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(Beiträge von Steve und von Scheffelstein) |
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„He!“, meldete sich nun auch Laudro zu Wort. „Die Aufrührerin, gell? Also…sie sprach ja immer von der Commandanta, gell? Vielleicht weiß sie ja gar nicht, wie die Commandanta aussieht…“ | „He!“, meldete sich nun auch Laudro zu Wort. „Die Aufrührerin, gell? Also…sie sprach ja immer von der Commandanta, gell? Vielleicht weiß sie ja gar nicht, wie die Commandanta aussieht…“ | ||
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'''Autor:''' [[Benutzer:SteveT|SteveT]] | |||
[[Yegua von Elenta]] kehrte der Brüstung den Rücken, nachdem sie sicher sein konnte, dass die marodierenden Oger das ihr anvertraute Dorf verlassen hatten. Immerhin hatte sie einige der Bestien | |||
mit ihren Pfeilen recht ordentlich piesacken können. | |||
Nun galt es, sich dem Feuer im Bergfried anzunehmen, ehe es noch auf die ganze Burg übergriff! "Du da!", winkte sie einen der Gardisten zu sich herunter, der müßig mit hinter dem Rücken verschränkten | |||
Armen unter dem Walmdach eines der Ecktürmchen stand und dort offenbar auf das Ende des Wolkenbruchs wartete. Der Mann warf ihr einen angesäuerten Blick zu, offenbar besorgt, dass der Platzregen seine sorgfältig nach hinten gestriegelte Pomadenfrisur zerstören würde. | |||
"Besorg uns Eimer! Mindestens zehn Stück! Jeder verfügbare Mann und jedes verfügbare Weib kommt mit mir hoch auf den Bergfried!" | |||
"Commandanta! Commandanta!," rief sie stattdessen jemand aus dem Untergeschoss des Haupthauses. | |||
"Was ist, verflucht nochmal?", brüllte Yegua zurück. "Ich brauche euch alle hier oben im Hof und zwar rapido!" | |||
"Eine Rebellin, Commandanta! Sie ist hier unten und hält Elea gefangen!" | |||
Yegua furchte die Stirn und tauschte mit dem näherkommenden Gardist einen fragenden Blick, der aber genauso irritiert schien ob dieser Neuigkeit, wie sie selbst. Wie sollte diese Rebellin hier hereingekommen sein? Durch Hexerei vielleicht? Oder gab es unter ihren Leuten einen Verräter, der sie gestern Nacht eingelassen hatte, während sie selbst schlief? | |||
Yegua zog ihren Streitkolben aus dem Gürtel und ließ ihn einmal probeweise in ihre behandschuhte Linke klatschen. Oha! Diesem Eindringling würde es schlecht ergehen, wenn sie sich nicht auf der Stelle gefangen nehmen ließ. Aber andererseits hatte sie mit dem Boten der Harmamunds und den paar Gefangenen, die ihre Cousine in ihrer Obhut belassen hatte, schon genug unnütze Esser auf der Burg. Nein - diese kleine Aufrührerin würde sie am besten gleich über die Klinge springen lassen! | |||
Wenn sie zu denen gehörte, nach denen Praiosmin suchen ließ, dann würde ihr ihre Base dafür sogar außerordentlich dankbar sein. Entschlossenen Schrittes steuerte sie auf die Treppe zum Keller zu und bedeutete dem Gardist, den sie herbeigerufen hatte, trotzdem ihren ursprünglichen Befehl zu befolgen. "Besorg die Eimer und lauf zum Bergfried! Ich kümmere mich kurz um diesen Störenfried und kehre dann sofort zurück!" | |||
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'''Autor:''' [[Benutzer:Von Scheffelstein|von Scheffelstein]] | |||
"Sie ist da drin, Commandanta," hörte Richeza Boronfrieds Stimme. "Vorsicht, sie ist bewaffnet." Und schon flog die Tür auf. | |||
Richezas Herz sank. Die Frau, die im Türrahmen stand, war wirklich die Anführerin der Besatzer, die den Harmamund-Knecht im Weinkeller hatte aufhängen lassen. Aber sie war mitnichten gefesselt. Im Gegenteil: Gerüstet in Kettenhemd und Plattenharnisch und bewaffnet mit einem Streitkolben, machte sie einen mehr als wehrhaften Eindruck. Schlimmer noch: Sie war nicht nur besser gerüstet und bewaffnet als Richeza, sie war auch noch größer und jünger als sie, unversehrt und wahrscheinlich kräftiger, und ihr grimmiger Blick strafte die hübschen und weichen Züge ihres Gesichts Lügen. Nein, diese Frau war gewiss nicht so zaghaft wie ihre Untergebenen. | |||
Das war es also. Sie musste alles auf eine Karte setzen. 'Mach bloß keine Dummheiten, Moritatio!', dachte sie mit einem Anflug von Verzweiflung, dann hatte sie sich wieder in der Gewalt. | |||
"Sieh an", sagte sie, äußerlich gelassen und sogar mit leisem Spott in der Stimme. "Die feine Dame bequemt sich also selbst herunter in dieses Loch?" Beiläufig legte sie Elea erneut die Klinge an den Hals. "Deine Taugenichtse haben dir also ausgerichtet, dass ich eine Unterredung wünsche? Nun, ich an deiner Stelle hätte einen angemesseneren Ort dafür gewählt, aber gut. Wahrscheinlich haben die Trottel sogar vergessen, mich vorzustellen, was?" Sie seufzte theatralisch. | |||
"Richeza Aldonaza von Scheffelstein y da Vanya. Mein Name wird dir wohl bekannt sein, zumindest der meiner Mutter, denn zufällig seid ihr hier zu Gast auf der Burg meiner Ahnen. Ich bin hier, um dir und deinen Leuten einen Ausweg aus der Misere zu bieten, in der ihr euch als Anhänger der abtrünnigen Reichsvogtin befindet, der in Kürze wegen Hochverrats an Reich, Krone und zwölfgöttlicher Gemeinschaft der Prozess gemacht wird. Ihr habt die Gelegenheit, euch jetzt für die richtige Seite zu entscheiden oder mit ihr aufs Schafott zu gehen. Also steckt alle die Waffen weg und verzichtet auf voreilige Handlungen." | |||
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