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Doch dies sollte sich im Jahr [[Annalen:1017|1017]] schlagartig ändern. {{PAGENAME}} hatte den Graumagier [[Tai Andor]] in ihre Dienste genommen und ihm und seiner Frau gestattet, sich in einem alten Turm am Rande des [[Katzenwald]]es niederzulassen. Die Baronin war der gewöhnlichen Zubereitungsweisen müde und Tai Andor sollte unter anderem nach Mitteln und Wegen suchen, um neue, intensivere Geschmäcke herzustellen. Der Magier verfiel jedoch alsbald jener unheimlichen und verführerischen Macht, die im Katzenwald hauste und entfesselte schließlich den ''Schwarzen Kater'', der das liebliche Taubental auf fürchterliche Art vollständig verwüstete. Während das Volk glaubt, Tai Andor habe sich mit dem ''Schwarzen Kater'' eingelassen, um sein garstiges Weib loszuwerden, flüstern die Leibdiener auf Castillo Chellara, der Zauberer habe kurz vor der Vollendung des ''Salzes der Wollust'' gestanden, eines Pülverchens, mit dem Domna Buriana ihre Gerichte wahrhaft bis zum Orgastischen hätte verfeinern können. Dafür habe er eben drei Schnurrhaare des ''Schwarzen Katers'' benötigt... | Doch dies sollte sich im Jahr [[Annalen:1017|1017]] schlagartig ändern. {{PAGENAME}} hatte den Graumagier [[Tai Andor]] in ihre Dienste genommen und ihm und seiner Frau gestattet, sich in einem alten Turm am Rande des [[Katzenwald]]es niederzulassen. Die Baronin war der gewöhnlichen Zubereitungsweisen müde und Tai Andor sollte unter anderem nach Mitteln und Wegen suchen, um neue, intensivere Geschmäcke herzustellen. Der Magier verfiel jedoch alsbald jener unheimlichen und verführerischen Macht, die im Katzenwald hauste und entfesselte schließlich den ''Schwarzen Kater'', der das liebliche Taubental auf fürchterliche Art vollständig verwüstete. Während das Volk glaubt, Tai Andor habe sich mit dem ''Schwarzen Kater'' eingelassen, um sein garstiges Weib loszuwerden, flüstern die Leibdiener auf Castillo Chellara, der Zauberer habe kurz vor der Vollendung des ''Salzes der Wollust'' gestanden, eines Pülverchens, mit dem Domna Buriana ihre Gerichte wahrhaft bis zum Orgastischen hätte verfeinern können. Dafür habe er eben drei Schnurrhaare des ''Schwarzen Katers'' benötigt... | ||
Zwar erholte sich das Land in den folgenden Jahren von den dämonischen Schädigungen, doch in dem Maße, in dem die Erträge zurückgegangen waren, stieg nun die Schlemmerei der {{PAGENAME}} an, bis sie sich in den letzten Jahren zu einer wahren Fresssucht fortentwickelte, unter der die Bevölkerung des Taubentals arg zu leiden hatte. Die Baronie wäre in Chaos und Hungeraufstand versunken, hätte nicht Dom [[Zurbarán de Vivar y Sangrín|Zurbarán]], der Junker von [[Junkergut Vivar|Vivar]] die Gunst der Stunde genutzt, um durch seine | Zwar erholte sich das Land in den folgenden Jahren von den dämonischen Schädigungen, doch in dem Maße, in dem die Erträge zurückgegangen waren, stieg nun die Schlemmerei der {{PAGENAME}} an, bis sie sich in den letzten Jahren zu einer wahren Fresssucht fortentwickelte, unter der die Bevölkerung des Taubentals arg zu leiden hatte. Die Baronie wäre in Chaos und Hungeraufstand versunken, hätte nicht Dom [[Zurbarán de Vivar y Sangrín|Zurbarán]], der Junker von [[Junkergut Vivar|Vivar]], die Gunst der Stunde genutzt, um durch seine verwandtschaftlichen Verbindungen dafür zu sorgen, dass keiner, der ihn als [[Soberan]] anerkannte, Hunger fürchten musste. Indem er die Abgaben seiner Eigenhörigen an Domna Buriana einbehielt und dafür außerhalb der Baronie Korn einkaufte, rettete er viele Menschenleben. Als Dom Zurbarán jedoch im Jahre [[Annalen:1026|1026]] vor Borons Seelenwaage berufen wurde, brach diese Versorgung der Bevölkerung zusammen, denn der neue Soberan der [[Familia Vivar]], der junge Schönling [[León Dhachmani de Vivar]], saß im fernen [[Punin]] und scherte sich nicht um seine lehnsherrlichen Pflichten im [[Tosch Mur]]. Brigantentum, Hungerrevolten und Schollenflucht waren die Folge. | ||
Domna Buriana, die nie am politischen Leben des Königreiches teilgenommen hatte und kaum Verbündete in Almada besaß, verlor nun schleichend die Kontrolle über das Taubental. Aftervasall für Aftervasall stellte seine Zehntzahlungen ein und wer von ihren Eigenleuten den Zehnten nicht zahlen konnte, floh in die unwegsamen Berge, um ein Leben als Brigant zu führen. Die Schuld für die Aufsässigkeit ihrer Bevölkerung sah | Domna Buriana, die nie am politischen Leben des Königreiches teilgenommen hatte und kaum Verbündete in Almada besaß, verlor nun schleichend die Kontrolle über das Taubental. Aftervasall für Aftervasall stellte seine Zehntzahlungen ein und wer von ihren Eigenleuten den Zehnten nicht zahlen konnte, floh in die unwegsamen Berge, um ein Leben als Brigant zu führen. Die Schuld für die Aufsässigkeit ihrer Bevölkerung sah die Baronin ganz klar bei den Vivar und der gesamten "diebischen [[Descendiente]]sbande", welche sie als Neuadlige niemals wirklich anerkannt hatten. Ihre eigene Verschwendungssucht sowie die pervalische Härte ihres Bruders [[Remigius von Alstingen|Remigius]], der [[Annalen:1028|1028]] als Vogt von Orondo mit Waffengewalt gegen die revoltierenden Rustikalen vorgegangen war, verteidigte sie damit, dass das Volk zu Recht leide, wenn es sich gegen seine von Praios gegebene Herrin auflehne und einem anderen, falschen Herrn (dem Soberan der Vivar) nachlaufe. | ||
Als dieser schließlich (aus ursprünglich gänzlich anderen Motiven) am 30. Travia 1032 zum ersten Mal auf Castillo Chellara eintraf, bereitete {{PAGENAME}} alles für seine Arretierung vor und ließ (wie üblich) ein herrliches Festmahl für ihn und seine Begleiter richten, bei dem sie sich jedoch bereits während des zweiten Gangs an einem gesplitterten Taubenknöchelchen verschluckte und verstarb. | Als dieser schließlich (aus ursprünglich gänzlich anderen Motiven) am 30. Travia 1032 zum ersten Mal auf Castillo Chellara eintraf, bereitete {{PAGENAME}} alles für seine Arretierung vor und ließ (wie üblich) ein herrliches Festmahl für ihn und seine Begleiter richten, bei dem sie sich jedoch bereits während des zweiten Gangs an einem gesplitterten Taubenknöchelchen verschluckte und verstarb. |