Wacholder- oder Birkenhainen dazwischen. Die hier lebenden Faulziegen- und Phraischafhirten zeichnen sich durch eine Jahrhunderte lang mit Stolz und Würde getragene Armut aus, denn die überwiegende Mehrheit des caldaïschen Landvolks ist seit alters her halbfrei oder eigenhörig. | |||
Den Caldaiern sagt man die größte Dulderkraft und Zähigkeit von allen Almadanis nach. Die stolzen caldaischen Edelleute, deren Geschlechter fast ausnahmslos noch aus der Zeit der von Kaiser Eslam I. aufgelösten (und zwischen Garetien und Almada halbierten) ''[[Landgrafschaft Caldaia]]'' herstammen, sind uneingeschränkte Herrinnen und Herren ihrer Ländereien und pochen auf ihre Eigenständigkeit innerhalb der Grafschaft Ragath, während sie von ihren Standesgenossen aus den südlicheren Landesteilen oft als etwas rückständige Sonderlinge angesehen werden. | Den Caldaiern sagt man die größte Dulderkraft und Zähigkeit von allen Almadanis nach. Die stolzen caldaischen Edelleute, deren Geschlechter fast ausnahmslos noch aus der Zeit der von Kaiser Eslam I. aufgelösten (und zwischen Garetien und Almada halbierten) ''[[Landgrafschaft Caldaia]]'' herstammen, sind uneingeschränkte Herrinnen und Herren ihrer Ländereien und pochen auf ihre Eigenständigkeit innerhalb der Grafschaft Ragath, während sie von ihren Standesgenossen aus den südlicheren Landesteilen oft als etwas rückständige Sonderlinge angesehen werden. | ||
===Ragatien=== | ===Ragatien=== | ||
Die sich südlich | Die sich südlich anschließende, fruchtbare Tiefebene [[Ragatien]] - eine weite flache Senke, die ringsum von Hügelländern und Berghängen begrenzt wird - bildet das eigentliche Herzstück der Grafschaft Ragath, in deren Zentrum der imposante Burgberg der Stadt [[Ragath]] aufragt. Völlig zu recht gilt Ragatien, vom schilfgesäumten, hier noch jungen "Onkelchen" [[Yaquir]] durchströmt, als Almadas Kornkammer. | ||
Direkt an den Ufern des Stromes wird Bausch angebaut, ansonsten dominieren weite Weizen- und Praiosblumenfelder, sie wechseln sich ab mit großen Weideflächen, auf denen riesige Herden von Rindern und Vollblutrössern grasen. Insbesondere in der Pferdezucht und in der Leidenschaft, mit denen sich die Züchter - und ein jeder ragatischer Magnat, der etwas auf sich hält, züchtet Pferde - in den Ergebnissen ihres Bemühens zu übertrumpfen versuchen, schlägt sich auch in Ragatien noch das alte tulamidische Erbe nieder. | Direkt an den Ufern des Stromes wird Bausch angebaut, ansonsten dominieren weite Weizen- und Praiosblumenfelder, sie wechseln sich ab mit großen Weideflächen, auf denen riesige Herden von Rindern und Vollblutrössern grasen. Insbesondere in der Pferdezucht und in der Leidenschaft, mit denen sich die Züchter - und ein jeder ragatischer Magnat, der etwas auf sich hält, züchtet Pferde - in den Ergebnissen ihres Bemühens zu übertrumpfen versuchen, schlägt sich auch in Ragatien noch das alte tulamidische Erbe nieder. | ||
[[Bild:ragatien.jpg|left|thumb|500px|Windmühlen im ragatischen Kessel]] | [[Bild:ragatien.jpg|left|thumb|500px|Windmühlen im ragatischen Kessel]] | ||
Neben den großen Latifundias gibt es hier auch freie Bauernschaften, vor allem in den vom Obst- und Weinbau geprägten Landschaften westlich des Yaquirflusses. Charakteristisch für den dicht bevölkerten | Neben den großen Latifundias gibt es hier auch freie Bauernschaften, vor allem in den vom Obst- und Weinbau geprägten Landschaften westlich des Yaquirflusses. Charakteristisch für den dicht bevölkerten [[Ragatischer Kessel|Ragatischen Kessel]] sind auch die mit weißem Segeltuch bespannten Windmühlen, deren Flügel sich knarrend in der Nähe vieler Dorfschaften und Weiler drehen. | ||
