Chronik.Ereignis1044 Dubiose Hochzeit 13: Unterschied zwischen den Versionen

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Isabell murmelte Marquesa etwas zu und diese räusperte sich. "Kündigt uns bei Eurem Herrn, dem Baron von Dubios an. Vor euch stehen Roxalba de Verlez, Leutnant bei den [[Ragather Schlachtreiter]]n, Isabell Alcorta und ich, Marquesa de Verlez, Soberana der Familia de Verlez." Der Nordmärker blickte von der großen Schlachtreiterin vor ihm zur Soberana des Hauses de Verlez und nickte Letzterer dann zu. Er drehte den Oberkörper halb zur Seite und wieß mit der gepanzerten Hand in Richtung seiner Herrschaften. Dabei blieb er allerdings so stehen, dass der Weg für Roxalba versperrt blieb und bekräftigte das Ganze dann noch mit einem knappen „Ihr nicht.“ in ihre Richtung. Elea von Aranjuez hingegen, als Hofdame manch gesellschaftlich heikle Situation gewohnt und mit Domna Isabell lose aus [[Punin]] bekannt, versuchte sich in einem entwaffnenden Lächeln: „Erlaubt, dass ich Euch begleite, Domnas.“  
Isabell murmelte Marquesa etwas zu und diese räusperte sich. "Kündigt uns bei Eurem Herrn, dem Baron von Dubios an. Vor euch stehen Roxalba de Verlez, Leutnant bei den [[Ragather Schlachtreiter]]n, Isabell Alcorta und ich, Marquesa de Verlez, Soberana der Familia de Verlez." Der Nordmärker blickte von der großen Schlachtreiterin vor ihm zur Soberana des Hauses de Verlez und nickte Letzterer dann zu. Er drehte den Oberkörper halb zur Seite und wieß mit der gepanzerten Hand in Richtung seiner Herrschaften. Dabei blieb er allerdings so stehen, dass der Weg für Roxalba versperrt blieb und bekräftigte das Ganze dann noch mit einem knappen „Ihr nicht.“ in ihre Richtung. Elea von Aranjuez hingegen, als Hofdame manch gesellschaftlich heikle Situation gewohnt und mit Domna Isabell lose aus [[Punin]] bekannt, versuchte sich in einem entwaffnenden Lächeln: „Erlaubt, dass ich Euch begleite, Domnas.“  


Roxalba spannte sich an und baute sich vor dem Krieger auf. "Sollte ihnen irgendetwas widerfahren, gehört mir Euer Kopf. Das ist ein Versprechen." Sie schaute zu [[Elea von Aranjuez]]. "Das gilt auch für Euch, Domna. Ich vertraue Euch meine Soberana an. Seid Euch dieser Ehre bewusst." Sie trat einen Schritt zurück und gab den Weg frei. <br>


Während der einen guten Kopf kleinere Ritter ein Funkeln im verbliebenen Auge trug, welches darauf hindeuten mochte, dass er nicht traurig darüber wäre, wenn die Kriegerin dahingehend ihr Glück erprobte, schüttelte Elea von Aranjuez nur mitleidig das schöne Haupt. „Wenig muss dem das heil’ge Gastrecht gelten, der solche Reden im Munde führt“, verkündete sie mit spitzem Unterton und empfing dann, so als sei nichts gewesen, die beide Damen mit einem herzlichen Lächeln. "Domna Elea. Ich freue mich Euch nach so langer Zeit wiederzusehen", begrüßte Isabell diese freundlich. "Werte Soberana. Wir werden von Domnatella Elea von Aranjuez, Hofdame am Eslamidenhof zu Punin begleitet. Wir kennen uns seit unserer Jugend." Nachdem die üblichen Höflichkeiten ausgetauscht wurden, erreichten sie die hohen Herrschaften. <br>
Marquesa und Isabell wollten ihre Knie beugen, doch hob Hernán von Aranjuez abwehrend die Hand und murmelte etwas davon, dass zu so später Stunde der Förmlichkeiten gewiss bereits genüge getan worden war. <br>
"Werter Herr Baron, Euer Hochgeboren, mit Bestürzung haben wir Euren Unmut über das auch für uns unerwartete Auftreten der [[Lacara von Dubios]] vernommen. Seid versichert, die [[Familia de Verlez]] steht Eurem Hause weiterhin treu zur Seite." <br>
