Chronik.Ereignis1033 Streit ums Taubental 31: Unterschied zwischen den Versionen

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===Auf dem Dorfplatz von [[Santa Catalina im Taubental|Santa Catalina]] (darauf wenig später)===
===Auf dem Dorfplatz von [[Santa Catalina im Taubental|Santa Catalina]] (darauf wenig später)===
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Mit schlenderndem Gang bewegte sich Amaros durch den vielgestaltigen bunten Schwarm an Pilgern; vorbei an den mit lauter Stimme ihre Waren und Devotionalien preisenden Laden- und Budenbesitzern. Er hatte sich nach seinem kurzen Botengang in das Kloster an einem gut besuchten Stand einen Schlauch mit einem spritzigen Apfelwein füllen lassen. Einem Kelch als Trinkgefäß hätte er schon aus Fragen des Geschmacks eigentlich den Vorzug gegeben, doch das Gedränge in den Gassen und Straßen des Ortes ließ ihn von dieser Idee Abstand nehmen. So nahm er den Verlust an Stil gerne in Kauf, bewahrte es doch seine Kleidung vor einem andernfalls fast unausweichlichen Malheur. Während er den Weinschlauch erneut an die Lippen setzte und die feine Säure auf seiner Zunge perlte, ließ er den Blick schweifen. Auch wenn ihm nur dieser Abend und die anschließende Nacht blieben, stand es für ihn außer Frage bei der Entscheidung für sein zukünftiges Liebchen weniger wählerisch zu sein. So ließ er sich die Zeit, die es brauchte, eine wertvolle Gemme unter hunderten belanglosen Kieseln ausfindig zu machen.
Gerade wollte er einen Blick in das ‚Zu den zwölf Tauben‘, eine der Tabernas des Örtchens, werfen, als eine Person in den Rand seines Blickfeldes trat, die sein Interesse weckte. Die grazile Gestalt einer blondschöpfigen Schönheit schritt an der Seite eines schneidigen Mannes dahin, während ihnen einige Bewaffnete den Weg bahnten. Auch drei gewaltige, schwarze Biester, die wohl als Hunde zu bezeichnen waren, leisteten der Gruppe Gesellschaft. Interessiert musterten die blaugrauen Augen des Lindholzers die in das rote Gewand einer Catlinenserin gekleidete Frau, bevor sein Blick über den jungen Mann an ihrer Seite glitten, der in den Farben Ragathiens gekleidet war. Erstaunt zog Amaros eine Augenbraue hoch, als er in ihm den Leutnant wiedererkannte, den er stocksteif an der Seite seiner Schwester hatte sitzen sehen. Ebenso wie die anmutige Catalinenserin schien er nach etwas Ausschau zu halten. Warum mochte er schon so früh die Feierlichkeiten in Rahjas edlen Hallen verlassen haben? Die Neugier des in zivil gewandeten Adeptus war geweckt und er entschloss sich, der Gruppe durch die Pilgerschar zu folgen. Falls sich sonst nichts anderes daraus ergab, würde sich ihm vielleicht zumindest die Gelegenheit ergeben, das Objekt seines Interesses anzusprechen, sobald die Gruppe ihre feste Formation aufgab.
'''Autor:''' [[Benutzer:Dom Gualdo|dalias]]
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Der feine Geruch des Essens, der Hähnchen, Täubchen und Schmalzkringel, stieg ihr in die Nase und trieb ihr das Wasser im Mund zusammen. Es wurde getanzt, gesungen und gebechert. Hier schmeckte der Wein noch, hier war er nicht vergiftet. Domna Yppolita beschloss, dass sie lange genug auf Lodovico und Ludovigo gewartet hatte, und dass es vorteilhafter wäre, sich unter die Feiernden zu mischen. Vielleicht könnte sie so das eine oder andere in Erfahrung bringen. Ein junger Bursche in engsitzenden, knielangen Beinkleidern, die den Anblick seiner appetitlichen Pobacken und seiner strammen Waden preisgaben, schritt an ihr vorbei. „Kuhbohne?" [[Yppolita di Dalias y las Dardas]] zog den Caldabresser tiefer ins Gesicht und beschloss, dieser verdächtigen Person zumindest bis zum nächsten Weinstand zu folgen.
Der feine Geruch des Essens, der Hähnchen, Täubchen und Schmalzkringel, stieg ihr in die Nase und trieb ihr das Wasser im Mund zusammen. Es wurde getanzt, gesungen und gebechert. Hier schmeckte der Wein noch, hier war er nicht vergiftet. Domna Yppolita beschloss, dass sie lange genug auf Lodovico und Ludovigo gewartet hatte, und dass es vorteilhafter wäre, sich unter die Feiernden zu mischen. Vielleicht könnte sie so das eine oder andere in Erfahrung bringen. Ein junger Bursche in engsitzenden, knielangen Beinkleidern, die den Anblick seiner appetitlichen Pobacken und seiner strammen Waden preisgaben, schritt an ihr vorbei. „Kuhbohne?" [[Yppolita di Dalias y las Dardas]] zog den Caldabresser tiefer ins Gesicht und beschloss, dieser verdächtigen Person zumindest bis zum nächsten Weinstand zu folgen.
