YB27 Gemeinsame Loge beider Yaquirien gegründet

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Erschienen in den Meldungen des Hauses Yaquirblick Nô 27
Phex 1027 BF


Freundschaft zwischen den Yaquirkronen stößt nicht überall auf Gegenliebe[Quelltext bearbeiten]

BURG PHEXENSTEIN: Ein Stelldichein des hohen Adels beider Kaiserreiche fand im vergangenen TSAmonde auf der im Almadanischen gelegenen Burg Phexenstein statt. Zur Gründung der Groszen und erhabenen Loge vom goldenen Strome beider Yaquirien zur Wehr & Ehr von Cultur, Cunst und Lebensart im Geiste der Zwölfe zu Alveran wurde dorthin geladen und Verfechter wie Verächter der Freundschaft beider Yaquirkronen machten sich auf den Weg in die Baronie Phexhilf.

Die neu zu gründende Loge beider Yaquirien, so hieß es auf feinem Büttenpapier, welches an Wohl-, Hoch und auch rustikal Geborene verschickt worden war, solle – nach der Aufnahmeprüfung – einem jeden Mitglied Vorteile und Vorzüge gewähren. Da sich auch die horasische Kronprinzessin Aldare Firdayon und Graf Eslam von Eslamsbad zu Punin äußerst wohlwollend gegenüber der Idee der Logengründung äußerten, verwunderte es nicht, dass mehrere Dutzend Magnaten, vor allem aus den Königreichen Almada und Yaquiria stammend, sich am ersten TSA diesen Jahres auf Burg Phexenstein einfanden. Neben den Yaquiriern fanden sich auch Geweihte, Magnaten und so mancher Handelsherr von niederem Geblüt aus anderen Reichsprovinzen ein. Sogar Gäste aus Aranien konnten erblickt werden – alles (in almadanischer Dualität) unter dem Banner der friedlichen Herrin TSA und besonders des Herrn BORon, ist doch die Burg Phexenstein vor allem eine Golgaritenfeste.

Eine gewisse Überraschung stellten die Urheber der Loge dar – firmierten doch neben dem Hausherren Baron Isonzo von Phexhilf-Rabenstein und dem tapferen Bren-Di Cren auch die beiden Comti Erlan Sirensteen von Irendor und Orsino Romeroza, welcher bis dato die „Gastfreundschaft“ der Al'Mukturer Verliese genießen durfte, als Gastgeber. Dass sich letztere beide nicht unbedingt Freunde nennen, war auch durchgehend zu spüren.

Nach der Begrüßung wurde noch einmal die Idee der Loge erläutert. Zudem wurde erklärt, dass ein jeder Interessent sich einer Prüfung zu unterziehen habe, um zu ermitteln, ob er für eine Aufnahme in die Loge geeignet sei. Auch habe eine jede darüber nachzudenken, ob sie – so sie denn Logenschwester werde – gedenke, sich in der Loge weiter zu engagieren, denn natürlich würde auch ein Repräsentant der Loge gesucht werden.

Nach dem formellen Teil begann der große Maskenball, bei dem die Edle Casine von Bärnwaldstein, die bekannte Tanzkunstlehrerin, den Gästen beider Reiche neue Tänze und Formationen beibrachte.

Bereits am nächsten Tage, nachdem der Ball (samt seinen Nachwirkungen) ausgeklungen war, machten sich die Bewerber dann in horasisch-almadanischen Gruppen auf, ihre jeweiligen Prüfungen zu absolvieren, durch die sie beweisen sollten, dass sie wahre Yaquirfreunde seien. Mehrere dieser Questen gab es zu bestehen:

- ein verschollenes Gedicht aus der Feder keines Geringeren als des viel zu früh verstorbenen Gemahls der Kaiserin Amene-Horas, Prinz Sirlan von Holdan selbst, sollte auf Schloss Baliiri gefunden werden, da Gerüchten zufolge gerade dieses die Freundschaft beider Yaquirien bestärken würde.
- in der zweiten Queste wurde gefordert, das berühmte Almadalied zu Vinsalt, direkt vor dem dortigen Tempel des Horas, darzubieten – mit stimmlicher Unterstützung durch horasische Würdenträger.
- einem Almadaner Gönner der Loge war sein stolzes Ross Seekeks entführt worden – diese RAHja und den anderen Göttern lästerliche Schandtat musste freilich aufgeklärt und gesühnt werden.
- ein geheimnisvolles Fernrohr, dem besondere Fähigkeiten zugeschrieben werden, sollte beschafft werden – doch war dieses zuletzt bei einem Scheich der Heiden gesehen worden.
- eine götterfürchtige Liebfelderin von edlem Geblüt war in den Harem des Emirs von Amhallah entführt worden und sollte befreit werden.
- der aventurienweit bekannte Mime Omer Shadif sollte in den Gestaden Yaquiriens gehalten werden, denn angeblich plante der Darsteller einen Umzug in die Pestbeule des Südens.

