Isonzo von Rabenstein
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Ehrwürden Isonzo Tannhaus von Phexhilf zu Phexenstein, seit 1022 vor allem als Isonzo von Rabenstein bekannt, ist der Baron des Südpforter Lehens Phexhilf und ein Geweihter des Boron. Als Abtkomtur des Golgaritenordens steht er der Speiche Punin vor, welche ganz Almada umfasst.
Curriculum Vitae
Kindheit und Jugend
Geboren wurde Isonzo von Rabenstein am 5. Rahja 992 BF. Seine Mutter Thyria Tannhaus, eine einfache Phexhilfer Forstmeisterin, verstarb nach seiner Geburt am Kindbettfieber. Sein Vater, Baron Ulfried, selbst ein leidenschaftlicher Jäger, verbrachte nach dem Tod seiner Frau mehr Zeit in den Phexhilfer Forsten als mit seinem Sohn. Er stürzte sich außerdem in jedes militärische Abenteuer, das sich anbot, um möglichst wenig Zeit in der Baronie verbringen zu müssen. Seinen Sohn ließ er sehr genau spüren, dass er ihn für den Tod der Mutter verantwortlich machte. Der kleine Isonzo wuchs in der Obhut einer Amme auf und erhielt einen großen Teil seiner Erziehung vom Freund der Familie, dem tulamidischen Magier Yassir ibn Surkan. Dieser weckte sein Interesse an Abenteuern und fernen Ländern, aber auch seine Feindschaft den ketzerischen Novadis gegenüber, die nach Erzählungen des Magiers den Almadanern ihre südlichen Ländereien unter hohem Blutzoll gestohlen hatten und die rechtgläubigen Tulamiden unterdrückten.
Seine Jugend verbrachte er in Punin im Pagen- und Knappendienste am dortigen Hofe. Nachdem er den Ritterschlag von Reichsbehüter Brin höchstselbst erhalten hatte, kehrte er zurück auf seine Stammburg Phexenstein.
Baron von Phexhilf
Im Jahre 1014 verstarb Baron Ulfried in den Orkkriegen und Dom Isonzo wurde als einziger, legitim anerkannter Nachkomme Baron von Phexhilf in einer langen Ahnenreihe von 16 männlichen und 5 weiblichen Amtsvorgängern. Wohl wissend, dass die Geschäfte und der Fortbestand seines Baronsgeschlechtes nun in seinen Händen lagen, bestellte der junge Baron einen zuverlässigen Vogt und begab sich auf Reisen, um sich die passende Braut zu suchen. Die Brautfahrten des Barons wurden jedoch eine Geschichte der Misserfolge und persönlichen Enttäuschungen. Dom Isonzo musste erfahren, dass er unter den Damen absolut keine gefragte Person war. Mit seiner Größe von 1,80 Schritt und seinem hageren Körperbau zählt er auch nicht zu den imposantesten Kriegergestalten. Seine verschlossene, ernsthafte Art und seine Schüchternheit machen ihn nicht zu einem Meister des neckischen, unverbindlichen Plaudertons, der von der Damenwelt so geschätzt wird.
Nach seinen ergebnislos verlaufenen Reisen kümmerte sich der Baron um die Geschäfte seines Lehens und bewies dabei phexisches Geschick. Sein Vater hatte ihm eine ziemlich leere Kasse hinterlassen, die Dom Isonzo sehr bald auffüllen konnte (mit nicht immer ganz legalen Geschäftsmethoden). Die Grenzstraße zu den horasischen Zwergen in Schradok kam ihm dabei sehr gelegen (Der unter mysteriösen Umständen verstorbene Gaugraf vermutete Schmuggel und Zollbetrug, konnte aber keine Beweise mehr erbringen). Bald erstreckten sich die geschäftlichen und freundschaftlichen Beziehungen des Barons von den Grangorer Werften über die Adelsfamilia derer von Viryamun bis nach Al'Muktur. Gar Kaufleute aus dem fernen Chorhop waren zu Gast auf dem Phexenstein.
