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"Macht es im Dorf bekannt", befahl die Anführerin der Bewaffneten, offenbar an den Schulzen gewandt. "Der da Vanya und seine Begleiter sind festzusetzen und der Vogtin auszuliefern. Wer dieser Weisung zuwider handelt, macht sich des Verrats schuldig." | "Macht es im Dorf bekannt", befahl die Anführerin der Bewaffneten, offenbar an den Schulzen gewandt. "Der da Vanya und seine Begleiter sind festzusetzen und der Vogtin auszuliefern. Wer dieser Weisung zuwider handelt, macht sich des Verrats schuldig." | ||
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Noch eine gute Stunde oder zwei, nachdem die Bewaffneten das Haus verlassen hatten, harrten die Adligen in dem Kellerversteck aus, in dem es dunkler und dunkler wurde, bis nur der schwache Lichtschein des Herdfeuers durch die Bodendielen fiel. Endlich wurde die Luke wieder aufgerissen, und sie kletterten zurück in die Küche. | Noch eine gute Stunde oder zwei, nachdem die Bewaffneten das Haus verlassen hatten, harrten die Adligen in dem Kellerversteck aus, in dem es dunkler und dunkler wurde, bis nur der schwache Lichtschein des Herdfeuers durch die Bodendielen fiel. Endlich wurde die Luke wieder aufgerissen, und sie kletterten zurück in die Küche. | ||
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"Kein Wort zu irgendwem", hatte Guiterriz den Mädchen eingeschärft, die ebenso schweigsam waren wie ihre Eltern, jedenfalls solange, wie ihr Vater im Zimmer stand, den sie zu fürchten schienen. | "Kein Wort zu irgendwem", hatte Guiterriz den Mädchen eingeschärft, die ebenso schweigsam waren wie ihre Eltern, jedenfalls solange, wie ihr Vater im Zimmer stand, den sie zu fürchten schienen. | ||
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Richeza konnte nicht schlafen in dieser Nacht. Zu viele Gedanken flogen ihr im Kopf herum, unruhig, wie aufgeschreckte Vögel, deren furchtsames Gekreische die Stille zerriss, nach der sie sich sehnte. Lange, nachdem Moritatios Atem gleichmäßig geworden war, erhob sie sich und trat hinaus auf den Hof, lauschte dem Regen, der in Sturzbächen vom strohgedeckten Dachüberstand auf den Hof prasselte und den Lehmboden in einen Morast verwandelte. Nach einer Weile zog sie die schmutzstarrenden Kleider aus, die noch immer nicht vollständig getrocknet waren, obwohl sie den Abend am Herd verbracht hatten. Sie stellte sich in den Regen, der kalt und heftig auf sie niederfuhr und fühlte sich doch besser, als er Asche, Blut und Dreck von ihrer Haut spülte. Einen Augenblick war ihr, als bewege sich jemand hinter einem der geschlossenen Läden der Küche, doch es war ihr gleich, selbst wenn es der Schulze wäre. | Richeza konnte nicht schlafen in dieser Nacht. Zu viele Gedanken flogen ihr im Kopf herum, unruhig, wie aufgeschreckte Vögel, deren furchtsames Gekreische die Stille zerriss, nach der sie sich sehnte. Lange, nachdem Moritatios Atem gleichmäßig geworden war, erhob sie sich und trat hinaus auf den Hof, lauschte dem Regen, der in Sturzbächen vom strohgedeckten Dachüberstand auf den Hof prasselte und den Lehmboden in einen Morast verwandelte. Nach einer Weile zog sie die schmutzstarrenden Kleider aus, die noch immer nicht vollständig getrocknet waren, obwohl sie den Abend am Herd verbracht hatten. Sie stellte sich in den Regen, der kalt und heftig auf sie niederfuhr und fühlte sich doch besser, als er Asche, Blut und Dreck von ihrer Haut spülte. Einen Augenblick war ihr, als bewege sich jemand hinter einem der geschlossenen Läden der Küche, doch es war ihr gleich, selbst wenn es der Schulze wäre. | ||
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'''Autor:''' [[Benutzer:Von Scheffelstein|von Scheffelstein]] | '''Autor:''' [[Benutzer:Von Scheffelstein|von Scheffelstein]] | ||
"Seid Ihr bei Trost?", fuhr die Edle von Eslamsstolz auf. "Habt Ihr meine Worte schon vergessen? Der Raschtulswall ist | "Seid Ihr bei Trost?", fuhr die Edle von Eslamsstolz auf. "Habt Ihr meine Worte schon vergessen? Der Raschtulswall ist keines von Euren Yaquirtaler Schlossgärtchen und wir nicht zu Eurer Erquickung hier!" Sie warf einen Blick zu Moritatio, der von des Thangolforsters Frage ebenso irritiert schien. | ||
"Ja, genau", sagte sie dann. "Woher wisst Ihr dass?" Sie runzelte die Stirn. "Hat Euch die alte Hexe das geflüstert? Sagt schon: Ist es dort, wo wir den Heiler finden? Zum Henker, nun hört schon auf mit Eurer Geheimniskrämerei! Wir sind in den Bergen alle aufeinander angewiesen! Wir müssen einander vertrauen können, wenn wir überleben wollen!" | "Ja, genau", sagte sie dann. "Woher wisst Ihr dass?" Sie runzelte die Stirn. "Hat Euch die alte Hexe das geflüstert? Sagt schon: Ist es dort, wo wir den Heiler finden? Zum Henker, nun hört schon auf mit Eurer Geheimniskrämerei! Wir sind in den Bergen alle aufeinander angewiesen! Wir müssen einander vertrauen können, wenn wir überleben wollen!" | ||
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'''Autor:''' [[Benutzer: Ancuiras|Ancuiras]] | '''Autor:''' [[Benutzer: Ancuiras|Ancuiras]] | ||
"Dann vertraut mir doch, wenn ich Euch sage, dass ein Besuch der heilsamen Thermalquellen den | "Dann vertraut mir doch, wenn ich Euch sage, dass ein Besuch der heilsamen Thermalquellen den Zielen der gesamten Gruppe dient. Ihr seht übrigens auch etwas abgespannt aus ..." Als sich der Blick der Edlen abermals finsterte, fügte Gendahar begütigend hinzu: "Die heilsame Wirkung ist, wie mir Udinia in der Tat berichtete, auch ihrem Bruder Tsacharias nicht entgangen, weshalb er beschlossen hat, seinen Aufenthaltsort in der Nähe der Quellen zu wählen. Wir sollten so bald als möglich dorthin aufbrechen. Moritatio, Ihr oder einer Eurer Leute kennt den genauen Weg?" | ||
{{Chronik.Ereignis|Zurück=[[Chronik.Ereignis1033 Feldzug Raschtulswall 10|Teil 10]]|Chronik:Jahr=Chronik:1033|Ereignisname=Der Ferkina-Feldzug|Teil=Teil 11|Weiter=[[Chronik.Ereignis1033 Feldzug Raschtulswall 12|Teil 12]]}} | {{Chronik.Ereignis|Zurück=[[Chronik.Ereignis1033 Feldzug Raschtulswall 10|Teil 10]]|Chronik:Jahr=Chronik:1033|Ereignisname=Der Ferkina-Feldzug|Teil=Teil 11|Weiter=[[Chronik.Ereignis1033 Feldzug Raschtulswall 12|Teil 12]]}} |
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