Chronik.Ereignis1033 Feldzug Selaque 17: Unterschied zwischen den Versionen

Zur Navigation springen Zur Suche springen
Steves Beitrag
(Steves Beitrag)
(Steves Beitrag)
Zeile 65: Zeile 65:
Im selben Moment ließ Hufgetrappel draußen auf dem Dorfplatz beide verstummen und sich leise in den hinteren Teil des Hauses zurückziehen.
Im selben Moment ließ Hufgetrappel draußen auf dem Dorfplatz beide verstummen und sich leise in den hinteren Teil des Hauses zurückziehen.


----
'''Autor:''' [[Benutzer:SteveT|SteveT]]
Moritatio lauschte angestrengt nach draußen. Die Stimmen der Neuankömmlinge im Dorf klangen nur gedämpft durch die mit dicken Bohlen vernagelten Fenster in das Innere des Hauses des Schulzen. Er konnte sich täuschen, aber einige Stimmen glaubte er bestimmten Mercenarios aus dem Gefolge Dom Hernáns zuordnen zu können. Doch die Frage war dann  - was wollten diese hier im Vanyadâl? Sie sollten doch eigentlich jetzt zu dieser Stunde die befreite Grafentochter sicher heim nach Ragath eskortieren. Wäre dies aber seine Absicht gewesen, so hätte Dom Hernan besser den direkten Weg über Elenta wählen sollen - in den letzten drei Wochen musste sich der Söldnerführer doch eigentlich eine gewisse Kenntnis der wichtigsten Routen des Kaisergutes angeeignet haben.
Oder beabsichtigte dieser etwa, durch den hügeligen Valencagrund heimwärts zu ziehen? Das wäre nur ein unnötiges Risiko, denn nach allem, was Moritatio über den dortigen Machthaber Arridan von Valenca wusste - sofern dieser überhaupt noch am Leben war -, so hatte er Weideland sowohl an die Harmamunds wie auch an Ordonyo di Alina verpachtet, was ihn per se schon einmal nicht unbedingt als Freund der Familia auswies.
Zu gerne hätte Moritatio gewusst, ob Richeza auch noch immer mit den Landsknechten zog - aber das war unwahrscheinlich - ihr wichtigstes Anliegen war es ja stets gewesen, den Jungen in Sicherheit nach Ragath oder gegebenenfalls nach Quazzano zu bringen. Er lauschte, ob er ihre Stimme zwischen den anderen ausmachen könnte - aber leider waren generell alle Stimmen zu weit weg. Sie waren wohl offenbar bis fast zum Ortsende vor das Castillo geritten.
"Was genau habt Ihr nun eigentlich vor, Herr?", riss ihn Sanzo Guiterrez aus seiner Gedankenwelt.
"Ich schleiche mich in das Castillo ein und versuche von Innen das Tor zu öffnen, wenn meine Mutter und meine Schwester mit den Unseren anrücken", antwortete Moritatio knapp, als sei dies das Leichteste überhaupt.
Der Schulze runzelte seine ohnehin faltige Stirn: "Bei allem Respekt - wie wollt Ihr das anstellen? Ihr kommt dort nur hinein, wenn Ihr ein Lakai der Vogtin seid."
"Lass das nur meine Sorge sein", zuckte Moritatio mit den Achseln. "Ich weiss schon, wie ich dort hineingelangen werde. Ich weiss nur nicht, was und wer mich dort erwartet." 
Er hatte den Gedanken verworfen, den Schulzen zu bitten, ihn zu begleiten. Auch wenn er sich bis jetzt als loyaler Gefolgsmann erwiesen hatte, riet ihm eine innere Stimme, Guiterrez lieber nicht zu viel zu verraten. Darum frug er nur: "Habt Ihr eine Fackel oder eine Laterne für mich?"
"Ich habe nur diese eine Öllampe, die dort auf dem Tisch steht!", antwortete der Schulze zögerlich, und es war ihm deutlich anzuhören, dass er keine Lust hatte, sein einziges Licht zu verlieren.
"Ich muss sie mir nur ein Weilchen ausborgen", flunkerte Moritatio notgedrungen. "Wenn die Sache hier ausgestanden ist, werdet Ihr eine Lampe für jedes einzelne Zimmer Eures Hauses erhalten. Mein Wort darauf!"
Der Schulze stöhnte unwillig, schlug dann aber in die Hand seines jungen Dienstherrn ein - was blieb ihm anderes übrig? "Es sind mindestens 15 oder 20 Büttel auf der Burg, also seht Euch besser vor, Dom! Die Anführerin ist eine gewisse Domna Yegua, eine frömmlerische Pfaffin, genau wie unsere Vogtin - zwar jünger und hübscher, aber mindestens genauso unbarmherzig."
"Die soll mich kennenlernen!", nickte Moritatio grimmig. "Niemand raubt uns ungestraft unser Hab und Gut! Gibt es hier einen Hinterausgang? Ich breche sofort auf, um Euch nicht in Schwierigkeiten zu bringen!" Er griff sich die Öllampe vom grob gezimmerten Esstisch des Schulzen, worauf dieser wiederum das Gesicht verzog.
"Ja, durch die Tür dort hinten gelangt Ihr in den Stall! In der Box der Ziegen gibt es eine Maueröffnung zum Heuschober und im Heuschober gibt es ein Tor nach draußen!"
"Der Segen der Zwölfe auf Euch, Guiterrez!", verabschiedete sich Moritatio und ging durch die besagte Tür in den Stall.
"Lieber auf Euch!", wiegelte der Schulze ab. "Ihr werdet ihren Segen vielfach dringender brauchen!"




2.897

Bearbeitungen

Cookies helfen uns bei der Bereitstellung von Almada Wiki. Durch die Nutzung von Almada Wiki erklärst du dich damit einverstanden, dass wir Cookies speichern.

Navigationsmenü