Chronik.Ereignis1033 Feldzug Alina 02: Unterschied zwischen den Versionen

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„Haltet die Formation! Haltet die Formation!“, brüllte Hernán von Aranjuez ein ums andere Mal. Der erste Anprall war für sie günstig verlaufen, denn durch den Zusammenbruch der ersten Reihe war den nachfolgenden der Schwung genommen worden, und die einzelnen Reiter, die es bis zu ihnen geschafft hatten, wurden schnell Opfer der stählernen Spitzen, die zahlreich nach ihnen stachen. Die Armbrustschützen hatten nach der ersten Salve ihre Waffen fallen gelassen, und munter nach den Klingen gegriffen, derweil die Bogenschützen weiterhin schossen. Noch immer drängten Ferkinas durch die Lücke nach, die wegen der umgelegten Bäume nicht nach links oder rechts ausweichen konnten, und durch die zahlreichen Leichen und Kadaver vor ihnen trotz aller ungestümen Rücksichtslosigkeit nur umständlich voran kamen, doch weit mehr Sorgen machten dem Condottiere die Khoramsbestien, die mit Pfeilen und Lanzenspitzen nicht aufzuhalten waren, und geifernd über seine Reihen hergefielen. Mehr als ein halbes Dutzend seiner Leute war bereits schreiend zu Boden gegangen, und die umstehenden Kameraden mussten die wild um sich beißenden Biester buchstäblich in Stücke hacken. Doch ehe er sich darüber weitere Gedanken machen konnte, wuchs plötzlich ein junger Krieger vor ihm aus dem Boden, bedrohlich seine Steinaxt schwingend…
„Haltet die Formation! Haltet die Formation!“, brüllte Hernán von Aranjuez ein ums andere Mal. Der erste Anprall war für sie günstig verlaufen, denn durch den Zusammenbruch der ersten Reihe war den nachfolgenden der Schwung genommen worden, und die einzelnen Reiter, die es bis zu ihnen geschafft hatten, wurden schnell Opfer der stählernen Spitzen, die zahlreich nach ihnen stachen. Die Armbrustschützen hatten nach der ersten Salve ihre Waffen fallen gelassen, und munter nach den Klingen gegriffen, derweil die Bogenschützen weiterhin schossen. Noch immer drängten Ferkinas durch die Lücke nach, die wegen der umgelegten Bäume nicht nach links oder rechts ausweichen konnten, und durch die zahlreichen Leichen und Kadaver vor ihnen trotz aller ungestümen Rücksichtslosigkeit nur umständlich voran kamen, doch weit mehr Sorgen machten dem Condottiere die Khoramsbestien, die mit Pfeilen und Lanzenspitzen nicht aufzuhalten waren, und geifernd über seine Reihen hergefielen. Mehr als ein halbes Dutzend seiner Leute war bereits schreiend zu Boden gegangen, und die umstehenden Kameraden mussten die wild um sich beißenden Biester buchstäblich in Stücke hacken. Doch ehe er sich darüber weitere Gedanken machen konnte, wuchs plötzlich ein junger Krieger vor ihm aus dem Boden, bedrohlich seine Steinaxt schwingend…


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'''Autor:''' [[Benutzer:SteveT|SteveT]]
Wütend riss Pepote Trapalero, der Adminstrador des einstmals stolzen Junkergutes Rigoroso, die Tür seiner unversehrt gebliebenen Hütte auf, als ihn lautes Hufgetrappel und Kriegsgeschrei aus dem ohnehin unruhigen Schlaf gerissen hatten. Er hatte sich mit einem Schürhaken bewaffnet und baute sich mit seinen ganzen, wohlbeleibten 1,70 Schritt drohend in der Tür auf.
"Seid ihr schon wieder da, ihr feigen Hunde? Habt ihr nicht genug geplündert und uns alles gestohlen, was wir hatten? Euer verdammter Condottiere soll herkommen, wenn er sich traut - ich schlag' ihm ohne mit der Wimper zu zucken den Schädel ein!" brüllte er den schattenhaften Angreifern vor der glimmenden Ruine des Herrenhauses zu. Mit einem Male konnte er einige Gesichter der Reiter erkennen, die in großer Zahl an seiner Hütte vorbeigeprescht waren. Sie sahen nicht sonderlich vertrauenserweckend aus - und vor allem nicht sonderlich mittelländisch! 
