Chronik.Ereignis1033 Streit ums Taubental 05

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Aus fernen Landen

Wie auch eine wunderschöne Aranierin Domna Fiona auf ihren Gütern besuchte. Wie die Comtessa und Domna Fiona Freundschaft schlossen. Wie Zaida von jenen Abenteuern im Raschtulswall erzählte, die sie gemeinsam mit der Comtessa erlebt hatte.


Baronie Taubental, 1. Travia 1033 BF[Quelltext bearbeiten]

Auf dem Weg zwischen Flogglond und Las Dardas (am frühen Abend)[Quelltext bearbeiten]

Autor: damotil

Melisandra fluchte wie ein Bierkutscher, als ein Schlagloch auf dem Weg sie erneut aus dem dösenden Halbschlaf riss, den sie versuchte in ihrer Kutsche zu genießen. „Elende götterverdammte Provinz...“, schimpfte sie leise, als sie einen Blick durch den Vorhang der Kutsche nach draußen warf. Ihre Begleitung und Schülerin Lessina, eine junge Dame von vielleicht 16 Götterläufen, sah sie mit hochgezogener Augenbraue an, als sie den Blick von ihrem Buch hob. „Göttin, gebe bitte dass wir bald am Ziel sind!“ flehte sie dann zur Göttin, die ihr aber wie gewöhnlich eine Antwort schuldig blieb. Sie griff nach der kleinen Tasche unweit von ihr, holte eine Bürste hervor und das nächste Wassermaß brachte sie damit zu ihre kastanienbraune, fast hüftlange, Haarpracht zu bürsten und ein wenig mit Lessina über ihre Lektüre zu parlieren.

Auf Caballerogut Las Dardas (eine Stunde später)[Quelltext bearbeiten]

Gegen Abend erreichte die äußerlich bereits Vermögen ausstrahlende Kutsche, die zudem innen noch mit diversem erdenklichen Luxus ausgestattet wordern war, das Gut von Las Dardas. Mit zusammengekniffenen Augen und leicht besorgter Miene fixierte der Blick des Kutschers das Anwesen. 'Ganz schön viel los...'


Autorin: lasdardas

Stünde er nicht schon eine geraume Anzahl an Jahren in Diensten von Domna Fiona, so hätte er sich wohl über deren Anweisung vom Nachmittag gewundert, noch ein Zimmer frei zu halten. Jetzt dankte er der weisen Voraussicht der Herrin, als er - von einem Knecht alarmiert - am Tor stand und die Kutsche den Weg von Dorf Las Dardas auf das Landgut zuhalten sah.

„Melde der Herrin, dass weitere Gäste kommen", schickte er die herbeigewunkene Magd los. Kaum war Rahjafest im Taubental, da verwandelte sich Las Dardas in einen Taubenschlag, wie er es lange nicht mehr gesehen hatte.

Mit einem Blick versicherte er sich, dass im Hof alles zum Besten stand und registrierte, dass zwei der Gefolgsleute der Ragatherin am Tor Wachposten bezogen hatten. Der Leutnant der Truppe agierte ausgesprochen umsichtig. Aber wer sollte sie hier denn schon angreifen? So friedlich wie heuer im Taubental war es sonst in ganz Almada nirgends.

Mit einem Nicken trat er an die beiden Wachen heran und machte sich daran, die neuen Gäste in Empfang zu nehmen.


Autor: damotil

Bereits mehr als zweihundert Schritte vor dem Gut hatte Lessina ihre Kopf durch das Fenster in der Kutschentür gesteckt, um das Ziel ihrer Reise in Augenschein zu nehmen. Anders als ihre Herrin hatte sie jeden Moment der Reise hierher genossen, denn das Land und die Gegend waren ihr noch vollkommen fremd. Ihr Leben hatte sich bisher fast auschließlich in Punin und in der näheren Umgebung der Domna abgespielt und so war es Balsam für ihre kaum zu zügelnde Neugier, dass Melisandra entschieden hatte sie auf diese Reise mitzunehmen. Ihre smaragdgrünen Augen funkelten vergnügt und der leichte Fahrtwind der im lockeren Tempo dahinratternden Kutsche, spielte mit ihren kupferroten lockigen Haaren. „Oh sieh nur, sie erwarten uns bereits!“, rief sie aufgeregt aus, als auch sie des Treibens auf dem Gelände gewahr wurde, womit sich ihre Reaktion allerdings deutlich von der des Kutschers unterschied, welcher den Auflauf auf dem Hof mit kritischem Blick betrachtete.

