Alvaro Manticco: Unterschied zwischen den Versionen
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War Dom Gualdo zunächst ebenfalls innerlich ein [[Disente]], schlug dies ins Gegenteil um, als der [[Praiodar von Streitzig ä. H.|Graf von Yaquirtal]] ihm die Würde eines [[Banus]] offerierte. Dom Gualdo betrachtete dies als einmalige Möglichkeit, mit gräflichen Machtmitteln ausgestattet und bei wohlwollender Obrigkeit uralte Konflikte zu seinen Gunsten endgültig zu lösen, um anschließend als gestärkter Banus der [[Grafschaft Yaquirtal]] der sich als siegreich abzeichnenden, garetischen Seite ein unwiderstehliches Angebot zu unterbreiten. Alvaro Manticco widerriet diesem Vorhaben nur zaghaft, verlor aber dadurch das unbedingte Vertrauen seines Herrn und sah sich hinter den Erz-Selindianisten [[Gualdo di Dalias y las Dardas]] zurückgesetzt, der beständig gegen illoyale Subjekte hetzte. Um sich nicht gänzlich zu diskreditieren, beschloss Alvaro Manticco, seinen Herrn weiter in die selindianische Sackgasse zu treiben. So verstrickte er sich auch tief in die üblen Machenschaften Banus Gualdos gegen die [[Familia von Lindholz]]. Nicht zuletzt die von ihm gefälschten Beweise führten zur Hinrichtung von [[Sarebun von Lindholz]] und [[Ahumeda von Lindholz]] im Perainemond [[Annalen:1033|1033]] BF. | War Dom Gualdo zunächst ebenfalls innerlich ein [[Disente]], schlug dies ins Gegenteil um, als der [[Praiodar von Streitzig ä. H.|Graf von Yaquirtal]] ihm die Würde eines [[Banus]] offerierte. Dom Gualdo betrachtete dies als einmalige Möglichkeit, mit gräflichen Machtmitteln ausgestattet und bei wohlwollender Obrigkeit uralte Konflikte zu seinen Gunsten endgültig zu lösen, um anschließend als gestärkter Banus der [[Grafschaft Yaquirtal]] der sich als siegreich abzeichnenden, garetischen Seite ein unwiderstehliches Angebot zu unterbreiten. Alvaro Manticco widerriet diesem Vorhaben nur zaghaft, verlor aber dadurch das unbedingte Vertrauen seines Herrn und sah sich hinter den Erz-Selindianisten [[Gualdo di Dalias y las Dardas]] zurückgesetzt, der beständig gegen illoyale Subjekte hetzte. Um sich nicht gänzlich zu diskreditieren, beschloss Alvaro Manticco, seinen Herrn weiter in die selindianische Sackgasse zu treiben. So verstrickte er sich auch tief in die üblen Machenschaften Banus Gualdos gegen die [[Familia von Lindholz]]. Nicht zuletzt die von ihm gefälschten Beweise führten zur Hinrichtung von [[Sarebun von Lindholz]] und [[Ahumeda von Lindholz]] im Perainemond [[Annalen:1033|1033]] BF. | ||
In aller Heimlichkeit bereitete Alvaro Manticco einen gewagten Garadanzug vor: Den alten, unhaltbar gewordenen Herrn gegen einen neuen, leichter lenkbaren Herrn auszutauschen. Gegenüber den Garethern und der rechtmäßigen Kaiserin [[Rohaja]] ließ er [[Ranudo di Dalias y las Dardas]] als rechtmäßigen und vor allen Dingen bedingungslos treuen, rohajistischen Junker von [[Junkergut Dalias|Dalias]] präsentieren. Sein Neffe [[Pribaldo Tracodi]] und [[Yppolita di Dalias y las Dardas]] leisteten ihm hierbei unschätzbare Dienste. Im [[Praiosstift Dalias|Daliaser Stift Santa Ucuria und San Lumino]] warb er unermüdlich dafür, dass sich die praiosgeweihten Geschwister [[Misteria di Dalias