Chronik.Ereignis1043 Selkethaler Pferderennen zu Ehren der schönen Göttin 1043 BF 12

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Edlengut Selkethal, 18. Rahja 1043 BF

(sehr früh am Morgen)

Autoren: BBB und de Verlez

“Und, bist du bereit für ein Publikum?” Answin schaute etwas verwirrt ob der Frage seines Herrn, Dom Algerio, der zur Erklärung hinzufügte: “Seit gestern ist Fanya hier. Ich bin sicher, sie wird unseren Leibesertüchtigungen beiwohnen wollen. Und ihre Reisebegleitung, Domnatella Gwena, reist mit einer Knappin, der ein bisschen Übung sicher auch nicht schadet.” “War das die süße Zyklopäerin?”, fragte Answin. Algerio runzelte die Stirn und sah seinen Pagen tadelnd an. “Wa-as?”, entgegnete dieser. “Sie ist süß, oder etwa nicht? Aua!” Der Klaps auf den Hinterkopf war sicherlich nicht schmerzhaft gewesen, aber Answin tat so, als hätte ihn ein Säbel getroffen. “Benimm dich, Answin. Ich will nicht bereuen wollen, dich aufgenommen zu haben…” “Sehr wohl Herr…” Der Page ging einen Moment schweigend neben seinem Herrn her. Dann fügte er grinsend hinzu: “Ist die Knappin auch so süß?”, was ihm einen zweiten Klaps einbrachte. “Still jetzt. Da vorne sind sie.” Dom Algerio deutete auf die Wiese, die er normalerweise für die Leibesertüchtigungen nutzte und auf der sich bereits eine kleine Gruppe eingefunden hatte. “Ich will keinen Mucks von dir hören, Answin, sonst schicke ich dich die Rennstrecke ablaufen…” Answin nickte nur, schweigend.

Gwena und Kyrilla hatten bereits ihre morgendliche Laufrunde hinter sich. Nun standen sie auf der Wiese, die Dom Algerio gestern als Ort der Waffenübungen ausgemacht hatte, und warteten. "Rhymeo schläft also immer noch?", fragte Gwena ihre Knappin. "Wie ein Stein." Kyrilla grinste. "Tja, da ich ihm ja nur gestern das Training erlassen habe, kann er sich auf ein paar zusätzliche Einheiten verlassen." "Die Zofe hat ihn wahrscheinlich sehr beansprucht, Herrin. Die beiden waren gestern noch lange in Gespräche vertieft und haben wohl beide ihre Pflichten heute Morgen vernachlässigt. Zumindestens habe ich einiges an Gemecker aus dem Gesindetrakt gehört und ich glaube ich habe ihre Stimme gehört, wie sie sich mehrmals entschuldigt hat." Gwena war schon sehr gespannt, wie das Training wohl aussehen würde. So genau hatte Dom Algerio es gestern nicht erläutert, aber sie hatte auch nicht gezielt nachgefragt. Daher rechnete sie mit allem. Ihre Glefe hatte sie dabei, sowie ihren Schild und den Speer. Sicherheitshalber hatte sie auch ihren Lederharnisch und das -zeug und darüber den Wappenrock angezogen. Ringkampf wäre auch möglich. Dann sah auch schon Dom Algerio und seinen Pagen auf sich zukommen.

“Einen von Praios gesegneten Morgen, die Damen! Ein seltener Anblick, dass sich hier jemand noch vor uns zu Leibesertüchtigungen einfindet. Ich bin positiv überrascht und hocherfreut.” Dom Algerio deutete eine Verneigung an, sein Page tat es ihm nach kurzem Zögern und fast schon übertrieben formvollendet gleich.

"Dem Herrn Praois und der Herrin Rondra zum Gruße Euer Wohlgeboren. Answin." Gwena verbeugte sich. Kyrilla tat es ihr nach. "Wir waren bereits zu unserer Laufeinheit unterwegs und können das Training gar nicht erwarten. Ihr kennt das doch mit dem frühen Vogel."

“Siehst du, Answin, ich habe dir ja gesagt, du solltest dir nicht immer nur ein Beispiel an Ta’iro und Hartmann nehmen”, lachte Algerio. “Nach Sonnenaufgang ist eine durchaus humane Zeit!”

