Chronik.Ereignis1046 In die Wüste 02
In die Wüste - Ungebetener Besuch[Quelltext bearbeiten]
Alcazar de Heldor, Baronie Dubios im Boron 1046 BF[Quelltext bearbeiten]
Autor: De Verlez, Der Sinnreiche Junker von Aranjuez
Andächtig schritt Niope Lacara von Dubios durch den großen Empfangssaal des Alcazar. Zumindest hier hatte der Baron Hernán von Aranjuez nicht viel verändert. Nur die Farben Silber und Schwarz waren jetzt vorherrschend anstelle von Rot, Gold und Blau. “Hier empfing schon deine Großmutter ihre Gäste und Bittsteller, bevor sie in die standesgemäßen Räumlichkeiten geführt wurden.” “Und was sind wir, Mutter?”, entgegnete Demeya Lacara von Dubios. “Gäste oder Bittsteller?” Abrupt drehte sich Niope zu ihrer Tochter und schaute sie böse an. Langsam näherte sie sich ihr und je näher sie kam, umso mehr erinnerte sie Niope an eine lauernde Sandlöwin. Auch ihr Äußeres tat sein Übriges. Während sie mehr auf Eleganz und ihr äußeres Erscheinungsbild geachtet hatte und dieses mit Schminke und wohlplatzierten Schmuckstücken aufgewertet hatte, trug ihre Mutter einfach ihre Tuchrüstung bereit zur Schlacht. So funkelte sie ihre Tochter gerade auch an. “Wir sind hier weder Gäste noch Bittsteller. Wir sind hier, um den Namen deiner Großmutter reinzuwaschen und das zu fordern was des Rechtens her unser ist.” Niope lächelte kurz. “Wir werden hier und heute den Keim einpflanzen und dann sehen, wie die Pflanze aufgeht. Heute wird entscheidend sein, wie wir weiterhin vorgehen werden.” Sie verstummt, denn am Ende des Empfangssaals wurde eine zweiflügelige Tür geöffnet. Der Majordomus betrat den Raum und forderte beide Damen auf, ihn zu begleiten.
Hinter den beiden Frauen reihten sich zwei Gardisten ein, mit ihren Spiegelpanzern und den um die Helme gewundenen Turbanen Angehörige der Novadischen Leibwache, wie sie vielleicht mit mehr oder weniger Verdruss feststellen mussten. Mit dieser klirrenden Entourage im Rücken durchschritten sie die Türe zum Thronsaal ihrer Mutter bzw. Großmutter, wo Hernán von Aranjuez sie bereits erwartete. Während die beiden Krieger sich beidseits der Türflügel postierten, fiel der Blick der Neuankömmlinge zunächst auf das Becken vor dem erhöhten Thron, in welchem sich silberweiß Argentum vivum, zähflüssiges Quecksilber bewegte und beeindruckende Lichtreflexionen an Decken und Wände warf. Auch diesen sündhaft teuren Luxus, welchen gewiss bereits Siam Lacara von Dubios aus den Tulamidenlanden mitgebracht hatte, schien er hier fortzuführen.
Sie hatten bereits gehört, dass der Baron von Dubios seine Audienzen im Alcazar de Heldor nicht etwa auf dem Thron der Novadibaronin abhielt, sondern seine Gäste stets auf den Stufen zu selbigem zu empfangen pflegte. Entsprechend waren sie ob der Erzählungen diesbezüglich auch nicht überrascht quer auf seinen Schenkeln das Schwert von Aranjuez zu erblicken, einen Anderthalbhänder, dessen blanke Klinge im Spiel des Lichtes nur mattschwarz glänzte. Manche behaupteten, sie sei aus Endurium gefertigt, andere gaben vor zu wissen, dass es sich um die eingeschmolzene Almadinlöwin handele, welche Fürst Gwain seinem Kumpanen überlassen hatte. Und wieder andere wiesen darauf hin, dass die Aranjuezer traditioniell eingedenk ihrer Wappenfarben ihre Rüstungen zu schwärzen pflegten, sodass es sich hier wahrscheinlich schlicht um einen ähnlichen Effekt handelte.