y las Dardas|Misteria Alveranis di Dalias y las Dardas]] und [[Enzo di Dalias y las Dardas]] wieder auf die Seite ihres Bruders schlugen (wenn auch zunächst im Verborgenen). Behutsam agierend gelang es Alvaro Manticco schließlich auch, [[Caneya von Gurnabán]], die ihre Hoffnungen auf eigene Güter und ein gewisses und unabhängiges standesgemäßes Auskommen schwinden sah, von den Vorzügen einer postselindianischen Ordnung gänzlich zu überzeugen. | In aller Heimlichkeit bereitete Alvaro Manticco einen gewagten Garadanzug vor: Den alten, unhaltbar gewordenen Herrn gegen einen neuen, leichter lenkbaren Herrn auszutauschen. Gegenüber den Garethern und der rechtmäßigen Kaiserin [[Rohaja von Gareth|Rohaja]] ließ er [[Ranudo di Dalias y las Dardas]] als rechtmäßigen und vor allen Dingen bedingungslos treuen, rohajistischen Junker von [[Junkergut Dalias|Dalias]] präsentieren. Sein Neffe [[Pribaldo Tracodi]] und [[Yppolita di Dalias y las Dardas]] leisteten ihm hierbei unschätzbare Dienste. Im [[Praiosstift Dalias|Daliaser Stift Santa Ucuria und San Lumino]] warb er unermüdlich dafür, dass sich die praiosgeweihten Geschwister [[Misteria di Dalias y las Dardas|Misteria Alveranis di Dalias y las Dardas]] und [[Enzo di Dalias y las Dardas]] wieder auf die Seite ihres Bruders schlugen (wenn auch zunächst im Verborgenen). Behutsam agierend gelang es Alvaro Manticco schließlich auch, [[Caneya von Gurnabán]], die ihre Hoffnungen auf eigene Güter und ein gewisses und unabhängiges standesgemäßes Auskommen schwinden sah, von den Vorzügen einer postselindianischen Ordnung gänzlich zu überzeugen. | ||
Der unerwartete Seuchentod [[Gualdo di Dalias y Gurnabán|Dom Gualdos]] löste viele Probleme Alvaro Manticcos von selbst. Die Lenkung der verwaisten Daliaser Lande lag daraufhin ohnehin de facto in seinen Händen, da die sich vor Gram und Kummer verzehrende Tutorin [[Praiodana di Dalias]] in ihre Gemächer einschloss und schließlich im Winter 1034 BF verschied. Durch Praios' unergründlichen Ratschluss und pekuniäre weisheitsfördernde Maßnahmen Alvaros wählte das Kapitel des [[Praiosstift Dalias|Stifts]] im Firunmond [[Annalen:1034|1034]] BF völlig unerwartet [[Misteria di Dalias y las Dardas|Misteria Alveranis III. di Dalias y las Dardas]] zur neuen Lichthüterin. | Der unerwartete Seuchentod [[Gualdo di Dalias y Gurnabán|Dom Gualdos]] löste viele Probleme Alvaro Manticcos von selbst. Die Lenkung der verwaisten Daliaser Lande lag daraufhin ohnehin de facto in seinen Händen, da die sich vor Gram und Kummer verzehrende Tutorin [[Praiodana di Dalias]] in ihre Gemächer einschloss und schließlich im Winter 1034 BF verschied. Durch Praios' unergründlichen Ratschluss und pekuniäre weisheitsfördernde Maßnahmen Alvaros wählte das Kapitel des [[Praiosstift Dalias|Stifts]] im Firunmond [[Annalen:1034|1034]] BF völlig unerwartet [[Misteria di Dalias y las Dardas|Misteria Alveranis III. di Dalias y las Dardas]] zur neuen Lichthüterin. |
Version vom 30. Dezember 2012, 13:26 Uhr
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Dom Alvaro Manticco de San Marwan ist der nobilitierte Ohrenbläser des Barons von Nemento und steht heute als homo novus unter den alten adligen Geschlechtern des Yaquirtals.