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Das von den himmelhohen Gipfeln des Raschtulswalls umschlossene, abgeschiedene [[ | ===Bosquirtal=== | ||
Das von den himmelhohen Gipfeln des Raschtulswalls umschlossene, abgeschiedene [[Bosquirtal|Tal des wilden Bosquirs]] im äußersten Südosten ist eine der unwirtlichsten Regionen Almadas. Die waldreichen Schluchten zwischen den riesigen Berggiganten, deren Gipfel die meiste Zeit oberhalb grauer Gewitterwolken verborgen liegen, bilden den äußersten südöstlichsten Winkel des Reiches und genießen nicht zu Unrecht den Ruf, eine üble Wetterküche zu sein. | |||
Die Bosquirer sind unter den übrigen Almadanis als humorlose, abergläubische und wortkarge Landsleute verschrien, die das Leben nicht zu genießen wissen, ihre Sätze nicht mit Pointen würzen, und denen jeder Sinn für die Süße des Daseins abgeht. | Die Bosquirer sind unter den übrigen Almadanis als humorlose, abergläubische und wortkarge Landsleute verschrien, die das Leben nicht zu genießen wissen, ihre Sätze nicht mit Pointen würzen, und denen jeder Sinn für die Süße des Daseins abgeht. | ||
Das Bosquirtal wurde schon oft von räuberischen Novadi- und Ferkinahorden heimgesucht, weshalb hier jede noch so kleine Dorfschaft von angespitzten Palisadenwällen und Gräben umgeben ist.Zahlreiche trutzige Burgen entlang des Bosquirslaufs erzählen vom Abwehrkampf gegen die Heiden und dem Schutz des unwirtlichen Grenzlandes. | Das Bosquirtal wurde schon oft von räuberischen Novadi- und Ferkinahorden heimgesucht, weshalb hier jede noch so kleine Dorfschaft von angespitzten Palisadenwällen und Gräben umgeben ist.Zahlreiche trutzige Burgen entlang des Bosquirslaufs erzählen vom Abwehrkampf gegen die Heiden und dem Schutz des unwirtlichen Grenzlandes. | ||
==Historie== | |||
Die Grafschaft Ragath besteht als solche seit Gründung des Neuen Reiches durch Kaiser [[avwik:Raul von Gareth|Raul]]. Zu den ersten Grafen bestallte der Kaiser Getreue aus dem Geschlecht [[Familia von Ragathsquell|derer von Ragathsquell]], die sich allerdings als äußerst streitbare Herrscher herausstellten. Alsbald gerieten sie mit den Grafen von [[Grafschaft Yaquirtal|Yaquirtal]], der [[Familia von Eschgeier]], in heftigen Zank und lösten so die Erste Yaquirisch-Ragatische Blutfehde, die am 7. Rondra [[Annalen:80|80]] BF ihren blutigen Höhepunkt in den Gassen [[Ragath]]s nahm. Graf [[Grotian von Ragathsquell]] stellte nur wenige Jahrzehnte später die Freundschaft der Menschen zu den Angroschim der Waldwacht auf eine harte Probe, als er um [[Annalen:111|111]] letztere als 'dreckig wie die Erdschrate, klein und hässelich (itzebesondere ihre Weiber), mit aufgedunsenen Köpfen' bezeichnete. Gräfin [[Escalada I. von Ragathsquell]] (herrschte von [[Annalen:315|315]]-[[Annalen:349|349]]) schließlich, die man auch ''die Eiserne'' hieß, trieb es am weitesten von allen. Weil der Caldaier Landgrafensohn [[Almaderich von Jurios|Almaderich ''der Kühne'']] ihr Heiratsangebot ausgeschlagen hatte, rief sie ihren Heerbann zusammen und überfiel schlichterhand die benachbarte [[Landgrafschaft Caldaia|Landgrafschaft]]. Im ''[[Scharmützel von Hammelborn]]'' [[Annalen:320|320]] wurden die Ragatier jedoch vernichtend geschlagen. | |||
