Chronik.Ereignis1043 Über die Grenzen hinaus 02
Edlengut Selkethal, Anfang TRAvia 1044 BF[Quelltext bearbeiten]
Traurig schaute Gwena über die Lichtung auf der bei ihrer Abreise noch die bunten Wagen der Zahori standen. Sie hätte gerne noch mit Ta’iro gesprochen, in der Hoffnung, Trost zu finden. Aber nun gut, bald hatten sie das Edlengut Selkethal erreicht. Sie rief Kyrilla zu sich und schickte sie vor, um ihre Ankunft beim Hausherrn zu melden. Mit einem kurzen Nicken verabschiedete sich Kyrilla und trieb ihr Pferd an. Gwena schaute ihr hinterher. Hoffentlich war Dom Algerio über die Verzögerung der Rückkehr nicht erzürnt. Sie hatte ihm auch nur kurz geschrieben, dass sich alles wegen familiärer Dinge verzögern würde, ohne es genau zu erklären. Dies wollte sie dann doch lieber persönlich machen.
Gwena ließ sich zur Reisekutsche zurückfallen. In dieser saß ihre Tante Feodora, die im Namen des Hauses ya Pirras die Verhandlungen führen sollte. Als ob ihr das nicht unangenehm genug wäre, hatte diese ihre Leibwächterin dabei. Eine wunderschöne, aber eiskalte Frau aranischer Abstammung in einer schwarzen Lederrüstung und bewaffnet mit einem Kriegshammer. Und dazu noch vier Söldner der Rondrikan-Löwen, die ihre Tante zum Schutz angeworben hatte.
Sie ritt an die rechte Seite der Kutsche und räusperte sich. “Wir werden in Kürze unser Ziel erreichen. Das Edlengut ist fast in Sicht.” Innen entstand Bewegung und ein Vorhang wurde zur Seite geschoben. Das Gesicht ihrer Cousine Ancalita erschien. “Mutter ist erfreut, das zu hören. Und auch wir sind sehr gespannt.” Sie lächelte, wurde dann aber mit einem Ruck wieder in die Kutsche gezogen. “Das tut nichts zur Sache. Ich bin aus einem bestimmten Grund hier und hoffe, dass dieser bald erledigt ist. Dass ihr dabei seid, war nicht vorgesehen und ist ein notwendiges Übel. Nun schließt den Vorgang wieder. Diese Hitze ist ja nicht zum Aushalten. “, keifte ihre Tante.
Die Kriegerin bedauerte ihre beiden Cousinen, denn dies war nicht das erste Mal, dass ihre Tante so schroff zu ihnen war.
Es klopfte.
“Ja, bitte…”
Jodga, der persönliche Hausdiener des Herrn von Culming, öffnete die Tür und machte einen halben Schritt in den Raum. “Dom Algerio? Die junge Kyrilla Gaspardo, mit einer Nachricht für Euch.”
Er trat zur Seite und machte Platz, sodass Kyrilla eintreten konnte. Dom Algerio, der Edle des Selkethals, saß in seinem Sessel an einem Schreibtisch, erhob sich aber, als er die junge Frau eintreten sah.
“Domnatella Kyrilla, was für eine freudige Überraschung! Tretet ein, nehmt Platz! Was kann ich für Euch tun?”
Kyrilla verbeugte sich. “Werter Dom Algerio. Ich bin die Vorhut, um die Rückkehr meiner Herrin Gwena ya Pirras anzukündigen. Sie bat mich, vorzureiten und Euch zu warnen. Wir sind nicht allein, sondern in Begleitung Ihrer Tante Feodora und deren Zwillinge, samt Gefolge. Sie soll die Verhandlungen über den Verbleib meiner Herrin führen.”
Während sie sprach, ließ sich Dom Algerio wieder in seinen Sessel sinken. Jodga, der teilnahmslos an der Seite stand, reichte ihr einen Kelch mit Wein.
“Warnen?”, grinste Dom Algerio, als Kyrilla geendet hatte. “Das klingt ja fast so, als müsste ich mich fürchten…?!”
