Chronik.Ereignis1033 LSV 13

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Ragath, 3. Praios 1033 BF[Quelltext bearbeiten]

Im Rittersaal des Castillo Ragath[Quelltext bearbeiten]

Autor: von Scheffelstein


Domna Richeza von Scheffelstein, die zunächst mit abwesendem Blick auf der ragatischen Bank sitzt und den Disput zwischen dem Alcorta und dem Culminger schließlich zunehmend unwillig verfolgt, springt von der Bank auf.

"Schluss jetzt!", ruft sie, an den selbsternannten Schelaker Baron gewandt, und macht einige große Schritte in die Mitte des Saales. "Wenn Ihr ein Mann von Ehre wärt, so würde ich Eurer Kampfeslust mit Eifer entgegenkommen. Ihr würdet meinen rechten Handschuh auf Eurer Wange spüren und den linken auf Eurer anderen. Und wenn Euch das nicht genügte, ich würde noch meinen Stiefel opfern, um Euch aufs dritte Blut zu fordern!" Es ist nicht der übliche hitzige Zorn, der aus der Stimme der edlen spricht, aber Ungeduld und Verachtung.

"Auch wenn ich Eure Wahl, Dom Stordan, was die von Euch genannte … Vogtin angeht, nicht gutheiße, so tut Ihr doch recht daran, diesen Mann in Ketten legen zu lassen. Cesk von Alcorta", wendet sie sich mit ausgestrecktem Zeigefinger wieder an diesen, "Ihr seid ein Verräter. Und Ihr beweist Eure Unwürdigkeit mit jedem Eurer Worte. Schelak ist kein Stammland der Alcorta und Ramiro stammte auch nicht von dort, sondern aus Kaiserlich Phecadien, wie Ihr wüsstet, wenn Ihr ihm näher gestanden hättet als irgendein beliebiger Fremder.

Schelak wurde nicht den Alcorta vermacht, sondern nur dem rechtmäßigen Erben der Baronie: Dom Ramiro. Er war es, der durch seine Taten den besudelten Namen Eurer Sippschaft reinwusch, er ist Nachfahre des alten Barons von Schelak-Happrachbinge, nicht Ihr, und solange Ihr nicht ein Bruder Ramiros seid, was ich wohl wüsste, habt Ihr mitnichten Erbrecht. Erbe ist allein der Sohn Ramiros, Praiodor Eslamo von Culming-Alcorta.

Es ist wahr, seine Mutter ist von tiefer Trauer erfüllt, Trauer um ihren geliebten Gatten und ihren geliebten Sohn, den ein unbekanntes Unheil krank an seine Bettstatt fesselt. Und doch habt Ihr kein Recht, ihm sein Erbe zu stehlen. Mag er auch krank sein, so wird er eines Tages sein Erbe antreten, das schwöre ich bei meinem Blut! Und wenn Ihr ihn daran hindern wollt, so tut dies nur über meinen Leichnam!

Was nun Domna Fenias vermeintliches Verschulden angeht, irrt Ihr: Sie hat, wie sie mir versicherte, als sie Schelak verließ, die Geschäfte in die Hand des Caballeros von Eslamshaven übergeben, eines treuen Freundes meines verstorbenen Onkels. Dass dieser verschwand, wurde ihr erst kürzlich zugetragen, und ich hoffe für Euch, dass es nicht Euer Verschulden ist!"

Die Edle dreht sich in die Runde der Magnaten und lässt Ihren Blick über die versammelte Nobleza des Königreiches schweifen. "Doms und Domnas", sagt sie, "ich weiß, dass manche unter Euch auf Dom Ramiro nicht gut zu sprechen waren. Ich weiß auch, dass manche unter Euch mir im Namen von des Kaisers Schwester, als sie noch auf Almadas Thron saß, die Ehre absprachen und vielleicht nicht wieder zugestanden. Mein Wort mag in Euren Ohren daher nicht das Gewicht haben, haltet Ihr mich doch vielleicht für ehrbeschnitten und zudem für eine Parteigängerin meines Onkels, die sich aus blinder Liebe mit jedem duellieren würde, der sein Ansehen zu schmälern versucht."

Sie macht eine Pause, in der ihr Blick aus dem hohen Fenster schweift, doch kurz nur, dann sieht sie die Magnaten wieder an. "Doch lassen wir die persönlichen Zwistigkeiten außen vor. Wir können nicht zulassen, dass Erbrecht gebrochen wird, dass Horasier und Novadyas und deren Handlanger, dass Räuber und Plünderer die einst so starke und wichtige Südpforte an sich reißen. Und darum: Lasst den Mann hier abführen! Wir haben Wichtigeres zu tun als uns mit selbsternannten Baronen herumzuschlagen."

Wieder eine kurze Pause, ein nachdenklicher Blick, dann seufzt die Edle leise, ehe sie trocken auflacht: "Uns alle stellt man nun als Handlanger eines vermeintlichen Thronräubers dar. Da können wir uns nicht leisten, selbst Thronräuber in unseren Reihen zu dulden. Wir müssen der Forderung Gareths geschlossen entgegentreten."

Chronik:1033
Die Landständeversammlung
Teil 13