„As-salamu alaikum“, begrüßte er die beiden in freilich nicht ganz akzentfreiem Tulamidya, verzichtete aber auf weitere Höflichkeitsgesten. “Wa aleikum assalam.”, antworteten die Damen wie aus einem Mund, verbeugten sich und nahmen dann, nach einer Geste des Barons, auf den dargebotenen Sitzkissen Platz.
Nach dem Austausch der üblichen Höflichkeitsfloskeln räusperte sich Niope Lacara von Dubios. “Werter Herr Baron. Es sind mehrere Anliegen, die mir auf dem Herzen liegen. Nach unserer letzten Begegnung auf der Hochzeit der de Verlez und di Vascara begaben wir uns auf Reisen durch Almada um uns Unterstützung zu suchen. Unterstützung, um den Namen meiner Mutter reinzuwaschen. Der Makel der Felonie prangt auf ihren und unserem Namen und dies ist nicht rechtens. Es lag kein vorsätzlicher Treuebruch vor. Im Gegenteil. Sie hat alles für ihre Baronie und ihren Lehnsherrn gegeben. Letzten Endes sogar ihr Leben.”
Hernán von Aranjuez hob die Augenbrauen. „Ein Gericht hat anders befunden“, kommentierte er kühl.
Auf der Stirn der Novadi zeigten sich leichte Falten. “Meine Mutter zog mit der Loyalistisch Almadanischen Wehr gegen den Abtrünnigen Rakolus von Schrotenstein ins Feld und bei der Erstürmung seiner Feste stand sie in erster Reihe. Sie sah den Schrecken und den Wahnsinn, der dort manifestiert war. Und sie zahlte einen hohen Preis dafür, der sie ihre geistige Gesundheit kostete. Sie war außer Stande die Baronie weiterzuführen und ihren Pflichten zu erfüllen. Eines Nachts stand sie bei mir im Zimmer und sagte, das wir fliehen müssen.” Kurz hielt sie inne. “Das Einzige, was man ihr vorwerfen kann, ist nicht für eine geeignete Nachfolge gesorgt zu haben. Daher möchten wir das Urteil der Felonie anfechten.”
Der Gesichtsausdruck des Barons und Junkers machte nicht den Eindruck, als fände er die Erzählung sonderlich überzeugend. So kehrte zunächst für einige lange Momente Stille ein, ehe er dann fragend die Hände leicht anhob: „Das steht Euch gewisslich frei. Und was wünscht Ihr nun von mir?“
Demeya di Lacara von Dubios schaute auf. “Unterstützung, Herr Baron. An unserer Seite stehen bisher Gona von Rosenteich und Fe-Nar-Be von Bitterbusch. Ebenso wie die Aramyas und der Mawdli der Baronie Dubios. Baron Elvek Ida von Yasamir hat mit der Loyalistisch Almadanischen Wehr abgeschlossen, ebenso wie Baron Reto von Graytenau zu Valpokrug. Uns fehlen die Fürsprecher in den entsprechenden Positionen, um unser Anliegen vorzutragen. Graf Brandil von Ehrenstein ä. H. und Ragath ist Euer Schwiegervater und Euch wird er sicherlich Gehör schenken oder uns durch Eure Fürsprache eine Audienz gewähren.”
Einen Augenblick blinzelte Hernán von Aranjuez ob der Dreistigkeit solcher Rede. Doch umspielte rasch ein Zug von Mitleid seine Mundwinkel. Wie verzweifelt mussten die beiden Frauen sein, dass sie sich ausgerechnet an ihn, den Feind ihrer Mutter und Großmutter wandten? An ihn, der – wenn er es denn wollte – auf dem von ihrer Mutter und Großmutter errichteten Throne saß? Dessen Familia länger Ansprüche auf die Baronswürde von Dubios hielt, als die Novadibaronin überhaupt ihren Stammbaum hatte zurückverfolgen können? Vielleicht verzieh er der Jüngeren der beiden daher die freche Behauptung, dass sie die Unterstützung der hiesigen Aramyas hätten. Gewisslich hatten die Abencerragen sie mit warmen Worten empfangen und auch wieder mit ebensolchen verabschiedet. Mehr aber auch nicht. „Eure Großmutter war…“, entgegnete er ruhig, jedoch mit einer merklichen Pause, in der er wohl nach den rechten Worten suchen mochte „…eine tapfere Kriegerin. Daher will ich Euch eine Audienz bei Seiner Hochwohlgeboren verschaffen.“ Rafik von Aranjuez würde mit den beiden den Marmorboden des Rittersaales von Castillo Ragath aufwischen, sollte es allen Ernstes zu einer neuen Verhandlung kommen.
