Chronik.Ereignis1033 Feldzug Raschtulswall 16: Unterschied zwischen den Versionen

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"Die eine spricht ja Tulamidisch!" stellte Moritatio überflüssigerweise fest, obwohl es der Streitziger wohl auch selbst gehört hatte. Auch wenn man im Licht der auf dem Boden liegenden Fackel wenig mehr als ihre Silhouetten erkennen konnte, musste Moritatio sich eingestehen, daß er schon bedeutend unansehlichere Ferkinas gesehen hatte. Der junge Vayadâler überlegte, wie er ihnen am besten Angst machen und gleichzeitig die dumme vorwitzige kleine Waldwachterin aus ihrer Reichweite bekommen konnte.
"Die eine spricht ja Tulamidisch!" stellte Moritatio überflüssigerweise fest, obwohl es der Streitziger wohl auch selbst gehört hatte. Auch wenn man im Licht der auf dem Boden liegenden Fackel wenig mehr als ihre Silhouetten erkennen konnte, musste Moritatio sich eingestehen, daß er schon bedeutend unansehlichere Ferkinas gesehen hatte. Der junge Vayadâler überlegte, wie er ihnen am besten Angst machen und gleichzeitig die dumme vorwitzige kleine Waldwachterin aus ihrer Reichweite bekommen konnte.
"Wir zwei Dutzend seien!" radebrechte er mit seinen miserablen Tulamidya-Kenntnissen. "Die Messer ihr werft zur Decke oder wir stechen uns überall!" war das, was er wortgetreu sagte oder was ein Tulamide verstanden hätte. Er selbst war aber natürlich überzeugt, eine fürchterliche Drohung ausgestoßen zu haben. Wenn hinter den zwei Weibsbildern noch ein Dutzend Stammeskrieger folgte, so sollten sie zumindest damit rechnen, auf einen gleichwertigen Gegner zu treffen.
"Wir zwei Dutzend seien!" radebrechte er mit seinen miserablen Tulamidya-Kenntnissen. "Die Messer ihr werft zur Decke oder wir stechen uns überall!" war das, was er wortgetreu sagte oder was ein Tulamide verstanden hätte. Er selbst war aber natürlich überzeugt, eine fürchterliche Drohung ausgestoßen zu haben. Wenn hinter den zwei Weibsbildern noch ein Dutzend Stammeskrieger folgte, so sollten sie zumindest damit rechnen, auf einen gleichwertigen Gegner zu treffen.


'''Autor:''' [[Benutzer:Simanca|Simanca]]
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"Um Phex und Peraines Willen, nicht so laut!", raunte sie eilig und hielt sich wohlweislich aus Dom Moritatios Reichweite, der guckte nämlich schon wieder so bockswild und sie hatte keine Lust seine namenlose Laune ausbaden zu müssen - war sie sich doch keiner Schuld bewusst! Sie kniff die Augen zusammen und starrte zu den verdreckten Frauen, kam ihr die eine nicht irgendwie ein wenig vertraut vor?
"Um Phex und Peraines Willen, nicht so laut!", raunte sie eilig und hielt sich wohlweislich aus Dom Moritatios Reichweite, der guckte nämlich schon wieder so bockswild und sie hatte keine Lust seine namenlose Laune ausbaden zu müssen - war sie sich doch keiner Schuld bewusst! Sie kniff die Augen zusammen und starrte zu den verdreckten Frauen, kam ihr die eine nicht irgendwie ein wenig vertraut vor?


'''Autor:''' [[Benutzer:Ancuiras|Ancuiras]]
'''Autor:''' [[Benutzer:Ancuiras|Ancuiras]]
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Hesinde sei Dank! dachte Gendahar, als das Kurzschwert mit einem metallischen Klirren auf den Boden fiel und auch die andere Ferkina die Axt senkte. Er legte Dom Moritatio seine Linke auf den Waffenarm. Wer wusste schon, was seine Mutter ihn gelehrt hatte, wie mit Ferkinas zu verfahren war - ob Mann oder Weib? In diesem Moment drang ein Flüstern an sein Ohr. Seine Gegnerin schien sich kaum noch auf den Beinen halten zu können. Nur ihre Lippen bewegten sich zitternd, während ihr Blick geradewegs auf den Vogt gerichtet war. Gendahar stutzte. Hatte sie gerade "Rondra" gehaucht? Er sah sich das Mädchen genauer an. Ihre Haare waren viel heller als die der anderen; wenn man sich den Dreck und den Staub aus den Zotteln wegdachte, mochten sie so blond wie die seinen sein. Und ihre Augen ebenso hell! Wirklich niedlich, die Kleine, fuhr es ihm durch den Kopf - bevor sein Verstand einsetzte und der Blitzschlag der Erkenntnis die Schamesröte zwischen die Ohren trieb!
Hesinde sei Dank! dachte Gendahar, als das Kurzschwert mit einem metallischen Klirren auf den Boden fiel und auch die andere Ferkina die Axt senkte. Er legte Dom Moritatio seine Linke auf den Waffenarm. Wer wusste schon, was seine Mutter ihn gelehrt hatte, wie mit Ferkinas zu verfahren war - ob Mann oder Weib? In diesem Moment drang ein Flüstern an sein Ohr. Seine Gegnerin schien sich kaum noch auf den Beinen halten zu können. Nur ihre Lippen bewegten sich zitternd, während ihr Blick geradewegs auf den Vogt gerichtet war. Gendahar stutzte. Hatte sie gerade "Rondra" gehaucht? Er sah sich das Mädchen genauer an. Ihre Haare waren viel heller als die der anderen; wenn man sich den Dreck und den Staub aus den Zotteln wegdachte, mochten sie so blond wie die seinen sein. Und ihre Augen ebenso hell! Wirklich niedlich, die Kleine, fuhr es ihm durch den Kopf - bevor sein Verstand einsetzte und der Blitzschlag der Erkenntnis die Schamesröte zwischen die Ohren trieb!


