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„Keine Sorge“, antwortete Dom Hernán, ohne sich umzuwenden. „Dom Rondrigo wird uns finden. Es ist nicht weit.“ | „Keine Sorge“, antwortete Dom Hernán, ohne sich umzuwenden. „Dom Rondrigo wird uns finden. Es ist nicht weit.“ | ||
So blieb dem Caballero wenig anderes übrig, als seinen Leuten das Zeichen zu geben, den Mercenarios zu folgen, die scheinbar ohne Eile zwischen Trauerklippen und [[Briesacher Wald]] vorbei zogen. Als sie wenig später aus dessen Schatten heraus ritten, lag vor ihnen, am Rand der [[Elentinischen Ebene]] und die [[Aliner Kuppen]] im Hintergrund, das Dörfchen Alina, an das sich Rigoroso, das Gut Dom [[Ordonyo di Alina]]s anschloss. | So blieb dem Caballero wenig anderes übrig, als seinen Leuten das Zeichen zu geben, den Mercenarios zu folgen, die scheinbar ohne Eile zwischen Trauerklippen und [[Briesacher Wald]] vorbei zogen. Als sie wenig später aus dessen Schatten heraus ritten, lag vor ihnen, am Rand der [[Elentinischen Ebene]] und die [[Aliner Kuppen]] im Hintergrund, das Dörfchen [[Alina]], an das sich Rigoroso, das Gut Dom [[Ordonyo di Alina]]s anschloss. | ||
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„Da kommt wer!“ Wieder war es der Caballero Servando Cronbiegler, der als Erster den rasch näherkommenden Reiter auf der piniengesäumten Allee ausmachte. Dieser entpuppte sich alsbald als der korpulente Administrator des Gutes.. | |||
„Ich bedaure den edlen Doms mitteilen zu müssen…“, begann Pepote nach den üblichen Begrüßungsfloskeln eilfertig – und hielt inne, da einige der Neuankömmlinge ihre Rösser mitnichten gezügelt hatten, sondern unbeirrt weiter in gemächlichem Tempo die Straße hinab ritten. | |||
„Aber Dom Hernán…“, rief der Caballero, der innegehalten hatte, dem Condottiere, der dies, gefolgt von Gualterio Colonna und Anzures Ballan nicht getan hatte, hinterher. So blieb ihm und Pepote nichts anderes übrig, als sich gleichfalls wieder in Bewegung zu setzen. | |||
„Edle Doms, leider sind sowohl mein Herr, Dom Ordonyo di Alina, als auch seine Tochter, Domnatella [[Dulcinea di Alina|Dulcinea]], nicht zugegen, sondern streiten tapfer wider den Wilden“, verkündete er, nachdem er wieder halbwegs aufgeschlossen hatte. „Oh, und…“, fügte er hastig hinzu, nachdem er sich den Schweiß von Stirn und Schläfen gewischt hatte „…bedauerlicherweise können wir Euch kein Quartier anbieten. Wie die guten Doms erkennen können, ist Rigoroso nicht groß.“ | |||
„Wir sind nicht hier um Quartier zu nehmen“, erklärte ihm Hernán von Aranjuez ohne auch nur einen Seitenblick. „Wiewohl wir tatsächlich gehofft hatten, Dom Ordonyo hier womöglich anzutreffen. Sag, ist er allzu fern? Wann wird er zurück erwartet?“ | |||
„Ich bedaure, ich bedaure…“, neigte Pepote mehrfach das bloße Haupt „…doch haben sie mir keinen Termin für ihre Rückkehr genannt, und ich weiß auch nicht, wohin sie geritten sind. Nun, gen Osten, aber weit, ja, gewiss, weit weg.“ | |||
„Wie…bedauerlich“, nickte der Condottiere, und ließ den Blick über das einige Hundert Schritt entfernte Junkergut schweifen, um dann scheinbar laut zu überlegen: „Vielleicht sollten wir doch die Gastfreundschaft Dom Ordonyos in Anspruch nehmen, und hier seiner Rückkehr harren...“ | |||
Die Augen des Verwalters weiteten sich voller Schrecken. „Aber…die Ernte, die Ernte war wirklich schlecht, Euer Wohl…hoch…geboren! Wir könnten eine solch große Zahl an Gästen keinesfalls adäquat versorgen!“ | |||
„Haben wir denn überhaupt die Zeit dafür, Dom Hernán?“, gab schließlich auch der junge Caballero vorsichtig zu bedenken. | |||
„Ach ja, die Zeit“, lächelte der Baron und Junker schmal. „Dom Servando hat Recht, daran mangelt es uns. Würdest Du Deinem Herrn eine Nachricht übermitteln, sobald er zurück kehrt?“ | |||
„Aber gewiss, gewiss, Dom…Hernán.“ | |||
„Sag Deinem Herrn, dass Hernán von Aranjuez ihn sucht.“ | |||
Der Verwalter furchte die Stirn, und wischte sich einige weitere Schweißtropfen fort. „Mehr nicht, Herr?“ | |||
„Mehr nicht“, nickte der Condottiere. „Alles weitere werden wir selbst besorgen.“ Damit wendete er sein Ross halb, sodass er den nachfolgenden Zug überblicken konnte, und richtete sich in den Steigbügeln auf. „Plündert das Gutshaus, hernach brennt es zusammen mit der Mühle nieder! Legt Feuer in den Feldern und stecht das Vieh ab! Haut nieder, wer sich euch in den Weg stellt, aber schont die [[Fellache]]n! Ihre Behausungen und die Stallungen lasst unberührt, ebenso wie die Rösser. Man soll von einem [[Familia Aranjuez|Aranjuez]] nicht sprechen wie von einem gemeinen Pferdedieb“, kommandierte er ruhig. „Gualterio, Du nimmst Dir sechs unserer Leute, schwärmt gen Osten aus. Ich wünsche keine unliebsamen Überraschungen. Anzures, Du deckst uns mit dem Rest.“ | |||
Zwei Kreisbewegungen des erhobenen rechten Arms, und Augenblicke später zerstob die Kolonne, und zurück blieben vorerst nur der japsende Verwalter Pepote, der kreidebleiche Caballero Cronbiegler mit den Gräflichen, sowie Dom Thallian Damotil mit seinen Leuten. | |||
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