Beide Damen verbeugten sich und Niope ergriff wieder das Wort. “Wir bedanken für die Großzügigkeit die Ihr uns gewährt, Euer Hochgeboren und stehen in Eurer Schuld. Umso mehr belastet mich das andere Anliegen, welches ich nun vortragen möchte. Vor kurzem habt ihr eine Delegation der Aramyas unter Führung des weisen Abencerraga empfangen. Dort habt ihr den Fellachen unter den Aramyas angeboten, sich für einen gewissen Obolus frei zu kaufen, um im Namen des Glaubens in die Khôm zurückkehren zu dürfen, sei es aus eigenen Mitteln oder aus Spenden anderer Familias. Wie mir aber der Mawdli der Familia Al’Feyhac bei einem gemeinsamen Mahl mitteilte, halten sich nicht alle Eure Untergebenen daran. Die Familia di Dubiana erheben weitere Ansprüche und auch die Familia de Verlez sind nicht uneingeschränkt von diesem Vorhaben begeistert.”
Der Baron und Junker hob die Augenbrauen. „Sollte es solche Fälle geben, so wundert mich, warum sie weder der weise Mawdli, noch der ehrenwerte Abencerraga mir bislang angezeigt haben. Gerne werde ich prüfen, wenn es Verstöße gegen unsere Vereinbarung gegeben haben sollte und mich mit den entsprechenden Edelleuten ins Benehmen setzen.“
Niope di Lacara von Dubios schaute Hernán von Aranjuez mit festen Blick in die Augen. “Nun, vielleicht ist es an der Zeit einen neuen Fürsprecher anstelle des ehrenwerten Abencerraga zu finden, denn der Weise scheint nicht mehr alle Gläubigen im Blick zu haben. ”Demeya räusperte sich und fuhr fort. “Denn es gibt auch Fellachen ohne große familiäre Anbindung oder Unterstützer, die diese von Euch veranschlagten Summen einfach nicht aufbringen können, aber den dringenden Wunsch verspüren, in die Khôm zu reisen. Sie wären auch bereit, ihr hiesiges Hab und Gut zu veräußern und es würde trotzdem nicht reichen. Wir bitten Euch dort um ein Entgegenkommen.”
„Vielleicht sollte der ehrenwerte Abencerraga vor allem seine Gäste besser im Blick haben“, lächelte er vielsagend ob der Denunziation. „Es gibt mehr als genug Gläubige in Dubios, die aufgrund von Gebrechen oder anderen Hinderungsgründen nicht in der Lage sind, selbst in die Khôm zu ziehen. Um ihnen nicht die Möglichkeit zu frommen Werken zu verwehren, haben sie die Möglichkeit andere, Glücklichere, beim Erwerb des Losbriefes zu unterstützen. All dies ist in die Hände des ehrenwerten Abencerraga und seiner Mitstreiter gelegt. Und sollte jemand, was ich mir freilich hinsichtlich der weithin bekannten wie gerühmten Gottgefälligkeit der rastullahgläubigen Dubianer kaum vorzustellen vermag, sich dahingehend als unwillig erweisen, so ist es vielleicht der rechte Moment diese Leute daran zu erinnern, dass zum Glauben eben manchmal auch ein persönliches, ein mitunter schmerzhaftes Opfer gehört. Sonst wäre es ja zu einfach ein wahrhaft Gläubiger zu sein, wenn einem nie für seinen Glauben etwas abverlangt würde. Und welch kleiner Preis ist schnödes Silber, wo andere Blut und Leben geben?“ Hernán von Aranjuez, der bekanntermaßen selbst nur das Allernötigste für sein Seelenheil besorgte, lächelte schmal. „Es bleibt dabei: nur der kann gehen, welcher sich zuvor freigekauft. Und wer von jemandem weiß, der sich darüber hinwegzusetzen gedenkt, ohne dies dessen Leibherren anzuzeigen, der macht sich gleichermaßen haftbar.“
