YB33 Rakolus benutzt den Kanzler

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Erschienen in den Meldungen des Hauses Yaquirblick Nô 33
Rahja 1030 BF (2 Hal II.)


Wie gefährdet ist die Nobleza?[Quelltext bearbeiten]

REICHSCAPITALE PUNIN. Es war die Nacht auf den 1. Ingerimm, als der Kanzler Almadas, Seine Exzellenz Rafik Listhelm Maldonado von Taladur ä. H. von einem Nachtalp heimgesucht wurde. Dieser Alp war niemand anderes als der ehemalige Baron von Schrotenstein, der Borbaradjünger und grausame Schwarzmagier Rakolus. Er habe, so heißt es, dem Kanzler eine Locke genommen, um aus der Ferne Macht über ihn zu bekommen, und ihm dafür einen Brief hinterlassen, den der aus seinem Alptraum erwachende Kanzler auf seinem Kissen fand.

In diesem Brief wandte sich Rakolus der Schwarze an Dom Rafik und forderte ihn dazu auf, Sorge für seinen – Rakolus’ – Sohn zu tragen, der sich innerhalb der almadanischen Grenzen befinde. Der Kanzler solle seine Fittiche über den Knaben breiten und ihm eine gute Ausbildung angedeihen lassen, über seine Identität jedoch Stillschweigen bewahren, wolle er nicht den Zorn des Schwarzmagiers entfesseln. Ferner trug Rakolus Dom Rafik auf, ein Auge zu haben auf Dom Boraccio D'Altea und Domna Richeza von Scheffelstein, die von seinem Sohn wüssten. Der Schwarze warnte den Kanzler, solle seinem Sohn auch nur irgendein Leid geschehen, so seien Dom Boraccio, Domna Richeza oder wer immer dafür verantwortlich sei, dem Tode geweiht. Er aber, der Kanzler, werde als Erster sterben. Um seinen Worten Nachdruck zu verleihen, verfluchte der einstige Schrotensteiner Seine Exzellenz, auf dass dieser jeden Morgen zur ersten Perainestunde furchtbare Schmerzen verspürte, die ihn an die Macht Rakolus’ erinnerten.

Beunruhigt ließ Dom Rafik nach Domna Richeza rufen, die just in Punin weilte, um auf Bitten Domna Fenia Rahjalinds von Culming, der Witwe von Richezas verstorbenen Oheim, in dessen verwaisten Stadtpalacio nach dem Rechten zu sehen. Wie es das Geschick so wollte, wurde Domna Richeza von Dom Boraccio begleitet, so dass der Kanzler nicht eigens nach diesem schicken lassen musste. Dom Rafik zeigte den beiden den Brief, den er von Rakolus erhalten hatte, und weihte auch Dom Danilo Caer Donn von Cres und seinen Vertrauten Lanvolo von Ciragad, seines Zeichens Leutnant a. D. des Leibregiments Eslam von Almada, ein, die zurzeit als Gäste in der Kanzlei weilten.

Die Scheffelsteinerin und der Junker zu Aracena berichteten von ihrem Vorstoß wider die Ferkinas und ihrer Begegnung mit Domna Praiosmin von Elenta und deren Sohn (s. YB 32). Dom Rafik hingegen zog die Magnaten weiter ins Vertrauen und erzählte ihnen von seinem Traum, in welchem Rakolus ihn aufgefordert habe, seinen Goldschatz zu finden. Domna Richeza und Dom Boraccio vermuteten, dass diese Bezeichnung seinem Sohn gelte, welcher auf den Namen Aureolus Ramin höre. Rakolus, berichtete der Kanzler, habe in seinem Traum den Namen Gualdo Adelsbuhler erwähnt, der ihn auf die Spur des Schatzes führen solle.

Wie sich herausstellte, hatte Rakolus jedoch nur ein Spiel mit den Magnaten getrieben. Man fand den gesuchten Gualdo Adelsbuhler als einen geisteskranken und diebisch veranlagten einstigen Offizier im Noionitenkloster der Mark Ragathsquell einsitzen. Der Kanzler verfügte die Freilassung des Burschen, der behauptete, den „Goldschatz“ in Omlad gefunden und dort versteckt zu haben. In Omlad schließlich führte Adelsbuhler die Magnaten ins Bethaus des Rastullah. Mitnichten aber fanden die Adligen dort den Sohn Rakolus’, sondern vielmehr fünf Truhen, die laut Adelsbuhler den Goldschatz enthielten.

Während Dom Danilo, Domna Richeza und Dom Boraccio auf der Überfahrt nach Cumrat auf den Kanzler einredeten, die Truhen vernichten zu lassen, da sie eine Täuschung Rakolus’ vermuteten, bestand Dom Rafik darauf, sie zunächst magisch analysieren zu lassen, einen etwaigen Goldschatz jedoch als Staatseigentum in Beschlag zu nehmen. Aufgrund der Differenzen zwischen den Mitgliedern der Nobleza ließ der Kanzler Dom Boraccio und Domna Richeza zeitweise in Cumrat inhaftieren. Dom Danilo, dem dasselbe Schicksal zugedacht war, entkam und schwor, in Punin Klage gegen den Kanzler zu erheben.

Dom Rafik ließ die Truhen untersuchen, und es stellte sich heraus, dass sie einen Dämon aus der Domäne des Gierigen Feilschers enthielten, der offenbar Einfluss auf den damaligen Finder des Schatzes, Gualdo Adelsbuhler, genommen und ihm sein bedauernswertes Schicksal eingebracht hatte. Dom Rafik ließ den Dämon austreiben und sich selbst von dem peinigenden Fluch Rakolus’ befreien, ehe er die gefangenen Magnaten freisetzte, denen er für ihre treuen Dienste wider die Ferkinas die Bronzene Rebe am Purpurnen Band zu vermachen gedachte. Doch zumindest von Domna Richeza ist uns bekannt, dass sie die Auszeichnung aus den Händen des Kanzlers nach der jüngsten Inhaftierung nicht annehmen wollte und sie zurückwies. Stattdessen erinnerte sie Dom Rafik an jenen Hader, der aufgrund einer Streitigkeit während der Reise noch auszutragen sei, und von dem wir in dieser Ausgabe des Yaquirblicks an anderer Stelle berichten (s. S. 12).

Trotz des entschiedenen Protests seiner Reisebegleiter ließ der Kanzler das zuvor verfluchte Gold beschlagnahmen. Dem Haus Yaquirblick ist zu Ohren gekommen, Dom Rafik habe die 2.000 Dukaten schließlich auf der Heimesnacht in Eslamsgrund der Traviakirche gespendet.

Aufgrund der Beteuerungen der in diesem Artikel genannten Magnaten, Dom Rafik habe zumindest vorübergehend unter dem Einfluss des Schwarzen Rakolus gestanden, erscheint es dem Yaquirblick angebracht, mit dieser Geschichte an die Öffentlichkeit zu treten, um vor den Machenschaften des einstigen Schrotensteiners zu warnen.

Kovara Londirez