Familia von Ehrenstein-Streitzig

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Familia von Ehrenstein-Streitzig
Wappen: Familia von Ehrenstein-Streitzig.png
Gespalten, vorn drei güldene Löwenköpfe auf grünem Grund, hinten auf blauem Grund ein steigendes silbernes Ross
Ursprung: Ragath
Stammsitz: Castillo Ragath
Soberan: Graf Brandil von Ehrenstein
Bedeutende Mitglieder: Rohalija von Streitzig ä. H., Concabella von Ehrenstein-Streitzig, Rahjada von Ehrenstein-Streitzig, Romina von Ehrenstein-Streitzig
Größe: klein
Verbreitung: Grafschaft Ragath
Ländereien und Pfründe: Grafschaft Ragath
Beziehungen: Sehr groß
PHE.png Finanzkraft: Groß
Freunde und Verbündete: Haus Ehrenstein, Familia von Streitzig ä. H., Haus vom Großen Fluss, Familia von Harmamund, Familia Aranjuez, Shahane Al'Kasim, Rondrigo vom Eisenwalde
Feinde und Konkurrenten: Familia da Vanya, Familia von Ragathsquell, Familia von Graytenau, Familia Al'Shirasgan, Familia von Rebenthal
Besonderheiten: Entstanden durch die Heirat von Brandil von Ehrenstein und Rohalija von Streitzig

Die Familia von Ehrenstein-Streitzig ist ein almadanisches Adelshaus, und eines jener dynastischen Konstrukte, welche die Herolden des Reiches ins Schwitzen bringt. Obgleich der Familienname selbst noch jung ist, haben sich unter seinem Dach zwei der ältesten und bedeutendsten Häuser des Reiches vereint. Soberan ist, wenngleich er nicht den vollständigen Familiennamen führt, Graf Brandil von Ehrenstein.

Historie[Quelltext bearbeiten]

Gründung[Quelltext bearbeiten]

Ihren Anfang nahm die Geschichte des Hauses Ehrenstein-Streitzig mit der Heirat des Tobriers Brandil von Ehrenstein mit Rohalija von Streitzig ä. H. im Jahre 1005 BF. Gerüchten zufolge hatte Mera von Streitzig ä. H., die mächtige Soberana des Älteren Hauses Streitzig, eine zeitlang auf keinen geringeren Gemahl denn Prinz Brin spekuliert, sollte dessen Verlobung mit der albernischen Fürstentochter Emer ni Bennain nicht von Dauer sein. Mit deren Hochzeit im Vorjahr aber hatten sich ihre Hoffnungen zerschlagen, sodass sie zur Überraschung vieler die Hand ihrer Enkelin dem in Almada bis dato weithin unbekannten Brandil von Ehrenstein gab.

Der entfernte Verwandte Herzog Kunibalds weilte damals zu Eslamsgrund am Hofe seines gräflichen Onkels Sieggewiß von Ehrensteins, und galt als vielversprechendes Talent auf dem Parkett der Diplomatie. Seinerzeit sollten die Nachfahren aus dieser Verbindung noch dem Hause Streitzig zugehörig sein, im Jahre 1014 aber gelang es Praiodar von Streitzig ä. H., Vater der Braut und mittlerweile Oberhaupt der Familia, seinen Schwiegersohn als neuen Grafen von Ragath zu installieren.

Die Grafen Julka Tilma und Khorim Uchakbar und andere Streiter waren 1008 in den Khômkrieg gegen die Alanfaner gezogen, und Ersterer war nicht zurück gekehrt. Nachdem die Verwaltung der reichen Grafschaft einige Götterläufe kommissarisch in den Händen der Mark-Vogtin Radia von Franfelds gelegen hatte, setzte sich schließlich der mächtige Yaquirtaler Magnat durch. Einen Wermutstropfen musste Dom Praiodar allerdings hinnehmen: weder mochten seine Rivalen akzeptieren, dass ein solch bedeutendes Lehen an die Streitzigs fällt, noch war es hinsichtlich der alten Animositäten zwischen Yaquirtalern und Ragatiern denkbar, dass dereinst eine yaquirtaler Streitzig - mittlerweile waren dem Ehepaar drei Töchter geboren worden, Concabella (Geboren.gif1009), Rahjada (Geboren.gif1010) und Romina (Geboren.gif1011) - über die Grafschaft herrschen würde, sodass als Kompromiss das eigenständige Haus Ehrenstein-Streitzig mit Graf Brandil als erstem Oberhaupt gegründet wurde.

