Talfan von Ragathsquell
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Dom Talfan Escalio Amado von Ragathsquell zu Ragathsquell ist ein ragatischer Pferdejunker, dessen Gestüt im königlichen Lehensland Franfeld liegt.
Charakter
Mit seinem illegitimen Halbbruder Harden teilt der derzeitige Junker von Ragathsquell und Soberan der Familia von Ragathsquell lediglich sein auffallend großes und breites Riechorgan sowie eine gewisse dichterische Begabung. Seine Fähigkeiten im Umgang mit Säbel oder Degen sind dagegen - gelinde ausgedrückt - eher gering entwickelt, was indes weniger am mangelnden Erbe seiner Mutter als an der Tatsache liegen dürfte, dass er anstrengende körperliche Tätigkeiten nicht unmittelbar rahjagefälliger Natur schon immer systematisch zu vermeiden wusste. Seine große Leidenschaft für Speis und Trank schlagen sich denn auch in einer entsprechend großen Leibesfülle nieder, und wenn er dennoch ein an diesem Umstand gemessen überraschend guter Reiter ist, dann findet dies seinen Grund wohl vor allem darin, dass Laufen immer noch anstrengender ist als Reiten und man sich als Herr über eines der ältesten Gestüte Almadas schlechterdings nicht zu jedem Anlass einer Karosse bedienen kann.
Wo immer es um den Ruf der Ragathsqueller Zucht geht, wird man Dom Talfan redlich bemüht finden, der Verpflichtung seines Erbes gerecht zu werden. Offenbar fehlen ihm hierbei jedoch die Gunst der Schönen Göttin oder das Geschick seiner Rivalin Aldea von Harmamund. Jedenfalls hat unter seiner Ägide schon lange mehr kein Ross aus den eigenen Stallungen gegen die Konkurrenz der Harmamunds in einem Wettkampf obsiegen können. Dom Talfans Glück liegt eben einfach nicht auf dem Rücken der Pferde, sondern auf den Tellern und in den Schüsseln, Schalen und Terrinen, die seine Tafel decken. So hält der Soberan gleich drei Meisterköche in seinen Diensten, und für vielversprechende Rezepte und exotische Zutaten ist ihm kaum ein Preis zu hoch.
Deshalb, aber gewiss auch wegen der angenehm freundlichen und verbindlichen Wesensart des stets zu einem Scherz aufgelegten Junkers, folgen die meisten Magnaten aus der Nachbarschaft gern seinen häufigen Einladungen zur Verkostung neuer Spezialitäten. Wenn es ihm einmal kurzfristig an Gesellschaft mangelt, schreckt er aber auch keineswegs davor zurück, wildfremde Reisende zum Mahl einzuladen, denen zunächst einmal gar nicht so wohl ist, wenn sie auf den Ländereien des Junkers von dessen Reisigen aufgegriffen und notfalls auch unter leichtem Zwang nach Gut Ragathsquell begleitet werden, "weil Dom Talfan Eure Gesellschaft wünscht".
Nicht nur derartige Skurrilitäten, von denen er noch einige weitere pflegt, lassen manchen seiner Standesgenossen die Gesellschaft des Doms durchaus auch meiden. Seinen traviagefälligen Ehebund mit der Reichsedlen Efferdane von Grünau musste er gegen erheblichen Widerstand seiner Mutter durchsetzen. Die Verbindung des zukünftigen Soberans eines der ältesten Häuser Almadas mit einer - zu allem Überfluss auch noch provinzfremden - Hal'schen Neuadligen sorgte seinerzeit für einen mittleren Skandal und stellt in den Augen vieler strammer Traditionalisten nach wie vor ein sicheres Zeichen dafür dar, dass es mit dem ehemaligen Ragather Grafengeschlecht, das einst in mehrhundertjähriger Blutfehde die mächtige Familia von Eschgeier beinahe auslöschte -, nach dem Tod der alten Soberana rapide abwärts geht.
In der Tat scheint Dom Talfan im Vergleich zu den meisten seiner Ahnen ein wenig aus der Art geschlagen. Politisch jedenfalls gibt er sich eher uninteressiert. Die Rückgewinnung des seinerzeit an die Harmamunds verlorenen Grafentitels - seit Generationen oberstes Ziel eines jeden Soberans der von Ragathsquells - scheint er nicht mit besonders großem Elan zu verfolgen.
So ist auch der einzige Zwist, den Dom Talfan Zeit seines Lebens vom Zaun brach, nicht politisch motiviert. Er richtet sich gegen Radia von Franfeld, nicht etwa, weil sie ihn seinerzeit 'ein feistes Selemferkel' nannte, sondern weil sie anno 1016 BF seinen damaligen, aus Vinsalt stammenden Küchenchef unter dem Vorwurf der Spionage für das Horasiat gefangennehmen und einer peinlichen Befragung unterwerfen ließ, bevor sie ihn - nachdem letztere ergebnislos verlaufen war - unter Todesdrohung aus der Grafschaft verbannte.
Für das Fortbestehen seiner Familia als solcher haben Dom Talfan und seine Gattin indes ausgiebig vorgesorgt. Neben seiner ältesten Tochter Tsaya ( 1016 BF), den Zwillingen Efferdane und Rohaja ( 1017 BF) sowie seinen beiden Söhnen Eslam ( 1019 BF) und Escalio ( 1020 BF) erfüllt seit einigen Jahren auch das einstweilige Nesthäkchen Zalamea ( 1023 BF) Gut Ragathsquell mit neuem Leben.