Königlich Kornhammer
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Königlich Kornhammer ist die östlichste Baronie Almadas. König Eslam IV. von Almada erklärte 730 BF die ehemalige Baronie Raschtulsrück zum Königlichen Lehnsland Kornhammer. Seither ist das Lehen am Rande des Raschtulswalls Eigengut der Fürsten und Könige Almadas geblieben.
Historie[Quelltext bearbeiten]
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Derographie[Quelltext bearbeiten]
Lage[Quelltext bearbeiten]
Königlich Kornhammer ist in der almadanischen Grafschaft Ragath gelegen. Das Lehen grenzt im Norden an das Königliche Eigengut Khahirios und die garetische Baronie Höllenwall. Im Osten Kornhammers ragen die Gipfel des unerschlossenen Raschtulswalls auf. Im Süden grenzt Kornhammer an das Kaiserliche Eigengut Selaque und im Westen an die Baronie Falado.
Vegetation und Landwirtschaft[Quelltext bearbeiten]
Königlich Kornhammer ist die östlichste und am weitesten in die Ausläufer des Raschtulswalls hineinreichende Baronie des Almadaner Königreiches. Das Klima ist hier gemäßigter und trockener als im regenreichen Bosquirtal, die Vegetation jedoch weniger karg als im sich nördlich anschließenden Hochland von Caldaia.
Der Großteil der Vogtei ist noch heute von dichten Mischwäldern bedeckt, in höheren Lagen finden sich vereinzelt Eichen, Tannen, Kiefern und Pinien, sowie unterschiedliche Sträucher. Bei gutem Wetter kann man im Osten die schroffen, schneebedeckten Berge des mächtigen Raschtulswalls erkennen, bei schlechtem Wetter allerdings sind bereits die Gipfel des bis nach Kgl. Kornhammer hineinreichenden Vorgebirges in den Wolken verschwunden.
Nur im Westen, Südwesten und Norden der Vogtei, sowie zwischen Kornhammer und Tolaks Turm finden sich ausgedehnte Pferde- und Rinderweiden oder Weizenfelder. Die Waldbauern in den übrigen Provinzteilen begnügen sich damit, auf bitter gegen den Wald verteidigten Parzellen Dinkel, Rogen und Hafer zum Eigenbedarf anzubauen und Schafe und Ziegen auf kargen Hügelweiden zu halten. In der Nähe der Ortschaften ist der urwüchsige Wald aufgrund von massiven Rodungen und kaum gezielter Wiederbepflanzung meist einem Sekundärwald gewichen, der von schnell wachsenden Nadelbäumen und halbhohen Sträuchern beherrscht wird.
Wild gibt es reichlich in der Vogtei, doch das Jagen ist nur dem Adel erlaubt, auch wenn in den kalten, oft schneereichen Wintern manch armer Bauer die Gefahr in Kauf nimmt, am Pranger (oder – in früheren Zeiten – am Galgen) zu enden, um das Überleben seiner Familie zu sichern. In besonders harten Wintern wurde der Forstbann mitunter vorübergehend vom jeweiligen Baron oder Vogt aufgehoben, um den Tod der Untertanen zu verhindern.
Das Waldgebiet zwischen Kornhammer, Leuendâl, Alriksheim und Trigo wurde von König Bodar I. bei seinem einzigen Besuch in Kornhammer zum Königlichen Forst erklärt. Obwohl seitdem nie wieder ein almadanischer König von seinem Jagdrecht in der abgelegenen Vogtei Gebrauch gemacht hat, besteht der Wildbann bis heute, und es obliegt dem jeweiligen Vogt, Wilderer – auch solche von Adel – zu bestrafen. Dieser Erlass verärgerte besonders die Junker das älteren Hauses Kornhammer, deren Gut Hirschweiler nahe Trigo einst just zu Jagdzwecken erbaut wurde. Die von Kornhammers nahmen die Worte des Königs jedoch sehr genau und scheuten sich nie, die Wälder nördlich der Straße Trigo-Kornhammer als ihr neues Jagdgebiet zu betrachten.
Neben Rot- und Schwarzwild finden sich in den von Menschen kaum erschlossenen Wäldern Kgl. Kornhammers auch allerlei Raubtiere: Bären und Wölfe dringen des Winters bis zu den Siedlungen vor, und im Gebirge kann der Wanderer auf Greifvögel, Berglöwen, Luchse oder gar Harpyien stoßen. Selten einmal verirren sich Khoramsbestien so weit in den Norden oder Trolle und Schrate aus den höheren Gebirgslagen nach Westen.
