Chronik.Ereignis1044 Selkethaler Pferderennen zu Ehren der schönen Göttin 1044 BF 12
Edlengut Selkethal, Ende Ingerimm 1044 BF[Quelltext bearbeiten]
Autor: Amarinto
Der alte Karrenweg, der das Tal durchzog, war von tiefen Rinnen und lockeren Steinen durchzogen, die das Vorankommen erschwerten. Dareius Amarinto, Nandura Ollantur, Skrayana brai Rahjalina und Silem Ross ritten nebeneinander, ihre Pferde aufmerksam, während sie die unebene Strecke meisterten. Skrayana hielt eine Karte in der Hand und versuchte eifrig, den Verlauf des Weges abzuschätzen, während Silem mit sicherem Blick die Umgebung im Auge behielt und mögliche Gefahren rechtzeitig bemerkte.
Die Landschaft des Selkethals offenbarte sich in ihrer herben Schönheit: schroffe Felsen, sanfte Hügel, die von lehmigen Äckern durchzogen waren, kleine Wassermühlen entlang des klaren Flusses Selke, und in der Ferne auf dem Gipfel eines Berges, halb von Bäumen verborgen, das verfallene Mauerwerk der Burgruine An Holt. Das Tal wirkte durchaus beschaulich.
Am späten Nachmittag erreichten sie schließlich die Hacienda del Valle, den Sitz des Edlen Algerio da Selaque von Culming. Das Herrenhaus lag malerisch eingebettet zwischen den Hügeln. Am Eingangstor erwartete sie ein alter Mann in schlichter, aber gepflegter Kleidung. Seine Haltung war aufrecht, doch seine Augen verrieten ein Leben voller Erfahrung.
"Willkommen auf der Hacienda del Valle," begrüßte der Mann sie mit fremdländischem, aber nicht almadanischem Zungenschlag. "Mein Name ist Jodga, Majordomus dieses Hauses. Ich heiße Euch willkommen im Namen von Dom Algerio."
Dareius nickte dankbar und schwang sich erschöpft aus dem Sattel. "Vielen Dank, Maestro Jodga. Mein Name ist Cavalliere Dareius Amarinto aus Sewamund in Phecadien, und dies sind meine Begleiter. Wir danken für Eure Gastfreundschaft."
Jodga musterte die kleine Gruppe mit höflichem Interesse, bevor er eine einladende Geste machte. "Bitte, folgt mir."
Während sie der behäbigen Gestalt des Majordomus durch das Tor folgten, spürte Dareius eine seltsame Mischung aus Erschöpfung und Vorfreude. Die bevorstehende Veranstaltung im Selkethal versprach, ebenso spannend wie rätselhaft zu werden, eine ganz andere Erfahrung als das spektakuläre Wagenrennen in Punin. Eine vermeintlich ruhigere Veranstaltung schien genau das richtige, nachdem er sich in Punin nur Dank der Künste seines Wagenlenkers Silem nicht das Genick in einem Streitwagen-Duell mit einer aranischen Konkurrentin gebrochen hatte, welches diese letztlich für sich entscheiden konnte.
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