Auf der Stirn der Jüngeren zeigten sich leichte Zornesfalten und das Gesicht nahman Farbe zu. “Ein wahrhaft Gläubiger stellt sich den Prüfungen der 99 Gesetze und in keinem dieser steht….. “ Durch einen Wink ihrer Mutter verstummte sie sofort und die Ältere sprach weiter. “Wir empfinden großes Bedauern, dass der werte Herr Baron nicht von seiner Entscheidung abrückt. Nun sind auch wir bereit, blanke Münze für die mittellosen Gläubigen unserer Wahl zu hinterlegen. Aber wer gewährleistet denn, dass die eingezahlten Summen auch gemäß Eures Versprechens verwaltet werden. Ich gehe nicht davon aus, dass Ihr es in den Händen Eurer Edlen lasst.”
Ein Übermaß an Wohlwollen hatte während der Audienz ohnehin nicht in den Zügen des Condottieres gelegen, aber bei ihrem vorletzten Satz schwand auch der letzte Rest von Höflichkeit aus seiner Stimme. „Da Ihr Fremde in diesen Landen seid, will ich Euch nachsehen, dass Ihr gewisslich nicht vorhattet mein Wort in Zweifel zu ziehen“, presste er hervor. „Dieses Gespräch ist beendet. Wache.“ Hinter den Besucherinnen ertönte ein Klirren, als die beiden Wächter an der Pforte simultan einen Schritt nach vorne traten, um die beiden Damen hinauszugeleiten.
Beide standen auf, ohne den Blick vom Baron zu nehmen. “Dies gilt nur für meine Tochter und nicht für mich, Euer Hochgeboren. Ich bin zu Zeiten durch diese Hallen gegangen, da war an Eure Herrschaft nicht zu denken. Habt Dank für die Zeit, die Ihr uns geopfert habt ” Niope und Demeya drehten sich um, denn schwere Schritte und das Klirren von Rüstungen näherte sich Ihnen. “Haltet Abstand und zollt den Lacara von Dubios Respekt, die Eure Einheit ins Leben gerufen haben und in der schon Eure Väter oder Onkel gedient haben.“ Nichtsdestotrotz wurden die beiden hinausgeleitet, während Hernán von Aranjuez noch die Worte seiner Gemahlin von vor einigen Tagen in den Ohren klangen: Ihr seid zu nachsichtig.
Noch in der gleichen Nacht hämmerte es in Dubiabad an die Pforte des Palazzo Abencerraga. Der verschlafene Torwächter war augenblicklich hellwach, als er durch den Sehschlitz in das wettergegerbte Gesicht eines Mercenarios mit gewaltigem Knebelbart und noch gewaltigerem Caldabreser blickte. "Hol' Deinen Herrn ans Tor", forderte dieser. Der Diener wollte protestieren, dass der ehrenwerte Dscherid ben Nasreddin Abencerraga zu dieser Stunde gewisslich keine Besucher mehr empfing. Ganz davon zu schweigen, dass sich sein Herr gewisslich nicht zu seiner eigenen Haustüre zitieren ließ - schon gar nicht von einem gemeinen Mietling. Jedoch zuckte der Aramya zusammen, als der Söldner beiseitetrat und den Blick nicht nur auf den Baron von Dubios hinter ihm freigab, sondern auf zwei Dutzend Bewaffnete mit Fackeln. Novadische Leibwache in ihren Spiegelpanzern und nachtblauen Burnussen, Landsknechte in Kette und Leder und Angehörige der Leibgarde des Hauses Aranjuez in ihren Vollrüstungen. Kurz streifte sein Blick das dunkle Auge des Barons, dann flog er davon, um den Hausherrn zu informieren.
