15.364
Bearbeitungen
SteveT (Diskussion | Beiträge) Keine Bearbeitungszusammenfassung |
(→Derographie: lehenskarte) |
||
Zeile 9: | Zeile 9: | ||
==Derographie== | ==Derographie== | ||
[[ | ===Lage=== | ||
[[Datei:LK ALM-IV-07K Kaiserlich Selaque.jpg|thumb|300px|left|Kaiserlich Selaque (rot) in der [[Grafschaft Ragath]] (grau).]] | |||
Schon wer sich Selaque von Weitem auf dem Karrenweg aus der [[Baronie Schrotenstein]] nähert, sieht die weißleuchtenden Wunden in den Berghängen des Raschtulswalls - mehr als ein Dutzend größerer und kleinerer Steinbrüche, aus denen der edle weiße Marmor herstammt, der den Bergflanken in mühe- und fährnisvollem Tagwerg abgetrotz wird. Schon seit den Tagen der ersten bosparanischen Besiedlung Almadas wird hier Marmor abgebaut, wie man an der Yaquirbühne, der Arena der Gladiatoren oder anderen uralten Gebäuden in [[Punin]] und [[Ragath]] erkennen kann. | |||
Wurde die Arbeit in den Marmorbrüchen zu bosparanischer Zeit noch überwiegend von Sklaven verrichtet, so sind es heute größtenteils verurteilte Sträflinge, oft auch aus anderen Reichsprovinzen herstammend, die hier ihre Strafe verbüßen müssen, obwohl auch einige freie Untertanen als ''Steinbrecher der Krone'' ihren Lebensunterhalt verdienen. Sie sprengen die quaderschweren Marmorblöcke mit Holzkeilen ab, die in geklopfte Vertiefungen getrieben und dann mit kochendem Wasser übergossen werden, so dass sie aufquellen. Die monströsen Marmorbrocken donnern und rutschen dann auf mit Olivenöl bestrichenen Baumstämmen talwärts, häufig reißen und zerbersten dabei Ihre Halteseile, so dass kaum ein Mond ins Land geht, in dem es nicht in einem Steinbruch zu Toten und Schwerverletzten kommt. In Alina und Grezzano werden die Brocken dann in etwas kleinere Quader zersägt und mit Seilwinden auf riesige sechsspännige Ochsenkarren gehievt, neben denen selbst die Wagen der Erzkutscher von [[Tosch Mur]] nur wie Zierrat wirken. | Wurde die Arbeit in den Marmorbrüchen zu bosparanischer Zeit noch überwiegend von Sklaven verrichtet, so sind es heute größtenteils verurteilte Sträflinge, oft auch aus anderen Reichsprovinzen herstammend, die hier ihre Strafe verbüßen müssen, obwohl auch einige freie Untertanen als ''Steinbrecher der Krone'' ihren Lebensunterhalt verdienen. Sie sprengen die quaderschweren Marmorblöcke mit Holzkeilen ab, die in geklopfte Vertiefungen getrieben und dann mit kochendem Wasser übergossen werden, so dass sie aufquellen. Die monströsen Marmorbrocken donnern und rutschen dann auf mit Olivenöl bestrichenen Baumstämmen talwärts, häufig reißen und zerbersten dabei Ihre Halteseile, so dass kaum ein Mond ins Land geht, in dem es nicht in einem Steinbruch zu Toten und Schwerverletzten kommt. In [[Alina]] und Grezzano werden die Brocken dann in etwas kleinere Quader zersägt und mit Seilwinden auf riesige sechsspännige Ochsenkarren gehievt, neben denen selbst die Wagen der Erzkutscher von [[Tosch Mur]] nur wie Zierrat wirken. | ||
===Örtlichkeiten=== | ===Örtlichkeiten=== | ||
