Chronik.Ereignis1037 Der fürstliche Cronrat 01: Unterschied zwischen den Versionen

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beiträge von vivar, rondrastein und junker
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Im Ritt stellte die Dreizehnjährige fest, dass Zaya ihr den Eslamszopf wieder einmal zu locker gebunden hatte und sich ihre Locken eine nach der anderen lösten. Zum Junker sollte sie eilen, hatte ihre Stiefmutter gesagt. Isha versuchte sich zu entsinnen, was sie über ihn wusste. Nicht viel, musste sie sich eingestehen. Die Vascaras führten ein schwarzes Stierhaupt auf Silber im Wappen und waren seit Menschengedenken Aftervasallen der Barone von Dubios. Ob es klug war, einen Rinderjunker um Hilfe zu bitten, wenn ihr Vater von Rindern angegriffen wurde?
Im Ritt stellte die Dreizehnjährige fest, dass Zaya ihr den Eslamszopf wieder einmal zu locker gebunden hatte und sich ihre Locken eine nach der anderen lösten. Zum Junker sollte sie eilen, hatte ihre Stiefmutter gesagt. Isha versuchte sich zu entsinnen, was sie über ihn wusste. Nicht viel, musste sie sich eingestehen. Die Vascaras führten ein schwarzes Stierhaupt auf Silber im Wappen und waren seit Menschengedenken Aftervasallen der Barone von Dubios. Ob es klug war, einen Rinderjunker um Hilfe zu bitten, wenn ihr Vater von Rindern angegriffen wurde?
Sie kam nicht dazu, weiter darüber nachzudenken, denn am Fuß der Anhöhe kam er ihr höchstselbst an der Spitze einiger Reiter entgegen. Die Frau neben ihm trug sein Stierbanner. Sein bulliger Körper steckte in teuren Gewändern und er war frisiert und bewaffnet, wie es einen Magnaten geziemte.
Sie kam nicht dazu, weiter darüber nachzudenken, denn am Fuß der Anhöhe kam er ihr höchstselbst an der Spitze einiger Reiter entgegen. Die Frau neben ihm trug sein Stierbanner. Sein bulliger Körper steckte in teuren Gewändern und er war frisiert und bewaffnet, wie es einen Magnaten geziemte.


