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'''Autor:''' [[Benutzer:Romina Alba|Romina Alba]] | '''Autor:''' [[Benutzer:Romina Alba|Romina Alba]] | ||
Ihr Onkel konnte es nicht lassen. Romina unterdrückte den Wunsch, mit den Augen zu rollen, konnte aber nicht verhindern, dass sich ein verstohlenes Lächeln auf ihre Lippen stahl, als der schöne Gendahar für seine Anzüglichkeiten nur spröden Spott erntete. Sie hatte Frauen, die ihm oder dem Vivar widerstanden, schon immer bewundert. Und sie wusste genau, dass die ebenso mit rahjanischer Schönheit ausgestattete Domna Richeza zu eben jenen Frauen gehörte. | Ihr Onkel konnte es nicht lassen. Romina unterdrückte den Wunsch, mit den Augen zu rollen, konnte aber nicht verhindern, dass sich ein verstohlenes Lächeln auf ihre Lippen stahl, als der schöne Gendahar für seine Anzüglichkeiten nur spröden Spott erntete. Sie hatte Frauen, die ihm oder dem Vivar widerstanden, schon immer bewundert. Und sie wusste genau, dass die ebenso mit rahjanischer Schönheit ausgestattete Domna Richeza zu eben jenen Frauen gehörte. Bisher hatte sie noch gedacht, Domna Richeza wäre vielleicht gar nicht an Männern interessiert, doch ihre Reaktion gerade belehrte sie eines Besseren. Umso köstlicher war ihre Standfestigkeit und verdiente jeden Respekt. | ||
"Eure Anziehungskraft ist | |||
"Alle Seide des dekadenten Südens wird nicht verhüllen, | "Eure Anziehungskraft ist führwahr sehr groß, Domna", sie konnte es nicht lassen, ein wenig Öl ins Feuer zu gießen, "ich bin mir sicher, dass Ihr selbst in dieser Aufmachung weitaus schöner als die kaiserliche Braut wärt." Sie verzog das Gesicht. "Alle Seide des dekadenten Südens wird nicht verhüllen, welcher Gesinnung die Novadi ist." | ||
"Verzeiht, edler Junker, ich wollte unsere zukünftige Kaiserin nicht beleidigen. Wollt | |||
Sie drehte sich weg, das hatte sie eigentlich nicht laut sagen wollen. Ihr Blick traf den Umhang, den sie noch in der Hand hielt. Sie sah auf, fand Moritatio und lächelte ertappt. | |||
"Verzeiht, edler Junker, ich wollte unsere zukünftige Kaiserin nicht beleidigen. Wollt Ihr Euren Umhang zurück?" | |||
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'''Autor:''' [[Benutzer:Von Scheffelstein|von Scheffelstein]] | |||
"Nichts weniger als das, Domnatella", kam Richeza einer Antwort ihres Vetters zuvor. "Denn bislang habt Ihr weder angemessenere Garderobe gefunden, noch seid Ihr bereits am Hofe Eures Vaters eingeritten." ''Und die Verehrung, die Euch mein Vetter entgegen bringt, ist im letzten Wasserlauf auch nicht gerade weniger geworden'', dachte sie bissig, doch dann schämte sie sich. Da war seine Mutter gerade mal ein paar Stunden fort, schon sprach eine andere Frau an seiner Statt. | |||
Abrupt drehte sie sich weg, schob Praiodor von ihrem Bein, das bereits eingeschlafen war, und lehnte sich zurück an die Felswand in ihrem Rücken. Seltsam, da waren sie zum ersten Mal seit Tagen weitgehend in Sicherheit, ohne ein Zeichen von Ferkinas, wilden Tieren oder übelmeinenden Zauberern in der Nähe, sie hatte Praiodor gefunden, und es schien zumindest, als würde er die nächsten Tage noch erleben, und doch wünschte sie sich nichts sehnlicher, als dass ihre Tante bald zurückkehrte, nein, jetzt, in diesem Augenblick, als auch der Streitzig sich im Gras niederließ. Auf einmal war ihr sehr bewusst, mit nichts als einer Decke bekleidet zu sein, und sie hätte einiges um die Seide des dekadenten Südens gegeben. Nein, mehr noch um ihre alte, zerschlissene Reisekleidung, die ihrer Tante so unstandesgemäß erschienen war. | |||
Angestrengt zupfte sie einige Blätter aus Praiodors Haar und lauschte, ob sie nicht irgendwo die laute Stimme Domna Rifadas vernahm oder das Bellen des Hundes, der ihr gefolgt war. | |||
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