Königlich Kornhammer ist nicht nur eines der ärmsten Lehen Almadas, sondern zugleich auch eine der abgelegensten. Während über den Eisenstieg weite Teile der Waldwacht auch noch im Winter zugänglich sind, ist die Straße über Trigo nach Kornhammer während der dunklen Monde kaum passierbar. Und so wundert es wenig, dass eigentlich niemand so genau weiß, wo die Grenzen der Vogtei verlaufen, und dass Kornhammer, sowohl das Lehnsland als auch der Ort, auf jeder Karte mit wechselnder Lage zwischen Khahirios, Höllenwall, Selaque und Falado anders verzeichnet ist. Bisher zumindest hat sich nie ein Kartograph oder Königlicher Landvermesser die Mühe gemacht, Kornhammers Grenzen festzulegen, und immer wieder wurde im Norden oder Süden der Vogtei ein Grenzstein von einem gewitzten Bauern ein paar Schritt verschoben, um noch die Ernte des nachbarlichen Obstbaums einzustreichen. Im Osten bestimmen allein der Kampf gegen die Ferkinasippen und die unerbittliche Wildnis den weitgehend konstanten Grenzverlauf.
Handel und Handwerk[Quelltext bearbeiten]
Wie bereits erwähnt, zählt Königlich Kornhammer zu den ärmsten Lehnsländern des Königreichs, was im reichen Almada aber noch immer einen besseren Stand bedeutet als die Armut in Weiden oder Darpatien. Gezeichnet wurde die einstige Baronie und heutige Vogtei durch die Vorherrschaft der Natur, den Kampf gegen die Ferkinas und nicht zuletzt die Blutfehden zwischen den Adelshäusern, von denen jene zwischen den Junkersfamilias von Kornhammer und Scheffelstein die erbittertste und folgenschwerste war und die Provinz nahezu in den wirtschaftlichen Ruin getrieben hat. Erst seit der Beilegung der Fehde mit der Hochzeit des Scheffelstein- und der Kornhammer-Erbin im Jahr 953 begann sich die Vogtei zu erholen und hat unter der Regentschaft des heutigen Vogtes Hesindian von Kornhammer-Scheffelstein sogar einen wirtschaftlichen Aufschwung erfahren.
Dennoch gibt es nicht viel zu holen in Königlich Kornhammer, und seine abgelegene Lage verhindert bessere Handelsbedingungen. Der Export beschränkt sich im Wesentlichen auf Rohholz, Holzkohle und Steine aus den Steinbrüchen bei Lo-Sustos und Raschtulsrück. Erst in jüngerer Zeit reichen der Weizen- und Leinanbau für den Verkauf von Getreide, Flachs und Webwaren.
Im Ort Kornhammer wird auch Büttenpapier hergestellt, doch das Gewerbe ist zu klein, um gewinnträchtig zu sein. Die Ernte des einzigen Weinguts der Vogtei füllt im Wesentlichen den Weinkeller der Burg Scheffelstein und reicht kaum, um den Bedarf der Schenken in Kornhammer und Trigo zu decken.
Kultur, Glaube und Aberglaube[Quelltext bearbeiten]
Große Teile Königlich Kornhammers sind im Wortsinne hinterwäldlerisch. Eine Ausnahme bildet allein der Ort Kornhammer, in welchem sich der Vogt redlich bemüht, den Menschen göttergefälliges Handeln und hesindegefälliges Denken nahezubringen, und mit Abstrichen Aventis, wo sich im Laufe der Zeit einige weitgereiste Glücksritter angesiedelt haben, deren Erfahrungen auch auf die Alteingesessenen abfärbten.
Der durchschnittliche Kornhammer Bauer oder Waldbauer ist fleißig, gesellig und kaisertreu, wobei den meisten Bewohnern entgangen zu sein scheint, dass das Haus Almada längst nicht mehr auf dem Kaiserthrone sitzt, ist es doch immer noch üblich, seine Erstgeborenen nach Eslam, Tolak oder Alrik zu benennen. Wen aber würde es wundern, waren die Eslamiden doch die einzigen Herrscher Almadas, die sich je bis ins entlegene Kornhammer verirrten, und wo nur selten Kunde aus dem fernen Ragath, Punin oder Gareth zu vernehmen ist, scheint die Zeit mitunter stillzustehen.
