Chronik.Ereignis1033 Feldzug Alina 03: Unterschied zwischen den Versionen

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„Dom Thallian?“ Unbemerkt war Anzures Ballan, die rechte Hand seines wenig geliebten Nachbarn an ihn heran getreten, während der Caballero selbst neben dem noch immer bewusstlosen Ferox kniete. Um ihn herum versorgten seine Leute die Verwundeten, wobei sie weit mehr Fürsorge walten ließen, als anderswo die Mercenarios. Die Leiche so manches Nachbarn und Freundes hatte man beiseite getragen, und während bei den professionellen Halsabschneidern die Euphorie überwog, Gevatter Boron noch einmal von der Schippe gesprungen zu sein, waren die meisten Landwehrleute zu geschockt oder zu erschöpft von dem Geschehenen, als dass man großartig in Jubel ausbrechen konnte. Zu viele Schrecken auf einmal für die unerfahrene Bauern und Handwerker, zu viele geliebte Menschen hatten diesen Schrecken nicht überlebt, oder lagen nun jammernd und schreiend in ihrem eigenen Blut.  
„Dom Thallian?“ Unbemerkt war Anzures Ballan, die rechte Hand seines wenig geliebten Nachbarn an ihn heran getreten, während der Caballero selbst neben dem noch immer bewusstlosen Ferox kniete. Um ihn herum versorgten seine Leute die Verwundeten, wobei sie weit mehr Fürsorge walten ließen, als anderswo die Mercenarios. Die Leiche so manches Nachbarn und Freundes hatte man beiseite getragen, und während bei den professionellen Halsabschneidern die Euphorie überwog, Gevatter Boron noch einmal von der Schippe gesprungen zu sein, waren die meisten Landwehrleute zu geschockt oder zu erschöpft von dem Geschehenen, als dass man großartig in Jubel ausbrechen konnte. Zu viele Schrecken auf einmal für die unerfahrene Bauern und Handwerker, zu viele geliebte Menschen hatten diesen Schrecken nicht überlebt, oder lagen nun jammernd und schreiend in ihrem eigenen Blut.  
Der Caballero von Simancas sah übel aus: Seine Schulter war notdürftig verbunden worden und das weisse Leinen der Bandagen hatte sich bereits tiefrot gefärbt. Sein Gesicht war blutverschmiert und die Haare schweissverklebt. Auf den Augen Thallians lag ein fiebriger Glanz als er Anzures ansah. Er brauchte wohl einen Augenblick um zu realisieren wer ihn angesprochen hat und seine Hand die, allerdings recht kraftlos wirkend, nach seiner Waffe gegriffen hatte liess den Stahl wieder los und er erhob sich. Neben ihm Halbdunkel der nur von Fackeln erleuchteten Nacht, in der immer wieder nun die Schmerzensschreie der Verwundeten und das Stöhnen der Sterbenden zu hören war, kniete noch im Carlitos über dem Leib von Ferox. Mit ruhiger, routinierte Hand war er gerade dabei eine der Wunden zu versorgen. „Dom Anzures.“ erwiderte er auf dessen fragende Begrüssung, während er in aufmerksam musterte.


„Dom Hernán hat befohlen, dass allenfalls Leichtverwundete weiter marschieren werden. Wer ansonsten gehen kann, wird die Wagen mit den transportfähigen Verwundeten zurück nach Ragath begleiten. Für die schweren Fälle werden wir versuchen einen Platz in Alina zu finden. Ich dachte mir, Ihr wollt das womöglich selbst mit Euren Leuten besprechen.“ Er hob die Fackel etwas höher, sodass sein Blick über die Brustwehr aus zusammen geschobenen Wagen schweifen konnte, und über das, was von Thallian Damotils Leuten noch übrig war.  
„Dom Hernán hat befohlen, dass allenfalls Leichtverwundete weiter marschieren werden. Wer ansonsten gehen kann, wird die Wagen mit den transportfähigen Verwundeten zurück nach Ragath begleiten. Für die schweren Fälle werden wir versuchen einen Platz in Alina zu finden. Ich dachte mir, Ihr wollt das womöglich selbst mit Euren Leuten besprechen.“ Er hob die Fackel etwas höher, sodass sein Blick über die Brustwehr aus zusammen geschobenen Wagen schweifen konnte, und über das, was von Thallian Damotils Leuten noch übrig war.  
„Hmmhmm...“ entgegnet ihm der Caballero nachdenklich und liess seinen Blick über seine Getreuen schweifen, oder genauer gesagt über die, welche noch nicht in Borons Hallen eingegangen waren.