Innert eines Mondes hatten die Questadores ihre Aufgaben zu erfüllen, denn schon am 30. TSA, dem Tag der Erneuerung, sollte die Loge endgültig gegründet werden. Nachdem am zwölften TSA die erste Queste schon gelöst und die entsprechende Gruppe wieder auf Burg Phexenstein eingetroffen war, dauerte es bis zum Nachmittag des 30. TSA, bis auch die letzten Gäste erfolgreich eintrafen.

Im großen Ballsaal wurden die einzelnen Questen dann detailliert vorgestellt. Es zeigte sich, dass bei fast jeder Mission Unwägbarkeiten die Reise beeinträchtigt hatten. Übereinstimmend wurde über Versuche berichtet, Zwist und Zwietracht zwischen den Vasallen beider Yaquirkronen zu säen. So wurde die Karosse des tapferen Barons und almadanischen Cronrats Stordan von Culming mehrfach beschmiert und sabotiert. Auf impertinente Weise wurden er und seine almadanischen Begleiter durch derlei (angeblich von Horasiern verübte) Untaten beleidigt und teilweise sogar denunziert. Noch vor wenigen Jahren hätte dies zu unerbittlichen Hader- und Fehdeerklärungen von Seiten der heißblütigen Almadanis geführt. So wurde diese Angelegenheit jedoch mit einem Duell auf das Erste Blut bereinigt.

Nach einigen konformen Erklärungen stellte sich denn auch heraus, dass die einzelnen Zerwürfnisbemühungen allesamt mit einem landlosen garetischen Adligen in Coniunctio gebracht werden konnten. Die zuständigen Behörden beider Kaiserreiche sollen auch schon längst weitere Ermittlungen aufgenommen haben.

Noch während die letzte Queste vorgestellt wurde, hörte man einen Schrei. Der Saal verdunkelte sich und Panik überkam alle anwesenden Gäste. Ein sinistrer Meister der dunklen Künste betrat den Saal und aus seinem Mund kamen unheimliche und frevlerische Worte!

Es sei verziehen, dass angesichts der blasphemischen Aussagen hier auf eine getreuliche Wiedergabe verzichtet wird. Außerdem sind auch die einzelnen mir zugetragenen Berichte teils lückenhaft und widersprüchlich.

Doch nach nur wenigen Augenblicken der Frevlerei konnten die anwesenden Golgariten den Finsterling überwältigen und arretieren. Mit einer Praioskrause ward es ihm unmöglich gemacht, weitere finstere Magie auszuüben und in einem ersten hochnotpeinlichen Verhör wurde offenbar, dass er von eben jenem Garetier beauftragt worden war, dessen Name es nicht wert ist, vom Hause Yaquirblick abgedruckt zu werden. Nachdem der Magus durch die Golgariten und die eilig herbeigeeilten Gardisten abgeführt worden war, schritt der Abend weiter voran, als ob nichts geschehen wäre. Denn das vergebliche Wirken der Feinde beider Yaquirien zeigten ganz deutlich, dass die Freundschaft zwischen den Yaquirkronen stark ist und nicht einfach erschüttert werden kann.

Der Abend sollte aber noch nicht enden, denn geschäftsmäßig stand noch die Ernennung aller für würdig befundenen Logenmitglieder, der Eid auf die Loge und schlussendlich auch noch die Wahl der neuen Logenrepräsentanten an. Die bisherigen Interimsvorsitzenden der Loge, Bren-Di Cren und die beiden oben genannten Comti eröffneten daher die Wahl für das Amt des Vorsitzenden der Loge. Ein jedes Logenmitglied hatte die Möglichkeit sich für zwei Kandidaten auszusprechen: Der mit den meisten Stimmen würde Vorsitzender der Loge werden, der Kandidat, nach ihm die meisten Stimmen erlangt hätte, würde als sein Stellvertreter fungieren.