Um das Jahr [[Annalen:370|370]] herum ging Escaladas Enkel die Herrschaft über die Grafschaft Ragath letztlich verlustig und sank in den Stand eines einfachen Junkers hinab. Die [[Punin]]er Praioshochgeweihte [[Praiana da Vanya]], genannt ''die Gleißende'', die sich durch besonderen Glaubenseifer auszeichnete und im Jahre von Priesterkaiser [[avwik:Noralec Praiowar I.|Noralec]] [[Annalen:372|372]] selbst zur Sonnengebieterin ernannt wurde, erhob im gleichen Zuge ihren Bruder [[Ucurio da Vanya|Ucurio]] zum Grafen. Die [[Familia da Vanya|da Vanyas]] waren auch den späteren Sonnengebietern treue und fromme Diener - vermutlich der Hauptgrund, warum sie von [[Zafira de Aguilon]], nachdem diese [[Annalen:466|466]] Sonnengebieter [[Narvan da Vanya]] in die [[Kühler Schrübbel|Sümpfe von Nervath]] getrieben und von [[avwik:Rohal der Weise|Rohal dem Weisen]] zur Fürstin Almadas erhoben worden war, umgehend abgesetzt wurden. | |||
An der da Vanya statt setzte Fürstin Zafira [[Sigman von Graytenau]] als Grafen ein. Die Ahnen Graf Sigmans hatten bereits an der Seite Kaiser Rauls wider die Bosparaner gefochten, und so galt sein [[Familia von Graytenau|Geschlecht]] als besonders loyal und ehrwürdig. Das Regiment der Graytenauer wird im Allgemeinen als friedfertig und harmonisch beschrieben. Die Ragather Grafen wetteiferten mit ihrem Yaquirtaler und Caldaier Widerpart in der Förderung der Musik, des Theaters, der Sternenkunde und anderer Künste und Wissenschaften. Aus ihrer Zeit stammt der [[Marmorthron]] der Ragather Grafen aus dem schneeweißen Stein der Minen von Selaque. | |||
Unter Graf [[Bugo von Graytenau]] blühten insbesondere die Malerei und die Mode auf. Der Graf, der beinahe ein vierzig Götterläufe regierte, war so versessen auf neue Farbtöne und Kreationen, dass er umgehend seinen Anspruch anmeldete, als [[Annalen:543|543]] und [[Annalen:545|545]] in der [[Valguzia]] scheinbar gewaltige Vorkommen des für die Färberei kostbaren Minerals [[Alaun]] entdeckt wurden. Zu seinem Unglück lagen die Minen jedoch zum einen auf Waldwachter Gebiet und hatten zum anderen auch die Begehrlichkeit des [[Montesecco von Eschgeier]], seines Zeichens Graf von [[Grafschaft Yaquirtal]], geweckt. Aus Drohungen und wüsten Beschimpfungen wurden bald Taten: Graf Bugo rief seine Vasallen zum Heerbann, Graf Montesecco die seinen, und es entbrannte einer die ''[[Zweite Ragather-Yaquirtaler Blutfehde|Zweite Ragatisch-Yaquirtaler Blutfehde]]'', die erst am 13. Ingerimm [[Annalen:574|574]] mit dem grausamen [[Blutfest von Aguilon]] endete. Bei diesem ließen nicht nur Graf Bugo und sechs seiner Vasallen ihr Leben, sondern auch die als Vermittlerin aufgetretene Fürstin [[Madalena de Aguilon]] und ihr Gemahl [[Rondrigo de Vivar y Cotar]]. | |||
Gegen Ende der Rohalszeit gerieten die Nachfolger Bugos dann auch bei ihren eigenen Vasallen in Verruf, weil sie die Regierungsgeschäfte zunehmend ihrem zauberkundigen [[Banus]] überließen und sich selbst den Freuden des Geistes hingaben. Während des [[avwik:Magierkriege|Kriegs der Zauberer]] ([[Annalen:590|590]]-[[Annalen:595|595]]) verbündete sich dieser Banus mit dem verruchten [[Zulipan von Punin]] und brachte viel Unheil über die Grafschaft, ehe er vertrieben werden konnte. | |||