Curriculum Vitae
Alvaro entstammt der in Ratzingen bedeutsamen Schreiberfamilia der Manticco, die mit Familias des Peraineklerus und angesehen Handwerkerfamilien des Ortes eng verwandt ist. Der anno 987 BF geborene Alvaro fiel in der Ratzinger Peraineschule rasch als besonders begabt auf. Als Elfjähriger wurde er in den Haushalt der Junker von Dalias gegeben, wo er mehr als nur die nötigen Grundlagen vermittelt bekam, um eines Tages Marktschreiber von Ratzingen zu werden. Ein Stipendium seines Förderers Ippolito di Dalias y Shirasgan ermöglichte dem jungen Alvaro ein Studium am Hohen Rechtsseminar zu Punin. 1008 BF kehrte Alvaro Manticco nach Dalias zurück, wo er fortan die Herrschaft beriet. Rasch jedoch kam es zu Streitigkeiten mit seinem einstigen Förderer, der ihn 1011 BF auf dem Höhepunkt der Answinkrise aus seinen Diensten entließ. In den Folgejahren diente Alvaro Manticco dem Ratzinger Marktregiment in unterschiedlichen Funktionen.
Anfang 1027 BF berief der neue Castellan von Ratzingen und Sherbeth, Gualdo di Dalias y Gurnabán, den damals 40-jährigen versierten Juristen zu seinem Secretarius und fürdersten Ratgeber. Vielerlei Winkelzüge und politische Intrigen Dom Gualdos hatten ihren Ursprung in den oftmals stundenlangen Diskursen der beiden Männer, in welchen pro und contra ausgiebig abgewogen wurden. In der späten Selindian-Zeit kam es zu Rissen im Vertrauensverhältnis von Herrn und engstem Ratgeber. Alvaro Manticco befand zwar das Kaisertum Selindian Hals für rechtens, bemerkte aber bald, dass es den Einfluss und die Geltung Almadas mehr hemmte als förderte, ergo ein katastrophaler politischer Fehler war.
War Dom Gualdo zunächst ebenfalls innerlich ein Disente, schlug dies ins Gegenteil um, als der Graf von Yaquirtal ihm die Würde eines Banus offerierte. Dom Gualdo betrachtete dies als einmalige Möglichkeit, mit gräflichen Machtmitteln ausgestattet und bei wohlwollender Obrigkeit uralte Konflikte zu seinen Gunsten endgültig zu lösen, um anschließend als gestärkter Banus der Grafschaft Yaquirtal der sich als siegreich abzeichnenden, garetischen Seite ein unwiderstehliches Angebot zu unterbreiten. Alvaro Manticco widerriet diesem Vorhaben nur zaghaft, verlor aber dadurch das unbedingte Vertrauen seines Herrn und sah sich hinter den Erz-Selindianisten Gualdo di Dalias y las Dardas zurückgesetzt, der beständig gegen illoyale Subjekte hetzte. Um sich nicht gänzlich zu diskreditieren, beschloss Alvaro Manticco, seinen Herrn weiter in die selindianische Sackgasse zu treiben. So verstrickte er sich auch tief in die üblen Machenschaften Banus Gualdos gegen die Familia von Lindholz. Nicht zuletzt die von ihm gefälschten Beweise führten zur Hinrichtung von Sarebun von Lindholz und Ahumeda von Lindholz im Perainemond 1033 BF.
