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Ragather Rosenkrieg
Als Ragather Rosenkrieg wird die seit der Zeit der Kaiserlichen Geschwister schwelende Fehde zwischen den Häusern da Vanya und Harmamund bezeichnet. Ihren Ursprung nahm sie mit dem machtbesessenen Gemahl der Fürstin Rahjada da Vanya, Balbiano dem Älteren von Harmamund, der seine Frau und später seine Tochter Leonida da Vanya des Grafentitels von Ragath "beraubte". – So jedenfalls lautet der Vorwurf der da Vanyas. Die Harmamunds hingegen berufen sich auf die Gunst der Kaiserlichen Geschwister und die des Kaisers Reto von Gareth, die den Grafentitel in die Hände des Hauses Harmamund legten. Was die da Vanyas nie wussten und die Harmamunds heute nur noch vage ahnen, ist, wie sehr auch das Haus Streitzig an den Ränken maßgeblich beteiligt war.
Der Ragather Rosenkrieg: Was über die Fehde bekannt ist
Die Hochzeit (Familias: da Vanya, von Harmamund)
945 BF: Nur ein Jahr vor seinem Tod, verheiratete der bereits schwer erkrankte Graf von Ragath, Leomar Amando da Vanya, seine junge Erbin Rahjada (geb. 925 BF) an den stolzen Balbiano Calas von Harmamund, später bekannt als Balbiano der Ältere von Harmamund. Dom Balbiano (geb. 920 BF) hatte sich als wackerer Streiter auf dem Kaiserturnier zu Gareth hervorgetan und galt – trotz seines noch jungen Alters – als in der Staatskunst außerordentlich bewandert. In Wahrheit gehörte er zu den ersten Mitgliedern der von Kaiser Perval von Gareth gegründeten Kaiserlich Garetischen Informationsagentur. Graf Leomar hoffte, seiner jungen Tochter mit Dom Balbiano einen fähigen Berater an die Hand zu geben, wenn sie nach seinem Tod die Regierung der Grafschaft zu übernehmen hätte.
Die junge Gräfin (Familia da Vanya)
Als Rahjada da Vanya 946 BF mit erst 21 Jahren den Grafenthron bestieg, profitierte sie nicht unerheblich von der politischen Raffinesse ihres Gemahls. Anders, als dieser es sich jedoch erhoffte, blieb sie dabei nicht lange auf seine Unterstützung angewiesen. Sie lernte schnell und entwickelte rasch ihre eigenen Vorstellungen davon, wie die zweitgrößte Grafschaft Almadas zu führen sei. Der almadanische Adel begegnete der klugen Gräfin mit Respekt, im Volk schätzte man die junge Regentin ob ihrer Gerechtigkeit. Während der Krönungsfeierlichkeiten anlässlich der Thronbesteigung der Kaiserlichen Geschwister soll Rahjada da Vanya Kaiser Bardo von Gareth begegnet sein, der sich von der kaum älteren Gräfin sehr angetan zeigte, heißt es.
Die Fürstin Almadas (Familia da Vanya)
Im Jahr 949 BF starb der almadanische Fürst Wulfhelm Gobentodt, und Kaiser Bardo von Gareth berief die Gräfin von Ragath, Rahjada da Vanya, zur neuen Herrscherin über Almada. Ihr Gemahl, Balbiano der Ältere von Harmamund, wurde kommissarisch zum Grafen von Ragath ernannt, bis das älteste Kind alt genug wäre, den Grafentitel anzunehmen.
Die beiden ältesten Kinder von Fürstin Rahjada und Graf Balbiano jedoch starben noch im Kindesalter an einer Sieche. Da der Drittgeborene, Amando Laconda, beim Tod seiner Geschwister bereits das Noviziat im Garether Praiostempel angetreten hatte, wurde seine Schwester Leonida Aldonaza neue Anwärterin auf den Grafenthron.
Dom Balbiano jedoch hatte andere Pläne.