Erste Jahre[Quelltext bearbeiten]

Dies freilich hatte zur Folge, dass beinahe vom ersten Tage seiner Herrschaft an inbesondere die ehemaligen (Land)Grafengeschlechter von Ragathsquell, von Harmamund, da Vanya, von Jurios und von Graytenau, die sich allesamt in ihren Ansprüchen übergangen fühlten, gegen den 'Auswärtigen auf dem Marmorthron' wetterten. (→ siehe auch: Die Grafenfrage) Kontroverse Entscheidung wie die heutige Reichsstadt Ragath 1018 für die Summe von 50.000 Dukaten - von den Bürgern geliehen von seiner Vogtin Domna Radia - aus seiner Oberhoheit zu entlassen, taten ein Übriges.

Dabei war es nicht so als hätte man sich nicht um seine neuen Untertanen bemüht. Der tobrische Graf selbst gibt sich almadanischer als mancher Almadaner - und wirkt im komplizierten Beziehungsgeflecht der alteingesessenen Geschlechter doch bisweilen immer noch verloren - und die großzügigen Frühjahrsempfänge und Herbstbälle auf Castillo Ragath entwickelten sich rasch zu festen Eckdaten im Kaldender nicht nur der ragatischen Nobleza. Das traditionelle Grafenturnier zu Ragath wurde unter der Schirmherrschaft der Ehrenstein-Streitzigs zum bedeutendsten Turnier des Königreiches und hat dem nicht minder traditionsreichen Turnier zu Sorobán längst den Rang abgelaufen. 1022 stiftete man zudem den Rossbannerorden, ursprüglich mit dem Ziel der Wiedergewinnung Transbosquiriens. Aufgrund nur mäßigen Rückhaltes unter den Adligen - von Beifallsbekundungen und schönen Worten einmal abgesehen - ist dieser aber mit der Verteidigung der Grenzen gegen Ferkinas und Novadis völlig ausgelastet, und gilt daher heute vielmehr als Hausorden der ragatischen Grafen.

Stütze der gräflichen Herrschaft waren somit in den ersten Jahren neben dem unverwüstlichen Castellan Rondrigo vom Eisenwalde zunächst vor allem die neuadeligen Geschlechter der Grafschaft. Dass diese durchaus ihren eigenen Kopf hatten, zeigte sich jedoch beispielsweise 1020, als die Loyalistisch Almadanische Wehr ohne große Rücksprache Schrotenstein besetzte, und in Selaque mit Praiosmin von Elenta gar eine kaiserliche Beamtin einkerkerte.

Jüngere Vergangenheit[Quelltext bearbeiten]

Auch wenn die Herrschaft nicht zuletzt auch wegen der typisch almadanischen Zerstrittenheit der alten Geschlechter untereinander nie ernsthaft in Gefahr geriet, spielten insbesondere die vom Volksmund 'Die drei Comtessas' genannten Töchter eine wichtige Rolle bei der Konsolidierung derselben. Als es darum ging, wer wo ausgebildet werden sollte oder gar wer wen heiraten sollte, zeigte sich das ganze Geschick des Grafenpaares - wiewohl Spötter behaupten, dass es weniger das politische Kalkül Graf Brandils war, welcher die drei Domnitas über Jahre hinweg zu den begehrtesten Partien Almadas machte, sondern vielmehr seine eifersüchtige Sorge, aufgrund der er Galan um Galan, Brautwerber um Brautwerber hinhielt und vertröstete. Lediglich im Falle Domnita Rominas gelang es der Gräfin auf Betreiben ihres einflussreichen Bruders hin, ihre jüngste Tochter frühzeitig als aussichtsreiche Kandidatin auf die Hand des seit 1023 in Punin erzogenen Prinzen Selindian Hals zu positionieren. Ein Ansinnen, das einen herben Dämpfer erhielt als der Prinz 1027 im Zuge des Vertrages von Unau mit der Kalifentochter Tulameth verlobt wurde, und welches sich dann mit der Heirat im Jahre 1033 endgültig zerschlug. Traditionalisten und Reconquistadores hatten bis zuletzt auf eine Annullierung der Verbindung gehofft. (→ siehe auch: Die drei Comtessas)

Etwa ab Mitte des Jahrzehnts begann Graf Brandil mit dem Gedanken zu spielen, die Oberhoheit über die Reichsstadt Ragath zurück zu gewinnen. Die unübersichtliche Lage mit Ludovigo Sforigan als von Gareth bestalltem Reichsvogt, Radia von Franfeld als Vogtin der Mark und Groß-Gläubigerin der Stadt und dem gewählten Rat unter Luiz Lampérez boten Spielraum, doch zerschlugen sich seine Ambitionen bislang (→ siehe auch: Das Ringen um die Stadtherrschaft).