„Ihr und Eure Leute habt tapfer gekämpft“, schloss er schließlich, und nachdem er die linke Gruppe der Mitte befehligt hatte, und wohl ab und an einen bangen Blick zur Seite in ihre Richtung geworfen haben dürfte, stand es ihm wohl zu, eine solche Anerkennung auszusprechen.  
„Ihr und Eure Leute habt tapfer gekämpft“, schloss er schließlich, und nachdem er die linke Gruppe der Mitte befehligt hatte, und wohl ab und an einen bangen Blick zur Seite in ihre Richtung geworfen haben dürfte, stand es ihm wohl zu, eine solche Anerkennung auszusprechen.  
Überrascht zog er die Augenbraue hoch. Ein wohlmeinendes Wort aus dem Lager hatte er nicht erwartet, wenngleich sich seine Leute dieser Anerkennung redlich verdient hatten. „Danke.“ Erwiderte er knapp und müde klingend. „Ohne Feuer wären die Ferkinas vielleicht nicht hergekommen...“ er zuckte mit den Schultern. „Wer weiss. Aber wir zogen ja aus um Ferkinas zu bekämpfen, nicht wahr?“ Er hielt kurz inne bevor er fortfuhr. „Ein blutiger Sieg, wie mir scheint, aber ein Sieg. Was die Vorschläge...“ und er betonte dieses Wort ein wenig. „..Dom Hernáns angeht, so stimme ich zu. Ich werde mit meinen Leuten sprechen. Allerdings haben die Klingen blutige und oft auch tödliche Ernte unter ihnen gehalten.“ Er trat etwas beiseite so dass Anzures den Blick auf den daniederliegenden Ferox wieder frei hatte. „Er hat ihren Shâr getötet. Ihm gebührt vor allem Dank. Wenn der Shâr noch leben würde, würde sein Stamm immer noch kämpfen.“ Sein Blick wanderte kurz zu Carlitos. „Wenn er meine Leute versorgt hat und ihr noch Bedarf an Wundversorgung habt, dann werde ich ihn zu Euch rüberschicken.“


Gualterio Colonna währenddessen stapfte noch immer eher übellaunig über den zertrampelten, vom Blut glitschigen Boden des Schlachtfeldes. Die Verwundeten waren, soweit man es wagte sie zu bewegen, bereits in Richtung des Lagers verbracht worden, und jene bei denen man dies nicht wagte, waren mehrheitlich der Gruppe der Toten zugeschlagen worden, welche man gleichfalls in langen Reihen einige Schritte weiter hinten aufgereiht hatte. Somit blieben nur noch die Leichen der Ferkinas, und seine Aufgabe war es nun, die feindlichen Verwundeten, denen man noch keinen Speerstich in den Rücken oder ein ‚blutiges Grinsen‘ verpasst hatte, einzusammeln. Und das waren wenige genug. Immerhin ersparte ihm das Zeit und Mühen.  
Gualterio Colonna währenddessen stapfte noch immer eher übellaunig über den zertrampelten, vom Blut glitschigen Boden des Schlachtfeldes. Die Verwundeten waren, soweit man es wagte sie zu bewegen, bereits in Richtung des Lagers verbracht worden, und jene bei denen man dies nicht wagte, waren mehrheitlich der Gruppe der Toten zugeschlagen worden, welche man gleichfalls in langen Reihen einige Schritte weiter hinten aufgereiht hatte. Somit blieben nur noch die Leichen der Ferkinas, und seine Aufgabe war es nun, die feindlichen Verwundeten, denen man noch keinen Speerstich in den Rücken oder ein ‚blutiges Grinsen‘ verpasst hatte, einzusammeln. Und das waren wenige genug. Immerhin ersparte ihm das Zeit und Mühen.  