Natürlich war es zunächst Rahjada von Ehrenstein-Streitzig deren Kinn emporfuhr, als sei sie von einer Natter gebissen worden, und deren Gemütszustand sich an den selbst im Zwielicht sichtbar geröteten Wangen und dem Heben und Senken ihres Dekolletés recht gut erkennen ließ. „Ein Drittel Eurer Gäste bestreitet den Anspruch meines Hohen [[Brandil von Ehrenstein ä. H.|Vaters]] auf die [[Grafschaft Ragath]], ein Drittel Eurer Gäste bestreitet den Anspruch meines Hohen Gemahls auf Dubios und das übrige Drittel bestreitet beides!“, zischte sie, ehe Dom Hernáns Hand an ihrem Arm entlang hinab gewandert war und ihre Hand ergriffen hatte. Bestimmt verschränkte er seine Finger mit den ihren, hob ihrer beider solchermaßen verschlungenen Hände an und legte die andere Hand darauf – gleichermaßen um die Grafentochter zu beruhigen, wie auch um mit dieser Geste zu demonstrieren, dass sie sich hier nicht nur an den Baron von Dubios wandten. <br>
„Domna Marquesa, Domna Isabell“, hob er nicht unfreundlich an, wenngleich unterbrochen von einem tiefen Atemzug. „Was meine Hohe Gemahlin damit sagen möchte, ist, dass wiewohl Eure Gästeliste gewisslich Eure Sache ist, so steht es doch jedem frei zu selbiger eine Meinung zu haben. Insbesondere das…“, er wog einige Augenblicke in Gedanken die Formulierung seiner Gegenüber ab und entschloss sich dann zum Zitat, wenngleich zweifellos sehr bewusst verkürzt „…das Auftreten der Lacara…scheint schon ein reichlich…unglücklicher…Zufall. Ausgerechnet heute, nachdem seit beinahe zwei Jahrzwölften niemand zwischen Oberfels und Franfeld etwas von ihnen gesehen oder gehört hat…“  <br>
„Ich stimme dem voll und ganz zu, Euer Hochgeboren.“, ertönte plötzlich eine ruhige, weibliche Stimme hinter der Gruppe. Sie gehörte zu [[Rashida di Vascara]], die anscheinend einen Weg gefunden hatte sich der Situation zu nähern, sie kannte das Gut eben in und auswendig. „Dies war ein Zufall, der allerdings von den Lacaras exakt so geplant war. Und wollte weder ich noch mein Bruder auf unserem Gut eine blutige Hochzeit feiern, so hat er es nach den Regeln und Art dieser Familia gelöst. Ich verstehe das euch diese Tradition vor den Kopf stößt, doch bedeutet sie meiner Familia alles. Doch bin ich nicht so straahalsig wie mein Bruder und bitte Euch um Vergebung für einen Umstand, den wir selber nicht hervorsehen konnten. Wie Ihr sagtet, Dom Hernán, ausgerechnet Heute, nach beinahe zwei Jahrzwölften, da steckt ein Plan dahinter, der die Familias Dubios entzweien soll und damit wäre niemandem geholfen. So ersuche ich Euch, unseren alten Sitten und der Sturrheit meines Bruders Nachsicht zu gewähren. Vielleicht kann ich euch ebenfalls ein Bündnis vorschlagen. So soll eines meiner Kinder Euch dienlich sein, auch wenn das noch etwas Zeit braucht, so seht es als langfristiges Bündnis.“ Rashida, die vernünftigste im Hause Tyras, senkte den Kopf und verbeugte sich demütig. <br>
Wenn Domna Rashida gedacht hatte, dass ihr versöhnlicher Vorschlag die Wogen zu glätten vermochte, so konnte sie bereits während ihrer Rede erkennen, dass Rahjada von Ehrenstein-Streitzig ihre Ausführungen in keinster Weise goutierte. Offensichtlich hatte sie sich nicht nur hinterrücks angeschlichen, sondern ob ihres direkten Bezuges auf das zuvor Gesagte unzweifelhaft auch die Gruppe belauscht. „Gewiss, gewiss, Domna Rashida. Und wenn ich dereinst Sultana von Tralalalistan bin, mache ich Euch zur Großwesira. Versprochen“, spottete die Grafentochter. Ihr Gemahl indes legte den Kopf schräg: „Das Auftauchen der Lacaras ist eine Sache, Domna Rashida. Sie willkommen zu heißen eine andere.“ <br>
Am Ende war es die andere Grafentochter, Romina Alba von Ehrenstein-Streitzig, welche die zugeworfene Pelurakugel aufnahm: „Ein großmütiges Angebot, Domna Rashiada, aber gewisslich gibt es in den ehrenwerten Häusern Vascara und Verlez noch andere Maiden und Knaben, welche in Frage kämen, ohne dass wir dies von der jungen Göttin allesspenden Segen abhängig machen müssen? Ein Mündel am Grafenhof zu Ragath? Eine kleine Kriegerin, welche Ihre Talente im Gefolge des ersten Condottieres Almadas…“ Hernán von Aranjuez verbiss sich mit schiefem Grinsen die Replik, was [[Ludovigo Sforigan]] denn nun mit der Sache zu tun hätte – „…vervollständigen möchte, ein Jüngling, der in Unterfels das Handwerk der Verwaltung, von Macht und Politik von niemand anderem als dem dortigen Centenario erlernen möchte? Die Himmlische Leuin sei uns alle gnädig…“, war es nun an ihr schief zu grinsen „…wenn es dem Frieden in der Grafschaft dient, nehme sogar ich einen Escudero oder eine Escudera in meine Dienste!“ <br>