Dass die Herrschaft des Grafen noch immer nicht völlig sattelfest war, zeigte u.a. der Umstand, dass zum Jahreswechsel 1032/1033 Hernán von Aranjuez gegen den Willen Dom Brandils zum Baron von Dubios erhoben wurde (→ siehe auch: Dubianer Baronsfrage). Der Graf hatte den ehemaligen Answinisten 1024 bereits einmal begnadigt, nur um mitansehen zu müssen, wie der damalige Junker vier Götterläufe später abermals zum Rabenkaiser übertrat (→ siehe auch: Junker von Aranjuez verschwunden!). Gwain von Harmamund, Marschall Almadas und ein alter Waffengefährte des Aranjuezers aber drückte die Entscheidung beim mittlerweile zum Mondenkaiser aufgestiegenen Selindian Hal von Gareth durch.

Diese Episode war freilich nicht ausschlaggebend dafür, dass der ob seiner ehrensteiner Geburt im Reich gut vernetzte Graf Brandil während jener Zeit eher den Disentes zugerechnet werden konnte, und im Gegensatz zu seinem mittlerweile zum Yaquirtaler Grafen aufgestiegenen Schwiegervaters eher um einen Ausgleich zwischen Bruder und Schwester bemüht war. Bezeichnenderweise fand die Landständeversammlung 1033 auch auf Castillo Ragath statt, und nicht wie üblich in der nunmehrigen Kaiserstadt Punin.

Streiter des Rossbannerordens

In dieses Jahr fällt auch die vielleicht größte Krise des noch jungen Hauses: der Ferkinakrieg von 1033 BF. Massenhaft waren Ferkinas und gar Oger über die Grenzlande der Grafschaft hergefallen, und während die Ressourcen des Kaisers nach der in der Schlacht von Morte Folnor katastrophal geendeten Intervention im Yaquirbruch und hinsichtlich der Taifas zu erheblichen Teilen gebunden waren, kam noch die Bosquirtaler Querella hinzu, in welcher sich kaiserliche Vasallen ungeachtet der Ferkinagefahr gegenseitig befehdeten. Die gräfliche Wehr entpuppte sich dabei als ineffektiv: der Rossbannerorden wurde in den Bergen von Selaque aufgerieben, wobei der Bruder Gräfin Rohalijas, Gendahar von Streitzig ä. H., zunächst verschollen galt, während Domna Romina gar in die Hände der Wilden fiel (→ siehe auch: Grafentochter von Wilden entführt!). Eine zu ihrer Rettung entsandte Truppe machte vor allem durch die Streitereien ihrer Anführer Hernán von Aranjuez und Rondrigo von Eisenwalde und dem Niederbrennen von Gut Rigoroso von sich reden. Viele Vasallen kamen ihren Gefolgschaftspflichten nur sehr sparsam nach, sodass es nach langem Warten letztlich das vom Kaiser entsandte Heer und eine spätere, vom Kaiser höchstselbst kommandierte Strafexpedition war, welche endgültig für Ruhe und Ordnung sorgten.

Nicht zuletzt auch von den neuadligen Vasallen enttäuscht, setze man in der Folgezeit in Sachen Politik auf neue Rösser. Ein erster Schritt war bereits kurz nach dem Ende des Ferkinakrieges der Ragather Revers, der Ausgleich mit den notorisch Unruhe stiftenden Aranjuezern.

Vom Terror der letzten Phase der Mondenkaiserherrschaft blieb man weitestehend unberührt, jedoch bot die Zäsur nach dem Ende Selindian Hals umgekehrt auch nur wenige Möglichkeiten der Neugestaltung des ragatischen Lehnswesens. Notgedrungen musste Graf Brandil einsehen, dass er seine Verweigerungshaltung hinsichtlich der Verheiratung seiner Töchter aufgeben musste. Zunächst wurde die Verlobung zwischen Domna Rahjada und Hernán von Aranjuez verkündet, dem Soberan des Hauses Aranjuez, womit man sich endgültig die Unterstützung dieses einzig bedeutenden altadeligen Geschlechtes Ragatiens ohne eigenen Anspruch auf den Grafenthron gesichert hatte (→ siehe auch Verlöbnis zu Ragath).

Dies wurde allerdings erst möglich, weil Rahjada von Ehrenstein-Streitzig im Vorjahr bei der Brautschau des albernischen Prinzen Finnian ui Bennain als Kandidatin Almadas den Kürzeren zog, trotz einer selbstverfassten Ode.