Dennoch verging einige Zeit, was freilich weniger einer Respektlosigkeit, denn der Gebrechlichkeit des alten Abencerraga geschuldet war, der sich längst zur Nachruhe begeben hatte und nun statt im sorgsam gebundenen Seidenturban lediglich mit zerzaustem weißem Haar öffnen ließ. Sofort begann eine Litanei des Bedauerns, dass wenn er nur gewusst hätte: "...so kommt doch bitte herein in meine bescheidenen Räumlichkeiten, Sayyid. Mein Haus ist Euer Haus." Der Condottiere aber winkte nur ab: "Bitte keine Umstände, es dauert nicht lange." Das mit den Umständen war freilich schon zu spät. "Ich habe Besuch von zwei...Bettlerinnen erhalten." Einen Moment ließ Hernán von Aranjuez seinem Gegenüber Zeit zu verstehen, wen er meinte. Schon wollte der Alte wieder entschuldigend anheben, doch hob der Baron und Junker nur abwehrend die Hand. "Sie haben mir berichtet, dass angeblich einige meiner Vasallen über unsere Vereinbarung hinaus Silber verlangen. Sollte dem so sein, weiser Abencerraga, so zahlt Ihr ihnen den geforderten Preis. Und führt mir wie besprochen getreulich Buch über jeden Fellachen, über jedes Silberstück. die Differenz erhaltet Ihr dann von mir."
Dscherid ben Nasreddin Abencerraga blickte zunächst verwirrt, dann öffnete und schloss er den Mund einige Male als ihm vor Erstaunen die Worte fehlten. Schließlich nickte er. "Und noch eine weitere Sache: Ich habe von einem Mawdli aus der Familie Al'Feyhac gehört. Lasst ihn wissen, dass ich es zu schätzen weiß, dass er seinen Glaubensbrüdern und -schwestern auf ihrem beschwerlichen Weg seelischen Beistand und gottgefällige Erbauung leisten möchte. Richtet ihm aus, dass ich ihm gleich morgen ein Maultier, Wegegeld und ausreichend Mundvorrat schicken werde, damit er sich gleich mit der allerersten Gruppe auf den Weg machen kann. Nichts soll seinem rastullahgefälligen Tun im Wege stehen." Die Miene Dom Hernáns freilich passte so gar nicht zu der großzügigen Geste, sondern verdeutlichte dem Hausherrn, dass dieser bestimmte Mawdli die Nachsicht, welche der Baron und Junker gemeinhin gegenüber den Aramyas walten ließ, überstrapaziert hatte. "Und nun, ehrenwerter Abencerraga, will ich Euch nicht länger von Eurer wohlverdienten Nachtruhe abhalten."
"Du bist zu nachsichtig", sprach später Anzures Ballan, als sie zurück zum Alcazar ritten. "Täusche Dich nicht, Anzures", entgegnete Hernán von Aranjuez finster. "Ich hole mir von den de Verlez, den di Dubianas und wer sonst noch meint sich über meine Vereinbarung mit den Aramyas hinwegsetzen zu können jeden Dukaten, jedes Silberstück, jeden Heller und auch den allerletzten Kreuzer wieder, den sie mich kosten. Mit Zins und Zinseszins. Einstweilen schicke ich ihnen vielleicht ein paar schwarze und weiße Elsterfedern, damit sie wieder zu Sinnen gelangen." Sein Begleiter verstand die Anspielung auf Gut Rigoroso, welches sein Herr sich nicht hatte nehmen lassen nach dem Abschluss des Ferkinakrieges zu verwüsten. Auch mehr als ein Jahrzwölft später noch lag die Wüstenei wie eine sichtbare Wunde am Rande der Elentischen Ebene, nachdem die Landsknechte die Pflugschar durch rauchende Trümmer und abgebrannte Äcker und Weiden gezogen hatten, um hernach Salz in die Furchen zu streuen, auf dass auf Generationen nichts mehr wachsen und gedeihen möge. Tierra maldita. Verfluchtes Land.
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