Shâr Yistarrech iban Akbar hatte sein Pony gezügelt, als der Verwalter seine Verwünschungen durch die Nacht geschrien hatte und ebenso einige seiner Krieger. Keiner von ihnen hatte irgendein Wort des Geheules des dicken Flachländers verstanden. Yistarrech winkte kurz und deutete mit dem ausgestreckten Finger der linken Hand auf den Administrador, sofort ließen Faruch, Kirad und Jikhab ihre Pfeile von der Sehne schnellen - alle drei trafen Pepote Trapalero frontal, der von ihnen an der Tür seines eigenen Hauses genagelt wurde. "Asmodena, renn!" keuchte er sterbend mit letzter Kraft zu seiner Frau im Inneren der Hütte, die vor Entsetzen laut aufschrie. "Bring dich in Sicherheit!" Dann sandte er seine Seele zu Boron an diesem schwärzesten aller Tage.
Zu Asmodenas Glück im Unglück schenkten die Ferkinas ihrer Hütte keine weitere Beachtung, sondern sie ritten die einstige Pinienallee in Richtung des Dorfes hinab, wo die Plünderer und Brandschatzer von heute Mittag ihr Lager aufgeschlagen hatten.
Ungestüm rannte der Großteil der über einhundert Krieger mitten in die Lücke zwischen den gefällten Bäumen hindurch ins Lager der Almadanis hinein, die ihnen diese auch als Einfallspforte zugedacht hatten und wo sie sie mit einem Spießwall erwarteten. Nur der Shâr, der alte Zebuqad und sieben oder acht andere erfahrene Krieger waren nicht auf dieses Hasardspiel hereingefallen. Sie umrundeten das befestigte Lager über die dunklen Viehweiden im Süden und griffen das Lager schließlich von Westen, aus Richtung des Dorfes her an, ohne Alina selbst zunächst viel Beachtung zu schenken - das musste bis später warten.
Ardavan iban Arthabas dankte Raschtula und dem Himmelsstier, daß er unbeschadet an dem Spießwall der Blasshäute vorbeigekommen war. Die Blasshaut in schimmernder Rüstung die vor ihm stand - obwohl man diesen Krieger kaum als "Blasshaut" bezeichnen konnte - schien der Anführer der Blutlosen zu sein, da er am meisten in herrischem Ton herumschrie und alle anderen scheinbar das taten, was er ihnen befahl. Wenn er diesem Haran den Kopf nahm, würde sein Ruhm beträchtlich sein und jeder im gesamten Stamm würde ihm fortan mit höchstem Respekt begegnen.
"Es ist aus mit Dir, Haran!" brüllte ihn Ardavan im Idiom der Ban Gassarah an, obwohl er wusste, daß sein Antagonist ihn nicht verstand. "Dein Kopf, deine Rüstung, deine Waffe werden meine Andenken an diese Nacht sein!" Wuchtig ließ er sein Steinbeil in Richtung des Halses und des Gesichts von Hernan von Aranjuez sausen.


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Auf der Brustwehr indes gewannen durch die Verstärkung nun die Almadanis wieder leicht die Oberhand. Ferox warf einen überraschten Blick auf Thallian, als dieser mit einem wütenden Schrei – dem der Ferkinas gar nicht so unähnlich – auf den ersten eindrosch und sein Hieb mit dem Rapier diesen tief in den Waffenarm schnitt. Ein wuchtigen Schlag hatte der Caballero geführt und seine Werk wurde durch die folgenden Hiebe der neben ihm stehenden Bauern zu Ende gebracht. Mit einem Schrei ging der Barbar zu Boden wo er röchelnd liegend blieb. Ferox, der einige Schritte weiter kämpfte konnte das folgende nur aus den Augenwinkeln beobachten und er war ich nicht ganz sicher ob er wirklich gesehen hatte was er gesehen zu haben glaubte. Sein sonst eher kampfscheuer Freund hatte dem am Boden liegenden Ferkina das Rapier tief in die Brust gerammt, um es dann mit einem fast schon zufriedenen Lächeln wieder herauszuziehen. Dann zog der die Klinge durch seine eigene Hand – einen Augenblick befürchtete Ferox dass der Narr sich selbst verletzen würde – aber als er nach einer Parade wieder herübersah, schien er mit der nun blutbesudelten Hand jenes sillbernen Stieramulett mit den rubinroten Augen zu umklammern, dass er auch schon in Simancas getragen hatte. Wieder musste er sich einer Attacke erwehren. So langsam nervte ihn dieser Wildling vor ihm und so fokussierte er sich auf die folgende Schläge und trieb mit wuchtigen Schlägen seiner beiden Klingen den Ferkina in einem Ausfall vor sich her. An der Brustwehr wieder angelangt, verpasste er dem angeschlagenen Gegner noch einen wütenden Tritt so dass dieser im hohen Bogen die Brustwehr hinabstürzte um mit einem dumpfen Schlag unten anzukommen. Sein Blick kehrte zu Thallian zuück, aber der stand mittlerweile wieder an der Seite zweier seiner Gefolgsleute und hieb auf einen der Blutsäufer ein. Dabei brüllte er aber dem Ferkina wohl etwas in deren eigener Sprache zu. „IHR RÄUDIGEN SÖHNE KRÄTZIGEN KÖTER! ZURÜCK! WIE WAGT IHR ES DEM HERRN DER STIERE EUCH ZU KAMPF ZU STELLEN? BLUT UND TOD WIRD EUER LOHN...