Fremden gegenüber begegnen die Kornhammer neugierig, nichtsdestotrotz misstrauisch, und wer es wagt, im Namen des Kalifen oder des Kaisers von Vinsalt zu grüßen, wird entweder belächelt oder zieht sich den Zorn der redlichen Leute zu, die oftmals erschreckend wenig bereit zu sein scheinen, auch nur einen Pinselstrich an ihrem Weltbild zu verändern. So, wie man es in Kornhammer macht, hat man es dort immer schon getan, und wehe, jemand wagt es, mit den guten Sitten brechen zu wollen.
Peraine und Travia sind die Göttinnen mit der größten Anhängerschaft in Kornhammer, und im Südwesten wird auch Rahja hochgehalten. Während man Peraine um Ernte- und Kindersegen bittet, wird Travia besonders als Herrin des Herdfeuers verehrt, dessen man des Winters so dringend bedarf. Mit ehelicher Treue hält man es hier nicht zu genau, wenn auch das Wohl der Familie dem Kornhammer Bauern heilig ist.
Besonders in den Bergregionen und im Nordosten der Provinz haben sich noch allerlei von den Geweihten der Zwölfe nicht gern gesehene Riten erhalten. Hier hält man Sumu und ihre Tochter Satuaria in Ehren, und erst langsam gelingt es den Traviageweihten, die zur Sonnenwende gefeierten Levthanstänze durch sittsamere Feste zu ersetzen. Vereinzelt finden sich unter den Begbauern auch Anhänger der von den Ferkinas übernommenen Stierkulte. Ebenfalls beeinflusst durch den Glauben der Ferkinas wird mancherorts auch Raschtul angebetet, der Urvater der Riesen, der dem Gebirge seinen Namen gab und als zorniger Tyrann angesehen wird, für den die Menschen nichts anderes sind als lästige Fliegen auf seinem Rücken und den man mit Tieropfern zu besänftigen sucht, um seinen Zorn von sich abzuwenden, den er durch heftige Schneestürme im Winter und Gewitter im Sommer zum Ausdruck bringt.
Die ständige Auseinandersetzung mit den Ferkinas hat auch zu manchem kuriosen Brauch und Aberglauben geführt. So soll die Satteldecke, die ein Reittier zwölfmal getragen hat, den Ferkina fernhalten, wenn man sie über dem Hof- oder Stalltor befestigt. Tote Familienmitglieder begräbt man unter den Bodendielen oder mauert sie im Keller ein, sodass ihre Geister das Haus beschützen, Fremde hingegen, die im eigenen Ort gestorben sind, ziehen das Unglück an, sodass man sie so weit wie möglich aus dem Dorfe tragen und dort den Tieren überlassen sollte. Tote, die gewaltsam ums Leben gebracht wurden, gehen als rastlose Geister um, die einen unstillbaren Hass gegen alle Menschen hegen, der erst versiegt, wenn sie das Zwölffache der Zahl als Opfer gefordert haben, die dem Datum ihres Todestages entspricht – und das sind weit mehr als die meisten Bauern zählen können. In den Bergdörfern sperrte man deshalb in früheren Zeiten den Mörder, so man seiner habhaft wurde, zusammen mit der Leiche des Opfers in eine Höhle oder Felsspalte, in der Hoffnung, den Geist von den Menschen abzulenken und ohne sich so selbst direkt am Leben des Mörders zu vergehen, der zumeist kläglich verdurstete oder verhungerte. Dieser grausame Brauch ist jedoch verboten und wurde von den Kirchen seit jeher schwer geahndet, aber wo der Reisende auf einsamen Bergwegen zwei verblichenen Skeletten in einer Schlucht begegnet, ist er nicht immer schon im Stammland der Ferkinas gelandet.
Eine besondere Verehrung wird auch Mada zuteil, die als Schicksals- und bisweilen auch Glücksgöttin angesehen wird und in Träumen und Visionen demjenigen eine frohe Zukunft prophezeit, der sich in ihrem Lichte liebt oder badet, bei ihrem Schein das Vieh melkt oder Kräuter gegen das Fieber der Kinder pflückt.
Geschichten aus Königlich Kornhammer[Quelltext bearbeiten]
- Land am Raschtulswall - siehe Chronik:1030
- Der Ferkina-Feldzug - siehe Chronik:1033