Kyrilla nahm den Kelch entgegen, sprach aber sofort weiter. “Auf ihrem Gebiet des Handels ist sie wahrlich von Phex gesegnet. Aber dabei stets auf den eigenen Vorteil bedacht. Das habe ich auf dieser Reise erleben dürfen. Wenn ich es richtig verstanden habe, arbeitet sie in einer gehobenen Stellung für die Weinhandlung Yaquiria Shenilo. Dafür ist sie menschlich, wie soll ich das sagen, mehr als schwierig. Aber ihr werdet sie ja bald selber kennenlernen und könnt Euch ein eigenes Bild von ihr machen. Ich habe meine Aufgabe hier erledigt und werde mich jetzt zur Herberge begeben, um für eine Unterkunft zu sorgen. Zumindest den Platz, das finanzielle regelt die Dame. Ach ja,... “ Sie schaute kurz auf den Kelch in ihrer Hand und nippte einmal kurz. “Eine Schande, aber es ist noch zu früh und ich muss noch weiter. Dom Algerio… “ Kyrilla verbeugte sich kurz und drückte Jodga den Pokal in die Hand. “... Ihr entschuldigt mich.”
Algerio entschied, über die Unhöflichkeit hinweg zu sehen, schien die junge Frau doch sehr unter Druck zu stehen. Nach außen gab er sich ruhig, aber es kostete ihn durchaus ein wenig Mühe, sich die kindische Vorfreude zu verkneifen.
Eine von Phex gesegnete Verhandlungspartnerin also? Was für eine formidable Herausforderung!
“Ihr scheint mir in Eile zu sein, insofern will ich nicht mehr Eurer Zeit in Anspruch nehmen”, sprach er entsprechend die Entschuldigung aus. “Nur eine Frage, bevor Ihr geht: Wann kann ich mit dem Eintreffen von Feodora ya Pirras rechnen?”
“So, wie ich die werte Dame kenne, möchte Sie so wenig Zeit wie möglich verschwenden, daher könnte ich mir gut vorstellen, dass sie noch heute ihre Aufwartung machen wird. Als ich die Reisegruppe verließ, habe ich etwa eine Stunde gebraucht und eine Kutsche ist deutlich langsamer.”
“Also wird sie bald hier sein. Sehr gut. Dann sehen wir uns später wieder”, verabschiedete Dom Algerio die junge Frau.
Als Kyrilla sein Arbeitszimmer verlassen hatte, wandte sich Algerio an seinen Hausdiener. “Jodga, bitte mache die Gästezimmer bereit. Alle. Und weise bitte die Köchin an, dass ich heute Abend Gäste haben werde.”
“Ich kümmere mich sofort darum, Herr.”
Dann lehnte sich Dom Algerio zurück und ging in Gedanken die nächsten Stunden durch.
Nachdem man sich in der Herberge einquartiert hatte, machte sich die Reisegruppe kurz frisch und begab sich dann zu dem Edlengut des Dom Algerio. Natürlich fuhren sie in der Kutsche vor, die ihnen das neue Oberhaupt Valerio ya Pirras zur Verfügung gestellt hatte. Einst als Hochzeitskutsche gedacht, diente sie nun zu repräsentativen Zwecken.
Bevor einer der Hausdiener die Türe öffnen konnte, um die Gäste zu begrüßen, stellte sich ihm eine hochgewachsene Kriegerin in schwarzer Rüstung in den Weg. Sie war wunderschön mit ihrem langen wallenden schwarzen Haar und einem Gesicht, einer Dienerin der Herrin Rahja würdig. Aber die kalten Augen ließen den Diener frösteln. Sie schüttelte nur den Kopf. Dann trat sie langsam auf die Kutsche zu und beobachtete aufmerksam die Umgebung. Erst als sie mit dem zufrieden war, was sie erblickte, öffnete sie die Tür zur Kutsche und klappte die Treppe aus. Zuerst stiegen zwei junge Mädchen aus der Kutsche. Es waren eindeutig Zwillinge, auch wenn eine davon etwas blasser war. Eines der Mädchen trug eine offensichtlich militärische Uniform, während das andere eine einfache Robe mit seltsamen Stickereien trug und einen gedrechselten Stab in der rechten Hand hielt.
Danach stieg Gwena ya Pirras aus dem Gefährt. Sie hatte sich kaum verändert seit der letzten Abreise. Trotzdem wirkte ihr Lächeln gezwungen. Als Letzte kam Feodora ya Pirras. Diese trug ein erdfarbenes Bauschkleid und die Haare streng zum Dutt gebunden. Mit zusammengekniffenen Augen warf sie einen abschätzenden Blick über das Gut, bis dieser an einem Mann hängen blieb, der die ankommende Gesellschaft musterte.
