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Zögernd kam Praiodor näher und blieb vor dem Condottiere stehen, betrachtete ihn eingehend und nickte dann leicht auf Dom Hernáns Frage nach der Geschichte. Dann plötzlich schien ihm etwas einzufallen und er wirkte angespannt. "Wenn ... Domna Richeza mich ... gerettet hat - warum sperrt Ihr sie dann ein?" | Zögernd kam Praiodor näher und blieb vor dem Condottiere stehen, betrachtete ihn eingehend und nickte dann leicht auf Dom Hernáns Frage nach der Geschichte. Dann plötzlich schien ihm etwas einzufallen und er wirkte angespannt. "Wenn ... Domna Richeza mich ... gerettet hat - warum sperrt Ihr sie dann ein?" | ||
„Was für ein schlauer Bursche | „Was für ein schlauer Bursche du doch bist …“, grinste der Condottiere verschwörerisch, und lehnte sich leicht nach vorne, ganz so, als wolle er dem Jungen ein Geheimnis anvertrauen. Entsprechend versicherte er sich erst einmal durch einen knappen Seitenblick nach rechts und links, dass die Luft rein war, dann raunte er: „Das ist ein Spiel, Praiodor. Wir verstecken Domna Richeza vor den bösen Menschen. Aber pschhhhhhhhhhhht!“ Mit vielsagendem Lächeln legte er den Zeigefinger an die Lippen. | ||
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Praiodor schien von den Ausführungen des Condottieres nicht ganz überzeugt, noch immer lag Misstrauen in seinem Blick. "Sind die bösen Menschen echt?", fragte er. "Oder sind sie ... so wie im Spiel?" Er zog die Schultern hoch und sah den Söldnerführer aus großen Augen an. "Wenn Ihr ein Freund von meinem Vater seid, dann werdet Ihr mir nichts tun, oder? Auch nicht im Spiel, oder?" | Praiodor schien von den Ausführungen des Condottieres nicht ganz überzeugt, noch immer lag Misstrauen in seinem Blick. "Sind die bösen Menschen echt?", fragte er. "Oder sind sie ... so wie im Spiel?" Er zog die Schultern hoch und sah den Söldnerführer aus großen Augen an. "Wenn Ihr ein Freund von meinem Vater seid, dann werdet Ihr mir nichts tun, oder? Auch nicht im Spiel, oder?" | ||
„Wir spielen ein Spiel mit echten bösen Menschen. Und am Ende werden die sich ärgern“, nickte der Baron und Junker. Kurz runzelte er die Stirn, dann lächelte er wieder. Ließ man die entschuldbare Naivität seines Alters beiseite, war der Junge nicht auf den Kopf gefallen, sondern lediglich äußerst misstrauisch. „Hm…“, dachte der Condottiere gespielt angestrengt nach, und strich sich mit der Linken übers bärtige Kinn. „Meinst | „Wir spielen ein Spiel mit echten bösen Menschen. Und am Ende werden die sich ärgern“, nickte der Baron und Junker. Kurz runzelte er die Stirn, dann lächelte er wieder. Ließ man die entschuldbare Naivität seines Alters beiseite, war der Junge nicht auf den Kopf gefallen, sondern lediglich äußerst misstrauisch. „Hm…“, dachte der Condottiere gespielt angestrengt nach, und strich sich mit der Linken übers bärtige Kinn. „Meinst du nicht, dass, wenn ich dir etwas tun wollte, ich es nicht schon längst getan hätte? Wir sind alle hier, um dir zu helfen. Ursprünglich, bevor wir die bösen Menschen getroffen haben, sind Domna Richeza und Domna Rifada und Dom Moritatio und ich und all die anderen nur hier her gekommen, um nach dir zu suchen. Jetzt aber müssen wir uns beeilen, denn wenn wir das Spiel gewinnen, dann dürfen wir nach Punin zum Kaiser. Seine Majestät heiratet nämlich bald, und bestimmt hätte er gerne den Sohn eines berühmten Helden, wie dein Vater es war, bei der Feier dabei ..." | ||
Der Junge sah Hernán lange schweigend an. "Ist das ein Traum?", fragte er unvermittelt. "Ich ... ich weiß nämlich nicht, wie ich hierher gekommen bin." Er senkte den Blick auf seine Füße. "Wenn es ein Traum ist, kann ich nicht sterben, oder?" Er scharrte mit dem Fuß im staubigen Boden, dann sah er wieder auf. Plötzlich hatte sein Blick etwas Verschlagenes, als er fragte: "Könnt Ihr mich zu meinem Vater bringen? Ich will ihn sehen!" | |||
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