So stellten sich die einzelnen Kandidaten vor, berichteten von ihren Beweggründen für die Kandidatur und stellten sich den Fragen der restlichen Logenmitglieder.

Alle Berichtenden sind sich darüber einig, dass die hier nun stattfindenden Wortgefechte wahrhaft hesindegefällig waren. Sie würden sicherlich in einer Abschrift jeder Rhetorikschule als gutes Schulungsmaterial dienen. Einige der Kandidaten zogen jedoch ihre Bewerbung zurück. Der erste war Comto Erlan Sirensteen von Irendor, der stattdessen Dom Ansvin Romualdo Ferbras von Al’Muktur und Signor Randulfio Aurandis von Elmantessa zur Wahl anempfahl. Unter anderen tat es ihm sein Kontrahent, Baronet Horasio von Veliris-Marvinko gleich, der gerüchteweise nur angetreten war, weil der Comto kandidiert hatte.

Die einzelnen Kandidaten gaben allesamt ein gutes Bild ab. Selbst der aranische Handelsherr schien eine ernsthafte Chance zu haben. Als aber die Frage „Und wer kann sicherstellen, dass Ihr als Logenmitglied nicht Vereinbarungen abschließt, die nachher von Eurer Frau widerrufen werden?“ aufkam, disqualifizierte sich der Aranier durch seine gestammelte Antwort.

Auch bei den anderen nichtyaquirischen Bewerbern konnte man annähernd von einer Selbstdisqualifizierung sprechen. So bewarb sich ein Mitglied des darpatischen Hauses Bregelsaum für den Vorsitz der Loge und als eine seiner Qualitäten erklärte er, dass man gerade in Darpatien nun wüsste, wie man friedlich mit ehemaligen Feinden umzugehen habe. Damit spielte er auf die jahrelang heimlich bzw. fast schon offen geführte Fehde zwischen den Häusern Bregelsaum und Rabenmund an, welche vor einigen Jahren in der Blutnacht von Rommilys kumuliert war. Sein Argument lautete daher treffenderweise, dass das erfolgreiche darpatische Versöhnungskonzept auch zwischen den ehemals Yaquirreichen praktikabel wäre. Fürwahr ein überzeugender Puncto – wäre der Dom von Bregelsaum nicht kurz darauf innerhalb weniger Augenblicke in einen hitzigen Streit mit dem einzigen anwesenden Vertreter des Hauses Rabenmund geraten. Dom Stordan soll dazu formuliert haben: „Eine Blutnacht im Yaquirischen wollen wir nicht – daher lieber keine Stimme für ihn…“

Die Zählung der einzelnen Stimmen ergab schnell, dass nach dem Wunsch der Logenbrüder und -schwestern Dom Ansvin von Al’Muktur ihr Erster Vorsitzender sein sollte. Bei der Frage nach seinem Stellvertreter kam es jedoch zu keinem eindeutigen Ergebnis, denn in letzter Sekunde wählte Bren-Di Cren noch den bisher eine Stimme hinter dem Signor Aurandis zurückliegenden Comto Romeroza. Dies veranlasste einen Horasier zur Feststellung, dass dies mal wieder der beste Beweis wäre, warum eine göttergefällige Einsetzung durch den Herrn PRAios dämokratischen Umtrieben vorzuziehen sei.

Die übrigen Anwesenden nahmen dies jedoch als Fingerzeig PHExens, dass die beiden stimmengleichen Zweitplazierten beide Dom Ansvin in seinem ehrenvollen Amte unterstützen sollten, Signor Aurandis als erster und Comto Romeroza als zweiter Stellvertreter. Mit diesem Kompromiss konnten sich alle Logenmitglieder einverstanden erklären und nach einem laut schmetternden „Vivat, crecat et floreat Yaquiria aurea!“ klang der Abend bei Wein, Tanz und Gesang aus.

Es bleibt nun zu beobachten, inwiefern diese Loge sich auf die Politik der beiden Yaquirreiche auswirken wird. Die intriganten Bestrebungen aus dem garetischen Raum, die Freundschaft zwischen den Vasallen der Yaquirkronen zu trüben und die Beschlüsse des neuen Großfürsten (s. S. 1) zeigen deutlich auf, dass sie ernst genommen wird. Möge sie zum Gedeihen Almadas und des Lieblichen Feldes beitragen!

Ein Gastbericht von Alricilian ya Costera, seines Zeichens Korrespondent der horasischen Journaille ‚Das Bosparanische Blatt