„Lessina… ”, tadelte sie ihre Lehrmeisterin. “Ich bitte dich. Natürlich erwartet man uns, denn wir waren ja angekündigt. Sicher hat ein dienstbarer Geist uns bereits eine Weile zuvor gesehen und der Majordomus hat alles für einen adäquaten Empfang veranlasst.“ Sie seufzte. „Und nun herein mit dem Kopf. Du willst ja wohl nicht den Anschein erwecken, als wärest du das erste Mal auf Reisen und zudem überrascht darüber, dass man dich erwartet. Was sollen denn die Leute denken?“

Lessina entschied sich dazu noch einige Augenblicke den Ausblick zu genießen, bevor sie den Kopf zurückzog. „Ist mir doch egal, was die denken!“, erwiderte sie grinsend.

„Weiß ich“, entgegnete Melisandra. „Aber mir nicht. Ich habe schließlich Geschäfte zu führen und einen Ruf zu pflegen.“

Lessina präsentierte ein keckes Grinsen. „Ohja... auf einem Rahjafest in der absoluten Provinz Almadas. Ja sicher.“

Als Antwort erhielt sie nur einen Augenrollen, aber das feine Lächeln, dass die Züge ihrer Melisandras umspielte, verriet ihr, dass jene eher belustigt als verärgert war.

Rumpelnd kam die edle Puniner Kutsche auf dem Hof zu stehen. Beide Damen schauten nun mit gelassenem Blick aus dem Fenster und warteten darauf, dass ihr Kutscher ihnen die Türe öffnen würde. Als ein ansehnlicher Stallbursche mit einem Ross am Zügel ihr Blickfeld passierte, umspielte ein Lächeln die Züge Lessinas. „Hübsche Aussicht“, kommentierte sie amüsiert.

„Oh bitte nicht, Lessina! Wir reisen auf ein Rahjafest... Halte dich wenigstens so lange noch im Zaum.“

Die Angesprochene richtete ihren Blick auf Melisandra und ein spitzbübisches Grinsen ließ ihre Augen funkeln. „Wie war das noch mit der Lektion über das Ausleben von Gefühlen?“

Wiederum rollte ihre Lehrmeisterin mit den Augen. „Du bist wahrlich eine Plage ab und an.“

„Domnas“, begrüßte sie der Kutscher höflich, als er die Türe öffnete. „Wir haben Las Dardas erreicht.“

Melisandra nickte und erwiderte: „Danke, Raúl“. Es wurde Zeit ihre eigene Neugier über das Ziel der Reise zu befriedigen und so ergriff sie den bereit gehaltenen Arm ihres Kutschers um die Kutsche zu verlassen. Als sie sicher auf dem Hofe stand, streckte die Aranierin den Rücken gerade durch, schüttelte leicht den Kopf, was ihre seidig schimmernde kastanienbraune Haarpracht in die ihr zugedachte Form fallen ließ. Für diesen Tag der Reise hatte sie nachtblaues knöchellanges Kleid gewählt, dass ihren äußerst rahjagefälligen Körper figurbetonend umfloss und fast schon extravagant weit hoch an ihren Beinen empor geschlitzt war um den Blick auf eben diese freizugeben. Das Kleid war mit silbern schimmernder floraler Ornamentik, welche ab und an noch durch Applikationen aus Perlen aufgewertet wurde, kunstvoll bestickt. Mit einem Blick, welcher der höchsten Nobleza würdig wäre, nahm sie den Hof und das geschäftige Treiben auf diesem in Augenschein, bevor sie sich nochmals zu Kutsche umwand. Sie streckte Lessina die Hand entgegen, um ihr beim Aussteigen behilflich zu sein.

Ihre Schülerin stand ihr in Bezug darauf, Aufmerksamkeit durch Kleidung zu erregen, in nichts nach: Die junge Dame hatte ein Kleid nicht unähnlich dem Schnitt Melisandras gewählt, nur war dieses in samtigem Grün gehalten um mit ihren kupferroten Haaren zu harmonieren. Leichtfüßig und grazil entstieg nun auch Lessina der Kutsche und ließ ihren Blick neugierig über das Gelände schweifen. Beide Damen nahmen nun mit kühlem Blick den Majordomus ins Visier und erwarteten die Begrüßung.


