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"So Ihr die Gefangenen nicht freilassen wollt, muss ich Euch bitten, Euch vor den Göttern für ihr Wohlergehen zu verbürgen. Gelobt Ihr im Namen Tsas und im Angesichte Praios', dass Ihr dafür Sorge tragen werdet, dass es ihnen wohl ergehen und an nichts mangeln wird, solange sie in Eurer Obhut sind oder der Obhut derer, denen Ihr sie möglicherweise überantworten werdet, dass Ihnen kein Leid geschehen wird an Leib noch Seele?" | "So Ihr die Gefangenen nicht freilassen wollt, muss ich Euch bitten, Euch vor den Göttern für ihr Wohlergehen zu verbürgen. Gelobt Ihr im Namen Tsas und im Angesichte Praios', dass Ihr dafür Sorge tragen werdet, dass es ihnen wohl ergehen und an nichts mangeln wird, solange sie in Eurer Obhut sind oder der Obhut derer, denen Ihr sie möglicherweise überantworten werdet, dass Ihnen kein Leid geschehen wird an Leib noch Seele?" | ||
Unruhe machte sich unter den Mercenarios breit. Bislang hatte man dem schrulligen Alten, der da mit wanderte, wenig Aufmerksamkeit geschenkt, doch nun waren seine Worte nicht zu überhören, und wer wie so viele Landsknechte ohnehin schon ein mutmaßlich nicht immer gänzlich göttergefälliges Leben führte, wollte gewiss kein unnötiges Risiko eingehen. Was wusste man schon über den alten Heiler? | |||
Der angesprochene Condottiere hingegen hatte sich glücklicherweise abgewandt um in der Ferne Domna Morenas Aufstieg zu verfolgen, sodass niemand sehen konnte, wie sich seine Kiefer ärgerlich aufeinander pressten. Womöglich überlegte er gerade, den Alten einfach niederstoßen zu lassen, bevor er noch mehr Unruhe in seinen Haufen brachte, doch konnte ein solcher Befehl genauso gut das Gegenteil bewirken, und so manches einfache und abergläubische Gemüt gänzlich verunsichern. Wäre doch nur Anzures hier gewesen, der wäre Tsacharias Krähenfreund auf ein Zeichen hin rechtzeitig über den Mund gefahren, um eine solche Situation zu verhindern. | |||
So verschränkte Hernán von Aranjuez nur die Hände hinter dem Rücken, und als es schon schien, als würde er nicht einmal antworten wollen, erklang dann doch leise vor dem murmelnden Hintergrund seiner Leute seine Stimme: „Die Gefangenen werden ihrem Stand und ihrem Betragen entsprechend behandelt. Ihr wisst, dass ich mehr nicht versprechen kann. Geht nun.“ Insbesondere der letzte Satz war mit durchaus warnendem Unterton gesprochen. | |||
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