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Um die gefährliche Situation aufzulösen, schickte das Reich schließlich den Vertrauten [[Rohaja von Gareth|Rohajas]], [[Eslam von Eslamsbad und Punin]], nach [[:avwik:Unau|Unau]], um einen Friedensvertrag auszuhandeln. Ein solcher war nicht im Interesse der Brandstifter auf beiden Seiten, sodass es dieses Mal [[Khorim Uchakbar]] war, der noch vor Friedensschluss vollendete Tatsachen schaffen wollte. Nicht nur befahl der Reichsverräter endlich den Generalangriff auf das von seinem alten Widersacher [[Gwain von Harmamund]] nur mit einer zusammengewürfelten Truppe aus Hausgarden der Reconquistadores, [[Mercenario]]s und einigen [[:lfwiki:Horasreich|horasischen]] Glücksrittern gehaltene Omlad, sondern nutzte den niedrigen Wasserstand des Yaquir, um mit einer halben Tausendschaft seiner besten Reiter bei [[Brig-Lo]] überzusetzen. | Um die gefährliche Situation aufzulösen, schickte das Reich schließlich den Vertrauten [[Rohaja von Gareth|Rohajas]], [[Eslam von Eslamsbad und Punin]], nach [[:avwik:Unau|Unau]], um einen Friedensvertrag auszuhandeln. Ein solcher war nicht im Interesse der Brandstifter auf beiden Seiten, sodass es dieses Mal [[Khorim Uchakbar]] war, der noch vor Friedensschluss vollendete Tatsachen schaffen wollte. Nicht nur befahl der Reichsverräter endlich den Generalangriff auf das von seinem alten Widersacher [[Gwain von Harmamund]] nur mit einer zusammengewürfelten Truppe aus Hausgarden der Reconquistadores, [[Mercenario]]s und einigen [[:lfwiki:Horasreich|horasischen]] Glücksrittern gehaltene Omlad, sondern nutzte den niedrigen Wasserstand des Yaquir, um mit einer halben Tausendschaft seiner besten Reiter bei [[Brig-Lo]] überzusetzen. | ||
Ob der Ungewissheit des Ausganges der Verhandlungen, hatten | Ob der Ungewissheit des Ausganges der Verhandlungen, hatten Emir und Kalif ein 700 Mann starkes Heer bei [[Amhallah]] zusammengezogen, Königin Rohaja wiederum hatte bereits vor Wochen zur Heerschau nach [[Dâl]] gerufen. In Eilmärschen brachte sie ihre Soldaten nach Brig-Lo, um Khorim Uchakbar zu stellen. | ||
==Ausgangslage== | ==Ausgangslage== | ||
Auf dem Papier war das Heer der Königin den Angreifern zahlenmäßig weit überlegen. Ein erheblicher Teil ihrer Streitmacht bestand allerdings aus zu den Fahnen gerufenen Aufgeboten aus den Grafschaften [[Grafschaft Südpforte|Südpforte]] und [[Grafschaft Yaquirtal|Yaquirtal]], bunt zusammen | Auf dem Papier war das Heer der Königin den Angreifern zahlenmäßig weit überlegen. Ein erheblicher Teil ihrer Streitmacht bestand allerdings aus zu den Fahnen gerufenen Aufgeboten aus den Grafschaften [[Grafschaft Südpforte|Südpforte]] und [[Grafschaft Yaquirtal|Yaquirtal]], bunt zusammen gewürfelten Haufen aus Leibgarden ihrer Vasallen, eilig angeworbenen Söldnern und Landwehr. Die regulären Garderegimenter waren nur in Teilen entsandt worden, da nicht nur ein möglicher Fall Omlads und ein Angriff auf Almada von dort abgesichert werden, sondern auch weiterhin die Grenzfestungen zum Horasreich besetzt bleiben mussten. Zudem litten die Regimenter immer noch unter den schweren Verlusten, die man im Osten erlitten hatte, insbesondere in der [[:avwik:Dritte Dämonenschlacht|Dritten Dämonenschlacht]]. | ||
Im Gegensatz dazu bestand das Reiterheer Khorim Uchakbars beinahe ausnahmslos als zumindest im Kampf Mann-gegen-Mann erfahrenen Kriegern, davon zahlreichen Kämpfern aus der Khômwüste, die der Ruhm ihres Anführers und die Aussicht auf Beute hergelockt hatte. Den Kern seiner Truppe aber stellten seine [[Baialan]], eine im Vergleich zumindest halbwegs disziplinierte Elitetruppe. | Im Gegensatz dazu bestand das Reiterheer Khorim Uchakbars beinahe ausnahmslos als zumindest im Kampf Mann-gegen-Mann erfahrenen Kriegern, davon zahlreichen Kämpfern aus der Khômwüste, die der Ruhm ihres Anführers und die Aussicht auf Beute hergelockt hatte. Den Kern seiner Truppe aber stellten seine [[Baialan]], eine im Vergleich zumindest halbwegs disziplinierte Elitetruppe. | ||