Autorin: lasdardas

Ardan von Kündochs Wachen musterten den Kutscher und die atemberaubend schönen Damen aus weit aufgerissenen Augen und schienen noch ratlos zu sein, welche Gewichtung sie dem Ereignis deren Ankunft beimessen sollten, als der Majordomus sich auch schon respektvoll vor ihnen verbeugte. Geschickt verbarg er seine Überraschung darüber, dass die erwarteten Puniner Gäste wohl ein wenig früher als gedacht angereist waren. Das Staunen über ihre rahjagefällige Erscheinung konnte indes auch er nicht gänzlich verstecken.

„Rahja... und Travia zum Gruße, ehrenwerte Domnas. Im Namen meiner Herrin, der Domna Fiona de las Dardas, heiße ich Euch auf Las Dardas willkommen." Nach der allgemeinen Begrüßung wandte er sich an Domna Melisandra. „Die Domna und Familia sind gerade bei einem späten Mahl mit hochstehenden Gästen aus Ragath. So Ihr nicht zu sehr von der Reise erschöpft seid, möchtet Ihr Euch dem Mahl vielleicht anschließen? Ansonsten würde Euch Concita hier als erstes das Gästezimmer zeigen."


Autor: damotil

“Sei Er bedankt für den freundlichen Empfang”, erwiderte Domna Melisandra Chaziani dem Majordomus. „Erfreuerlichweise war die Reise hierher nur von geringer Beschwerlichkeit.“ Bei diesen Worten konnte indes die an ihrer Seite weilende Lessina nicht anders als ein wenig die Augenbraue zu heben und ein feines Lächeln umspielte dabei ihre Lippen, aber sie enthielt sich zumindest eines Kommentares. „So“, fuhr die Puniner Domna fort, „nehmen wir dankend die Einladung zum Mahl an, aber wir würden gerne zuvor noch unsere Logis aufsuchen, auf dass er“ - beiläufig deutete sie auf ihren Kutscher, der seinen Caldabreser in den Händen haltend respektvoll zwei Schritte abseits wartete - „...Anweisung erhalten kann, wie mit dem Gepäck zu verfahren sei und wir uns des Staubes der Reise entledigen vermögen.“


Autorin: ehrenstein

Domna Romina sprach Wein und Essen gut zu und hielt das Tischgespräch während der Mahlzeit allgemein, indem sie sich über Land, Leute und Gepflogenheiten unterrichten ließ. Als man beim Nachtisch angelangt war, bat die Grafentochter ohne Umschweife um eine Unterredung mit Domna Fiona. Dem in Zaida hochwallenden Widerspruch begegneten beide Frauen fast gleichzeitig mit einem strafenden Blick. Beide erhoben sich.

Domna Fiona strich ihrem Mann kurz über den Arm, lächelte zu Romina und deutete den Weg: „Hier entlang, Euer Hochwohlgeboren.“ Sie führte ihren Gast durch eine Seitentür in ihr Arbeitszimmer und bot ihr Platz in einem der ausladenden Korbsessel. „Möchtet Ihr einen Ragatzo, Mohacca oder noch etwas Wein?“

Domna Romina setzte sich und schlug ein Bein über. „Das Meridianerkraut bereitet mir Kopfschmerzen, aber etwas Wein wäre schön.“ Sie schaute zu Domna Fiona, die klingelte, Wein bestellte und sich gegenüber in einen Sesseln sinken ließ. „Wenn Ihr erlaubt, Domna, komme ich gleich zur Sache. Eure Tochter Zaida ist ein kleines, wildes Ding mit einen starken Willen und viel Elan. Sie hatte es sich in den Kopf gesetzt, meine Knappin zu werden und sich in diesem Bestreben als Stallmädchen zu dem Trupp gesellt, dem ich mich ebenfalls anschloss, als es gegen die Ferkinas gehen sollte. Natürlich sollte so ein Verhalten nicht unbedingt belohnt werden, aber sie hat, wie ich schon erwähnte, meinem Oheim das Leben gerettet und in Folge indirekt mir selbst wohl auch; zumindest hatte sie an meiner Befreiung Teil. Daher würde ich gerne ihrem Wunsch entsprechen und sie als meine Knappin annehmen. Natürlich nur, wenn es Euch und Eurem Gemahl Recht ist. Mir ist bekannt, dass sie eigentlich an den Hof Eures Lehnsherrn gehen sollte....“ Sie räusperte sich und sah Domna Fiona erwartungsvoll an.


