Chronik.Ereignis1037 Der Magnatenmörder: Unterschied zwischen den Versionen
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"Mag sein. Dennoch hat Tego recht. Das ist schändlich, das gehört sich nicht. Er hätte einen sauberen Tod verdient gehabt." Der [[Hernán von Aranjuez|Baron und Junker]] rümpfte die Nase, wobei er womöglich gleichermaßen die Vorgänge auf dem Schafott meinte, wie auch das flegelhafte Benehmen zumindest zweier seiner Begleiter. | "Mag sein. Dennoch hat Tego recht. Das ist schändlich, das gehört sich nicht. Er hätte einen sauberen Tod verdient gehabt." Der [[Hernán von Aranjuez|Baron und Junker]] rümpfte die Nase, wobei er womöglich gleichermaßen die Vorgänge auf dem Schafott meinte, wie auch das flegelhafte Benehmen zumindest zweier seiner Begleiter. | ||
Die vier Gestalten, [[Mercenario]]s offensichtlich und bis auf den Jüngsten alle mehr oder weniger bärtig, standen nicht einmal in der letzten Reihe der geifernden Menschenmasse, sondern noch einmal ein paar Schritte weiter entfernt. Wer sein halbes Leben auf dem Schlachtfeld zugebracht hatte, der hatte wohl ausreichend Blut und Gedärm gesehen, als dass er sich noch für die Details einer Hinrichtung noch begeistern konnte. Außerdem hatten sie sich schon zuvor vom umtriebigen Geschehen in der Stadt | Die vier Gestalten, [[Mercenario]]s offensichtlich und bis auf den Jüngsten alle mehr oder weniger bärtig, standen nicht einmal in der letzten Reihe der geifernden Menschenmasse, sondern noch einmal ein paar Schritte weiter entfernt. Wer sein halbes Leben auf dem Schlachtfeld zugebracht hatte, der hatte wohl ausreichend Blut und Gedärm gesehen, als dass er sich noch für die Details einer Hinrichtung noch begeistern konnte. Außerdem hatten sie sich schon zuvor vom umtriebigen Geschehen in der Stadt gegenüber der [[Reichsgrenzfeste Neu-Süderwacht]] fern gehalten, sodass sie nun erst recht niemand erkennen musste. Daher hatten sie ihre [[Caldabreser]] tief ins Antlitz geschoben, und die weiten Umhänge eng um den Leib geschlagen, wobei die Ausbeulungen verrieten, dass ein jeder von ihnen unter dem Stoff Klingen trug. Freilich alles andere denn ein ungewohnter Anblick im [[Yaquirbruch]] dieser Tage, sodass dem aufmerksamen und in almadanischer Etikette bewanderten Beobachter allenfalls die vier Reiherfedern als ungewöhnlich auffallen mochten. Doch wer mochte gerade schon den Blick von dem blutrünstigen Spektakel der Vierteilung vorne auf dem Schafott wenden? | ||
"Ein sauberer Tod auf dem Schlachtfeld, das wohl", stellte wiederum der bullige Tego fest, und bekräftige die Feststellung abermals mit einem Ausspucken. Dieses Mal aber warf er Anzures einen warnenden Blick zu, nicht wieder seine Späßchen zu treiben. | "Ein sauberer Tod auf dem Schlachtfeld, das wohl", stellte wiederum der bullige Tego fest, und bekräftige die Feststellung abermals mit einem Ausspucken. Dieses Mal aber warf er Anzures einen warnenden Blick zu, nicht wieder seine Späßchen zu treiben. | ||
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"Könnte genauso gut [[:lfwiki:Rimon Sâlingor|Rimon Sâlingor]] mit seinem lächerlichen Damenbärtchen sein, dem es da oben an den Kragen geht. Hat er wohl in der Stunde seines Triumphes vergessen", murrte wiederum sein Halbbruder Tego und bedachte den Boden ein drittes Mal mit seinem Speichel. | "Könnte genauso gut [[:lfwiki:Rimon Sâlingor|Rimon Sâlingor]] mit seinem lächerlichen Damenbärtchen sein, dem es da oben an den Kragen geht. Hat er wohl in der Stunde seines Triumphes vergessen", murrte wiederum sein Halbbruder Tego und bedachte den Boden ein drittes Mal mit seinem Speichel. | ||
Ein Aufschrei ging durch die Menschenmenge. Scheinbar hatte das erste der Gliedern des Verurteilten nachgegeben. Für eine kurze Weile schwiegen die vier Landsknechte und man hörte nur das Gejohle der Schaulustigen. | Ein Aufschrei ging durch die Menschenmenge. Scheinbar hatte das erste der Gliedern des Verurteilten nachgegeben. Für eine kurze Weile schwiegen die vier Landsknechte und man hörte nur das Gejohle der Schaulustigen. Ironischerweise handelte es sich um die Bewohner jener Stadt, deren Eroberung ihm seinerzeit die Erhebung zum Baron von [[Baronie Dubios|Dubios]] eingebracht hatte (→ ''[[YB-S Oberfels gefallen|Sonderausgabe des Hauses Yaquirblick: Oberfels gefallen]]''). | ||