“Domna ya Pirras, seid herzlich willkommen in Selkethal”, begrüßte Jodga die angekommenen Gäste mit einer formvollendeten Verbeugung. “Ich hoffe Eure Reise war angenehm? Der Edle des Selkethal erwartet Euch bereits.”
Mit einer ausschweifenden Armbewegung deutete Jodga auf die Hacienda in seinem Rücken, auf deren Veranda bereits zwei Personen sichtbar waren - eine davon mit blondem Haar und Augenklappe über dem rechten Auge.
Langsam, angemessenen Schrittes betrat Feodora ya Pirras die Veranda und ging auf die beiden Personen zu. Kurz dahinter ging die großgewachsene Kriegerin. Der Rest der Gesellschaft blieb vor der Veranda stehen. Als sie die beiden Personen erreicht hatte, verbeugte sie sich. “Den Zwölfen zum Gruße. Gemäß der Beschreibungen meiner Nichte stehe ich vor dem Hausherrn Dom Algerio da Selaque von Culming. Mein Name ist Feodora ya Pirras.” Sie richtete sich wieder auf und schaute Algerio direkt an. “Unsere Anwesenheit wird für Euch überraschend sein, aber ich bin hier um im Namen unseres Oberhauptes Valerio ya Pirras die Bedingungen für den Aufenthalt und die Ausbildung meiner Nichte Gwena ya Pirras und ihrer Knappin auszuhandeln. Die entsprechende Legitimation werde ich Euch zu Beginn der Verhandlungen vorlegen.” Demonstrativ hielt sie Algerio ihren rechten Handrücken hin.
Dom Algerio ergriff sanft die ihm gereichte Hand und hauchte einen Kuss darüber. Als er wieder aufblickte, schaute er seinem Gast tief in die Augen, ein charmantes Lächeln auf den Lippen. “Es ist mir eine Ehre Eure Bekanntschaft zu machen, Domna Feodora. Seid mir willkommen!”
Mit einer ausladenden Geste wies er auf einen bereitgestellten Stuhl, zog diesen zurück, um seinem Gast behilflich zu sein. “Nehmt doch bitte Platz, die weite Reise muss sehr anstrengend gewesen sein.”
Die nebenstehende andere Person, ein persönlicher Diener, wie sich herausstellte, füllte je einen Kelch mit Wein, während Dom Algerio auf der anderen Seite des Tisches Platz nahm.
Feodora setzte sich, ohne eine Miene zu verziehen, und nahm den dargebotenen Kelch an. “Nun, es war keine angenehme Reise und wenn mein Cousin nicht so erpicht darauf gewesen wäre, dass ich diese Verhandlungen übernehme, hätte es mich niemals hierher verschlagen.” Sie ließ ihren Blick schweifen und schwenkte kurz den dargebotenen Wein. Danach roch sie daran und nahm dann einen kurzen Schluck.
“Habt ihr bereits gespeist, Domna Feodora, oder erweist Ihr mir die Ehre?”
“Nein, bisher hatte ich noch keine Gelegenheit dazu. Die Ehre wäre ganz auf meiner Seite, Dom Algerio. Und dabei könnt ihr mir etwas über die Herkunft dieses Weines erzählen.” Mit diesen Worten leerte sie den Kelch.
Dom Algerio lächelte zufrieden und sandte seinen Diener mit einem Nicken, um aufzutischen.
“Mundet er Euch? Das freut mich sehr”, gab Dom Algerio zufrieden zu. “Der Wein stammt von einem kleinen Almadaner Landgut, ein paar Tagesreisen von hier. Ein… guter Freund von mir betreibt dort ein kleines Anbaugebiet, abseits der bekannten Weinbaugebiete. Solltet Ihr länger in der Region sein, wäre es mir eine Ehre, Euch einander vorzustellen.”
“Dies muss ich leider verneinen. Sobald unsere Verhandlungen beendet sind, werden wir die Rückreise nach Shenilo antreten. Dort warten dringende Geschäfte auf mich, die keinerlei weiteren Aufschub dulden. Nichtsdestotrotz werde ich unserem Repräsentanten in Almada davon in Kenntnis setzen.”