Da das mächtige Amt des Banus derart in Misskredit geraten war, wurde es bis in die heutige Zeit ([[Radia von Franfeld|mit einer Ausnahme]]) in der Grafschaft Ragath nicht mehr besetzt, sondern seine weitreichenden Aufgaben auf die anderen Hofämter verteilt. [[Eslam von Almada|Eslam]], der neue Almadanerkönig, bestätigte daraufhin zunächst die Graytenauer in ihrer Grafenwürde. Als er jedoch [[Annalen:602|602]] zum Kaiser erkoren wurde, sollte eine seiner umstrittensten politischen Handlungen, die Teilung der Landgrafschaft Caldaia, den Grafen von Ragath zum Verderben werden. Der südliche Teil Caldaias, darunter die [[Baronie Jurios]], die [[Baronie Yasamir]], die [[Baronie Falado]], die königlichen Eigengüter [[Königlich Franfeld|Franfeld]] und [[Königlich Khahirios|Khahirios]] sowie das kaiserliche Lehen [[Kaiserlich Molay|Molay]], fiel der Grafschaft Ragath zu und verdoppelte deren Größe beinahe. Doch Caldaia war stets arm, stolz und schwer zu beherrschen gewesen. Aufstände gegen die 'ragatische Fremdherrschaft', zunächst spontan in den Hügeldörfern entstanden, weiteten sich unter Führung der entmachteten [[Familia von Jurios|Landgrafenfamilia von Jurios]] und eingedenk des ''Scharmützels von Hammelborn'' in Windeseile über das gesamte Hochland aus. | |||
Da die eher rohalisch geprägte Familia von Graytenau der Volkserhebungen nicht Herr wurde, setzten die Eslamiden sie kurzerhand ab und beauftragten eine Gräfin aus dem Hause da Vanya mit der Befriedung der rebellischen Hochlandbewohner. Damit wurde das jahrhundertelange Gebet der da Vanyas erhört, die ihnen zu Unrecht entrissene Grafenkrone wieder zu erringen. In den folgenden Jahrhunderten festigten die da Vanyas ihre Herrschaft über die größte Grafschaft des Königreichs mit dem Feuer des Glaubens, der Stärke des Schwertarms und der Festigkeit des Traviabunds. In der Mitte des X. Jahrhunderts stieg Gräfin [[Rahjada da Vanya]] gar zur Fürstin Almadas auf. Nach ihrem Tod riss jedoch ihr Schwager [[Balbiano Calas von Harmamund]] den Grafenthron an sich und löste somit den [[Ragather Rosenkrieg]] aus, der bis heute andauert, obwohl inzwischen mit [[Brandil von Ehrenstein ä. H.]] ein gänzlich anderes Geschlecht über Almadas größte und dichtbesiedeltste Grafschaft herrscht. | |||
==Die Lehensstruktur== | ==Die Lehensstruktur== | ||
[[Datei:LK Grafschaft Ragath.jpg|thumb|300px|right|Die Grafschaft Ragath (rot) im [[Königreich Almada]].]]Der hier abgebildete Auszug aus dem vollständigen [[Königreich Almada|Croncalendarium]] <ref>Fehlt ein Lehen? Haben sich die Zuständigkeiten geändert? Ergänzungen könnt Ihr in den Vorlagen für die einzelnen Grafschaften vornehmen: [[Vorlage:Calendarium/GrafschaftYaquirtal|Yaquirtal]], [[Vorlage:Calendarium/GrafschaftSüdpforte|Südpforte]], [[Vorlage:Calendarium/GrafschaftWaldwacht|Waldwacht]], [[Vorlage:Calendarium/GrafschaftRagath|Ragath]], [[Vorlage:Calendarium/ReichsmarkAmhallas|Amhallas]]. Achtung: Die Vorlage wird für mehrere Seiten verwendet - Änderungen haben daher auch auf alle Seiten Auswirkungen!</ref> verzeichnet alle Lehen der '''{{PAGENAME}}'''. Welche der Adels-Familien aktiv bespielt werden, findet Ihr auf der Seite "[[Aktivität]]". {{Calendarium/GrafschaftRagath}} | |||
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Aktuelle Version vom 22. Dezember 2014, 17:52 Uhr
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Die Grafschaft Ragath ist die nordöstliche der vier Grafschaften des Königreiches Almada. Sie ist zugleich die flächenmäßig größte und am dichtesten besiedelte Grafschaft. Derzeit wird sie von Graf Brandil von Ehrenstein ä. H. regiert.
