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Sie ließ den Blick über das Dorf und die Bewaffneten wandern. "Einen ordentlichen Haufen habt Ihr da zusammengetrieben. Und wenn Ihr es lebend hierher geschafft habt, dann werden wir auch lebend wieder nach Ragath gelangen." Sie seufzte erleichtert. | Sie ließ den Blick über das Dorf und die Bewaffneten wandern. "Einen ordentlichen Haufen habt Ihr da zusammengetrieben. Und wenn Ihr es lebend hierher geschafft habt, dann werden wir auch lebend wieder nach Ragath gelangen." Sie seufzte erleichtert. | ||
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'''Autor''': [[Benutzer:Der Sinnreiche Junker von Aranjuez|Der Sinnreiche Junker]] | |||
„Lilithrud Ernathesa von Silvansbühler“, tat dann auch die junge Caballera der Höflichkeit genüge, ehe sie mit einem abermaligen Blick auf Golshan ''Undsiegehörtzuuns'' nickte – zumindest vorgeblich verstehend, denn so wirklich konnte sie sich wahrscheinlich keinen Reim darauf machen, warum die Wilde hier war, aber solange sie geholfen hatte. Freilich waren die wenigsten der Anwesenden ‚ihre Leute‘, doch verzichtete sie darauf, die [[Grafschaft Waldwacht|Waldwachterin]] darauf aufmerksam zu machen. „Spricht sie denn unsere Sprache?“ | |||
Mittlerweile hatte sich zwei, drei Schritt weiter auch Servando Cronbiegler wieder erhoben, und wies mit eilfertigem Nicken in Richtung der nicht einmal einen Steinwurf entfernten Dorfmitte. „Ich fürchte in keinem können wir mit den Annehmlichkeiten des [[Castillo Ragath]] dienen, doch wird sich gewiss etwas finden lassen. Die Söldner haben Vorräte und Ausrüstung mit herauf gebracht, und…“ Jedoch wurde er vom alten Castellan unterbrochen, der nun gleichfalls die Tochter seines Lehnsherrn begrüßt hatte. „In wenigen Tagen werden wir in Ragath sein, Domna Romina, wo Ihr all jenes vorfinden werdet, was Ihr so lange entbehren musstet. Das Schlimmste ist überstanden“, versprach Rondrigo vom Eisenwalde. | |||
Hernán von Aranjuez indes warf einen eindringlichen Blick auf den kleinen Praiodor, als dieser auf der Bahre heran getragen wurde. Kaum zu glauben, dass es sich bei dem kränklichen Knäblein um den Spross des [[Ramiro von Alcorta|Alcorta]] handelte, und nur schwer vorstellbar, dass der nun zum Vollwaisen gewordene Junge einmal etwas anderes sein würde, als ein Spielball derer, die um die Herrschaft in [[Baronie Schelak|Schelak]] buhlten. Das Schicksal Domna Fenias schien ihn freilich kalt zu lassen. Allzu viele Menschen waren ihrer Narretei wegen gestorben, sodass er allenfalls Mitleid für [[Stordan von Culming]] empfand, der seine Schwester verloren hatte. „Ich würde vorschlagen, wir werfen einen Blick auf unsere Bestände. Wer weiß, vielleicht findet ja der eine oder andere sogar Gefallen am [[Landsknechtsstil|Mercenariostil]]“, lächelte der Condottiere eher gezwungen in dem Versuch die düsteren Gedanken zu vertreiben. „Derweil werde ich dafür Sorge tragen, dass ein kräftiges Mahl bereitet, und eine Lagerstatt hergerichtet wird. Ach ja, und einen oder zwei Schläuche sauren Yaquirtalers werden wir gewiss auftreiben können.“ Dem Grinsen nach zu urteilen, hatte der Thangolsforster den richtigen Ton getroffen, um die Stimmung aufzulockern. | |||
So setzte man sich in Bewegung in Richtung des Dorfplatzes von Grezzano, wo in einem Haus ein Lager eingerichtet worden war, wo freilich die Auswahl an Klingen, Spießen, Leder- und Kettenzeug und dergleichen mehr ungleich reicher war, denn an Alltagskleidung oder gar eleganter Mode. Vorher freilich bedeutete er Richeza und Moritatio, sich einige Schitt zurück fallen zu lassen. Diese mochten sich schon gewundert haben, dass er mit keinem Wort auf Domna Rifada, all die Bewaffneten hier oben oder den weiteren Fortgang eingegangen war. Kurz versicherte sich der Aranjuezer, dass [[Morena von Harmamund]] noch nicht auf den Trubel aufmerksam geworden war, dann setzte er leise an: „Der [[Selindian Hal von Gareth|Kaiser]] hat strengen Befehl erlassen, dass jedwede Fehde zu ruhen hat, insbesondere während der Feierlichkeiten anlässlich der Hochzeit Seiner Majestät. Es liegt mir fern, Euch oder Domna Rifada vorzuschreiben, was Ihr in dieser Lage zu tun oder zu lassen habt, doch muss ich Euch darauf aufmerksam machen, dass Seine Kaiserliche Majestät mir die Durchsetzung dieses Erlasses befohlen hat.“ | |||
Damit beschleunigte er mit klappernder Rüstung seinen Schritt, sodass die beiden sich alleine beraten mochten. Was er scheinbar von der ganzen Sache hielt, war nur Augenblicke später an Lautstärke und Tonfall zu erahnen, mit denen er einige seiner Leute anwies verdammt nochmal für etwas zu Essen zu sorgen. | |||