Gwena lächelte. "Sagt Dom Algerio, wie wird es ablaufen? Was und womit trainiert ihr? Wie ihr seht sind wir auf einiges vorbereitet."

“Das sehe ich, in der Tat! Nun, für gewöhnlich beginnen wir die Übungen mit einer kleinen Kraft- und Ausdauereinheit, ehe wir dann verschiedene Waffenübungen durchgehen. Da Ihr nun aber schon aufgewärmt seid, würde ich sagen, wir beginnen direkt mit den letzteren.” Er warf einen Blick auf die unterschiedlichen Waffen, die Domnatella Gwena bei sich hatte. “Ich sehe, Ihr bevorzugt es mit langen Stangenwaffen zu agieren?”

"An speziell dieser Waffenart wurde ich an meiner Akademie ausgebildet. Ich bin aber natürlich auch gerne bereit mit anderen zu trainieren. Dann müßten wir aber wohl auf Eure Waffenkammer zurückgreifen, Euer Wohlgeboren. Außerdem geben wir Euch gerne die Zeit Euch aufzuwärmen. Wir wollen doch nicht schon vorher unnötige Verletzungen riskieren."

“Was haltet Ihr von einem Waffengang mit unterschiedlichen Waffengattungen? Ihr wurdet an der…”, er schaute genauer hin und kramte für einen Moment in seinem Gedächtnis auf der Suche nach dem Namen dieser in diesen Breiten doch höchst selten anzutreffenden Waffe. “...an der Glefe?”, fragte er offenkundig unsicher, ob er sich korrekt erinnert hatte.

"ihr habt recht. Eine Glefe.", antwortete Gwena amüsiert. Es ist nicht das erste Mal das jemand diese Frage stellte, da diese Waffe doch sehr ungewöhnlich war. "Ich bin was die Art der Waffen angeht völlig offen. Darf ich fragen welche Gattung ihr bevorzugt?"

Dom Algerio grinste etwas schief bei dieser Frage. “Meine präferierte Kombination ist ein Säbel mit Linkhanddolch.” Er deutete auf einen Satz Übungswaffen, den sein Page bereit hielt. “Und da ich ein großer Verfechter von Übungen mit Realitätsbezug bin, man sich im realen Leben aber nur selten aussuchen kann, mit welchen Waffen der Gegenüber ausgerüstet ist - was haltet Ihr von einem Test, Glefe gegen Säbel und Linkhand?”

"Das stelle ich mir sehr interessant vor Euer Wohlgeboren. Ich hatte bisher noch nicht die Gelegenheit mit jemanden zu üben der beidhändigen Kampf beherrscht. Umso mehr freut es mich…", Gwena nahm ihre Glefe in beide Hände, "das ich mich dieser Herausforderung stellen kann. Meine Knappin Kyrilla kann sich ja mit Eurem Pagen messen,.wenn es denn genehm ist." Kyrilla wartete die Antwort gar nicht erst ab, lächelte, legte sich den Schild am linken Arm an und nahm dann den Speer in die rechte Hand. Danach schlug sie kurz den Speer gegen den Schild und grinste in Answins Richtung. Gwena schaute sichtlich stolz zu ihrer Knappin und wandte sich dann Dom Algerio zu. "Aber selbstverständlich gilt noch das Angebot, daß Ihr beide Euch natürlich aufwärmen könnt Euer Wohlgeboren."

Dom Algerio nahm seine Übungswaffen vom Pagen entgegen und stellte sich Domnatella Gwena entgegen. “Ich denke, wenn Ihr etwas Nachsicht habt mit einem alten Mann, wird das auch so gehen… und Answin ist ja noch jung, nicht wahr, Answin?” Der Page blickte in der Erwartung die verhassten Aufwärmübungen ausfallen lassen zu können freudestrahlend in Richtung seines Herrn, nickte etwas, nahm dann seinen Übungssäbel und stellte sich Kyrilla entgegen. “Selbstverständlich, Herr!”, bestätigte er. “Na dann…”, schloss Dom Algerio… und stürmte los.