Autorin: lasdardas

Angestrengt versuchte Domna Fiona ein verschmitztes Lächeln zu verbergen, als sie dem Ansinnen lauschte. „Nach dem, was Ihr und meine Tochter mir berichtet habt, wäre es mir eine große Ehre, sie als Knappin in Eure Dienstherrschaft zu geben. Doch ich fürchte, ich muss erst bei Dom León – Ihr erinnert Euch sicherlich noch von der Landständeversammlung an ihn – vorstellig werden und ihm die veränderte Situation erklären." Sie beugte sich etwas zu Domna Romina hinüber. „Allerdings gehe ich nicht davon aus, dass er sich ob dieser Erlebnisse verstimmt gibt, wenn ich Zaida nicht zu ihm, sondern in Eure Obhut übergeben werde."

Mit ruhigem Blick betrachtete sie die junge Frau, ehe sie weitersprach: „Ich würde die Gelegenheit auch gerne noch einmal dazu nutzen, Euch ob der Fürsorge für meine Tochter zu danken. Sie mag zur Rettung Eures Oheims und auch der Euren beigetragen haben, doch ich bin sicher, sie wäre nicht lebend aus dem Raschtulswall zurückgekommen, hättet Ihr Euch nicht auch um sie gekümmert. Daher: So es etwas gibt, was ich jetzt oder künftig für Euch tun könnte, ich werde nicht zögern, Euch nach allen mir zur Verfügung stehenden Kräften zu unterstützen, Domna Romina."


Autorin: ehrenstein

Domna Romina lächelte erst überrascht, dann offen: „Es ehrt mich sehr, dass Ihr mir Eure Tochter anvertraut und ich würde mich freuen, wenn durch diese unheiligen Geschehnisse ein familienübergreifendes Band geschmiedet würde. Vogt Gendahar von Streitzig, besagter Onkel, lässt euch grüßen und bietet Euer Familie seinerseits an, Euch nach Kräften zu unterstützen. Wir könnten jetzt die Rechnungen gegeneinander abgleichen oder, was mir lieber wäre, wir warten auf eine Gelegenheit uns zu unterstützen und tun das zum Wohle Almadas, das allgemein ja mehr Händel als Freundschaft kennt.“ Sie stand auf und hielt Domna Fiona die Hand hin. „Lasst uns einfach Freundinnen sein, im Sinne Phexens und natürlich Rahjas, in deren schönen Tal wir uns befinden.“


Autorin: lasdardas

Auch Domna Fiona stand rasch auf, so dass sich die beiden etwa gleich großen Frauen auf selber Höhe die Hand reichten. „Es ist mir eine große Ehre, Domna Romina – gemeinsam mit Euch und Eurem Oheim zum Wohle Almadas!" Sie drückte der jungen Ragatherin stolz die Hand, als sie durch ein solches Bündnis beehrt wurde.

„Darauf würde ich gerne mit Euch und meiner Familie zusammen anstoßen – und Eurem Leutnant. Ich fürchte, mein Mann hat ihn sicher schon genug mit seinen Erzählungen über die hiesige Landwirtschaft und Pferdezucht unterhalten." Sie trat einen Schritt zurück und lächelte Domna Romina verschwörerisch zu. „Vielleicht sollten wir ihn retten, indem wir auf die Freundschaft anstoßen?"

Die junge Magnatin lachte: „Leutnant von Kündoch interessiert sich bestimmt brennend für Landwirtschaft und Pferdezucht und wenn nicht, ist er in Almada gänzlich falsch. Aber Ihr habt Recht, wir sollten Eure Familia nicht länger warten lassen." Sie wandte sich der Tür zum Innenhof zu und bedeutete der Gastgeberin vorzugehen.