Bekehrung zum Dunklen Gevatter und Aufstieg im Golgaritenorden
Im Jahre 1020 machte Dom Isonzo eine Entdeckungsreise in die Wüste Khom, die ihn grundlegend verändern sollte. In den Ruinen einer alttulamidischen Wüstenfestung geriet er mit seinen Begleitern in einen Hinterhalt des alten Familienfeindes Hassan von Chababien. Dabei wurde der Baron so schwer verletzt, dass ihn nur Borons Gnade vor seinem sicheren Ende bewahrte. Denn als der Baron die Nacht allein in dem alten, verfallenen Boronschrein der Feste verbracht hatte, schritt er im Morgengrauen mit heiligem Zorne und neuen Kräften erfüllt ohne eine Wunde am Körper zu haben den Feinden entgegen und trieb sie in die Flucht.
Der Baron wusste dem Dunklen Herren seine Rettung wohl zu danken. Nach seiner Rückkehr stiftete er seine Stammburg als Golgaritenfeste mit Residenzrecht für die Phexhilfer Barone und trat selbst dem Orden bei. Aufgrund seiner hochadligen Abstammung nahm ihn der alte Ordensritter Borowin von Kaltenfurt als Knappen an und der Baron erhielt nach einem Götterlaufe Dienst seinen Ritterschlag und durfte zunächst als Schwingenführer der Schwinge Rabenzorn auf dem Phexenstein vorstehen. Mit der Annahme des Ordensnamens von Rabenstein sorgte Dom Isonzo für Verwunderung beim Nordmärker Geschlecht zu Rabenstein, doch nach einer persönlichen Auskunft gestattete der nordmärkische Rabensteiner Baron ihm das Führen des Namens. Im Jahre 1023 wurde der Phexenstein gar Sitz des Landmeisters, dessen Amt der Baron erhielt. Was in jener Wüstennacht dem Baron nun tatsächlich widerfahren ist, vermag niemand zu sagen. Sein Lächeln jedenfalls ist noch seltener geworden und in letzter Zeit werden häufiger die Leichen von Verbrechern aus dem Kerker getragen, die an einer Entkräftung gestorben zu sein scheinen...
Im Jahre 1025 galt es, das Amt des Speichenkomturs in Punin neu zu besetzen. Der Baron wurde zu einem persönlichen Gespräch mit dem Raben von Punin und der Großmeisterin Borondria gebeten, und die Wahl der Ordensoberen fiel auf ihn. Damit hieß es fürs Erste Abschied vom Phexenstein nehmen und Umziehen in die Stadtresidenz der almadanischen Capitale unweit des großen Borontempels. Die Amtsgeschäfte der Baronie lagen damit vollends in den Händen des Burgvogtes, die Schwinge auf dem Phexenstein wurde zu Ehren des neuen Komturs in Rabenstein umbenannt.
Die Mondenkaiser-Ära
Im Zuge der Mondenkaiser-Krise wandelte sich Baron Isonzo von einem anfänglichen Unterstützer Kaiser Hals II. zu einem an Politik nicht länger interessierten Golgariten, dessen erste Pflicht darin besteht, die Sicherheit der heiligen Stätten in Punin zu organisieren. Darin mag die Enttäuschung zum Ausdruck kommen, dass die Taifas-Krise in der Südpforte bis ins Jahr 1035 hinein noch nicht gelöst werden konnte und eine Befriedung seiner Heimat und seiner Lehenslande noch immer aussteht. Enge Vertraute des Barons berichteten aber, der Baron brüte in seinem Amtszimmer der Komturei über Schlachtplänen und warte nur auf eine starke Führung, die sich der Kriegsherren in der Südpforte annimmt, um an deren Seite seinen gefürchteten Zorn über die marodierenden Söldnerhorden zu entladen.