Dann wollen wir dem "alten Mann" mal etwas bieten dachte Gwena, verschaffte sich einen festen Stand und erwartete den anstürmenden Gegner. Sofort ließ sie ihn den Vorteil ihrer Reichweite spüren und hielt ihn erst einmal auf Distanz und wartete den Einsatz seiner Linkhand ab. Dort zeigte sich dann Don Algerios Erfahrung und er versuchte sofort Gwenas Glefe mit dem Dolch zu binden um dann die Distanz mit seinem Säbel zu überwinden. Dazu nutzte er Ausfälle und FInten, sodass Gwena stark in die Defensive gedrängt wurde. Trotzdem konnte sie sich einige Male befreien und ihn wieder abdrängen. Es war ein zähes Ringen von beiden Seiten, wo sich ein Sieger nicht so recht herausstellen sollte. Auf einmal achtete Gwena nicht so recht auf ihre seitliche Deckung, weil sie gerade versuchte diese verdammte Linkhand loszuwerden. Diese Möglichkeit nutze Dom Algerio sofort um einen Schlag in Gwenas Seite zu platzieren. Danach setzte er in die sich bietende Lücke sofort nach und konnte Gwena im Nahkampf überwältigen. "Ich glaube der heutige Erfolg geht an Euch Wohlgeboren.", schnaufte Gwena. "Sehr unangenehm so eine Linkhand"

Der Almadaner atmete einmal tief durch, reichte Domnatella Gwena dann die Hand. “Gut gefochten, meine Hochachtung! Es scheint zu stimmen, dass auf den Zyklopeninseln hervorragende Kämpfer ausgebildet werden!” Er hielt ihre Hand einen Augenblick länger, als notwendig. Auch Gwena hielt seine Hand einen kurzen Moment länger fest. “Ich bin gespannt, wie Ihr Euch auf einem Pferd schlagt”, fügte er dann grinsend hinzu.

"Da werdet Ihr bestimmt klar im Vorteil sein Wohlgeboren. Auf meiner Akademie wird dem Reiten nicht soviel Aufmerksamkeit geschenkt. Die meisten Abgänger verdingen sich als Seesöldner und auf einem Schiff ist so ein Pferd eher hinderlich. Aber wir sollten uns jetzt dem Können unserer Zöglinge widmen. “Da habt Ihr Recht”, bestätigte der Caballero und wandte sich den beiden Jungspunden zu.

“Wusstest du, dass mein Herr Anfang des Jahres auf diesem großen Turnier im Garethischen den zweiten Platz belegt hat?”, fragte Answin leise in Richtung der Knappin, während er sich langsam in Position begab. "Nein, das war mir nicht bekannt", antwortete Kyrilla. "Aber wusstest du, das meine Herrin als jüngste Teilnehmerin in ihrem ersten Turney bei den Zweihandwafffen einen Platz im Mittelfeld erkämpft hat. Und das war im letzten Götterlauf mit 18 Lenzen. Aber jetzt solltest du mir einmal zeigen was dir dein Herr nach seinem zweiten Platz im Garethischen beigebracht hat." Kyrilla grinste, stellte sich in Position und hob Speer und Schild. Dann sah sie Answin an und feixte."Oder soll ich den Schild weglassen?" “Ach, quatsch, lass nur!”, gab sich Answin gönnerisch. Wie eine Katze schlich er um die Knappin, den Trainingssäbel in der einen, einen stumpfen Linkhanddolch in der anderen Hand. “Dann seid Ihr bestimmt bestrebt es Ihr gleich zu tun und schnell Euren Ritterschlag zu erhalten? Damit auch Ihr Euch gegen die Großen beweisen könnt, meine ich...” “Hör auf so viel zu reden, Answin!”, wies ihn sein Herr zurecht. “Ja, gut, Herr. Ich mach ja schon.” Nun schweigend schlich er weiter im Kreis um seine Gegnerin, die sich jedoch keine Blöße gab und ihre Deckung hinter dem Schild geschlossen hielt. Sie wusste, dass sie wie eben ihre Ausbilderin den Vorteil der größeren Reichweite auf ihrer Seite hatte und gedachte nicht, diesen aufzugeben. Answin seufzte schließlich. Etwas halbherzig schlug er mit dem Säbel gegen den Speer, um den WIderstand zu testen und zu schauen, wie Kyrilla reagierte. Doch wieder ließ sie sich nicht provozieren, machte einen halben Schritt zurück und hielt so die Distanz. Also sah sich Answin gezwungen, etwas mehr ins Risiko zu gehen. Seinen Herrn imitierend, stürmte er vor - doch sein Angriff ging ins Leere. Mit einem kleinen Schritt zur Seite entging Kyrilla dem eher wilden Angriff, ein, zwei kurze Hiebe mit dem Speer und der Knappe verlor aufgrund des eigenen Schwungs das Gleichgewicht. Er landete auf dem Gesäß. Dom Algerio konnte sich das Lachen nicht verkneifen. “Das habe ich dir aber anders beigebracht Answin… vielleicht fehlt dir doch das Aufwärmen!” Der Page lies den Kopf hängen. “Ich geh ja schon…” Er ließ die Waffen sinken und begann in einem leichten Trott die angrenzende Wiese zu umrunden. "Warte…..", rief Kyrilla und legte Schild und Speer vorsichtig zur Seite. "ich laufe mit dir. Mit ist noch recht kalt von gerade." Die beiden liefen los und ein zufriedenes Lächeln machte sich auf Answins Gesicht breit. Gwena konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. "Das ging ja recht schnell Wohlgeboren. Ich habe ja noch nicht einmal die Möglichkeit gehabt etwas bei Kyrilla zu beanstanden. Sagt, wie lange ist Answin schon in Euren Diensten?" “Seit ein paar Jahren”, antwortete Dom Algerio, noch immer grinsend. “Vier oder fünf. Er hat das Herz am rechten Fleck, weshalb ich ihn damals auch bei mir aufgenommen habe. Aber er hat sich leider ein paar der falschen Dinge von meinem ehemaligen Knappen abgeschaut. Nunja.” Er seufzte.