Marquesa spürte, wie Isabell sich versteifte. Freundlich erwiderte Sie der jüngsten Grafentochter. "Euer Hochgeboren, Wenn Eure Familia dies als Zeichen unserer Treue wünscht, werden wir das natürlich in Betracht ziehen. Es ist nur etwas schwierig dies hier und jetzt über den Kopf der Eltern hinaus zu entscheiden. Aber egal für wen wir uns entscheiden, es ist für uns eine Ehre diese Möglichkeit geboten zu bekommen." <br>
Domna Rashda hatte sich zuallererst fangen müssen, die sprichwörtliche tyranische Wut hatte sie innerlich überkommen und beinahe überwältigt. Die Zeit, die ihr die Antwort der Marquesa gab, hatte sie genutzt, um sich zu sammeln. Dennoch, angespannt stand sie da. „Euer Hochwohlgeboren, auch ich werde alles mir mögliche in Gang setzen, um meinen Bruder, unser Oberhaupt, von der großen Ehre, die uns euer Verlangen ist, zu überzeugen um ein Mündel Tyras‘ zur Gastung und Ausbildung an Euren Hof zu schicken. Seid Euch dem gewiss, dass ich mir nun allzu bewusst bin, wo wir stehen.“ Ein leichtes Beben hatte ihre Stimme begleitet, was für ein Hochzeitstag, an dem die vermeintlich Mächtigen sich auf ihrem Rücken ein Spiel lieferten. Wenn die Lacara tatsächlich Zwistigkeiten in Dubios hatten säen wollen, dann hatten sie das geschafft. <br>
Der Worte waren nun genug gewechselt. Die Damen verbeugten sich vor den hohen Herrschaften und entfernten sich. Als sie aus deren Hörweite waren, richtete Isabell das Wort an Rashida. "Seid ihr von Sinnen Domna Rashida? Auch wenn wir jetzt Familia sind, habt ihr doch nicht das Recht über das Wohl unserer Kinder zu entscheiden. Wie naiv wart ihr eigentlich zu glauben, dass diese impertinente Person, diese hocheingebildete Baronin sich auf Euren Vorschlag einlassen würde? So lange zu warten bis Rahja Euch gesegnet hat, um dann irgendwann Euer Kind an den Hof zu holen. Wie zu Zeiten des Mondkaisers eine Geisel am Hof, damit die Untergebenen nicht aufbegehren. Nein, sie nimmt sich das was jetzt da ist. Aber das werden nicht meine Kinder sein. Niemals." ihre Stimme wurde immer leiser und sie schaute Rashida di Vascara tief in die Augen. <br>
Es bedurfte dann doch einer kleinen Anstrengung seitens des Barons und Junkers seine Gemahlin an seiner Seite zu halten, hatte doch Rahjada von Ehrenstein-Streitzig mitnichten vor hinzunehmen, dass die drei Damen sie einfach so mir nichts dir nichts mitten im Gespräch stehen ließen. Selbst ihre sonst so besonnene Schwester, Domna Romina, schnappte nach Luft ob deren brüsken Abganges. „Gemach, meine Liebe“, beruhigte Hernán von Aranjuez. „Es war immer klar, dass diese Kutsche innerhalb von weniger als einem Wassermaß zurück nach Quaranca rollen würde. Die Frage war lediglich, ob sich darin ein Mündel befindet, oder unsere Reisegesellschaft. Wir haben unsere Antwort. Und darüber hinaus wissen wir nun, dass es mit Domna Marquesas Autorität als Soberana der Verlez scheinbar nicht allzu weit her ist. Das wollen wir uns für die Zukunft merken.“ Die dunkelhaarige Comtessa zischte darauf gefährlich: „Das und manch anderes!“ Der Condottiere indes winkte den wachenden Bohemund vom Berg-Sturmfels herbei, der ein letztes Mal mit Roxalba de Verlez die Blicke maß, ehe er sich hinüber begab und man die Einzelheiten der raschen Abreise besprach. Gegen die sich nun auch Domna Romina nicht mehr aussprach. 




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