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Praiodor! Sie mussten hier weg! Richeza ließ die Wand los. Schwankte. Kämpfte gegen die Übelkeit. Schmerz bei jeder Bewegung. "Kommt!", sagte sie, kaum hörbar bei dem Gebell. Sie wandte sich um, ging Schritt für Schritt bergan, ließ das Geröllfeld zurück. Sah sich nicht um. Betete. 'Herrin Rondra, steh uns bei! Steh meiner Tante bei! Steh ihr bei! Ich hab' dich gesehen! Sie hat es verdient! Sie ist dein. Steh ihr bei! Du hörst mich. Danke. Ich danke dir!' Zum ersten Mal seit über achtzehn Jahren betete sie mit dem Herzen, meinte es ernst. Glaubte, wusste. Und bekam eine Antwort: Zuversicht – größer als aller Schmerz. Lächelnd ging sie weiter. | Praiodor! Sie mussten hier weg! Richeza ließ die Wand los. Schwankte. Kämpfte gegen die Übelkeit. Schmerz bei jeder Bewegung. "Kommt!", sagte sie, kaum hörbar bei dem Gebell. Sie wandte sich um, ging Schritt für Schritt bergan, ließ das Geröllfeld zurück. Sah sich nicht um. Betete. 'Herrin Rondra, steh uns bei! Steh meiner Tante bei! Steh ihr bei! Ich hab' dich gesehen! Sie hat es verdient! Sie ist dein. Steh ihr bei! Du hörst mich. Danke. Ich danke dir!' Zum ersten Mal seit über achtzehn Jahren betete sie mit dem Herzen, meinte es ernst. Glaubte, wusste. Und bekam eine Antwort: Zuversicht – größer als aller Schmerz. Lächelnd ging sie weiter. | ||
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'''Autor''': [[Benutzer:Von Scheffelstein|von Scheffelstein]] | |||
Der gedrungene Wilde, der den Bogenschützen getötet hatte, sagte etwas zu den Kriegern in seiner Nähe, dann kam er den Hang herab, trittsicher, achtete kaum auf die Steine, die sich unter seinen Füßen lösten und vor ihm das Geröllfeld heruntersprangen. Ein kurzer Seitenblick zeigte Rifada, dass sie zumindest Zeit schon gewonnen hatte - ihre Nichte war um die Wegbiegung verschwunden. | |||
Etwa zehn Schritt von der Junkerin entfernt hielt der Ferkina an. Als einziger der Wilden mochte er die Dreißig schon fast erreicht haben - alle anderen waren halbe Knaben, höchstens so alt wie Moritatio, viele deutlich jünger, auch wenn Bärte und wettergegerbte Haut sie älter erscheinen ließen und sie an Kraft sämtliche Puniner Hofschranzen in den Schatten stellten. Der Gedrungene schien der Anführer der Gruppe zu sein. Ein [[Bâni Khadr|iban Khadr]], ohne Frage. Er trug eine rostrote Turach, die er lässig um seinen kahl geschorenen Schädel gewickelt hatte. Anders als die anderen Ferkinas hatte er keinen Bart. Sein Gesicht und der muskelbepackte Oberkörper waren mit Ziernarben versehen. Er trug eine Hose aus Lederflicken und fellbesetzte Stiefel. Die Axt in seiner Hand musste ein Beutestück sein: Sie hatte zwei dunkle Metallblätter mit archaischen Ornamenten. | |||
Als er sprach, entblößte der Wilde zwei Reihen angefeilter Zähne. Ein [[Bâni Khadr#Die Sayadim Zhul|Sayad Zhul]]. "Ich bin Djershar der Furchtlose", rief er in der hässlichen Sprache der Bergbarbaren. "Ich fürchte den Sturm nicht, den Donner nicht und den Regen nicht. Ich fürchte das Eis nicht, das Feuer nicht und den Berg nicht. Ich fürchte die Tiere nicht und nicht die Krieger. Am wenigsten aber fürchte ich ein Weib!", rief er abfällig. Die jungen Krieger johlten. Die jüngsten am lautesten. Einige der älteren waren zurückhaltender. | |||
Djershar hob die Axt und setzte seinen Weg fort, sprang von Felsen zu Felsen. Er war gewandt, wirkte aber eher wie ein Wolf als wie ein Berglöwe. Auf einem größeren Stein direkt über Rifada blieb er stehen, hob die Axt zu einem Schmetterschlag - doch dann riss er die schwere Waffe zurück, schlug nicht, sondern stieß zu, nutzte den Vorteil seiner erhöhten Position und rammte Rifada die metallbeschlagene Spitze der Waffe gegen die Brust, mit solcher Wucht, dass sie den Stand verlor und rückwärts auf den Weg krachte. | |||
Mit einem Satz war Djershar neben ihr, hielt sich gerade außerhalb ihrer Reichweite, hob erneut die Axt ... | |||
{{Chronik.Ereignis|Zurück=[[Chronik.Ereignis1033 Feldzug Ferkinalager 11|Teil 11]]|Chronik:Jahr=Chronik:1033|Ereignisname=Der Ferkina-Feldzug|Teil=Teil 12|Weiter=[[Chronik.Ereignis1033 Feldzug Ferkinalager 13|Teil 13]]}} | {{Chronik.Ereignis|Zurück=[[Chronik.Ereignis1033 Feldzug Ferkinalager 11|Teil 11]]|Chronik:Jahr=Chronik:1033|Ereignisname=Der Ferkina-Feldzug|Teil=Teil 12|Weiter=[[Chronik.Ereignis1033 Feldzug Ferkinalager 13|Teil 13]]}} | ||
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