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Und wiederum, scheinbar an niemanden Bestimmtes gerichtet, doch mit deutlich warnendem Unterton: „Und natürlich auch, wer zum Schaden Seiner Majestät einer solchen Person gefolgt ist …“ | Und wiederum, scheinbar an niemanden Bestimmtes gerichtet, doch mit deutlich warnendem Unterton: „Und natürlich auch, wer zum Schaden Seiner Majestät einer solchen Person gefolgt ist …“ | ||
Von oben aber kam keine Antwort mehr, sodass Morena von Harmamund davon ausgehen musste, dass die Standpunkte ausgetauscht worden waren. Doch bekanntlich sah man sich immer zweimal im Leben. Also wendete die Nichte des Kaiserlichen Marschalls endgültig ihr Ross, und machte sich, von ihrem Begleiter Berengar gefolgt, langsam auf den Weg hinab ins Dorf Vanyadâl. | |||
Dort wiederum verdüsterte sich die Miene des Condottieres immer mehr. Dass nicht nur der Mercenario herab kam um sie zu holen, sondern stattdessen beide Reiter umgekehrt waren, sprach nicht dafür, dass man sie einlassen würde. Ein Rückschlag, keine Frage, auch wenn er so immerhin dem Dilemma entkommen war, welches die kaiserlichen Befehle ihm hinsichtlich der Suche nach seinen Leuten bereitet hatte. Vorerst zumindest. | |||
Wenig später war die schlechte Ahnung Gewissheit, als ihm seine entfernte Verwandte von dem äußerst unerfreulichen Gespräch berichtete, welches zudem noch das Kaiserliche Schreiben gekostet hatte. Mit zusammen gekniffenen Augen sah der Baron und Junker an der Harmamunderin vorbei, hinauf zum Castillo da Vanya, wohlwissend, dass wahrscheinlich just in diesem Auge diese sture Commandanta auf ihn herab sah. „Und sie hat Euch keinen Namen genannt?“ | |||
„Nein“, schüttelte die Angesprochene das Haupt. „Sie sagte lediglich, sie sei die Statthalterin und Base Domna Praiosmins.“ | |||
„Keine Ahnung, wer das sein soll…“, brummte Hernán von Aranjuez unleidlich, straffte sich dann aber, und sah wieder Domna Morena an. „So Ihr es wünscht, gebe ich Euch eine berittene Eskorte, die Euch bis zum Einbruch der Dunkelheit nach Castillo Albacim bringt. Ich selbst werde wieder nach Grezzano zu…“ | |||
„Wie!?“, unterbrach ihn Morena von Harmamund empört. „Ihr wollt das einfach so auf sich beruhen lassen? Diese impertinente Person sitzt dort oben, und verweigert sich einem direkten Befehl unseres Herrn Kaisers! Und Ihr wollt einfach abziehen?“ | |||
„Was bleibt anderes übrig?“, verzog der Condottiere die Mundwinkel, und wies auf das trutzige Castillo. „Seht Euch die Mauern an, Domna Morena. Ich bin recht sicher, dass dort oben nicht mehr als 20 Mann sitzen, denn jedes größere Heer müsste erst an Castillo Albacim vorbei, sodass hier eine kleine Besatzung völlig ausreichend ist. Denn ein Soldat auf den Mauern ist so viel wert wie fünf darunter. Mindestens, und selbst dann würd’s noch eine trefflich blutig Angelegenheit. Weder habe ich einhundert Leute, noch bin ich bereit auch nur einen Fingerhut Blutes für dies Castillo zu vergießen. Mir gefällt es ebenso wenig wie Euch, aber uns bleibt nichts, denn uns für den Augenblick zurück zu ziehen.“ | |||
Sprachs, und richtete sich in den Steigbügeln auf um den Zug zu überblicken. „Wir marschieren zurück nach Grezzano!“, rief er laut, und wendete sein Ross, um nun am anderen Ende des Zuges die Spitze zu übernehmen, wobei er den Gefangenen keinen Blick zuwarf, als er ihre Position passierte. | |||