Derographie[Quelltext bearbeiten]
Von Norden, aus den nördlichen Reichsprovinzen kommend, schlängelt sich die Reichsstraße II durch den von hochwandigen Berghängen flankierten Engpass zwischen Amboss und Raschtulswall heran, den man seit alters her die Almadanische Pforte nennt. Die Dorfschaften und Castillos thronen hier abgeschieden wie Adlerhorste auf den schrundigen, sonnenvebrannten Hügeln hoch über der uralten, sich im Talgrund hinziehenden Heerstraße.
Caldaia[Quelltext bearbeiten]
Dieses reich mit Burgen und Wehrtürmen gesprenkelte Hügelland, Caldaia genannt, ist weithin überzogen mit einem rosarot bis purpur leuchtenden Heideteppich aus Erika, Jasalinkraut und Lavendel mit nur wenigen Wacholder- oder Birkenhainen dazwischen. Die hier lebenden Faulziegen- und Phraischafhirten zeichnen sich durch eine Jahrhunderte lang mit Stolz und Würde getragene Armut aus, denn die überwiegende Mehrheit des caldaïschen Landvolks ist seit alters her halbfrei oder eigenhörig.
Den Caldaiern sagt man die größte Dulderkraft und Zähigkeit von allen Almadanis nach. Die stolzen caldaischen Edelleute, deren Geschlechter fast ausnahmslos noch aus der Zeit der von Kaiser Eslam I. aufgelösten (und zwischen Garetien und Almada halbierten) Landgrafschaft Caldaia herstammen, sind uneingeschränkte Herrinnen und Herren ihrer Ländereien und pochen auf ihre Eigenständigkeit innerhalb der Grafschaft Ragath, während sie von ihren Standesgenossen aus den südlicheren Landesteilen oft als etwas rückständige Sonderlinge angesehen werden.
Ragatien[Quelltext bearbeiten]
Die sich südlich anschließende, fruchtbare Tiefebene Ragatien - eine weite flache Senke, die ringsum von Hügelländern und Berghängen begrenzt wird - bildet das eigentliche Herzstück der Grafschaft Ragath, in deren Zentrum der imposante Burgberg der Stadt Ragath aufragt. Völlig zu recht gilt Ragatien, vom schilfgesäumten, hier noch jungen "Onkelchen" Yaquir durchströmt, als Almadas Kornkammer.
Direkt an den Ufern des Stromes wird Bausch angebaut, ansonsten dominieren weite Weizen- und Praiosblumenfelder, sie wechseln sich ab mit großen Weideflächen, auf denen riesige Herden von Rindern und Vollblutrössern grasen. Insbesondere in der Pferdezucht und in der Leidenschaft, mit denen sich die Züchter - und ein jeder ragatischer Magnat, der etwas auf sich hält, züchtet Pferde - in den Ergebnissen ihres Bemühens zu übertrumpfen versuchen, schlägt sich auch in Ragatien noch das alte tulamidische Erbe nieder.
Neben den großen Latifundias gibt es hier auch freie Bauernschaften, vor allem in den vom Obst- und Weinbau geprägten Landschaften westlich des Yaquirflusses. Charakteristisch für den dicht bevölkerten Ragatischen Kessel sind auch die mit weißem Segeltuch bespannten Windmühlen, deren Flügel sich knarrend in der Nähe vieler Dorfschaften und Weiler drehen.
Bosquirtal[Quelltext bearbeiten]
Das von den himmelhohen Gipfeln des Raschtulswalls umschlossene, abgeschiedene Tal des wilden Bosquirs im äußersten Südosten ist eine der unwirtlichsten Regionen Almadas. Die waldreichen Schluchten zwischen den riesigen Berggiganten, deren Gipfel die meiste Zeit oberhalb grauer Gewitterwolken verborgen liegen, bilden den äußersten südöstlichsten Winkel des Reiches und genießen nicht zu Unrecht den Ruf, eine üble Wetterküche zu sein.
