Chronik.Ereignis1033 Feldzug Selaque 05

Aus Almada Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Elentinische Ebene am Spätnachmittag des 27. Praios 1033 BF

Nahe Selaque

Autor: Der Sinnreiche Junker

„Das wird verdammt knapp“, brummelte Anzures Ballan, und wandte den Kopf zur Seite, um wie zur Bekräftigung seiner nicht allzu optimistischen Einschätzung auszuspucken. Vor ihnen türmte sich die gigantische Kulisse des Raschtulswalles auf, und obgleich sie die Sonne im Rücken hatten, und es nur noch wenige Meilen bis zum Eingang des Tales der da Vanyas waren, so mussten sie doch immer noch Selaque umgehen, und das letzte Stück des Weges führte hinauf ins Gebirge. Die Aussicht allenfalls noch einen Rest Tageslicht für diesen Teil zu haben schien dem Mercenario nicht zu behagen. Von der Möglichkeit, dass auch schon die Nacht hereingebrochen sein könnte, einmal ganz zu schweigen.

„Dann müssen wir eben näher an Selaque vorbei“, zuckte Gualterio Colonna mit der Unbekümmertheit der sich für beinahe unverwundbar haltenden Jugend mit den gepanzerten Schultern. Als sie von Alina aufgebrochen waren, hatten sie alles zurück gelassen, was ihre Identität allzu leicht verraten könnte, Banner und Wappenröcke, Ringe und Rösser mit verräterischen Emblemen und Brandzeichen. Wenige Wassermaßen nach ihrem Aufbruch hatten die zwanzig Reiter bereits ein verlassenes Ferkinalager nahe des Krötensees erreicht. Offensichtlich hatten ihre nächtlichen Angreifer hier kampiert, und hatten das Lager nur kurze Zeit vor ihrem Eintreffen abgebrochen. Die Feuerstellen waren noch warm, und einige Ferkinas, die zwischenzeitlich wohl ihren Wunden erlegen waren, lagen getreu ihren barbarischen Riten aufgebahrt, auf dass die Aasfresser sich an den Leichen gütlich tun konnten. Die Spur führte geradewegs nach Osten, während sich die Gruppe eher in Richtung Nordost wandte. „Immerhin die werden wir so schnell wohl nicht wiedersehen“, hatte Anzures festgestellt. Und ausgespuckt. Dann war die Gruppe weiter geritten.

„Selaque, das gefällt mir ganz und gar nicht“, brummelte der Waffenmeister weiter, und warf einen Blick zurück, wo ihre Reiter in einigem Abstand gerade ihre Rösser tränkten, derweil sich die beiden Anführer berieten.

„Mir auch nicht…“, stimmte der Jüngere zu „…aber mir gefällt noch weniger bei Dunkelheit im Gebirge herum klettern zu müssen. Zumal mit den Rössern. Oder gar dort ein Lager aufzuschlagen. Nein, wir müssen Grezzano vor Einbruch der Dunkelheit erreichen.“

Der Ältere spuckte aus. „Dann also Selaque.“ Augenblicke später brach die Gruppe auf, um hart an Selaque vorbei die Ausläufer des Raschtulaswalles zu erreichen. Gewiss würde sie der aufgewirbelte Staub von vierzig Paar Hufen weithin verraten, doch wollte sich gewiss nicht jeder mit einer so großen Gruppe bewaffneter Reiter anlegen, zumal wenn ihre Identität nicht zu erkennen war. Es sei denn, man war zufällig Ferkina.



Chronik:1033
Der Ferkina-Feldzug
Teil 05