Chronik.Ereignis1032 Hungrige Mäuler 05
Hochland von Caldaia, Königlich Khahirios, Ende Boron 1032 BF[Quelltext bearbeiten]
Auf der Straße nach Ragath[Quelltext bearbeiten]
Autor: Boraccio D'Altea
Matteo gab seinem Pferd die Sporen. Die Gerüchte über die Menschenfresser, die ganze Dörfer verschlangen, waren auch ihm zu Ohren gekommen. Und nun sandte ihn die Vogtin nach Ragath, damit er kaiserliche Truppen zu Hilfe holte. Niemand wusste so genau zu sagen, wo die Ungeheuer als nächstes einfallen mochten. Aber die Sorge, dass seine Familie, dass sein Dorf als nächstes im Magen eines dieser schrecklichen Riesen enden könnte, lies ihn schier verzweifeln. Abermals spornte er sein Roß an, damit es durch die Hügel flog wie ein Pfeil.
Es mag der Geschwindigkeit geschuldet sein, dass Matteo nicht sah, auf was er da zu ritt. Der Boden war seltsam aufgewühlt, grade dort sich die Straße zwischen zwei Hügel durchschlängelte. Die Hufe des Pferdes schlug hart auf dem Boden auf ... und stürzten ins Leere. Überrascht stellte Matteo fest, dass sein Reittier vorne plötzlich wegsackte und er im hohen Bogen durch die Luft flog. Hart schlug er auf, vor seien Augen wurde es schwarz.
Matteo schlug wieder die Augen auf. Wie lange er sie geschlossen hatte konnte er nicht sagen. Mühsam versucht er sich aufzurappeln. Als er sich auf seinen rechten Arm stützen wollte durchzuckte ihn ein stechender Schmerz – der Arm musste gebrochen sein. Unter Stöhnen gelang es ihm sich umzudrehen. Auf dem Weg klaffte ein großes Loch – jemand hatte eine Grube gegraben und sie getarnt, ganz so als Jäger ein großer Tier fangen wollte. Aus dem Loch war das angstvolle Wiehern des Pferdes zu hören. Wer zum Namenlosen tat so etwas?
Die Antwort lies nicht lange auf sich warten. Pfeile surrten heran, einer traf Matteo ins Bein. Hinter den Hügeln strömten nun unter triumphierenden Rotpelze hervor. Die Goblins begannen die Grube und Matteo zu umringen. Dieser hatte seinen alten Säbel gezogen und versuchte verzweifelt die Rotpelze abzuwehren, die mit ihren Speeren nach ihm stocherten.
Plötzlich wichen die Goblins mit einem furchtsamen Gekreische zurück. Hinter einem der Hügel kam ein haushohes Monstrum zum Vorschein, grotesk menschenähnlich und doch schrecklich anzusehen. Verzweifelt versuchte Matteo auf die Beine zu kommen und vor dem Oger zu fliehen, aber das Ungeheuer war mit wenigen Riesenschritten bei ihm. Eine gewaltige Pranke griff nach ihm. Das letzte, was Matteo sah, war ein großes, mit spitzen Zähnen besetztes Maul.
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