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Sie machte einige Schritte im Raum auf und ab, blieb dann stehen und musterte die Junkerin schweigend. "Wie sollen wir dann in Albacim irgendetwas ausrichten? Albacim ist eine Festung, hoch über dem Markt Selaque gelegen. Sich dort einzuschleichen – nun, wie sollten die Männer der Vettel uns nicht erkennen? Ihr und ich seid hier bekannt wie bunte Hunde und der Alten verhasst wie niemand sonst." Richeza atmete mehrmals tief ein und langsamer wieder aus, wirkte einen Augenblick lang mit ihren Gedanken anderswo, ehe sie ihren Blick wieder auf ihre Tante richtete. | Sie machte einige Schritte im Raum auf und ab, blieb dann stehen und musterte die Junkerin schweigend. "Wie sollen wir dann in Albacim irgendetwas ausrichten? Albacim ist eine Festung, hoch über dem Markt Selaque gelegen. Sich dort einzuschleichen – nun, wie sollten die Männer der Vettel uns nicht erkennen? Ihr und ich seid hier bekannt wie bunte Hunde und der Alten verhasst wie niemand sonst." Richeza atmete mehrmals tief ein und langsamer wieder aus, wirkte einen Augenblick lang mit ihren Gedanken anderswo, ehe sie ihren Blick wieder auf ihre Tante richtete. | ||
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"Ich ''kann'' kämpfen – nach wie vor!", stellte Rifada unwirsch klar. "Ich bin nicht mehr so schnell wie früher – aber immer noch schnell genug, um jedem Speichellecker des Goldfasses tüchtig das Fell zu gerben!" Etwas leiser fuhr sie fort: "Nur um dich zu unterrichten, fehlt mir die Gewandtheit – aber unser Hab und Gut zurückzuholen, das wird mir schnell neue Kräfte und neuen Schneid verleihen. Ich tauge nicht für die Rolle des Jammerlappens in unserem Hause!" | |||
Sie musterte Richeza mit zusammengekniffenen Augen, die wie ein nervöser Berglöwe im Raum auf- und ab marschierte. Nach einem kurzen Moment des Schweigens, als ihre Nichte zu ihr herüber sah, fuhr sie fort: "Hm, irgendetwas anderes drückt doch auch dir aufs Gemüt! Ehe wir also über Selaque reden – was führt dich wirklich zu uns?" | |||
Unten im Burghof begann in diesem Augenblick ein Hund zu heulen, vermutlich Raffzahn, dessen Geheule und Gefipse Rifadas letzte Worte fast übertönten. Mit einer Geschwindigkeit, die Richeza doch überraschte und die ihre letzten Worte Lügen strafte, war Rifada aufgesprungen und hatte das schmale Fenster der Kammer aufgerissen. | |||
Ihr gebrülltes: "HAAAAAAAALLLLLT'S MAUL!!!" ließ den Hund im Burghof auf der Stelle verstummen. | |||
"Also?", drehte sie sich dann wieder zu ihrer Nichte herum und schloss das Fenster, als wäre nichts gewesen. | |||
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Richeza von Scheffelstein y da Vanya sah ihre Tante unverwandt an. "Ihr ''wollt'' mich also nicht unterrichten? Das ist schade. Ich denke, ich könnte noch einiges von Euch lernen. Zu Pferd vielleicht?" Sie blickte an der Junkerin vorbei in den Burghof, in dem der große, schwarzgraue Hund sich träge vor einem der Türme niederließ. | |||
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