Domna Rominas Bemerkung veranlasste die Herrin von Las Dardas zu einem Schmunzeln. Mit einer höflichen Geste öffnete sie die Tür und führte sie zurück auf den Innenhof, wo Zaida und Elena gerade damit beschäftigt waren, die aufgetafelten Trauben im Eiltempo verschwinden zu lassen. Doch Ludovigo hatte eine Platte für von Kündoch und sich retten können und winkte nun auch seine Frau und die hübsche Ragatherin wieder an den Tisch.

„Fiona meine Liebe, Domna Romina, wie schön, dass ihr wieder zurück seit. Lopez hat ausrichten lassen, dass wir zwei weitere Gäste haben. Sie werden sich sicher gleich zu uns gesellen…", berichtete Dom Ludovigo weiter, derweil er und von Kündoch – der noch einen sichernden Blick zu seiner Herrin geworfen hatte – den beiden Domnas die Stühle zurecht rückten.

Zappelig hatte Zaida aufgesehen und ihr Blick huschte ungeduldig von ihrer Mutter zu Domna Romina und wieder zurück. Selbst ein Tritt vors Schienbein unter dem Tisch, den ihre Schwester ihr verpasste, half da nicht weiter. Auch ein hilfesuchender Blick zum immer noch abgelenkten Vater half wenig, der jetzt gerade die Errungenschaften der Braukunst der Angroschim mit von Kündoch erörterte. Ganz offensichtlich hatten ihre Mutter und Domna Romina beschlossen, sie in ihrer Ungewissheit sterben zu lassen. Zaida schluckte schwer und senkte den Kopf auf den Teller mit den Trauben. Was musste ihre Mutter auch so nachtragend sein? Ihr Blick heftete sich bittend auf Domna Romina.

Erneut fand sich derweil die arme Concita von Lopez damit beauftragt, sich um die Gäste der Domna zu kümmern. Und das, obwohl sie noch immer ganz aufgeregt war einer echten Grafentochter begegnet zu sein! Mit verlegenem Blick raffte sie ihre Röcke und huschte vor ihnen die Treppe hinauf in den ersten Stock. Nur kurz warf sie einen verstohlenen Blick auf die beiden so hübschen Frauen. Aus Punin sollten sie kommen. Das war so weit weg für sie wie das Madamal. Und sie redeten so vornehm!

„Das ist das Zimmer. Die Domna hofft, dass Ihr alles zu Eurer Zufriedenheit vorfindet. Und wenn Ihr etwas braucht, dann sollt Ihr es mir auftragen, dass ich es richten kann." Dienstbeflissen sah sie die beiden Frauen an.


Autor: damotil

Es war die jüngere von beiden, die antwortete, während die andere noch prüfend ihren Blick durch das Zimmer schweifen ließ. „Es ist alles zu unserer vollsten Zufriedenheit. Domna Fiona gebührt unser Dank.“ Sie sah kurz zu Melisandra herüber, die zustimmend nickte, bevor sie fortfuhr: „Gut. Dann werden wir uns noch etwas erfrischen, derweil kannst du vielleicht unseren Kutscher Raúl ausrichten, dsas er das kleine Gepäck hierher auf das Zimmer zu verbringen habe. Danach würden wir uns gerne dem Mahl anschließen um Domna Fiona unsere Aufwartung zu machen.“ Die vielleicht 16 Sommer zählende Lessina lächelte und blickt Concita freundlich aus ihren bemerkenswert grünen Augen an.

Nur wenig später hatte der Kutscher das kleine Gepäck - zwei Reisetruhen von einer Größe, bei der sich Concita fragte, wie wohl das große Gepäck aussehen müsse und was die Damen wohl alles dabei haben könnten - auf das Zimmer der beiden Puniner Damen verschafft.

Und es dauerte auch nicht mehr viel länger, bis die beiden sich bereit fühlten im Saal beim Mahl vorstellig zu werden.


Autorin: lasdardas

Dienstbeflissen führte Concita die beiden Damen durch einen kühlen Flur und dann durch eine alte Eichentür hinaus auf den Innenhof. Die Fackeln flackerten einladend und erleuchteten die Tafel, an denen sich die Familie Las Dardas zusammen mit weiteren Gästen niedergelassen hatten. Gerade schaute Domna Fiona von einer Schäkerei mit ihrem Mann auf, als sie der beiden Damen auch schon gewahr wurde.