In aller Heimlichkeit bereitete Alvaro Manticco einen gewagten Garadanzug vor: Den alten, unhaltbar gewordenen Herrn gegen einen neuen, leichter lenkbaren Herrn auszutauschen. Gegenüber den Garethern und der rechtmäßigen Kaiserin Rohaja ließ er Ranudo di Dalias y las Dardas als rechtmäßigen und vor allen Dingen bedingungslos treuen, rohajistischen Junker von Dalias präsentieren. Sein Neffe Pribaldo Tracodi und Yppolita di Dalias y las Dardas leisteten ihm hierbei unschätzbare Dienste. Im Daliaser Stift Santa Ucuria und San Lumino warb er unermüdlich dafür, dass sich die praiosgeweihten Geschwister Misteria Alveranis di Dalias y las Dardas und Enzo di Dalias y las Dardas wieder auf die Seite ihres Bruders schlugen (wenn auch zunächst im Verborgenen). Behutsam agierend gelang es Alvaro Manticco schließlich auch, Caneya von Gurnabán, die ihre Hoffnungen auf eigene Güter und ein gewisses und unabhängiges standesgemäßes Auskommen schwinden sah, von den Vorzügen einer postselindianischen Ordnung gänzlich zu überzeugen.
Der unerwartete Seuchentod Dom Gualdos löste viele Probleme Alvaro Manticcos von selbst. Die Lenkung der verwaisten Daliaser Lande lag daraufhin ohnehin de facto in seinen Händen, da die sich vor Gram und Kummer verzehrende Tutorin Praiodana di Dalias in ihre Gemächer einschloss und schließlich im Winter 1034 BF verschied. Durch Praios' unergründlichen Ratschluss und pekuniäre weisheitsfördernde Maßnahmen Alvaros wählte das Kapitel des Stifts im Firunmond 1034 BF völlig unerwartet Misteria Alveranis III. di Dalias y las Dardas zur neuen Lichthüterin.
Als der neue, völlig unbescholtene und blütenweiße Junker von Dalias auch noch Baron von Nemento wurde, war es fast unumgänglich, dass auch der treue Alvaro Manticco für seine Dienste belohnt wurde: Das Caballerogut San Marwan in der Baronie Nemento fiel als Lehen an den frisch nobilitierten, alten Secretarius eines neuen Herrn.
...und die politischen Probleme der Zeit
Der neue Caballero von San Marwan versteht sich ganz und gar als Repräsentant adliger Standesinteressen gegenüber der Eslamskrone. Die selindianische Tyrannei ist in seinen Augen ein Ausfluss der missachteten Rechte der Almadaner Landständeversammlung. Wäre die Macht der Krone durch die Stände ausbalanciert worden, wäre es niemals zu solchen Entgleisungen gekommen. Davon ist Alvaro Manticco überzeugt. Das größte Problem des nachfolgenden Decenniums wird in seinen Augen die Regelung der Amhallas-Frage darstellen. Die Garether Kaiser und auch Hal II. hatten der Idee einer Reconquista endgültig eine Absage erteilt und auf das Territorium zugunsten des Kalifats verzichtet.
Mit der scheinbaren Lösung des einen Problems sind für Manticco damit zwei weitere Probleme entstanden, die von größter Bedeutung für die Landstände sind. Denn wie sollen künftig die Landstände zusammentreten? Bisher taten sie es auf fünfeinhalb Bänken im Sechseck. Doch mit dem endgültigen Verzicht auf die Reichsmark Amhallas werden künftig die Magnaten und Noblen dieser Landschaft nicht mehr in der bisherigen Form die Eslamskrone beraten können, da die Reichsmark formal nun nicht mehr existiert. Gehen diese Stimmen den Landständen nun verloren? Eng damit verbunden ist für Alvaro Manticco die Frage nach der Recompensation der betroffenen Familias. Solange das Raulsche Reich und die Eslamskrone am formalen Fortbestand der Reichsmark Amhallas festgehalten hatten, war eine solche Recompensation nicht erforderlich. Doch haben die Kaiser mit dem Verzicht auf das Amhallas diese Familias ohne Konsultation und Konsens der Stände nicht gewissermaßen enteignet? Sollten Familias wie etwa die di Rueda und die Amhall de Cascanueva nicht Güter aus den Eigendominien der Krone erhalten? Angesichts eines schwachen Fürsten wie Gwain von Harmamund müsste – so die Hoffnung Manticcos – eine ständefreundliche Lösung im Bereich des Möglichen sein.
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