Zwei Diener erschienen auf der Veranda, in der Linken jeweils ein Tablett mit einem abgedeckten Suppenteller darauf. Sie platzierten sich jeweils zur linken der Sitzenden, stellten die Teller vor diesen ab.
“Die Herrschaften, zur Eröffnung, eine Almadaner Spezialität. Die Sona.”
Mit diesen Worten hoben sie die Abdeckung und machten den Blick frei auf eine Gemüsesuppe.
“Ich hoffe auch die Sona findet Euer Gefallen. Seid nicht überrascht, sie wird traditionell kalt serviert - ein Kontrast zum Almadaner Sommer”, erklärte Dom Algerio.
“Alles was bei dieser Hitze Abkühlung bringt, ist eine Erleichterung.”, sagte Feodora. Sie warf kurz einen Blick auf ihre Begleitung und sah, dass auch diese versorgt wurden. Ihre Leibwächterin lehnte bestimmt ab, aber ihre Töchter und ihre Nichte nahmen die Suppe dankend entgegen.
Auch Dom Algerio ließ es sich schmecken.
“Ich fühle mich geehrt, dass Ihr die Reise auf Euch genommen habt, um persönlich über die Ausbildung Eurer Nichte zu sprechen. "Wie kann ich behilflich sein?”
“Ihr wollt hier und jetzt schon mit den Verhandlungen beginnen?” Feodora schaute auf und Algerio meinte ein Zucken ihrer Mundwinkel wahrzunehmen.
“Jetzt ist so gut, wie jeder andere Zeitpunkt, meint Ihr nicht?”, erwiderte der Caballero.
”Nun, was den Inhalt und den Ablauf der Ausbildung angeht, das ist mir völlig gleich. Es geht natürlich um die Entlohnung. Ihr habt bereits finanzielle Vorstellungen geäußert und auch Bedingungen mit einer Warenschau sowie der Verpflichtung bei irgendwelchen Konflikten an Eurer Seite zu streiten geknüpft. Wir gehen jetzt erst einmal nicht von einer Notwendigkeit aus, die Klingen kreuzen zu müssen, aber Ihr könnt mir gerne etwas über Euer Haus erzählen. Mit wem verhbandelt, mit wem im Zwist. Ich bin ganz Ohr.”
Dom Algerio lehnte sich ein Stück zurück, sichtlich entspannt. “Aber gern. Das Haus derer von Culming ist, wie euch jeder Almadaner und jedes Mitglied der Nobleza bestätigen kann, eines der ältesten und angesehensten ganz Almadas. Mehrere Baronien unterstehen unserer Kontrolle, und wir haben gute Verbindungen innerhalb Almadas und bis weit über die Grenzen unseres Landes hinaus.”
Er nahm einen weiteren Schluck des Weins.
“Und was die Querellas angeht, wie wir sie hierzulande nennen: Ich mag die Art, wie Ihr denkt! Und ich kann Euch beruhigen: Zum jetzigen Zeitpunkt bin ich mir keiner aktiven Zwistigkeiten bewusst. Genügt Euch das?”
Feodora tupfte sich mit einem Tuch die Lippen ab. “Für den Moment ja. Aber noch interessanter für mich ist Eure Person, Dom Algerio. Sagt, wo habt Ihr gedient und an welchen Schlachten habt Ihr teilgenommen? Aber wartet bitte kurz, bevor ihr antwortet.” Sie winkte die Kriegerin zu sich und sprach kurz mit ihr. Diese nickte und holte das junge Mädchen in der Uniform auf die Veranda. “Darf ich vorstellen - meine Tochter Ancalita, Schülerin an der Schwertkampfschule di Ulfaran in Shenilo.” Die Angesprochene verbeugte sich kurz als Dom Algerio: “Es ist mir eine Freude” antwortete und ebenfalls eine leichte Verbeugung mit dem Kopf andeutete, woraufhin sie ihre Mutter fragend anschaute. “Unser Gastgeber, der werte Dom Algerio da Selaque von Culming, wollte mir gerade seine militärische Laufbahn schildern. Ich denke, das könnte für dich interessant sein. Also höre genau zu.” Damit wandte sie sich wieder Dom Algerio zu.
Einer der Diener eilte schnell mit einem weiteren Stuhl herbei, den er Ancalita anbot.