"Verzeiht einen Moment, Domna Romina... von Kündoch... ich möchte eben die beiden Domnas aus dem weit entfernten Punin hier willkommen heißen und zu uns an den Tisch bitten", entschuldigte sie sich und stand mit eleganter Bewegung auf. Kurz warf sie Zaida einen mahnenden Blick zu, die noch immer hingebungsvoll Domna Romina mit Blicken belagerte.

"Domna Melisandra..." Kurz glimmte es in ihren Augen auf, als sie sich an die Schwester aus Punin wandte. "Lessina... es freut mich, dass Ihr meiner Einladung gefolgt seit. Willkommen auf Las Dardas." Sie tauschte einen Freundschaftskuss mit Melisandra aus und deutete dann hinüber zu der Tafel. "Bitte, gesellt Euch doch zu uns, ich möchte Euch meinen Ehrengast und ihren tapferen Beschützer vorstellen." Sie lächelte verschmitzt, als sie bei den Worten kurz zu von Kündoch sah, der mit wachsamem Blick die beiden Neuankömmlinge gemustert hatte - ernst und diszipliniert, wie er sich den ganzen Abend schon gegeben hatte.


Autor: damotil

Der Einladung Domna Fionas folgend traten Domna Melisandra und Lessina näher an den Tisch heran. In angemessener Entfernung zu den anderen Gästen zollte Lessina ihren Respekt durch einen höflichen Knicks, während es Melisandra bei einer knappen, aber anmutigen Verneinung beließ. „Aber Domna Fiona“, wandte sie sich der Gastgeberin zu, “Ihr erweist uns zuviel der Ehre. Wir fühlen uns sehr geehrt, dass wir eine Einladung hierher erhalten durften und obendrein noch an einem Mahl mit so erlesener Gesellschaft teilhaben dürfen.“


Autorin: lasdardas

Passend zu den Referenzen der Domnas, wandte sich Domna Fiona an die am Tisch Versammelten. „Domnas, Doms", bezog sie neben von Kündoch auch ihren Gemahl mit ein, „wenn ich vorstellen darf: Das sind Domna Melisandra Chaziani und Domnatella Lessina Chaziani aus Punin, die uns aufgrund des Rahjafestes in Santa Catalina einen Besuch abstatten." Dann wandte sie sich an die beiden schönen Puninerinnen. „Darf ich vorstellen: Das ist ihre Hochwohlgeboren Domna Romina, die Comtessa von Ehrenstein und Streitzig aus dem altehrwürdigen Ragath, die mir wohlbehalten meine jüngste Tochter aus den Gefahren des Raschtulswalls zurückgebracht hat. Und Dom Ardan von Kündoch, ihr Leutnant…"

Nachdem sich nach der Begrüßung alle wieder gesetzt hatten, winkte die Hausherrin der Bediensteten und wies sie an, noch mehr Trauen und frischen Wein, dazu Cressos und Oliven zu bringen. „Lasst uns noch ein wenig beisammen sitzen und parlieren. Die Nacht ist noch jung, so dass wir uns noch früh genug zur Ruhe begeben können. Und wir haben ein freundschaftliches Bündnis mit dem Hause von Streitzig zu feiern!" Ihr Lächeln wurde noch etwas breiter, als die den Weinkelch hob, um Domna Romina zuzuprosten.

Hastig hob sich Zaidas Kopf wieder vom Tisch, wo er resigniert geruht hatte und hoffnungsvoll sah sie wieder von ihrer Mutter zur jungen Ragatherin. Ein kaum merkliches Nicken ihrer Mutter ließ ihre Augen begeistert aufflammen.

„So möchte ich hiermit verkünden, dass unsere Tochter Zaida als Knappin bei Domna Romina dienen wird, so unser Schöner Baron nicht sein Veto einlegen mag", verkündete sie mit einem versichernden Blick in Richtung Romina. Beim wilden Blick der jungen Zaida war sie sicher, dass dem besser nicht der Fall war.