„Da ist einer“, deutete er auf einige nebeneinander liegende, halbnackte Leiber, wo ein Stöhnen den Verwundeten verraten hatte. Mühsam versuchte der Wilde weg zu kriechen, als er in den Schein der Fackeln geriet, und wohl annehmen konnte, dass dies nichts Gutes für ihn bedeuten konnte, doch hatten ihn die Mercenarios rasch eingeholt, und schleiften ihn nun zu einem der nicht gefällten Bäume, wo einige Kameraden bereits mit dem Knüpfen von Schlingen beschäftigt waren…
„Da ist einer“, deutete er auf einige nebeneinander liegende, halbnackte Leiber, wo ein Stöhnen den Verwundeten verraten hatte. Mühsam versuchte der Wilde weg zu kriechen, als er in den Schein der Fackeln geriet, und wohl annehmen konnte, dass dies nichts Gutes für ihn bedeuten konnte, doch hatten ihn die Mercenarios rasch eingeholt, und schleiften ihn nun zu einem der nicht gefällten Bäume, wo einige Kameraden bereits mit dem Knüpfen von Schlingen beschäftigt waren…
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„Ah…“, winkte Anzures mit einem Anflug eher gequälten denn amüsierten Lächels ab. „Ich bin kein Dom.“ Abermals schwenkte er die Fackel, dieses Mal in Richtung des noch immer darnieder liegenden Ferox, dann wieder zurück zum Caballero von Simancas. Weit im Hintergrund in der Dunkelheit zeterte und fluchte einer der verwundeten Ferkinas, als die Mercenarios seinen Hals in die Schlinge zwangen, bis sein Geschrei schließlich in einem erstickten Gurgeln unterging. Zweifellos hatte es der aranjuezer Waffenmeister gehört, doch wandte er sich nicht einmal um. Stattdessen bildete sich eine tiefe Falte auf seiner Stirn, als er nachdenklich die Augenbrauen zusammen schob.
„Vielleicht wäre es das Beste, wenn Ihr und Eure Leute umkehren würdet“, schlug er vorsichtig vor. Immerhin sah auch der Caballero selbst reichlich mitgenommen aus. ‚Vielleicht wäre es das Beste gewesen, Ihr und Eure Leute wären niemals ausgezogen‘, verriet sein Blick, doch war er zu höflich es auszusprechen, zumal die Simancener sich durchaus als nützlich erwiesen hatten. Wofür sie freilich einen hohen Preis hatten bezahlen müssen. „Oder aber Ihr bleibt hier in Alina bei den Schwerverwundeten. Immerhin weiß niemand, ob nicht erneut von irgendwoher Ferkinas auftauchen, und dann brauchen nicht nur unsere zurückgebliebenen Leute jede Klinge.“ Wenn ein Mann wie Anzures die verbale Spitzfindigkeit hinsichtlich Befehl oder Vorschlag bemerkt hatte, so ging er zumindest mit keinem Wort darauf ein.
Hernán von Aranjuez indes brachte anderenorts weiterhin Befehle – oder eben Vorschläge – unter die Leute. „Dom Servando, reitet hinüber nach Alina und sucht den Dorfschulzen auf. Sagt ihm wir brauchen Platz für einige Verwundete. Sagt ihm, wir werden bezahlen was für ihre Versorgung notwendig ist. Wenn er sich ziert, so weist ihn darauf hin, dass diese Wilden hier sind um Dörfer wie Alina mit Raub und Mord zu überziehen. Ziert er sich dann immer noch, so weist ihn weiterhin darauf hin, dass als nächstes ich kommen würde, um mit ihm zu sprechen. Ach ja, und wir werden uns alle ihre Karren ausleihen müssen.“ Gefolgt von seinen Leuten verließ der junge Caballero das Lager in Richtung des Dorfes. „Und am besten flechtet Ihr dabei einige Eurer ‚im Namen Seiner Hochwohlgeboren’ ein“, brummte der Baron ihnen noch hinterher, ehe er sich von einem Weibel der [[Almadaner Hakenspieße|Hakenspieße]] Bericht erstatten ließ, wie es um Dom [[Ludovigo Sforigan|Vigos]] Leute bestellt war.




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