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Schließlich beugte sich auch Dom Amando aus dem Kutschfenster und erblickte die herannahenden Reiter. Erleichterung zeigte sich auf seinem Gesicht: "Zu Hülf, Dom Rasdan, zu Hülf!"
Schließlich beugte sich auch Dom Amando aus dem Kutschfenster und erblickte die herannahenden Reiter. Erleichterung zeigte sich auf seinem Gesicht: "Zu Hülf, Dom Rasdan, zu Hülf!"
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'''Autor:''' [[Benutzer:Der Sinnreiche Junker von Aranjuez|Der Sinnreiche Junker]]
Wer nun gedacht hatte, dass der Junker sein Ross zügeln würde, sah sich getäuscht. Stattdessen ritt er mitten in die Menschenmenge, merklich gebremst zwar, in dem aristokratischen Selbstverständnis, dass seine Untertanen ihm schon Platz machen würden. Und wo dies nicht geschah, würden die Hufe seines Rosses schon dafür sorgen. Glücklicherweise schien es niemand darauf anlegen zu wollen. Stattdessen stoben die Fellachen entsetzt auseinander, als ihr Lehnsherr wieder und wieder sein Ross wendete und elegant durchs Gemenge lenkte, bis einige Schritt Abstand zwischen seinen Leuten und den bewaffneten Mercenarios der Puniner Gäste waren. Erst dann, mittlerweile mit der Schwester an seiner Seite, zügelte er, genau zwischen den Fellachen und der Kutsche, sein Tier und fixierte das Gefährt der Besucher mit wütigem Blick.
Denn immerhin fehlte einem seiner Schutzbefohlenen ein Unterarm, und ein Angriff auf einen Leibeigenen wurde mithin wie ein Angriff auf den Lehnsherrn selbst gewertet. „Was ist hier geschehen?“, erklang seine Stimme laut. Von den Fellachen freilich wagte niemand zu antworten, sodass aus dieser Richtung nur leises Wehklagen zu vernehmen war. Im Falle des Verwundeten freilich nicht ganz so leise...
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'''Autor:''' [[Benutzer:Rondrastein|rondrastein]]
Odinas Gesichtsausdruck sprach Bände, was ihre Laune anging. Daher fiel ihre Antwort auch alles andere als freundlich aus: „Ihr solltet Eure Leibeigenen besser unter Kontrolle haben, das ist hier los!“ Odinas Blick streifte ihre Stieftochter und kurz war ein Lächeln in ihrem Gesicht zu erahnen, bevor sie wieder den Herrn von Tyras fixierte.
Dieser aufgeblasene Junker war typisch für Almada, befand Odina. Großes Theater wenn er auftrat, aber sonst nichts, was wichtig für die Herrschaft eines Junkerguts wäre.
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'''Autor:''' [[Benutzer:Der Sinnreiche Junker von Aranjuez|Der Sinnreiche Junker]]
Die dunklen Augen des Pferdejunkers fixierten Odina di Salsavûr. „Ich weiß nicht, wer Ihr seid, doch bin ich gewiss, dass Ihr mir nicht zu sagen habt, was ich auf meinem eigenen Grund und Boden zu tun habe“, erklang seine Stimme schneidend.
Prompt setzte er auch sein Ross wieder in Bewegung, ließ es langsam auf und ab traben, ganz so, als müsste er abermals verhindern, dass seine Leibeigenen wieder auf die Kutsche und deren Begleitung losgingen. Und prompt, nun da sich ihr Lehnsherr offensichtlich mit den Fremden angelegt hatte, begannen die Fellachen wieder zu schreien, und drohend laute Flüche in Richtung der Reisegesellschaft auszustoßen.
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'''Autor:''' [[Benutzer:León de Vivar|vivar]]
Jene Rustikale mit der Hakennase, die Odina di Salsavûr mit der Sense bedroht hatte, zog den breitkrempigen Hut und ging vor ihrem Lehnsherrn auf die Knie. "Dom, Peraine hat Euch wahrlich zur rechten Stunde geschickt! Wie es in Tyras alter Brauch ist, haben wir am heutigen Tag den Jaliban begangen. Diese... Fremden haben sich dem Heiligen Wagen in den Weg gestellt, wodurch der Umgang der Felder ins Stocken geraten ist. Sieht, die Statue der ''Peradschaja'' im Wagen ist gestürzt! Der Tritt der weißen Rinder wurde unterbrochen, ehe sie das Dorf umrundet und das Haus der Göttin erreicht haben!" Halb bestürzt, halb bedrohlich, senkte sie die Stimme und wisperte: "Ihr wisst, was dies für Tyras und Eure Familia bedeutet, Dom!"
"Farandi-faranda!", ließ sich da Dom Amando vernehmen, der den Kopf umständlich aus dem verbeulten Kutschfenster zwängte. "Ah, Dom Rasdan! Und Eure Schwester, Domnatella Rashida di Vascara, nehme ich an? Die Zwölfe zum Gruße, Phex und der sonnige Praios voran. Die Dame, die ihr nicht erkanntet - was Euch verziehen sei -, ist mein holdes Weib, Caballera Odina di Salsavûr von Lîfstein. Mich selbst kennt Ihr ja von Eurem Besuch in meinem Handelshause im vergangenen Perainemond. Wir sind doch ''außerordentlich'' erstaunt über die Wildheit Eurer Rustikalen und Fellachen, die sich erdreisten, die Kutsche eines Puniner Ratsherren zu umstellen und gar anzugreifen. Wenn ich an das Gebaren Eures Lehnsherrn denke, so hätte mich das wohl kaum verwundern sollen. Offenbar scheint die offene Straße im Ragatischen Kessel ein üblicher Ort für Gespräche und Händel aller Art zu sein. Sei es, wie es sei. Hättet Ihr wohl die Güte, uns vom Anblick Eures zeternden Gefolges zu befreien? Schließlich sind wir nicht zum Vergnügen hier, sondern unserer gemeinsamen Geschäfte wegen."




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