YB31 Kämpfe an der Nordmärker Grenze

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Erschienen in den Meldungen des Hauses Yaquirblick Nô 31
Rondra 1029 BF (1 Hal II.)


Descendientes besetzen Jennbach – L.A.W. reitet wieder!

JENNBACH. Nachdem die Nachricht von Dom Konnars Entscheidung, seinem Lehen zu entsagen, zuerst bekannt geworden war (s. YB 30), und Dom Amaro von Viryamun sich im Namen der Descendientes nach Jennbach begeben hatte, um dort dem Herrn vom Berg noch einmal ins Gewissen zu reden, traf er dort zwar nicht mehr auf Dom Konnar, welcher zu diesem Zeitpunkt bereits die nordmärkische Grenze überschritten hatte, aber dafür auf höchst beunruhigende Neuigkeiten. Angeblich sammelten sich jenseits der Grenze nordmärkische Truppen, im Norden der Baronie sollten bereits Nordmärker Reiter gesichtet worden sein, und im benachbarten Molay sei der Nordmärker dem Ondit zufolge gar bereits einmarschiert.

Dom Amaro, der nur mit wenigen Gefolgsleuten nach Jennbach gereist war, rief hieraufhin den Notstand für die Baronie aus und ordnete die Aushebung der Landwehr an. Zugleich sandte er zu seiner Gemahlin, der Vogtin der Mark Ragathsquell, sowie zu seinem Vater, dem Baron von Flogglond, und zu den anderen Descendientes um Hilfe. Domna Radia von Franfeld erreichte die Nachricht ihres Gatten auf der Landständeversammlung in Punin, wo diese Neuigkeiten zu einem Tumult führten, der sich auch nach dem Aufbruch der Franfelderin fortsetzte, letztlich aber zu keinen konkreten Beschlüssen führte (s. Bericht in dieser Ausgabe). Inzwischen begab sich Domna Radia auf direktem Wege nach Ragath, wo sie in Abwesenheit des noch in Punin weilenden Grafen den Bündnisfall für die Loyalistisch Almadanischen Wehr ausrief und sich an der Spitze eines Halbbanners Reisiger, das sie unter dem wundersamen Rossbanner der Hl. Hadjinsunni um sich geschart hatte, auf direktem Wege nach Jennbach in Marsch setzte.

Dort trafen zu diesem Zeitpunkt bereits die ersten Verstärkungen der Descendientes ein. Als erster stieß Dom Jandor von Hellenwald zu Dom Amaro, mit zehn Waffenknechten in seinem Gefolge. Nur wenige Tage später Dom Rondrigo de Braast, welcher – begleitet durch den Braaster Waffenmeister Ambrosch Sohn des Crombasch – zwei Ritter mit ihren Knappen und 25 Söldlinge der berüchtigten „Hakenspieße“ in Eilmärschen nach Jennbach geführt hatte, wobei letztere durch den Braaster eigens zu diesem Zweck für zunächst acht Wochen unter Sold genommen worden waren. Als Letzter der Descendientes traf Junker León de Vivar mit einem knappen Dutzend tulamidischer Mercenarios ein. Kurz nach dem Braaster, der Franfelderin und dem Vivar erreichten auch die von Dom Sumudan von Viryamun auf den Hilferuf seines Sohnes hin entsandten Verstärkungen Jennbach, so dass sich das Flogglonder Kontingent dort nun insgesamt aus 24 Reitern der Scuola, zwölf Flogglonder Spießern, sechs Viryamuner Wächtern und zehn Mitarbeitern der Flogglonder Handelscompagnie zusammensetzte. Den in Jennbach versammelten Magnaten stand damit eine gute Hundertschaft wohl bewaffneter Kämpen zur Verfügung, nebst einer etwa ebenso kopfstarken Truppe der Jennbacher Landwehr.

Mit diesen Kräften wurde zunächst die Grenze zu den Nordmarken gesichert, von wo Nachrichten über neue Truppenbewegungen ebenso wie das Gerücht drangen, Dom Konnar sei kurz nach dem Überschreiten der Grenze von Albengauer Bütteln festgesetzt worden. Da wandernde Händler, die kurz zuvor aus Molay gekommen waren, darauf beharrten, dort nordmärkische Truppen gesehen zu haben und man bei weiterem Zögern also mit dem Schlimmsten rechnen musste, entschlossen sich die in Jennbach versammelten Magnaten, dem Feind zuvorzukommen, noch vor Tagesanbruch mit der verfügbaren Streitmacht nach Molay vorzustoßen und dort zuerst die zum Roterzpass führende Straße zu besetzen, um die in der Baronie stehenden Nordmärker von ihren rückwärtigen Verbindungen abzuschneiden. Ob dieses gleichermaßen mutigen wie umsichtigen Vorgehens konnte man auf der Passstraße in der Tat einen von Soldaten in nordmärkischen Farben bewachten Wagenzug festsetzen, mit dem offenkundig Silberbarren aus den Minen der kaiserlichen Domäne in Richtung Norden befördert wurden.

Bei diesem Silbertransport befand sich auch Dom Frankwart vom Großen Fluss, der den überraschten Magnaten gegenüber entschieden darauf bestand, dass er als Vogt von Kaiserlich Molay lediglich seiner Pflicht nachkomme, die Verbringung des kaiserlichen Silbers aus den Molayer Minen in das Elenviner Schatzamt zu überwachen und deshalb freies Geleit forderte. Von Dom Amaro befragt, warum er die Ausbeute der ihm anvertrauten Minen nicht, wie bisher stets, nach Punin bringen ließ, damit das Molayer Silber in der dortigen Münze zu Talern mit dem Konterfei S.K.M. Hals II. geprägt werde, vermochte Dom Frankwart keine befriedigende Antwort zu geben. Daraufhin schimpfte Dom Rondrigo de Braast den Nordmärker einen gemeinen Dieb und Halunken, der das Silber des Kaisers stehle, um damit die Kassen der Thronräuberin Rohaja zu füllen, oder die seines Vaters, was ja im Grunde dasselbe sei. Darauf entspann sich zwischen den beiden Parteien ein kurzes Handgemenge. Umzingelt von einer erdrückenden almadanischen Übermacht, blieb dem versammelten Nordmärker Raubgesindel jedoch keine andere Wahl, als bald schon die Waffen zu strecken. Die Gefangenen wurden in Eisen gelegt und bis auf weiteres in den Jennbacher Kerker überführt, wiewohl Domna Radia sich entschieden dafür aussprach, zumindest Dom Frankwart gleich vor Ort zu den Minensträflingen zu sperren, „damit er sich in den Blei- und Silberminen von Kaiserlich Molay endlich einmal für seinen Kaiser nützlich machen kann“.

Nach ihrem Sieg beschlossen die versammelten Magnaten, Jennbach zunächst unter die Obhut eines Repräsentaten der Descendientes, in Person Dom Amaro von Viryamuns, Molay dagegen unter die vorläufige Verwaltung durch einen Vertreter der L.A.W. zu stellen, nämlich Domna Radia von Franfeld, bis aus Punin und Taladur neue Weisung für die Zukunft der beiden Baronien ergangen sei. Das beschlagnahmte Silber aber wurde unterdessen unter schwerer Bedeckung in die kaiserliche Münze nach Punin verbracht.

Laurenzo Furlani