Ein weiterer Vorteil des Reichsverräters war, dass er die Initiative ergriffen hatte, und so die Almadaner auf ein Schlachtfeld seiner Wahl zwingen konnte. Denn hätten sie sich den Angreifern nicht gestellt, hätte die Gefahr bestanden, dass diese die nahen [[Vierertempel von Brig-Lo|Heiligtümer]] schändete. Wenig überraschend bevorteilten die ebenen ''Brigellanischen Felder'' den Einsatz von Kavallerie. | |||
==Schlachtverlauf== | ==Schlachtverlauf== | ||
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Für einen ausgeklügelten Schlachtplan blieb auf almadanischer Seite keine Zeit, bestand doch derjenige der Novadis darin, den Gegner mit ihren wilden Horden schlicht über den Haufen zu reiten. | Für einen ausgeklügelten Schlachtplan blieb auf almadanischer Seite keine Zeit, bestand doch derjenige der Novadis darin, den Gegner mit ihren wilden Horden schlicht über den Haufen zu reiten. | ||
Ohne irgendwelche vorherige Zeremonie donnerte ein halbes Tausend Reiter unter lautem Kriegsgeheul auf die gerade erst ausgerichteten Reihen der Almadaner zu. Die Bogen- und vor allem die Armbrustschützen kamen so kaum dazu neue Geschosse aufzulegen, als die Wüstenreiter bereits heran waren. Eine Salve der Berittenen Bogenschützen riss große Lücken in die Schlachtreihen der almadanischen Infanterie, und während an der Flanke insbesondere die [[Dispuesto|Dispuesti]] aus [[Punin]], die Pikeniere des [[Garderegiment Yaquir|Garderegiments Yaquir]] und einzelne [[Tercio|Landsknechtstercios]] standhielten, brachen die Linien der Landwehrkontingente beim ersten Anprall zusammen. Die zumeist aus wenig geübten Bauern und Handwerkern bestehenden Aufgebote warfen ihre oft nur improvierten Waffen fort | Ohne irgendwelche vorherige Zeremonie donnerte ein halbes Tausend Reiter unter lautem Kriegsgeheul auf die gerade erst ausgerichteten Reihen der Almadaner zu. Die Bogen- und vor allem die Armbrustschützen kamen so kaum dazu neue Geschosse aufzulegen, als die Wüstenreiter bereits heran waren. Eine Salve der Berittenen Bogenschützen riss große Lücken in die Schlachtreihen der almadanischen Infanterie, und während an der Flanke insbesondere die [[Dispuesto|Dispuesti]] aus [[Punin]], die Pikeniere des [[Garderegiment Yaquir|Garderegiments Yaquir]] und einzelne [[Tercio|Landsknechtstercios]] standhielten, brachen die Linien der Landwehrkontingente beim ersten Anprall zusammen. Die zumeist aus wenig geübten Bauern und Handwerkern bestehenden Aufgebote warfen ihre oft nur improvierten Waffen fort und wandten sich zur Flucht. Viele von ihnen wurden dabei von den berittenen Gegnern niedergemacht, ehe der Gegenangriff der in Reserve gehaltenen und von der Königin persönlich angeführten Kavallerie die Novadis zum Stehen brachte. | ||
Die so entstandene Reiterschlacht ermöglichte es [[Ancuiras Alfaran]] an der Flanke das Fußvolk neu zu formieren, allen voran | Die so entstandene Reiterschlacht ermöglichte es [[Ancuiras Alfaran]] an der Flanke das Fußvolk neu zu formieren, allen voran einen Pikenwall aus Gardesoldaten, Landsknechten und Dispuesti. Im Zentrum wirkte sich langsam die zahlenmäßige Überlegenheit der Almadaner aus, sodass die Novadis Schritt für Schritt unter blutigen Verlusten zurückweichen mussten und schließlich gegen die Piken des [[Marschall Almadas|Marschalls]] gedrängt wurden. | ||