"Dieser verdammte Pöbel", brach schließlich der [[Condottiere]] ihr Schweigen. "Man sollte die Hälfte von ihnen einfach niederhauen, dann würde ihnen die Blutgier schon vergehen. Sei's drum, wir kümmern uns jetzt um den [[:lfwiki:Mondino von Calven|Calven-Bastard]]." | "Dieser verdammte Pöbel", brach schließlich der [[Condottiere]] ihr Schweigen. "Man sollte die Hälfte von ihnen einfach niederhauen, dann würde ihnen die Blutgier schon vergehen. Sei's drum, wir kümmern uns jetzt um den [[:lfwiki:Mondino von Calven|Calven-Bastard]]." | ||
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Anzures Ballan strich sich über den eher nachlässig gestutzten Bart. "Er treibt sich gewiss noch irgendwo in der Stadt herum. Stechen wir ihn einfach ab. Ein Streit unter Mercenarios, wen kümmert's? Einer mehr oder weniger..." | Anzures Ballan strich sich über den eher nachlässig gestutzten Bart. "Er treibt sich gewiss noch irgendwo in der Stadt herum. Stechen wir ihn einfach ab. Ein Streit unter Mercenarios, wen kümmert's? Einer mehr oder weniger..." | ||
Hernán von Aranjuez warf seinem Jugendfreund einen gefährlichen Blick zu. "Mich kümmert's! Glaubst Du ich trage seit sechs Götterläufen eine Schlinge mit mir herum, damit der | Hernán von Aranjuez warf seinem Jugendfreund einen gefährlichen Blick zu. "Mich kümmert's! Glaubst Du ich trage seit sechs Götterläufen eine Schlinge mit mir herum, damit der Magnatenmörder gutem Stahl zum Opfer fällt? Er soll den selben schmählichen Tod erleiden, wie er ihn Dom [[Ordonyo di Juantilla|Ordonyo]] hat angedeihen lassen. Ich will, dass ihr verdammt nochmal jeden Stein umdreht, unter dem sich diese Kakerlake verkrochen, jeden Haufen Scheiße umgrabt, unter welchem sich diese Ratte versteckt haben könnte. Hier, am götterverfluchten Schauplatz seiner [[Oberfelser Bluttat|Bluttat]] und anderswo! Gebt so viel Gold aus wie ihr müsst. Brecht so viele Knochen wie ihr wollt. Und wenn dieser Lump es wagt sich einem [[Terzio]] anzuschließen, so bestellt dessen Condottiere, dass seine nächste [[Condotta]] ihn besser ans andere Ende des Reiches führen sollte, oder ich radiere seinen Haufen aus. Findet dieses Schwein! Das schulden wir Dom Ordonyo und Dom [[Esperjo di Juantilla|Esperjo]], und vor allem schulden wir es unserer Schwägerin [[Simanca di Juantilla|Simanca]]!" | ||
Jubel brandete im Hintergrund auf. Offenbar hatte [[:lfwiki:Horasio della Pena|Horasio della Pena]] soeben sein Leben ausgehaucht. "Mögen die Götter ihm gnädig sein.", schloss Hernán von Aranjuez, der sowohl unter als auch gegen ihn gefochten hatte. Dann wandten sich die vier [[Familia Aranjuez|Aranjuezer]] ab und gingen ihrer Wege... | Jubel brandete im Hintergrund auf. Offenbar hatte [[:lfwiki:Horasio della Pena|Horasio della Pena]] soeben sein Leben ausgehaucht. "Mögen die Götter ihm gnädig sein.", schloss Hernán von Aranjuez, der sowohl unter als auch gegen ihn gefochten hatte. Dann wandten sich die vier [[Familia Aranjuez|Aranjuezer]] ab und gingen ihrer Wege... | ||
Aktuelle Version vom 8. August 2014, 07:01 Uhr
Yaquirbruch, 1. Boron 1037 BF[Quelltext bearbeiten]
Oberfels[Quelltext bearbeiten]
Autor: Der Sinnreiche Junker
"Eine verdammte Schande ist das." Tego Colonna spuckte demonstrativ aus.
"Selbst schuld", zuckte der junge Gualterio ungerührt mit den Schultern.
"Er war'n Arsch, wie alle anderen auch." Anzures Ballan tat es seinem Kameraden gleich, wobei er mit schiefem Grinsen versuchte dessen Spucke auf dem Boden mit der eigenen zu treffen.
"Mag sein. Dennoch hat Tego recht. Das ist schändlich, das gehört sich nicht. Er hätte einen sauberen Tod verdient gehabt." Der Baron und Junker rümpfte die Nase, wobei er womöglich gleichermaßen die Vorgänge auf dem Schafott meinte, wie auch das flegelhafte Benehmen zumindest zweier seiner Begleiter.
