Chronik.Ereignis1044 Selkethaler Pferderennen zu Ehren der schönen Göttin 1044 BF 19
Edlengut Selkethal, 01. Rahja 1044 BF[Quelltext bearbeiten]
“Domna Selea! Domna Selea!!”
Der Edle des Selkethals hatte seine Ehrenrunde gedreht, die Freude über seinen Sieg herausgeschrien… und sich, nachdem er die Gratulanten erfolgreich abgewimmelt hatte, einen Weg zur Junkerin von Mestera gebahnt.
Diese stand am Rande des Trubels, erneut in Zwiesprache mit ihrer Stute vertieft, nicht weit vom Rest ihrer Familie und weiteren sich nähernden Gratulanten. Überrascht sah sie auf und Dom Algerio entgegen.
Als seine Stimme endlich die noch immer freudig jubelnde Menge übertönte, er ihre Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte, kam Algerio schnellen Schrittes, noch immer freudestrahlend und kopfschüttelnd auf die Zweitplatzierte zu. “Meisterlich geritten, Domna Selea, wahrhaft MEISTERLICH!”
Die Angesprochene zwang sich zu einem freundlichen Lächeln. Sie war ausgesprochen unzufrieden mit ihrer Leistung, dass sie ihre Nuianna den Sieg gekostet hatte. Zudem spürte sie zunehmend stärker die in letzter Zeit immer häufiger aufkommende Erschöpfung, sehnte sich nach einem Moment der Ruhe.
Die letzten Worte rief Dom Algerio so laut, dass jeder im Umkreis von fünf Schritt sich unvermittelt zu den beiden umdrehen musste.
Mit beiden Armen zog er die Junkerin in eine kräftige Umarmung, die Cortezza gänzlich vergessend. “Ich gratuliere Euch, von ganzem Herzen, es war Glück, nicht mehr, Ihr hättet den Sieg ebenso verdient gehabt!”
Instinktiv kreuzte Fabiola ihre Arme vor der Brust, hielt den Sieger ein wenig auf Abstand, so dass seine Umarmung nicht zu eng wurde, er sie nicht an sich drücken konnte. Schmunzelnd murmelte sie hastig, nur für ihn hörbar: „Wir wissen beide, wem von uns der Mungo stets zulächelt. Und dass ich gewisse Fehltritte hier nicht tolerieren werde, und sei der Grund noch so viel Trunkenheit vor Glück über den Sieg.“
Dann erwiderte sie laut: „Ich danke Euch, Dom Algerio, und fühle mich geehrt von Eurem Gefühlsausbruch. Das Urteil eines so beeindruckenden Reiters wie Euch bedeutet mir viel. Lasst mich Euch aus tiefstem Herzen aufrichtig zu Eurem Sieg gratulieren. Eure Reitkunst ist vollendet. Ein famoses Rennen, das Ihr da geliefert habt. Und Euer Ross ist ein Prachtstück. Wo habt Ihr es her?“
Sie löste sich energisch aus seinen Armen.
Sich seines öffentlichen Fauxpas bewusst werdend, lachte Algerio. “Verzeiht meinen Übermut, Domna Selea”, entschuldigte er sich, machte einen deutlichen Schritt zurück, allerdings ohne erkennbare echte Reue im Gesicht. Mit einem kaum merklichen Schmunzeln im Mundwinkel winkte Domna Selea ab. „Es gibt nichts zu verzeihen, Dom Algerio.“
“Es waren Domna Verema und Ihr, deren hohe Reitkunst mir das letzte noch fehlende bisschen Motivation gab und mein Pferd zur Eile antrieb.” Sein Blick fiel auf das Pferd der Junkerin. “Maldonado ist ein Pferd aus der Zucht Domna Veremas, das schon im letzten Götterlauf das Rennen über die kurze Distanz gewann. Ich habe es ihr für ein kleines Vermögen abgekauft - ein ausgebildetes Rennpferd. Nur so konnte es mit Eurer wunderschönen Stute mithalten.”
„Das versöhnt mich ein wenig. Trotzdem, ich sehe, ich werde morgen härter kämpfen müssen. Oder auf das Quentchen Glück hoffen müssen, dass mir heute Eurer Ansicht nach fehlte.“ Neben ihr warf Nuianna den Kopf zurück. Fabiola lächelte. „Und ich bin schon äußerst gespannt auf eine Revanche im nächsten Jahr.“
“Es würde mich sehr freuen!”, gestand er ehrlich.
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