Die Bosquirer sind unter den übrigen Almadanis als humorlose, abergläubische und wortkarge Landsleute verschrien, die das Leben nicht zu genießen wissen, ihre Sätze nicht mit Pointen würzen, und denen jeder Sinn für die Süße des Daseins abgeht. Das Bosquirtal wurde schon oft von räuberischen Novadi- und Ferkinahorden heimgesucht, weshalb hier jede noch so kleine Dorfschaft von angespitzten Palisadenwällen und Gräben umgeben ist.Zahlreiche trutzige Burgen entlang des Bosquirslaufs erzählen vom Abwehrkampf gegen die Heiden und dem Schutz des unwirtlichen Grenzlandes.
Historie[Quelltext bearbeiten]
Die Grafschaft Ragath besteht als solche seit Gründung des Neuen Reiches durch Kaiser Raul. Zu den ersten Grafen bestallte der Kaiser Getreue aus dem Geschlecht derer von Ragathsquell, die sich allerdings als äußerst streitbare Herrscher herausstellten. Alsbald gerieten sie mit den Grafen von Yaquirtal, der Familia von Eschgeier, in heftigen Zank und lösten so die Erste Yaquirisch-Ragatische Blutfehde, die am 7. Rondra 80 BF ihren blutigen Höhepunkt in den Gassen Ragaths nahm. Graf Grotian von Ragathsquell stellte nur wenige Jahrzehnte später die Freundschaft der Menschen zu den Angroschim der Waldwacht auf eine harte Probe, als er um 111 letztere als 'dreckig wie die Erdschrate, klein und hässelich (itzebesondere ihre Weiber), mit aufgedunsenen Köpfen' bezeichnete. Gräfin Escalada I. von Ragathsquell (herrschte von 315-349) schließlich, die man auch die Eiserne hieß, trieb es am weitesten von allen. Weil der Caldaier Landgrafensohn Almaderich der Kühne ihr Heiratsangebot ausgeschlagen hatte, rief sie ihren Heerbann zusammen und überfiel schlichterhand die benachbarte Landgrafschaft. Im Scharmützel von Hammelborn 320 wurden die Ragatier jedoch vernichtend geschlagen.
Um das Jahr 370 herum ging Escaladas Enkel die Herrschaft über die Grafschaft Ragath letztlich verlustig und sank in den Stand eines einfachen Junkers hinab. Die Puniner Praioshochgeweihte Praiana da Vanya, genannt die Gleißende, die sich durch besonderen Glaubenseifer auszeichnete und im Jahre von Priesterkaiser Noralec 372 selbst zur Sonnengebieterin ernannt wurde, erhob im gleichen Zuge ihren Bruder Ucurio zum Grafen. Die da Vanyas waren auch den späteren Sonnengebietern treue und fromme Diener - vermutlich der Hauptgrund, warum sie von Zafira de Aguilon, nachdem diese 466 Sonnengebieter Narvan da Vanya in die Sümpfe von Nervath getrieben und von Rohal dem Weisen zur Fürstin Almadas erhoben worden war, umgehend abgesetzt wurden.
An der da Vanya statt setzte Fürstin Zafira Sigman von Graytenau als Grafen ein. Die Ahnen Graf Sigmans hatten bereits an der Seite Kaiser Rauls wider die Bosparaner gefochten, und so galt sein Geschlecht als besonders loyal und ehrwürdig. Das Regiment der Graytenauer wird im Allgemeinen als friedfertig und harmonisch beschrieben. Die Ragather Grafen wetteiferten mit ihrem Yaquirtaler und Caldaier Widerpart in der Förderung der Musik, des Theaters, der Sternenkunde und anderer Künste und Wissenschaften. Aus ihrer Zeit stammt der Marmorthron der Ragather Grafen aus dem schneeweißen Stein der Minen von Selaque.
Unter Graf Bugo von Graytenau blühten insbesondere die Malerei und die Mode auf. Der Graf, der beinahe ein vierzig Götterläufe regierte, war so versessen auf neue Farbtöne und Kreationen, dass er umgehend seinen Anspruch anmeldete, als 543 und 545 in der Valguzia scheinbar gewaltige Vorkommen des für die Färberei kostbaren Minerals Alaun entdeckt wurden. Zu seinem Unglück lagen die Minen jedoch zum einen auf Waldwachter Gebiet und hatten zum anderen auch die Begehrlichkeit des Montesecco von Eschgeier, seines Zeichens Graf von Grafschaft Yaquirtal, geweckt. Aus Drohungen und wüsten Beschimpfungen wurden bald Taten: Graf Bugo rief seine Vasallen zum Heerbann, Graf Montesecco die seinen, und es entbrannte einer die Zweite Ragatisch-Yaquirtaler Blutfehde, die erst am 13. Ingerimm 574 mit dem grausamen Blutfest von Aguilon endete. Bei diesem ließen nicht nur Graf Bugo und sechs seiner Vasallen ihr Leben, sondern auch die als Vermittlerin aufgetretene Fürstin Madalena de Aguilon und ihr Gemahl Rondrigo de Vivar y Cotar.
