YB30 Totgeglaubter Mundschenk kehrt auf Almadine Bühne zurück

Aus Almada Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Yaquirblick-Logo.jpg

Erschienen in den Meldungen des Hauses Yaquirblick Nô 30
Praios 1029 BF (1 Hal II.)


Tot geglaubter Mundschenk auf Almadine Bühne zurückgekehrt

Dom Gonzalo di Madjani löst das Puniner Landsknechtproblem auf Madaseer Art

Yaquirtal, Rondra 1028 BF

PUNIN. Die Götter seien gepriesen, PRAios voran, denn sein Mond verheißt einen hoffnungsvollen Beginn des neuen Götterlaufes, nachdem der letzte so schauerlich endete. Nur drei Tage waren seit der Krönung Seiner Königlichen Majestät Selindian Hal vergangen, die Stadt noch immer im Freudentaumel gefangen, als neue Kunde sich wie ein Lauffeuer in der Domña verbreitete. Zunächst schien es wenig glaubwürdig zu sein, mancher hielt es für einen geschmacklosen Scherz. Doch wer an jenem 27. Praios durch die Straßen Tiefenbrunns lief und die jubelnden Menschen sah, zweifelte nicht mehr: Gonzalo di Madjani, der vormalige Ratsmeister der Domña, war mitnichten in Omlad gefallen, wie es Augenzeugen gesehen haben wollten (s. YB 27). Vielmehr erfreut er sich bester Gesundheit angesichts seines hohen Alters, Peraine sei’s gedankt. Stolz und aufrecht ritt der Madaseer Junker durch die Capitale, grüßte seine hier versammelten Clientes und nahm die freudige Begrüßung entgegen. Mindern konnte die Festtagsstimmung auch nicht ein ungebetener Störenfried, der erst jüngst bei der Ratsmeisterwahl von sich reden gemacht hatte. Ratsmitglied Torquato Tournaboni, der mit exakt null Stimmen der peinliche Verlierer dieser Wahl gewesen war (s. YB 28), suchte seitdem in valpotöser Manier die Tabernas der Stadt heim. Schwer angetrunken und nicht bei klarem Verstand wagte er es, den königlichen Mundschenk auf offener Straße zu fordern. Dieser kleine Zwischenfall konnte die Laune der Puniner jedoch nicht trüben, und so ritt Dom Gonzalo weiter gen Goldacker, während der junge Tournaboni von einigen aufrechten Bürgern grün und blau geschlagen zurückblieb. Doch dies war nicht der einzige Grund für ausgelassene Feierlichkeit in Punins Straßen. Just zu Dom Gonzalos Rückkehr vermeldeten die Wachen am Al’Mukturer Tor, dass das seit fast einem Mond unweit der Stadt lagernde Landsknechts-Terzio Loredellos Raufer im Aufbruch befindlich sei. Wie der Yaquirblick aus zuverlässiger Quelle erfahren hat, befahl der samt Bedeckung zurückgekehrte Madaseer Junker den sofortigen Abzug der Mercenarios, die unter anderem während der großen Yaquirtaler Blutfehde in seinen Diensten gestanden hatten. Nachdruck verlieh er dieser Forderung durch den schnellen und unrühmlichen Tod ihrer Condottiera Romelina Torriani unter den donnernden Hufen seines Schlachtrosses. Die Puniner Bürger atmen erleichtert auf, konnte doch eine verlustreiche Auseinandersetzung vermieden werden. Der Ratsmeister muss sich indes fragen lassen, wieso er in all den Wochen das nicht vermochte, was Dom Gonzalo am Tage seiner Rückkehr gelingt. Diese wird jedoch nicht nur in der Capitale, sondern in ganz Almada mit Interesse zur Kenntnis genommen werden. Während die Anhänger einer verstärkten Rückkehr zu traditionell almadanischen Werten ihren stärksten Fürsprecher zurück in ihren Reihen wissen, werden die moderater Gesinnten ohne Zweifel auf den Urteilsspruch der ehemaligen Königin verweisen, die im so genannten Almadinhüter-Prozess (s. YB 27) unter anderem Gonzalo di Madjani mit nur halber Ehre freisprach. Welche Bedeutung diesem Urteil heute noch beizumessen ist, das bleibt abzuwarten.

Valdemoro Valdepeña