Bedeutender noch war aber der darüber getroffene Ausgleich mit den Harmamunds. Nicht nur war der Schwiegersohn in spe ein halber Harmamund, sondern er verfügte auch über beste Beziehungen zum nunmehrigen Fürsten Gwain. Entsprechend wurde auf Vermittlung von Rafik von Aranjuez die Vereinbarung getroffen, dass sich die Häuser zukünftig gegenseitig stützen würden: die Harmamunds lassen ihre Ansprüche auf den Marmorthron ruhen, solange sie die Fürstenwürde innehaben, sodass jedes Haus ein wechselseitiges Interesse am Wohl des anderen hat.

Der zweifellos größte Wurf aber war die Verlobung von Domna Concabella, mit Hagrobald vom Großen Fluss, dem Erbprinzen des Hauses vom Großen Fluss. Diesem Arrangement waren langwierige und komplexe Verhandlungen vorausgegangen, immerhin handelte es sich um zwei Erstgeborene und Erben.

Im Phex 1036 schließlich konnte man mit der Ausrichtung des Hoftags zu Ragath glänzen.


Die drei Comtessas[Quelltext bearbeiten]

Über viele Jahren hinweg waren die drei Töchter Dom Brandils und Domna Rohalijas wichtige Stützen der gräflichen Politik. Dieser Umstand unterscheidet Die drei Comtessas kaum von den hochwohlgeborenen Töchtern und Söhnen anderer großer Geschlechter, jedoch wachte insbesondere Graf Brandil lange Jahre mit Argusaugen über seine Töchter, was zu einem nichtabreißenden Strom von (mehr oder weniger enttäuschten) Galanen und Brautwerbern auf Burg Ragath führte. Tatsächlich hatte der Graf als (über)besorgter Vater dabei wirklich vor allem das Wohl seiner geliebten Töchter im Blick, für die nun einmal kaum jemand gut genug ist, denn dass es sich um kalt berechnetes politisches Kalkül gehandelt hätte. Während also das Schmieden von Allianzen über die Ausbildung der Töchter noch vergleichsweise leicht fiel, schlug man hinsichtlich Verlobung und Heirat lange Zeit hauptsächlich aus dem Umstand Kapital, dass sich ein jeder noch Hoffnungen machen durfte: die Großen des Königreiches, neuadlige Aufsteiger wie auch Abkömmlinge uralten Adels, deren Name weit größer war als die Gemarkungen ihrer Lehen und der Inhalt ihrer Börsen.

So wuchs die erstgeborenen Domnita Concabella vergleichsweise wohl behütet am Ragather Hof auf, wobei insbesondere Domna Rohalija von Beginn an die Erziehung auf die späteren Aufgaben als Gräfin von Ragath ausrichtete. Obgleich sie als Bücherwurm galt, und dementsprechend trotz unbestreitbarer Schönheit eher selten auf den Festivitäten des Königreiches in Erscheinung trat, konnte sie sich als potentielle Erbin über einen Mangel an Bewerbern um ihre Hand nicht beklagen. Etwas überraschend trudelte schließlich die Anfrage aus Elenvina ein, ob man sich Domna Concabella als Gemahlin des Erbprinzen vorstellen könne. Während nun grundsätzlich nichts gegen eine Verbindung mit den mächtigen Herzogen der Nordmarken sprach, lag die Schwierigkeit in ihrem Status als Erstgeborene und Erbin von Titel, Ländereien und Name - denn ihre jüngeren Schwestern hatten sich ungünstigerweise jeweils kurz zuvor bereits verlobt.

Domnita Rahjada hingegen musste sich als Pagin und Hofdame in der Schlangengrube der Residencia behaupten, ein Umstand der merklich auf die Zweitgeborene abgefärbt hat. Verwöhnt, launisch und sich ihrer Schönheit nur allzu bewusst, lernte sie schon in jungen Jahren ihre Verehrer um den Finger zu wickeln und für ihre Zwecke einzuspannen. Ihre Ambitionen gehen weit über die einer Zweitgeborenen hinaus, sodass es ihr gerade recht kam, als Almadas Brautkandidatin gen Havena zu reisen, um, wenn schon nicht Prinz Finnian, so doch andere Große des Reiches für sich einzunehmen. Vielleicht war es der Schock des albernischen Klimas, die Provinzialität allzu vieler Adliger oder aber bis dato unbekannte Gründe, warum sie sich nach dieser erfolglosen Reise entschied mit Hernán von Aranjuez doch einen almadanischen Baron und Condottiere als ihren künftigen Gemahl auszusuchen. Denn auch wenn diese Verbindung für viele - einschließlich manches Beteiligten - ein Produkt von Politik und dynastischen Interessen zu sein scheint, so darf man getrost davon ausgehen, dass Domnita Rahjada zu jedem Zeitpunkt das Geschehen fest in ihren Händen hatte.


Die Grafenfrage[Quelltext bearbeiten]