Leomar vom Berg
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Dom Leomar Almaderich Sigiswild vom Berg war ein in Almada nicht besonders wohlgelittener ehemaliger Baron von Brig-Lo und Ex-Reichserzmarschall.
Als Jahrgangsbester an der Kaiserlich Wehrheimer Akademie für Strategie und Taktik war sein Karriereweg beim Militär vorgezeichnet. Rasch stieg er durch die Ränge auf und brachte es bereits in jungen Jahren zum Regimentsadjutanten der Löwengarde.
Zu größerem Ruhm gelangte er 1009 BF, als er und andere Offiziere in geheimer Mission zur Unterstützung der Novadis in den Khômkrieg gegen Al'Anfa entsandt wurden. Aus jener Zeit stammt auch der Name, unter dem er heute noch im Kalifat verehrt wird: Omar von Almada. Für seine Verdienste wurde er nach seiner Rückkehr 1011 zum Baron von Brig-Lo ernannt. Einige der edlen Shadifrösser, die Leomar vom Berg aus dem Krieg mitbrachte, trugen zum legendären Ruf des Gestüts Diamant bei.
1019 erfolgte schließlich die Ernennung zum Reichserzmarschall. Nicht wenige munkelten, dass sein Vorgänger Helme Haffax einer Intrige des Alten Adels zum Opfer gefallen war, die in dem Descendientesprössling lieber einen der Ihren im wichtigsten militärischen Amt des Reiches sehen wollten. Der aus bescheidenen Verhältnissen stammende Haffax hatte sich hochgedient, und wurde stattdessen zum Fürst-Marschall von Maraskan "wegbefördert", wo er sich schließlich zum Heptarchen und gefährlichen Feind des Reiches aufschwingen sollte.
Auch in Almada machte sich Leomar vom Berg in dieser Zeit wenig Freunde, stellte er doch zumeist die Interessen des Reiches über jene Almadas, was ihm insbesondere bei den Reconquistadores viele Feinde einbrachte. Man warf ihm gar vor absichtlich die Almadaner Wehr zu schwächen, indem er Kaiserliche Truppen abzog, um allzu hitzköpfige Magnaten mangels Rückendeckung zum Frieden mit den verhassten Novadis zu zwingen. In jenen Jahren litt die Reputation des alterwürdigen Hauses vom Berg, abgesehen von der Waldwacht, wo es sich auf die Descendientes verlassen konnte, massiv in Almada.
Während der Borbaradkrise führte Leomar vom Berg das Aufgebot des Mittelreiches in verschiedene Schlachten (u.a. gegen seinen alten Konkurrenten Helme Haffax), stellte sich jedoch im Jahr des Feuers überraschend auf die Seite des zurückgekehrten Usurpators Answin von Rabenmund. Tatsächlich war sogar er es, der dem Rabenmund nach dessen Sieg an der Trollpforte das Kaiserschwert Silopn vor versammeltem Heer geradezu aufdrängte. Nach der Niederlage in der Drei-Kaiser-Schlacht wurde er von Kaiserin Rohaja in Abwesenheit zum Tode verurteilt.
Nachdem Dom Leomar mit seinem Terzio Wehrheimer Waldlöwen jahrelang als einer von vielen Kriegsfürsten in der Wildermark sein Unwesen unweit von Wehrheim getrieben hatte, wurde er Anfang des Jahres 1038 gefangen genommen, und harrte im Kerker zu Gareth des Urteilsspruches der Kaiserin.
Als jedoch Helme Haffax zu Beginn des Jahres 1040 Kaiserin und Reichsheer mit der Tobrischen Finte nach Mendena gelockt hatte und nun Gareth selbst bedrohte, erzwangen die Bürger seine Freilassung und übertrugen ihm die Verteidigung der Kaiserstadt gegen seinen alten Rivalen. Hierbei starb der ehemalige Reichserzmarschall den Heldentod, und wurde posthum von Kaiserin Rohaja rehabilitiert.
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