Chronik.Ereignis1032 Alaunrausch in Liepenstein 12
Baronie Taubental, 30. Travia 1032 BF[Quelltext bearbeiten]
Auf Castillo Chellara (früher Abend)[Quelltext bearbeiten]
Autor: Benutzer:León de Vivar
Von der dramatischen Pose der Golgaritin wenig beeindruckt, winkte die Baronin ab. „Ach, ich bestehe auf gar nichts. Ich wollte Euch bloß einen Gefallen tun und Euch ein Angebot unterbreiten. Aber wenn Ihr die magische Kunst gar nicht beherrscht, so ist das hinfällig, und Ihr seid ohne Nutzen für mich. Ich werde Euch also gemeinsam mit den anderen arretieren lassen, denn auch wenn Ihr meinen Taladurer Freunden Phex weiß was angetan haben mögt, so werde ich mir nicht die Hände an Euch schmutzig machen.
Und nun setzt Euch wieder! Nehmt Euch an Beispiel an Herrn Tournaboni. Das ist ein braver Mann! Er hat seinen Fehler eingesehen, macht kein unnötiges Gezeter um Dinge die er ohnehin nicht ändern kann!“ Anerkennend nickte sie Dom Thallian zu.
An dieser Stelle fühlte sich der Vivar verpflichtet, etwas einzuwerfen: „Domna Buriana, Ihr könnt mich gerne inhaftieren und nach Taladur Botschaft schicken, aber lasst meine Begleiter ziehen, die nicht sind, für wen Ihr sie haltet. Im Gegenteil haben sie sich zu Beginn gemäß ihres wahren Namens und Ranges präsentiert und sind nun verständlicherweise verwirrt darüber, dass Ihr sie aus Eurer Gastfreundschaft nicht mehr entlassen wollt.“
„Mein lieber Herr von Vivar“, schüttelte die Baronin milde den Kopf, „Ihr werdet verstehen, dass ich meine Taladurer Freunde kaum auf den Verdacht hin, dass Eure Gefährten die Wahrheit sagen, enttäuschen kann. Die Freundschaft zwischen Taladur und der Familie von Alstingen ist... wie soll ich sagen... sehr tiefwurzelnd und ich will sie nicht aufgrund der Beteuerungen zweier dahergelaufener, verzeiht, dahergerittener Landadliger aufs Spiel setzen. Nein, ich werde Euch allesamt arretieren lassen. Zu diesem Behufe wartet vor diesen Türen bereits meine Garde unter dem Kommando meines jüngsten Bruders Alwinian. Dieser wird Euch persönlich den Weg in die Turmkammern weisen, die für Euch hergerichtet wurden. Sorgt Euch nicht, sie sind selbstverständlich mit allem ausgestattet, was der Gefangene von Stand braucht. Wir sind ja hier nicht in in diesem Loch Al'Muktur! Also, fügt Euch in Eurer Schicksal wie Herr Tournaboni und wir werden einige wunderbar pläsierliche Wochen miteinander verbringen! Und jetzt: Esst!“ Einladend deutete sie auf den gefüllten Tisch.
Dann winkte sie einen der stummen Diener herbei, der ihr sogleich mit ausdrucksloser Professionalität einen Teller voll Suppe kredenzte. Schlürfend nahm sie einen Löffel voll und machte ein schmatzendes Geräusch der Anerkennung. Dann griff sie erneut nach ihrer Taube. Herzhaft biss sie hinein und riss mit den Zähnen ein großes Stück heraus, um es gierig hinunterzuschlingen, hielt aber inne, als sie bemerkte, dass Dom Thallian sie anstarrte. „Wach icht, Herr Tournaboni? Warum rülpchet und furchet Ihr nicht? Hat es Euch nicht ge-“
Der Rest des Satzes sollte (in Aventurien) nie gesagt werden. Mitten im Wort nämlich brach Domna Buriana ab. Ihre Backen plusterten sich auf, ihre Augen weiteten sich. Sie griff sich mit der Linken an den Hals und versuchte, nach Luft zu schnappen, während sie mit der Rechten unkontrolliert in der Luft wedelte. Ihr majestätischer Kopf nahm immer mehr die Farbe königlichen Rotes an und ihre Augäpfel rollten in wildem Unglauben hin und her. Als ein Diener eilig ein Glas Wein einschenken und ihr reichen wollte, stieß sie ihn in einer ungelenken Bewegung von sich, so dass der teure Pokal auf dem Holzboden in tausend Teile zerbarst und sein Inhalt eine dunkelrote Lache bildete. Die Herrscherin im Taubental, nun bereits blau im Gesicht, machte einen letzten Versuch, sich zu erheben, riss dabei ihr Haupt nach hinten und ließ es dann langsam nach vorne kippen, bis sein Fall im Suppenteller endete, wo es regungslos liegenblieb.
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