“ den Satz in der kehligen Sprache der Wilden beendet der Caballero indes nicht mehr, sondern ging in einem gellenden Schrei über als der Wilde ihm seine Klinge durch die Schulter bohrte. Für einen Augenblick brüllten sich die beide Feinde an. Der eine vor Angriffslust, der andere vor Schmerz. Dann aber zog der Caballero ruckartig die linke Schulter zurück um den ein wenig überrumpelt drein blickenden Ferkina dann mit unerwarteter Wucht das Rapier in den Bauch zu rammen um die Klinge dann auch noch emporzureissen. „BLUT UND TOD!“ fauchte er dem Ferkina erneut in den kehligen Lauten des Ferkinisch entgegen, der wie ein nasser Sack gurgelnd in sich zusammensackte. Aber wie Ferox feststellen musste, begann nun der überraschende Kampfesgeist seines Freundes diesen wohl zu verlassen. Sichtbar langsamer wurden seine Bewegungen. Noch konnte er sich den Attacken erwehren... aber wie lange noch, dessen war Ferox sich nicht mehr so sicher.
Auf der Brustwehr indes gewannen durch die Verstärkung nun die Almadanis wieder leicht die Oberhand. Ferox warf einen überraschten Blick auf Thallian, als dieser mit einem wütenden Schrei – dem der Ferkinas gar nicht so unähnlich – auf den ersten eindrosch und sein Hieb mit dem Rapier diesen tief in den Waffenarm schnitt. Ein wuchtigen Schlag hatte der Caballero geführt und seine Werk wurde durch die folgenden Hiebe der neben ihm stehenden Bauern zu Ende gebracht. Mit einem Schrei ging der Barbar zu Boden wo er röchelnd liegend blieb. Ferox, der einige Schritte weiter kämpfte konnte das folgende nur aus den Augenwinkeln beobachten und er war ich nicht ganz sicher ob er wirklich gesehen hatte was er gesehen zu haben glaubte. Sein sonst eher kampfscheuer Freund hatte dem am Boden liegenden Ferkina das Rapier tief in die Brust gerammt, um es dann mit einem fast schon zufriedenen Lächeln wieder herauszuziehen. Dann zog der die Klinge durch seine eigene Hand – einen Augenblick befürchtete Ferox dass der Narr sich selbst verletzen würde – aber als er nach einer Parade wieder herübersah, schien er mit der nun blutbesudelten Hand jenes sillbernen Stieramulett mit den rubinroten Augen zu umklammern, dass er auch schon in Simancas getragen hatte. Wieder musste er sich einer Attacke erwehren. So langsam nervte ihn dieser Wildling vor ihm und so fokussierte er sich auf die folgende Schläge und trieb mit wuchtigen Schlägen seiner beiden Klingen den Ferkina in einem Ausfall vor sich her. An der Brustwehr wieder angelangt, verpasste er dem angeschlagenen Gegner noch einen wütenden Tritt so dass dieser im hohen Bogen die Brustwehr hinabstürzte um mit einem dumpfen Schlag unten anzukommen. Sein Blick kehrte zu Thallian zuück, aber der stand mittlerweile wieder an der Seite zweier seiner Gefolgsleute und hieb auf einen der Blutsäufer ein. Dabei brüllte er aber dem Ferkina wohl etwas in deren eigener Sprache zu. „IHR RÄUDIGEN SÖHNE KRÄTZIGEN KÖTER! ZURÜCK! WIE WAGT IHR ES DEM HERRN DER STIERE EUCH ZU KAMPF ZU STELLEN? BLUT UND TOD WIRD EUER LOHN...“ den Satz in der kehligen Sprache der Wilden beendet der Caballero indes nicht mehr, sondern ging in einem gellenden Schrei über als der Wilde ihm seine Klinge durch die Schulter bohrte. Für einen Augenblick brüllten sich die beide Feinde an. Der eine vor Angriffslust, der andere vor Schmerz. Dann aber zog der Caballero ruckartig die linke Schulter zurück um den ein wenig überrumpelt drein blickenden Ferkina dann mit unerwarteter Wucht das Rapier in den Bauch zu rammen um die Klinge dann auch noch emporzureissen. „BLUT UND TOD!“ fauchte er dem Ferkina erneut in den kehligen Lauten des Ferkinisch entgegen, der wie ein nasser Sack gurgelnd in sich zusammensackte. Aber wie Ferox feststellen musste, begann nun der überraschende Kampfesgeist seines Freundes diesen wohl zu verlassen. Sichtbar langsamer wurden seine Bewegungen. Noch konnte er sich den Attacken erwehren... aber wie lange noch, dessen war Ferox sich nicht mehr so sicher.