Autorin: ehrenstein

Domna Romina hatte sich nach der allgemeinen Begrüßung auch wieder gesetzt und ihren Weinkelch gehoben. Jetzt lächelte sie zu Zaida: „Wir werden Baron Vivar wohl zu überzeugen wissen...“ Sie betrachtete die beiden Schönheiten und wurde bedeutend ruhiger. „Ein Rahjafest und soviel Anmut wird ihn bestimmt gnädig stimmen; sagt man doch, er wäre mehr ein Mann als jeder andere - und welcher Mann kann schon gerundeter, weiblicher Schönheit widerstehen?“ Sie schaute zum Herrn des Hauses und lächelte entschuldigend. „Verzeiht, Dom Ludovigo, ich zitiere nur den Tratsch am Hof.“ Sie lachte und hob den Kelch höher. „Lasst uns auf die Freundschaft trinken, die ein kleines, stures Mädchen uns beschert hat.“


Autor: damotil

Auch Domna Melisandra und Lessina hoben ihre Kelche und prosteten der neuen Freundschaft zu. Lessina betrachtete dabei mit recht unverhohlener Neugier die geschätzt etwa gleichaltrige Zaida. Mit Knappschaft verband sie Ställe ausmisten und alten steifgewordenen Rittern die Rüstung und das Schwert zu polieren. Eigentlich etwas, worauf man sich nicht unbedingt freuen würde, aber die schwarzgelockte Waldwachterin schien ziemlich versessen darauf. Vermutlich konnte sie mit einem ähnlichen Temperament aufwarten wie sie selbst. Vielleicht würde sich sich noch die Gelegenheit zu einem Gespräch in kleinerer Runde ergeben...

Domna Chaziani hatte ob der Bemerkungen über den Soberan des der Familia Vivar ein amüsiertes, zahnweißes Lächeln präsentiert. „Ich hatte zwar noch nicht persönlich das Vergnügen Dom León de Vivar persönlich kennenzulernen, aber dem nach was man über El Seductor hört, sind es doch viel eher die Domnas, die reihenweise seiner khablaesken Schönheit verfallen, Euer Hochwohlgeboren.“


Autorin: ehrenstein

Domna Romina lachte hell auf: „Mir steht nicht der Sinn nach einer Einreihung in die Eroberungen von El Seductor. Ich bin mir durchaus bewusst, dass ich schneller in des Vivars Händen Wachs werden würde, als er in meinen, daher werde ich es anderen Frauen überlassen, ihre Hände an ihm zu versuchen. Ich bin ihm bisher erfolgreich aus dem Weg gegangen und auch jetzt wird unser Kontakt rein kommunikativer Natur sein. Es ist sicher, dass er Ersatz im Übermaß finden wird, besonders auf einem Rahjafest.“


Autor: damotil

Domna Chaziani lächelte selbstsicher, als wolle sie sagen, dass sie durchaus wüsste, wie Männer nach ihrem Willen zu formen seien. Dann blickte sie neugierig in die Runde: „Verzeiht, aber nachdem wir ja schon auf Ihre Hochwohlgeboren angestoßen haben, so würde es mich doch wahrlich interessieren, was es mit dem Raschtulswall und ihrer Rettung aus jenem auf sich hat? Das klingt nach einer interessanten Geschichte!“


Autorin: ehrenstein

Ihre Miene wurde etwas nachdenklicher und ernster. „Ihr wollt die Geschichte meiner Befreiung hören? Gut, ich werde versuchen, sie in einen netten Rahmen zu verpacken, denn interessant wird sie erst im Nachhinein; in dem Moment des Erlebens war sie äußerst unangenehm.“ Sie verzog kurz das Gesicht und schaute zu Zaida. „Zaida, willst du mir helfen, sie zu erzählen, immerhin bist du eine der Hauptpersonen.“ Sie lächelte warm, als das Mädchen eifrig nickte und begann selbst mit dem Aufbruch in Ragath.[1]

Es stellte sich heraus, dass gerade die kleine Zaida eine blumige und spannende Art zu Erzählen hatte, so ließ die eher trocken berichtende Grafentochter dem Mädchen viel Raum. Die Zeit verflog und erst als Mada schon lange am Himmel und die Mädchen immer müder wurden, hob man die fröhliche Runde auf und zog sich zur Nachtruhe zurück.


  1. Die Geschichte von Romina und Zaida wird an anderer Stelle erzählt. Der geneigten und interessierten Leserschaft seien zur Lektüre die Artikel der Meldungen des Hauses Yaquirblick Nô 35 sowie die mannigfaltigen Ereignisse im Rahmen des Feldzuges wider die Ferkinaten anempfohlen.