Die vier Gestalten, Mercenarios offensichtlich und bis auf den Jüngsten alle mehr oder weniger bärtig, standen nicht einmal in der letzten Reihe der geifernden Menschenmasse, sondern noch einmal ein paar Schritte weiter entfernt. Wer sein halbes Leben auf dem Schlachtfeld zugebracht hatte, der hatte wohl ausreichend Blut und Gedärm gesehen, als dass er sich noch für die Details einer Hinrichtung noch begeistern konnte. Außerdem hatten sie sich schon zuvor vom umtriebigen Geschehen in der Stadt gegenüber der Reichsgrenzfeste Neu-Süderwacht fern gehalten, sodass sie nun erst recht niemand erkennen musste. Daher hatten sie ihre Caldabreser tief ins Antlitz geschoben, und die weiten Umhänge eng um den Leib geschlagen, wobei die Ausbeulungen verrieten, dass ein jeder von ihnen unter dem Stoff Klingen trug. Freilich alles andere denn ein ungewohnter Anblick im Yaquirbruch dieser Tage, sodass dem aufmerksamen und in almadanischer Etikette bewanderten Beobachter allenfalls die vier Reiherfedern als ungewöhnlich auffallen mochten. Doch wer mochte gerade schon den Blick von dem blutrünstigen Spektakel der Vierteilung vorne auf dem Schafott wenden?
"Ein sauberer Tod auf dem Schlachtfeld, das wohl", stellte wiederum der bullige Tego fest, und bekräftige die Feststellung abermals mit einem Ausspucken. Dieses Mal aber warf er Anzures einen warnenden Blick zu, nicht wieder seine Späßchen zu treiben.
"Der freilich ist nicht jedem vergönnt", wandte Hernán von Aranjuez ein. "Aber ein Soldat sollte durch das Schwert sterben, sei es auf Feld der Ehre oder auf dem Schafott. Ein Mann von Stand umso mehr."
"Könnte genauso gut Rimon Sâlingor mit seinem lächerlichen Damenbärtchen sein, dem es da oben an den Kragen geht. Hat er wohl in der Stunde seines Triumphes vergessen", murrte wiederum sein Halbbruder Tego und bedachte den Boden ein drittes Mal mit seinem Speichel.
Ein Aufschrei ging durch die Menschenmenge. Scheinbar hatte das erste der Gliedern des Verurteilten nachgegeben. Für eine kurze Weile schwiegen die vier Landsknechte und man hörte nur das Gejohle der Schaulustigen. Ironischerweise handelte es sich um die Bewohner jener Stadt, deren Eroberung ihm seinerzeit die Erhebung zum Baron von Dubios eingebracht hatte (→ Sonderausgabe des Hauses Yaquirblick: Oberfels gefallen).
"Dieser verdammte Pöbel", brach schließlich der Condottiere ihr Schweigen. "Man sollte die Hälfte von ihnen einfach niederhauen, dann würde ihnen die Blutgier schon vergehen. Sei's drum, wir kümmern uns jetzt um den Calven-Bastard."
"Wir hätten den Hund gleich bei der Verhandlung schnappen sollen. Hätten die gelehrten Herrschaften gleich weitermachen können. Für einen mehr ist schließlich immer Platz auf dem Schafott", knurrte einmal mehr Tego Colonna ärgerlich vor sich hin.
Anzures Ballan strich sich über den eher nachlässig gestutzten Bart. "Er treibt sich gewiss noch irgendwo in der Stadt herum. Stechen wir ihn einfach ab. Ein Streit unter Mercenarios, wen kümmert's? Einer mehr oder weniger..."
Hernán von Aranjuez warf seinem Jugendfreund einen gefährlichen Blick zu. "Mich kümmert's! Glaubst Du ich trage seit sechs Götterläufen eine Schlinge mit mir herum, damit der Magnatenmörder gutem Stahl zum Opfer fällt? Er soll den selben schmählichen Tod erleiden, wie er ihn Dom Ordonyo hat angedeihen lassen. Ich will, dass ihr verdammt nochmal jeden Stein umdreht, unter dem sich diese Kakerlake verkrochen, jeden Haufen Scheiße umgrabt, unter welchem sich diese Ratte versteckt haben könnte. Hier, am götterverfluchten Schauplatz seiner Bluttat und anderswo! Gebt so viel Gold aus wie ihr müsst. Brecht so viele Knochen wie ihr wollt. Und wenn dieser Lump es wagt sich einem Terzio anzuschließen, so bestellt dessen Condottiere, dass seine nächste Condotta ihn besser ans andere Ende des Reiches führen sollte, oder ich radiere seinen Haufen aus. Findet dieses Schwein! Das schulden wir Dom Ordonyo und Dom Esperjo, und vor allem schulden wir es unserer Schwägerin Simanca!"
Jubel brandete im Hintergrund auf. Offenbar hatte Horasio della Pena soeben sein Leben ausgehaucht. "Mögen die Götter ihm gnädig sein.", schloss Hernán von Aranjuez, der sowohl unter als auch gegen ihn gefochten hatte. Dann wandten sich die vier Aranjuezer ab und gingen ihrer Wege...
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