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'''Autor:''' [[Benutzer:Der Sinnreiche Junker von Aranjuez|Der Sinnreiche Junker]]
Ardavan iban Arthabas und Hernán von Aranjuez blickten gleichermaßen verdutzt drein, als der junge Ferkinakrieger plötzlich mit einer Art Lanzenstück im Schädel zusammen brach. Eben noch hatte Letzterer Kommandos gebrüllt, das Schwert gefährlich weit gesenkt, während der andere so plötzlich vor ihm aufgetaucht war, dass ihm dessen Schwinger mit der Steinaxt zweifellos den Kopf von den gepanzerten Schultern gehauen hätte. Doch schien der Sohn des Bärentöters nicht der Einzige gewesen zu sein, der auf den Flachländer im schimmernden Eisengewand aufmerksam geworden war, und im letzten Moment rempelte ein weiterer junger Krieger Ardavan beiseite, sich selbst den Ruhm zu holen. Nur um einen Augenblick später jämmerlich mit einem Loch im Schädel zu beider Füßen zu krepieren. Beide Kontrahenten sahen sich einen Moment lang in die dunklen Augen, dann schien sich sie Szene zu wiederholen, nur mit vertauschten Rollen: eine bullige Mercenaria drängte an ihrem Condottiere vorbei und Ardavan zurück. Dieser, gleichermaßen überrascht und zunächst gegen den Schwung der Frau in der Defensive, musste einige Schritte zurück weichen, und sich der ungeschlachten Hiebe erwehren. „Du entkommst mir nicht, Haran!“, schrie er wütend, nachdem er den Ausfall seiner Gegnerin abgewehrt hatte, und sie nun gleichermaßen Hiebe austauschten, wenngleich dies den jungen Krieger weiter und weiter von seinem eigentlichen Ziel weg brachte. 
Hernán von Aranjuez indes beachtete das entfernte Geschrei der ihm unverständlichen Sprache nicht, sondern nutzte den Augenblick einige Schritte hinter dem Kampfgeschehen, um sich einen Überblick zu verschaffen. Die Leute aus Simancas schienen für den Moment die Brustwehr halten zu können, und hier in der Mitte ließ der Druck etwas nach. Der Zauber seines Vetters Rondago – denn dass plötzlich ein halbes Dutzend der Khoramsbestien einfach in der Bewegung erstarrt waren, konnte wohl nur ein Zauber sein – hatte den Mercenarios Gelegenheit gegeben, wieder Ordnung in die Reihen zu bringen, wiewohl noch immer laute Schreie von Tier und Mensch davon zeugten, dass noch mehrere der wilden Bestien auf den Beinen waren. Dazu schienen nun einige der Ferkinas weiter hinten eingesehen zu haben, dass hier nur schwer ein Durchkommen zu erzwingen war, wenn man denn überhaupt erst einmal über die zahlreichen Leiber gefallener und elend verwundeter Menschen und Pferde und über vom Blut rutschigen Untergrund nach vorne gelangt war. Dies konnte freilich nur bedeuten, dass sie es an anderer Stelle versuchen würden, und somit allenfalls etwas Zeit gewonnen worden war, bis sie dann ob der Verstärkung beispielsweise die Brustwehr genommen hätten, oder aber…
„Nach rechts! Nach rechts ausrichten!“, brüllte er, und riss einen, zwei, drei Mercenarios herum, wo eben im Süden ein Dutzend Reiter aus der Dunkelheit heran geprescht kamen. „Spieße, Spieße!“, rief der Condottiere, doch mehr als ein halbes Dutzend war in der Kürze der Zeit nicht zu sammeln, sodass die eilig nach Süden ausgerichtete Formation eher einem Keil aus etwa gleich vielen Mercenarios glich, die sich hinter die Lanzenträger drängelten. Einer schoss einen Pfeil ab, und grunzte zufrieden, als drüben einer der Wilden vom Rücken seines Reittieres geschleudert wurde, dann griff er nach seinem Raufdegen. Ein Boltanspieler würde mit diesem Blatt wohl aufstehen und gehen, doch war dies kein Kartenspiel, aus dem man einfach aussteigen konnte, sondern blutiger Ernst. Die einzige Hoffnung war somit die Reserve aus Dom Servando und seinen Leuten, doch wagte niemand den Blick von den heranbrausenden Reitern zu nehmen. „Jetzt“, murmelte der Condottiere leise, die freie Hand auf der Schulter des ‚Hakenspießes‘ vor sich. Jetzt musste Dom Servando eingreifen, oder die Ferkinas würden diese Karikatur einer rechten Flanke über den Haufen reiten. „Jetzt.“, doch keine Spur von den Gräflichen. Die Reiter wurden größer und größer und die Atmung des kleinen Häufleins ging schneller und schneller, bis die Mercenarios genauso laut schnaubten wie die Rösser ihrer Gegner. „Jetzt!“, murmelte der Baron und Junker beinahe flehentlich.
