Chronik.Ereignis1036 Besuch im Vanyadâl 20: Unterschied zwischen den Versionen

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Hernán von Aranjuez brummte der Schädel. Er fluchte götterlästerlich. Die Angelegenheit duldete in der Tat keinen Aufschub. Als sie endlich, endlich das Ende der Zugbrücke erreicht hatten, wo zwei Kohlebecken wenig Licht und keine Wärme spendeten, hob er die Faust um Anzures und den verbliebenen Reiter das Halten zu bedeuten. Die Brücke war herabgelassen, doch galt dies zu dieser Stunde gewiss auch für das Fallgatter hinter dem verschlossenen Tor. "Hernán von Aranjuez", rief er zur Wache hinauf, die nur schemenhaft auf dem Torhaus zu erkennen war, als sie sich zwischen zwei Zinnen nach vorne lehnte. "Öffnet, in der guten Götter Namen." Obgleich er durchaus desöfteren auf der Burg zu Besuch war, konnte er wohl kaum hoffen im Halbdunkel erkannt zu werden. So musste der silberne Rabenschnabel auf schwarzem Grund, der an der Lanzenstange des Begleitreiters flatterte einstweilen genügen.
Hernán von Aranjuez brummte der Schädel. Er fluchte götterlästerlich. Die Angelegenheit duldete in der Tat keinen Aufschub. Als sie endlich, endlich das Ende der Zugbrücke erreicht hatten, wo zwei Kohlebecken wenig Licht und keine Wärme spendeten, hob er die Faust um Anzures und den verbliebenen Reiter das Halten zu bedeuten. Die Brücke war herabgelassen, doch galt dies zu dieser Stunde gewiss auch für das Fallgatter hinter dem verschlossenen Tor. "Hernán von Aranjuez", rief er zur Wache hinauf, die nur schemenhaft auf dem Torhaus zu erkennen war, als sie sich zwischen zwei Zinnen nach vorne lehnte. "Öffnet, in der guten Götter Namen." Obgleich er durchaus desöfteren auf der Burg zu Besuch war, konnte er wohl kaum hoffen im Halbdunkel erkannt zu werden. So musste der silberne Rabenschnabel auf schwarzem Grund, der an der Lanzenstange des Begleitreiters flatterte einstweilen genügen.


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'''Autor:''' [[Benutzer:Von Scheffelstein|von Scheffelstein]]
An den Wänden des Rittersaales hingen Schilde in den Farben und mit dem Wappen der Familia von Harmamund. Auf Granitsockeln standen diverse Gestechrüstungen, gegenüber des Erkerfensters an der Kopfseite des schmalen Saales sogar die eines Reiters samt Lanze auf einem gerüsteten Holzpferd. Die meisten der Rüstungen hatten laut der Gravuren in den Sockeln dem einstigen Harmamunder Grafen [[Balbiano Calas von Harmamund|Balbiano dem Älteren]] gehört.
"Hernán von Aranjuez." Die Hausherrin hatte den Saal beinahe lautlos betreten und schenkte dem noch immer Stehenden ein breites Lächeln, als der sich zu ihr umdrehte. Allein, die dunklen Augen blieben kühl und unterzogen den Gast einer knappen Musterung. "Welch seltener Gast seit Mutters Tod." Sie wies mit der Rechten auf die samtbezogenen Stühle, die den dunklen Tisch in der Saalmitte umstanden und wartete, bis der Baron und Junker sich gesetzt hatte, ehe sie sich selbst auf einem der Stühle niederließ.
Das sorgfältig geschminkte Gesicht täuschte über ihre verblasste Jugend hinweg, das rotgelbe Brokatkleid mit dem Stehkragen und das Goldcollier mit dem einzelnen roten Stein betonten den makellosen und nicht zu tiefen Ausschnitt, der mehr von ihrem Busen erahnen als sehen ließ.
[[Morena Solivai von Harmamund]] bedeutete dem hinter ihr eingetretenen Diener mit beiläufigem Wink, das Silbertablett auf dem Tisch abzustellen. Der Lakai stellte einen Teller Salzbrot, zwei Schälchen mit Öl und eines mit geschmolzener Lauchbutter auf den Tisch und goss der Junkerin und ihrem Gast süßen Valporaner in die Silberpokale.
"Habt Ihr es in dieser Nacht nicht mehr nach Aranjuez geschafft, Dom Hernán, oder was verschafft mir die Ehre Eures späten Besuchs?"




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