“Und wie lange ist Kyrilla bei Euch?”

"Morgen wird es genau ein Götterlauf. Sie wurde mir für das Mythraelsturnier in Urbet zur Seite gestellt und nach dem Turnier hat sie mich gefragt, ob sie mir weiterhin zu Diensten sein kann. Ich habe lange überlegt, denn schließlich zählte ich zu diesem Zeitpunkt gerade 18 Lenze, kam frisch von der Akademie und sollte dann für ein weiteres Leben verantwortlich sein. Letzten Endes habe ich mich dafür entschieden und habe es nicht bereut." Sie lächelte und schaute den beiden beim Laufen hinterher. "Sie ist wie zu einer kleinen Schwester für mich geworden." Algerio nickte und folgte Gwenas Blick. Nur zu gut erinnerte er sich an seinen ersten Knappen, Hartmann, und das Wechselbad der Gefühle, das er während seiner Ausbildung durchlebt hatte. "Sagt, Ihr trainiert hier doch jeden Morgen. Können wir uns während unserer Anwesenheit hier in Selkethal jeden Tag um diese Zeit hier treffen und uns Euch anschließen?"

Gwenas Frage riss den Edlen vom Selkethal aus seinen Gedanken, noch eher er sie zuende führen konnte… aber er war ihr sehr dankbar dafür, hatten sie ihn doch an einen Ort geführt, an dem er ohnehin nicht hatte verweilen wollen. So wandte er sich freudig lächelnd an die Zyklopäerin: “So ist es. Es wäre uns eine Freude und Ehre, würdet Ihr uns Gesellschaft leisten. Ich bin sicher, ich kann noch das ein oder andere von Euch lernen… und Answin wird die Gesellschaft sehr gut tun.”

"Die Freude und Ehre ist ganz auf unserer Seite Euer Wohlgeboren. Und ganz bestimmt können wir alle voneinander lernen. Das eine oder das andere." Gwena verbeugte sich mit einem Lächeln. "Dann sehen wir uns jetzt jeden Morgen hier um gleiche Zeit. Ich würde wohl noch meinen Cousin Rhymeo mitbringen. Der Faulpelz hat sich genug erholt und kann sich wieder körperlich betätigen.

“Abgemacht!”, bestätigte Dom Algerio.

“Dann lasst uns unsere Schützlinge einsammeln und diese Übung zu Ende bringen.”