Rückeroberung der Taifas
Unter Gerone vom Berg und Rimon Sâlingor nimmt der Baron von 1037-1041 schließlich aktiv an der Befriedung der Südpforte gegen die Taifados teil, sehr zum Missfallen seines Ordens, der ihm vorwirft, seine Amtsgeschäfte in Punin zu vernachlässigen und sich stattdessen zu sehr in weltliche Belange einzumischen. Diese Aktivitäten verhindern auch, dass er die Ordensmeisterin in der sogenannten Erdschlacht 1038 gegen den dämonenpaktierenden ehemaligen Großmeister des Ordens, Lucardus von Kémet, unterstützen kann. Mit besonderer Brutalität geht der Baron gegen einfallende Novadi-Haufen vor, was ihm den zweifelhaften Titel "Novadi-Schlächter" bei seinen Feinden einbringt. Als 1041 schließlich diplomatischere Lösungen gefragt sind, zieht der neue Großmeister des Ordens, Saltarez Bahram von Jurios, Ehrwürden Isonzo mit einer dringenden Ordensangelegenheit von den Grenzscharmützeln der inzwischen weitgehend befriedeten Region ab. Isonzo soll den Sternenfall aus dem Sternbild des Raben in der Gegend von Omlad im Amhallassih untersuchen. In Begleitung von nur einem Ordensritter und einer Gruppe ausgewählter Abenteurer begibt er sich dorthin. Über die Ergebnisse dieser Reise wird Stillschweigen bewahrt, Isonzo erstattet lediglich dem Großmeister und dem Raben von Punin Bericht. Das Verhältnis von Isonzo und dem Großmeister, dass zuvor als belastet galt, besserte sich merklich und gilt seitdem als vertrauensvoll. Im Jahre 1044 bietet Isonzo im Kreise seiner Ritter, so wie es Tradition und Aufgabe der Speiche Punin ist, dem verstorbenen Raben von Punin, Bahram Nazir, das letzte Ehrengeleit.
Charakter
Seinen Beitrag zur Sicherheit des Reiches ist der Baron bereit zu leisten. Während des Borbaradfeldzuges diente er mit seinem Golgaritenkommando bei der Untotenbekämpfung auf den Schlachtfeldern. In den Gefechten fiel auch sein Mentor, der alte Ritter Borowin, was ein harter Schlag für Dom Isonzo war.
Politisch steht vor den Interessen des Reiches bei Dom Isonzo das Königreich Almada. Durch Rohaja von Gareth nicht angemessen repräsentiert. Da Dom Isonzo fest an das patriarchale Führungsprinzip glaubt, hat er den gesamtaventurischen Wechsel zu überwiegend weiblichen Thronfolgern mit zunehmenden Entsetzen verfolgt. Nicht zuletzt deshalb stand er zunächst fest auf der Seite SKM Hal II., zog sich aber bereits nach kurzer Zeit mit Berufung auf sein Geweihten- und Komtursamt völlig aus dem politischen Geschehen zurück, weil er im Thronstreit eine Schwächung des Mittelreiches und damit eine nicht zu tolerierende Stärkung der erzdämonischen Widersacher sah. Mit seinen Verwandten im Horasreich, dem Haus seines Vettern Vascal ya Berisâc, ist er freundschaftlich verbunden. Zwei Dinge schließlich kann man Dom Isonzo nicht nachsagen: Herzlichkeit (seine Gefühlsausbrüche sind selten) und Volksnähe. Dom Isonzo hat im Laufe seiner Amtszeit als Baron außer bei Strafprozessen noch nie einen „gewöhnlichen“ Untertanen empfangen. Der Kontakt zu seiner Bevölkerung beschränkte sich auf die Alcalden, die Wehrvögte und die Ritterschaft.
Geschichten und Artikel über Isonzo von Rabenstein
Geschichten
- Chronik:1027#Der Zusammentritt der Almadaner Landstände
- Chronik:1033#Die Landständeversammlung
- Chronik:1036#Gwains Pilgerzug
- Chronik:1036#Lindwurmhatz!
- Chronik:1041#Das Kaiserturnier
Yaquirblick-Artikel
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