“Nun, Domna ya Pirras, Domnatella”, begann Dom Algerio, “ich fürchte allzu viel kann ich Euch nicht berichten - nicht weil ich es nicht wollte, sondern weil ich unter einer seltenen Krankheit leide, die man wohl als Amnesia Sancralis kennt.” Er sagte dies vollkommen aufrichtig und ohne ein Zeichen falscher Höflichkeit, Bescheidenheit oder gar Hinterlist.
“Mein Gedächtnis, die Ereignisse, an die ich mich erinnere, enden vor ein paar Götterläufen. Alles, was aus der Zeit davor stammt, ist mir unbekannt. Soweit ich weiß wurde ich bei den Ragather Schlachtenreitern ausgebildet und dort auch entsprechend meiner Fähigkeiten eingesetzt - aber wie gesagt, mir selbst fehlt jegliche Erinnerung an diese Zeit.”
“Das ist aber höchst bedauerlich, aber ich schätze Eure Ehrlichkeit, Dom Algerio. “ Feodora machte eine kurze Handbewegung. Ancalita nahm daraufhin Haltung an und entfernte sich wieder. “Aufgrund dieser Umstände denke ich, dass Ihr uns im Preis, was die Ausbildung meiner Nichte angeht, entgegenkommen werdet.”
Dom Algerio lächelte vielsagend. “Nun, ich habe eine Anfrage Eurer Nichte erhalten und ihr einen überaus angemessenen und für alle Seiten vorteilhaften Preis genannt. So wie ich das sehe, ist es nun an Euch, diesen Preis zu akzeptieren, was Ihr offensichtlich nicht tut, ihn gänzlich abzulehnen - in welchem Falle Ihr Euch nicht die Mühe gemacht hättet persönlich hier zu erscheinen - oder aber ein alternatives Angebot zu unterbreiten…”
Mit dem Versuch eines Lächelns entgegnete Feodora. “Selbstverständlich habe ich ein entsprechendes Angebot dabei. Es beinhaltet auch Eure angedachte Warenschau. Was gedenkt ihr denn eigentlich dort feilzubieten? “
“Ich habe mich auf den Fernhandel mit eigentlich lokalen Luxusgütern spezialisiert. Almadaner Weine, Pferde verschiedener, namhafter Züchter, tulamidische Spezialitäten, Stoffe… derlei Dinge. Wenn es Euch im Detail interessiert, kann ich Euch gern eine Auswahl zeigen.” Ein kurzes Heben der Augenbraue zeigte ihr Interesse. “Darauf bestehe ich sogar. Es interessiert mich auch, wer Eure Geschäftspartner sind. Ihr werdet so vielschichtige Waren ja nicht ausschließlich hier im Hof Eures Gutes lagern.”
“Selbstverständlich nicht. Einiges habe ich als Proben hier… vieles aber nicht. Was ich Euch aber zeigen kann, sind meine Warenlisten. Diese sind vollständig. Und die Listen meiner Geschäftspartner… nun, ich bin überzeugt, dass Ihr verstehen werdet, dass ich diese nicht teilen kann… zumindest nicht zum jetzigen Zeitpunkt. Seid aber versichert, dass ich für die Qualität bürge!”
“Dann kann ich Euch folgendes Angebot machen. Ich denke die Burg meines Bruders ist dafür ungeeignet. Shenilo wird für Euch um einiges interessanter sein. Dort würde Euch unser Handelshaus zu einem noch abzusprechenden Zeitpunkt entsprechende Flächen zur Verfügung stellen. Dafür hätten wir, bei Waren von unserem Interesse, das Vorkaufsrecht vor allen anderen. “
Dom Algerio nickte zufrieden. “Shenilo wird zu diesem Zwecke gute Dienste leisten, denke ich. Solange es Euch gelingt, die lokale Nobleza einzuladen, will ich Euch gern ein Vorkaufsrecht einräumen. Sendet mir gern vorab einen Handelsvertreter hierher oder nehmt eine Liste meiner Waren mit Euch - dann liefere ich gern alles, was Euer Herz begehrt!”
“Wir haben noch keinen Handelsvertreter in Almada, auch wenn eine Expansion dorthin schon länger angedacht ist. Daher werdet ihr wohl noch mit mir vorlieb nehmen müssen.”
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