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Rifada da Vanya wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, als der junge Tizino erneut den Raum betrat: "Verzeiht, Euer Wohlgeboren, aber eine Nachricht für Eure Nichte ist eingetroffen und der Bote besteht darauf, die Botschaft persönlich zu überreichen. Er sagt sein Name laute Dom [[Amaros von Lindholz]]." | |||
Rifada | ---- | ||
Rifada zog eine Augenbraue in die Höhe, dass der Bursche einfach so mir nichts dir nichts das Zwiegespräch zweier Magnatinnen unterbrach. "Sie ist schon seit sechs Tagen hier!", beantwortete sie Richezas Frage. "Mein nichtsnutziger Vetter Lucrann ist zurück im Lande, und Belisetha ist nun der festen Überzeugung, für den verlotterten Waldschrat eine Ehegemahlin finden zu müssen. Gujadanya will sie ebenfalls so schnell wie möglich unter die Haube bringen – eine Achmad'sunni, die einen Mann heiratet – hahaha! Wann hat man so einen Unsinn schon gehört?" Ihr Gesicht wurde ernst. "Leider befürchte ich aber, dass sich meine Tochter tatsächlich von ihr beschwatzen lässt. Guja hat schon als Mädchen jedem Gockel hinterher geschaut, der sich am Wegesrand aufgeplustert und ihr kecke Blicke zugeworfen hat. Sie ist den treulosen Mannsbildern leider durchaus zugetan." | |||
Jetzt wandte sie sich an Tizino: "Was ist das für ein Bote, der seine Nachricht nicht wie ein normaler Mensch beim Portikus abgeben kann? Noch dazu gibt er vor, von Stand zu sein? Sein Name klingt schon so typisch verweichlicht – Amaros von Lindholz." Sie schüttelte den Kopf und rümpfte die Nase. "Du hast doch nicht etwa was mit Yaquirtalern zu schaffen, mein Kind? Diesen heuchlerischen Gecken ist nicht weiter zu trauen, als deine Säbelspitze reicht!" Mit Schaudern dachte sie an diesen [[Gendahar von Streitzig]] oder an ihren eigenen einzigen Besuch in Punin vor über fünfunddreißig Jahren zurück. | |||
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Richeza presste die Lippen zusammen, rieb sich über das Kinn, noch immer einen erschrockenen Ausdruck in den dunklen Augen. Dann straffte sie sich, zuckte mit den Schultern. "Lindholz?", fragte sie grimmig. "Mit denen hat meine Familia nichts mehr zu schaffen, seit mein Urgroßonkel irgend so eine Caballera aus deren Geschlecht geheiratet hat." Nochmals hob sie die Schultern. "Besser, ich gehe runter und höre mir an, was der Kerl zu sagen hat." Allein ein leichtes Zittern ihrer Hand strafte ihre rauen Worte Lügen, als sie die Tür des Saales öffnete und ihre Tante unvermittelt stehen ließ. | |||
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