Die wild brüllenden Ferkinas um Hazargul schwenkten siegessicher ihre Keulen, Steinäxte und Beutewaffen. Ein erbärmliches Häuflein Blasshäute hatte sich ihnen entgegen gestellt, doch drängten sie sich furchtsam zusammen wie Lämmer im Angesichte einer Horde von Khoramsbestien. Die Krieger würden sie hinweg fegen, wie der Sturmwind allzu vorwitzige Pflänzchen von den nackten Flanken der Berge fegte. Noch zehn Schritte, acht, sechs…
Noch zehn Schritte. „Jetzt!“ Acht Schritte. ‚Jetzt!‘, schrie es im Kopf des Condottieres. Sechs. Er hatte den stummen Schrei schon auf den Lippen, als plötzlich die Ferkinareiter ihrerseits durcheinander gewirbelt wurden, durcheinander gewirbelt von der stählernen Faust der von rechts heran donnernden Gräflichen. „Haha, verflucht seist Du, Cronbiegler!“, brüllte Hernán von Aranjuez begeistert, und die Mercenarios fielen erleichtert ein, als sich der tödliche Reiterangriff in einem blutigen Knäul aus umeinander schlagenden Berittenen auflöste. Der junge Caballero hatte im buchstäblich allerletzten Moment eingegriffen.
Überrascht und den schweren Reitern an Rüstung und Waffen deutlich unterlegen, waren es nun die Ferkinas, die hinfort gefegt wurden. Der Sturmwind, der Hazargul gerade noch in den Sinn gekommen war, war nun mit eiserner Macht durch seine eigenen Leute gefahren, die nur nach vorne gesehen hatten und in vollem Galopp den von der Seite kommenden Eisenreitern nicht mehr ausweichen konnten. Beinahe die Hälfte fiel sogleich im ersten Anprall Schwertern, Rabenschäbeln und Streitkolben zum Opfer und der Rest würde alsbald folgen. „Ha!“, lachte Hazargul mit geradezu irrem Gesichtsausdruck seinen Gegnern und dem Tod ins Gesicht, hob den schartigen Amazonensäbel hoch über den Kopf, und stürzte sich auf die Fußsoldaten vor ihm.
Ein einziger Krieger war durch gekommen, und hatte berserkergleich auf die sich ihm entgegen streckenden Stahlspitzen eingehauen, und obgleich sie sein Bergpony unter ihm abgestochen hatten, und er selbst bereits aus einem Dutzend Wunden blutete, war es ihm tatsächlich gelungen noch einen der Mercenarios nieder zu hauen, und zwei weitere zu verwunden, ehe ein halbes Dutzend Klingen auf und nieder fuhren. „Behaltet die Flanke im Auge. Womöglich werden es einige von ihnen noch einmal probieren. Ich schicke euch, was ich an Spießen und Lanzen auftreiben kann“, erklärte der Condottiere seinen Leuten. Dass freilich ein Grüppchen Krieger um den Shâr diese Flanke in der Dunkelheit längst in weitem Bogen umrundet hatte, und sich nun von hinten näherte, konnte niemand ahnen. Kurz noch grüßte Hernán von Aranjuez die Gräflichen mit erhobenem Schwert, die sich, mit nur geringen Verlusten, wieder in ihre Reserveposition zurück zogen, dann hastete er wieder er wieder mit klirrender Rüstung nach Norden.




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