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'''Autor:''' [[Benutzer:Lindholz|lindholz]]
Es war zum Verzweifeln! Keiner der Perainegeweihten schien trotz der hohen Feierlichkeiten den Weg nach Santa Catalina gefunden zu haben. Offenbar waren sie eher der Kontemplation als dem Feste zugeneigt... oder gingen die Vorbereitungen des Giftanschlages gar so weit, dass jemand die Priester der Göttin der Heilung absichtlich von hier ferngehalten hatte? Ardan von Kündoch schüttelte energisch den Kopf, um den Gedanken zu vertreiben. Es brachte nichts, sich Vermutungen hinzugeben. Er musste eine handfeste Lösung finden und zwar schnell!
Von den Angestellten des Barons war allerdings auch keiner auszumachen. Der Tobrier hatte jedoch von Anfang an keine genau Vorstellung gehabt, wie er einen hätte ausmachen sollen: Sie würden schließlich nicht im Livree über den Festplatz hüpfen - und nach ihnen zu fragen oder gar zu rufen, würde Aufmerksamkeit auf sie ziehen, die es zu vermeiden galt. So blieb ihm nur die Hoffnung, dass Elea Colombi jemanden erkennen würde, doch bisher war er enttäuscht worden. Das Gefühl der Hilflosigkeit ließ ihn die Zähne so fest aufeianderpressen, dass sich seine Kiefermuskulatur verkrampfte.
Noch einmal sah er sich in der Menge um, als sein Blick auf den eines jungen Mannes traf, der ihm vage bekannt vorkam. Der Blondschopf setzte gerade den Weinschlauch von den Lippen ab und deutete keck einen Gruß an, als dem Leutnant einfiel, wo er das Gesicht schon einmal gesehen hatte. Vielleicht konnte der Bursche der Ausweg sein, nach dem sie suchten. Der Leutnant winkte den jungen Mann herrisch heran; einer Aufforderung, welcher dieser mit einem verwirrten Ausdruck auf dem Gesicht auch nachkam. In der Gruppe der Soldaten, die sie umringten, angekommen, verbeugte sich der Jüngling elegant und grüßte die beiden vor ihm stehenden mit „Euer Gnaden, Hoher Herr.“
‚Wenigstens weiß sich der Bursche zu benehmen‘, dachte Ardan von Kündoch bei sich und fragte: „Wie ist Sein Name?“
"Am... Amando Monzo, hoher Herr." antwortete der Angesprochene nervös.
„Amando, ich bedarf Seiner Dienste. Folge er mir zur Herberge!“, befahl von Kündoch und wollte schon losgehen, als unerwartete Widerworte an sein Ohr drangen.
„Das Angebot ehrt mich natürlich, hoher Herr, und gerade an den Festtagen der Rahja fällt es mir schwer, mich dem zu verschließen, aber...“, sprach der Bursche und Ardan von Kündoch kroch die Röte ins Gesicht, als das leise Lachen der Dame Colombi an sein Ohr drang.
„Davon rede ich doch nicht! Was bildet er sich ein?“, fuhr Ardan den Blondhaarigen an, „Er ist doch Botenreiter, nicht wahr?“
„Wie? Oh, ja, so ist es, hoher Herr“, bestätigte Amando und schien deutlich aus der Fassung gebracht zu sein.
Der Leutnant nickte und begann den Weg zur Herberge weiter zu gehen: „Dann kennt er sich gut in der Gegend aus, nehme ich an.“
„Nun ja...“
„Und hat sicher auch nichts dagegen einzuwenden, sich für einen schnellen Botenritt etwas dazu zu verdienen.“
„Also eigentlich...“
Vor der Tür der Herberge angekommen, wirbelte Ardan von Kündoch herum. Er hatte keine Zeit für Einwände. Sein ausgestreckter Zeigefinger schwebte vor der Nase des blonden Jünglings, der so gebannt auf die vor seine Augen befindliche Fingerkuppe starrte, dass ihm das Schielen einen dümmlichen Gesichtsausdruck verlieh. Jeglicher Spott war aus den Zügen seine Gegenübers verbannt, als der Tobrier verkündete: „Er wird noch heute eine Nachricht nach Orondo bringen und dem Geweihten des dortigen Perainetempels überstellen. Das Schreiben wird versiegelt sein. Sollte er den Brief unbeschadet überstellen, erwartet Ihn eine mehr als angemessene Bezahlung. Sollte er sich erdreisten, das Schreiben zu lesen, zu trödeln oder unachtsam zu sein, wird Er hingegen bezahlen. Hat Er mich verstanden?“
Amando Monzo hatte inzwischen den Blick von dem ausgestreckten Finger lösen können und nickte jeglicher Worte beraubt. Dann folgte der junge Mann dem Leutnant in die Herberge.


===Auf dem Pilgerfeld===
===Auf dem Pilgerfeld===
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