Konnte es ein? Der Degen glitt ihm aus der Hand, als er zwei Schritte nach vorne trat und das Mädchen mit ausgestreckten Armen an den Schultern fasste. "Romina!" Dann schnürten ihm Freude und Erleichterung die Kehle zu und er schloss seine kleine Nichte in die Arme.
Konnte es ein? Der Degen glitt ihm aus der Hand, als er zwei Schritte nach vorne trat und das Mädchen mit ausgestreckten Armen an den Schultern fasste. "Romina!" Dann schnürten ihm Freude und Erleichterung die Kehle zu und er schloss seine junge Nichte in die Arme.
 
 
'''Autor:''' [[Benutzer:Romina Alba|Romina Alba]]
 
Romina hatte sich nicht gerührt, fast als fürchtete sie, eine Reaktion ihrerseits würde etwas an der Lebendigkeit des geliebten Onkels ändern. Doch er kam auf sie zu, sprach ihren Namen und umarmte sie. Sie zuckte zusammen und schloss die Augen, aus denen Tränen quollen.
 
"Du lebst." Zitternd hauchte sie die Worte und vergrub das Gesicht an seinem Hals. "Du lebst!" Sie spürte, wie die Spannung von ihr abfiel und ihre Knie nachgaben.
 
 
'''Autor:''' [[Benutzer:Simanca|Simanca]]
 
Gerade noch rechtzeitig ihrer eigenen Warnung gedenkend, konnte Zaida schnell noch die Hand vor den Mund halten, um das erfreute Aufquietschen zu unterdrücken, das ihr bei diesem Wiedersehen entschlüpfen wollte.
 
"Domna Romina, Ihr lebt!", bekam sie mühsam hervor und hätte es Dom Gendahar sicher nachgetan, wäre ihr nicht aufgefallen, wie Caballera bei dessen Umarmung zusammen gezuckt war. So hüpfte sie aufgeregt um die beiden herum und wäre fast über das Bündel am Boden gestolpert. "Bei Peraine!"
 
 
'''Autor:''' [[Benutzer:Ancuiras|Ancuiras]]
 
Gendahar griff seiner Nichte unter die Arme, als diese plötzlich zusammen sackte. "Bist du verletzt? Diese Wilden, was haben sie dir noch..." setzte er an, biss sich dann aber auf die Zunge. Das war sicher nichts, an was sie sich erinnern oder hier in einem Höhlengang vor Fremden erzählen wollte. Außerdem schien sie kaum noch bei Sinnen. Er blickte an ihr herab und entdeckte erst jetzt die abgebrochenen Pfeilschäfte in ihrem Arm und ihrer Hüfte. Sie musste von hinten getroffen worden sein. Aus der Armwunde strömte Blut, während weiter unten der Pfeil offenbar auf Knochen getroffen war.
 
Zum Glück verwendeten die Wilden ihrerseits meist nur Pfeilspitzen aus Knochen, was Gendahar beim letzten Kampf des Rossbanner-Ordens wohl das Leben gerettet hatte.
 
"Schnell, sie wurde getroffen, wir müssen die Blutung aufhalten!" rief Gendahar zu Moritatio und ließ seine Nichte behutsam auf den Boden begleiten, so dass die Pfeilschäfte nach oben zeigten. Er positionierte Romina so, dass sie noch bequem atmen konnte und auch nicht die Zunge verschlucken würde, sollte sie ohnmächtig werden. "Gebt mir ein Stück Stoff!"
 
Die andere Ferkina, die noch immer unschlüssig mit der Axt in der Hand nur wenige Schritt entfernt stand, schien er völlig vergessen zu haben.




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