Chronik.Ereignis1033 LSV 38
Ragath, 3. Praios 1033 BF
Im Rittersaal des Castillo Ragath
Autor: Stephan W.
„Ehre sei Euch und ein langes Leben gewiss, Dom Savertin. Ich verstehe Eure Worte so, dass Ihr in Selindian die Ursache für die prekäre Lage Almadas seht. Selbstverständlich dürft Ihr mir gerne helfen, falls ich – als Zugereiste aus fremden Landen – den Duktus Eurer Rede falsch verstanden haben sollte.“ Domna Sveva zeigt sich hier ganz liebreizend und unterwürfig.
„Doch irrt Ihr Euch nach Meinung der Hornenfurt, wenn Ihr glaubt, dass man sich Frieden erkaufen könne. Mit den Horasiern wie auch mit den Novadis schließt man keine Bündnisse. Bestenfalls ignoriert man sie oder versucht, die Schlacht zu vermeiden. Mit der eigenen Schwester jedoch sich Frieden durch Gold erkaufen zu wollen, würde in meiner Heimat als Verrat gewertet werden. Selbstverständlich habt ihr Recht, liebster Dom Savertin, wenn ihr auf die prekäre Binnenlage Almadas anspielt. Hier hilft in der Tat nur die Weisheit der Hohen Herrin Hesinde weiter. Und hier, ehrenwerte Magnaten, bin ich mir sicher, dass an diesem Ort ein Ratschlag gefunden wird, der dem Herrn von Almada einen Ausweg aus dieser misslichen Lage aufzeigen wird.
Was Ihr über meinen Vorschlag zur Almadaner Wehr denkt, habt Ihr mit pläsierlichen Worten zur Kenntnis gebracht. Sicher versteht Ihr Euch als Almadaner Edelmann von Geburt bestens darauf, zu verstehen, wie die Menschen hierzulande denken, doch vermeine ich aus Euren Worten auch gelesen zu haben, dass wohl auch dem 'Ausland' bewusst sein muss, wie wenig Gefährdung das Königreich von Almada für die umliegenden Reiche bedeute. Demnach dürfte auch der Nordmärker keine Furcht davor haben, wenn die Almadaner eine vermeintliche Mobilmachung gegen den unter Kaiserin Rohaja stehenden anderen Teil des Raulschen Reiches üben würden.
Verzeiht bitte einer aus dem tiefen Süden stammenden Junkerin Ihre kecken Worte. Sicher werdet Ihr in diesen nach eingehender Begutachtung jene Rosinen finden, die an das erlauchte Ohr unseres Herrn in Punin weiterzuleiten sind.“
Artig setzt sich Domna Sveva wieder an ihren Platz und streicht Ihr Gewand glatt.
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