Gegen Ende der Rohalszeit gerieten die Nachfolger Bugos dann auch bei ihren eigenen Vasallen in Verruf, weil sie die Regierungsgeschäfte zunehmend ihrem zauberkundigen Banus überließen und sich selbst den Freuden des Geistes hingaben. Während des Kriegs der Zauberer (590-595) verbündete sich dieser Banus mit dem verruchten Zulipan von Punin und brachte viel Unheil über die Grafschaft, ehe er vertrieben werden konnte.
Da das mächtige Amt des Banus derart in Misskredit geraten war, wurde es bis in die heutige Zeit (mit einer Ausnahme) in der Grafschaft Ragath nicht mehr besetzt, sondern seine weitreichenden Aufgaben auf die anderen Hofämter verteilt. Eslam, der neue Almadanerkönig, bestätigte daraufhin zunächst die Graytenauer in ihrer Grafenwürde. Als er jedoch 602 zum Kaiser erkoren wurde, sollte eine seiner umstrittensten politischen Handlungen, die Teilung der Landgrafschaft Caldaia, den Grafen von Ragath zum Verderben werden. Der südliche Teil Caldaias, darunter die Baronie Jurios, die Baronie Yasamir, die Baronie Falado, die königlichen Eigengüter Franfeld und Khahirios sowie das kaiserliche Lehen Molay, fiel der Grafschaft Ragath zu und verdoppelte deren Größe beinahe. Doch Caldaia war stets arm, stolz und schwer zu beherrschen gewesen. Aufstände gegen die 'ragatische Fremdherrschaft', zunächst spontan in den Hügeldörfern entstanden, weiteten sich unter Führung der entmachteten Landgrafenfamilia von Jurios und eingedenk des Scharmützels von Hammelborn in Windeseile über das gesamte Hochland aus.
Da die eher rohalisch geprägte Familia von Graytenau der Volkserhebungen nicht Herr wurde, setzten die Eslamiden sie kurzerhand ab und beauftragten eine Gräfin aus dem Hause da Vanya mit der Befriedung der rebellischen Hochlandbewohner. Damit wurde das jahrhundertelange Gebet der da Vanyas erhört, die ihnen zu Unrecht entrissene Grafenkrone wieder zu erringen. In den folgenden Jahrhunderten festigten die da Vanyas ihre Herrschaft über die größte Grafschaft des Königreichs mit dem Feuer des Glaubens, der Stärke des Schwertarms und der Festigkeit des Traviabunds. In der Mitte des X. Jahrhunderts stieg Gräfin Rahjada da Vanya gar zur Fürstin Almadas auf. Nach ihrem Tod riss jedoch ihr Schwager Balbiano Calas von Harmamund den Grafenthron an sich und löste somit den Ragather Rosenkrieg aus, der bis heute andauert, obwohl inzwischen mit Brandil von Ehrenstein ä. H. ein gänzlich anderes Geschlecht über Almadas größte und dichtbesiedeltste Grafschaft herrscht.
Die Lehensstruktur[Quelltext bearbeiten]
Der hier abgebildete Auszug aus dem vollständigen Croncalendarium [1] verzeichnet alle Lehen der Grafschaft Ragath. Welche der Adels-Familien aktiv bespielt werden, findet Ihr auf der Seite "Aktivität".
- ↑ Fehlt ein Lehen? Haben sich die Zuständigkeiten geändert? Ergänzungen könnt Ihr in den Vorlagen für die einzelnen Grafschaften vornehmen: Yaquirtal, Südpforte, Waldwacht, Ragath, Amhallas. Achtung: Die Vorlage wird für mehrere Seiten verwendet - Änderungen haben daher auch auf alle Seiten Auswirkungen!