Hauptort und wichtigster Handelsplatz des Lehens ist der namensgebende Markt '''Selaque''', wiewohl man in diesem höchst abgeschiedenen und menschenarmen Winkel Almadas kein lebhaftes Markttreiben wie im [[Grafschaft Yaquirtal|Yaquirtal]] erwarten sollte. Die Witterung der launenhaften Wetterküche Bosquirtal mit beinahe allnächtlichen Gewittern lässt ergiebigen Feldbau nicht zu, so dass hier nur widerstandsfähiger Dinkel und Hafer angebaut werden kann, wie sie die Almadanis sonst nur aus Erzählungen aus "Haferyaquirien" kennen - den rauen und unleidlichen Provinzen nördlich der Zwergengebirge. | [[Bild:SelaqueMarmorbruch.jpg|left|thumb|480px|In den Marmorbrüchen von Grezzano]]Hauptort und wichtigster Handelsplatz des Lehens ist der namensgebende Markt '''Selaque''', wiewohl man in diesem höchst abgeschiedenen und menschenarmen Winkel Almadas kein lebhaftes Markttreiben wie im [[Grafschaft Yaquirtal|Yaquirtal]] erwarten sollte. Die Witterung der launenhaften Wetterküche Bosquirtal mit beinahe allnächtlichen Gewittern lässt ergiebigen Feldbau nicht zu, so dass hier nur widerstandsfähiger Dinkel und Hafer angebaut werden kann, wie sie die Almadanis sonst nur aus Erzählungen aus "Haferyaquirien" kennen - den rauen und unleidlichen Provinzen nördlich der Zwergengebirge. | ||
Die Häuser Selaques schmiegen sich wie Vogelnester an die felsigen Steilwände des Raschtulswalls. Überragt wird der Ort von ''Castillo Albacim'', der ''weißen Brünne'' am Berg Albamonte, wo traditionell die Reichsvögte von Kaiserlich Selaque residieren. Im Jahre [[1020]] BF wurden Ort und Burg von einer vereinigten Streitmacht der [[Loyalistisch Almadanische Wehr|Loyalistisch Almadanischen Wehr]] (L.A.W.) unter dem Kommando von Baron [[Danilo von Cres]] belagert und eingenommen. Reichsvogtin Praiosmin wurde inhaftiert und nach [[Al'Muktur]] verbracht, von wo sie erst nach einem Jahr und einem geharnischten Protestbrief des Reichserzkanzlers [[avwik:Hartuwal Gorwin vom Großen Fluss|Hartuwal Gorwin vom Großen Fluss]] an die almadanischen [[Landstände]] wieder freikam. Zur Vergeltung musste Landständesprecher [[Alrik de Braast]] in Vertretung des zeitweise verschollenen Creser Barons eine ebenso lange Gefangenschaft auf Castillo Albacim verbüßen. | Die Häuser Selaques schmiegen sich wie Vogelnester an die felsigen Steilwände des Raschtulswalls. Überragt wird der Ort von ''Castillo Albacim'', der ''weißen Brünne'' am Berg Albamonte, wo traditionell die Reichsvögte von Kaiserlich Selaque residieren. Im Jahre [[1020]] BF wurden Ort und Burg von einer vereinigten Streitmacht der [[Loyalistisch Almadanische Wehr|Loyalistisch Almadanischen Wehr]] (L.A.W.) unter dem Kommando von Baron [[Danilo von Cres]] belagert und eingenommen. Reichsvogtin Praiosmin wurde inhaftiert und nach [[Al'Muktur]] verbracht, von wo sie erst nach einem Jahr und einem geharnischten Protestbrief des Reichserzkanzlers [[avwik:Hartuwal Gorwin vom Großen Fluss|Hartuwal Gorwin vom Großen Fluss]] an die almadanischen [[Landstände]] wieder freikam. Zur Vergeltung musste Landständesprecher [[Alrik de Braast]] in Vertretung des zeitweise verschollenen Creser Barons eine ebenso lange Gefangenschaft auf Castillo Albacim verbüßen. |