Travianca Calmosa von Lindholz
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Ihre Gnaden Travianca Calmosa von Lindholz, Geborene d'Artésa, betreut zusammen mit ihrem Gatten die Bauarbeiten am Kloster zu Ehren der Himmlischen Familie im Katraguatal nachdem der Traviatempel der Dominie Lindholz ein Raub der Flammen wurde.
Äußeres[Quelltext bearbeiten]
Travianca ist keine sonderlich schöne Frau: die Nase etwas zu groß, das Gesicht zu rund, ein oder zwei Stein zu viel auf den Hüften. Doch wenn man die in eine orangefarbene Robe gekleidete Adlige geduldig und zufrieden ihre Arbeit verrichten sieht, wie sie den eigenen oder den Dorfkindern mit ihrer angenehmen Altstimme ein Lied vorträgt, eine feierliche Rede zur Eheschließung hält oder einen Streit schlichtet, fällt es schwer, nicht ihrem ganz eigenen Charme zu erliegen.
Curriculum Vitae[Quelltext bearbeiten]
Schon in Kindestagen wurde zwischen den Familien d'Artésa und von Lindholz ausgemacht, dass Travianca eines Tages Jacopo von Lindholz ehelichen und sie gemeinsam den Traviatempel in Lindholz leiten sollten. Das fröhliche Mädchen fügte sich in diese Vorstellung, in der festen Überzeugung, dass dies der ihr von den Göttern bestimmte Weg sein müsse. Im Traviatempel zu Punin ging sie ihrer Ausbildung nach und verblieb dort auf Bitte ihrer Familie hin noch vier weitere Jahre, um im Tempel ihren Dienst zu tun. Travianca machte dies nichts aus, verstand jedoch nicht so recht, warum man sie so lange von ihrem zukünftigen Gemahl trennte.
Der Grund wurde ihr jedoch klar, als sie kurz vor der Hochzeit nach Artésa zurückkehrte: Der zwanzigjährige Jacopo trug ein Gesicht zur Schau, als würde er nicht einer Ehe, sondern einer Kerkerhaft entgegengehen und schon einen Tag nach einer für beide Seiten wenig reizvollen, wenn auch vollzogenen Hochzeitsnacht packte der junge Mann seine Sachen, um für eine ganze Woche nach Sherbeth zu verschwinden, von wo der jungen Braut wildeste Gerüchte an die Ohren drangen. So war es fast ein Glück, dass Ilmice von Lindholz, die strenge Tempelvorsteherin zu Lindholz, den Neuankömmling mit so vielen Aufgaben und strengen Regeln gängelte, dass diese Abends todmüde in ihr Bett fiel.
Als 1017 BF Ilmices Mann verschied, bat diese Travianca mit überraschend lobenden Worten, sich um den Tempel zu kümmern und zog sich in ein Kloster zurück. Dass sie den gesamten Tempeldienst nun alleine verrichten musste, störte die noch junge Frau wenig. Der Gütigen Mutter nahe zu sein, hatte ihr in schweren Stunden - und von denen hatte sie im letzten Jahr einige erlebt - immer Kraft und Zuversicht gegeben und die Leute der Umgebung hatten sie schnell in ihr Herz geschlossen; zeigte sie doch wesentlich mehr Verständnis für ihre Sorgen als die gestrenge Ilmice.
1019 verlor ihr Mann zwei seiner Kammeraden in einem Kampf gegen die verfeindete Familia di Dalias. Es war wohl in dieser Zeit der Trauer, in der sich Travianca in ihren Gemahl verliebte. Die beiden lernten Seiten von einander kennen, die sie vorher nicht gesehen oder nicht gewertschätzt hatten, was nicht nur eine erste Schwangerschaft, sondern auch eine enorme Annäherung zur Folge hatte. Zeitweise begann Jacopo sogar eine Einweisung zum Akoluthen der Travia in Punin, doch dort verfiel er wieder seinen Leidenschaften.
Travianca jedoch wartete geduldig. Sie hatte in das Herz ihre Mannes gesehen und wusste, dass er eines Tages erkennen würde, was ihm wirklich etwas bedeutete. Gerne hätte sie verhindert, dass so ein grausames Ereignis wie die Ermordung der kleinen Daroca von Lindholz im Jahr 1027 der entscheidende Auslöser für seine Wandlung war: Er reiste nach Eslamsroden, einen langen Brief an seine Frau zurücklassend und kehrte schließlich als ausgebildeter Geweihter an ihre Seite zurück.
Inzwischen haben die beiden mehrere Kinder und man sieht beiden ihr Glück an, auch wenn sie gelegentlich aneinander geraten, weil das Fernweh Jacopo aus dem heimischen Lindholz für eine oder zwei Wochen fortlockt.
Charakter[Quelltext bearbeiten]
Auch wenn das Leben ihr nicht den leichtesten Weg aufgezeigt hat, so haben Travianca ihr Vertrauen in Travia und der Gedanke, dass es anderen noch viel schlimmer ergeht, stets die Kraft gegeben, mit einem Lied auf den Lippen ihren Aufgaben nachzugehen und anderen beizustehen, wer es auch sei. Das einzige, was sie gelegentlich mit Sorge erfüllt, ist die angespannte Stimmung zwischen den Adelsfamilias in der Baronie und sie betet, dass weder sie noch ihr geliebter Mann jemals in diesen Konflikt hineingezogen werden.