Damit war die Schlacht entschieden, da es den Reiterkriegern an Disziplin ermangelte, ihre Reihen noch einmal neu zu ordnen. Dass es am Ende des Tages überhaupt eine nennenswerte Anzahl von Novadis zurück über den Yaquir schaffte, war alleine ihren schnellen Pferden zu verdanken. Wer aber im Kampf sein Ross verloren hatte, der wurde spätestens am Ufer von den nachdrängenden Siegern erschlagen. | Damit war die Schlacht entschieden, da es den Reiterkriegern an Disziplin ermangelte, ihre Reihen noch einmal neu zu ordnen. Dass es am Ende des Tages überhaupt eine nennenswerte Anzahl von Novadis zurück über den Yaquir schaffte, war alleine ihren schnellen Pferden zu verdanken. Wer aber im Kampf sein Ross verloren hatte, der wurde spätestens am Ufer von den nachdrängenden Siegern erschlagen. | ||
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Noch am Abend der Schlacht verbreitete sich die Kunde vom unlängst zu Unau geschlossenen Friedensvertrag. Da auch Omlad gehalten werden konnte, war der Plan Khorim Uchakbars gescheitert, noch vorher vollendete Tatsachen zu schaffen. | Noch am Abend der Schlacht verbreitete sich die Kunde vom unlängst zu Unau geschlossenen Friedensvertrag. Da auch Omlad gehalten werden konnte, war der Plan Khorim Uchakbars gescheitert, noch vorher vollendete Tatsachen zu schaffen. | ||
Der Friede freilich war brüchig. Omlad kehrte offiziell als | Der Friede freilich war brüchig. Omlad kehrte mitsamt seinem Umland offiziell als [[Kaiserlich Omlad|kaiserliches Eigengut]] in den Schoß des Mittelreiches zurück, dafür erkannte Gareth de facto den Verlust Südalmadas an - für viele Reconqistadores eine Schmach und völlig inakzeptabel. Auch die angedachte Heirat [[Selindian Hal von Gareth]]s mit der Kalifentochter [[Tulameth saba Malkillah]] vermochte dem Frieden nur wenig mehr Anerkennung zu verschaffen. | ||
Immerhin war der zukünftige Status des Emirats geklärt, sodass größere Unternehmungen über den Yaquir für die Hitzköpfe beider Seiten ungleich riskanter wurden. Dazu kam auf almadanischer Seite noch ein kurze Zeit später | Immerhin war der zukünftige Status des Emirats geklärt, sodass größere Unternehmungen über den Yaquir für die Hitzköpfe beider Seiten ungleich riskanter wurden. Dazu kam auf almadanischer Seite noch ein kurze Zeit später abgehaltenes Hofgericht gegen die [[Hüter des Almadin]], einem radikalen Bund, dem u.a. zahlreiche Befürworter der Reconquista angehörten. Obgleich den Angeklagten keine Schuld nachgewiesen werden konnte, musste sich der harte Kern der Reconquistadores in den nächsten Jahren bedeckt halten. Dennoch kam es immer wieder zu Cabalgadas und Razzien, wenngleich nicht mehr in dem Ausmaß früherer Tage. Nicht zuletzt mochte dies auch an dem Zusammenbruch der Ordnung im [[Yaquirbruch]] nur wenige Jahre später liegen. Insbesondere in der Südpforte sollten sich viele der Protagonisten als [[Taifa|Taifados]] und [[Condottiere|Condottieri]] über ein Jahrzwölft lang immer wieder gegenüber stehen. | ||
Durch den von vielen Almadanern als schmählich empfundenen Frieden verdorrte der Siegeslorbeer der Königin in den Erinnerungen ihrer Untertanen alsbald, und groß war der Jubel, als sie die Eslamskrone schließlich zugunsten ihres Bruders Selindian, des späteren [[Mondenkaiser]]s, aufgab. Auch der Stern Eslam von Eslamsbad und Punin, der zuvor kometengleich in der Politik des Königreiches aufgestiegen war, neigte sich trotz seiner Erhebung zum Grafen des Yaquirtals nicht zuletzt | Durch den von vielen Almadanern als schmählich empfundenen Frieden verdorrte der Siegeslorbeer der Königin in den Erinnerungen ihrer Untertanen alsbald, und groß war der Jubel, als sie die Eslamskrone schließlich zugunsten ihres Bruders Selindian, des späteren [[Mondenkaiser]]s, aufgab. Auch der Stern des Eslam von Eslamsbad und Punin, der zuvor kometengleich in der Politik des Königreiches aufgestiegen war, neigte sich trotz seiner Erhebung zum Grafen des Yaquirtals nicht zuletzt ob seiner Rolle als Unterhändler des ungeliebten Vertrages bereits wieder. | ||
==Liste der Beteiligten== | ==Liste der Beteiligten== |