Der Graf von Ragath (Familias: von Harmamund, von Streitzig)
Als Rahjada da Vanya 961 BF nach der Geburt ihrer Tochter Belisetha im Kindbett starb, heiratete Balbiano Calas von Harmamund nur wenige Wochen später Mera von Streitzig ä. H., die jüngere Schwester seines Waffenbruders Gissolk. Mit ihr zeugte er die Söhne Gernot (962 BF), Praiodar (963 BF) und Ardor (970 BF).
Balbiano von Harmamund, der bisher nur kommissarischer Graf von Ragath gewesen war, erhielt 964 BF von den Kaiserlichen Zwillingen den Titel offiziell zugesprochen.
Balbianos erste Tat als rechtmäßiger Graf war, seine Ehe mit Rahjada da Vanya für nichtig zu erklären. Er konnte anhand von Briefen und Zeugenaussagen nachweisen, dass die Fürstin nicht nur ein Verhältnis mit einem Junker aus dem Hause Ragathsquell gehabt hatte, sondern auch, dass sie mutmaßlich selbst für den Tod ihrer beiden ersten Kinder verantwortlich war. Ihre jüngeren – noch lebenden – Kinder aber, so hieß es nun, seien Bastarde, die sie Dom Balbiano untergeschoben habe. Balbianos Tochter und Erbin Leonida da Vanya, damals 18 Jahre alt, trat gegen ihren Vater vor Gericht und beschuldigte ihn des Mordes an ihrer Mutter sowie, sie und ihre Schwester um ihr Erbe bringen zu wollen. Doch ihr wurde kein Glaube geschenkt: Die Beweislast gegen Rahjada da Vanya und ihren Buhlen aus dem Hause Ragathsquell sei erdrückend, zudem sei Leonida da Vanya zum Zeitpunkt des Todes ihrer Mutter gerade sechs Jahre alt gewesen, ihre Anschuldigungen gegen ihren Vater also geradezu lächerlich.
Schließlich erklärte das Hohe Gericht 972 BF die Ehe zwischen Balbiano Calas von Harmamund und Rahjada da Vanya für hinfällig. Balbiano enterbte seine Töchter Leonida und Belisetha und verbannte sie auf das Castillo ihrer Mutter nach Kaiserlich Selaque. Balbianos ältester lebender Sohn, Amando Laconda, war als Praiosgeweihter ohnehin von der Erbfolge ausgeschlossen. Zu seinem rechtmäßigen Erben ernannte der Graf Gernot von Streitzig, den Erstgeborenen aus seiner zweiten Ehe.
Allerdings hatten die Kaiser des Mittelreiches andere Pläne für den Ragther Marmorthron – und auch den Almadinen Thron zu Punin. Nach Migel von Rebenthal (Herrschaft: 961-974 BF) ernannten die Kaiserzwillinge Balbianos Nichte, Solivai von Harmamund, zur neuen Fürstin von Almada.
Ein Jahr später bestieg Reto von Gareth den Kaiserthron. Nach Solivais Tod machte er sich 983 BF selbst zum Großfürsten von Almada. Im selben Jahr starb Graf Balbiano von Harmamund zu Ragath. Reto aber verweigerte dessen Sohn Gernot von Streitzig die Grafenwürde. Stattdessen ernannte er Balbianos Neffen Tolak von Harmamund, den jüngsten Bruder Solivais, zum neuen Herrscher über Ragatien, Caldaia und das Bosquirtal.
Trügerischer Frieden (Familias: da Vanya, von Harmamund, von Kornhammer-Scheffelstein)
Amando Laconda da Vanya, nach dem Tod seiner Mutter Rahjada Soberan des Hauses da Vanya, teilte zwar die Ansicht seiner Schwester Leonida, dass das Urteil, das gegen seine Mutter und gegen ihn und seine Geschwister gefällt worden war, unrechtmäßig sei, wünschte jedoch Frieden zwischen den Häusern da Vanya und Harmamund, da er sich als aufstrebender Geweihter den Makel einer Fehde, die seinem Namen anhaftete, nicht leisten konnte.
977 BF überführte Amando Laconda einen almadanischen Baron als Anhänger des Namenlosen und begann die Ausbildung zum Inquisitor. Er drängte seine Schwester, eine Ehe mit einem entfernten Vetter aus dem Hause Harmamund einzugehen. Doch Leonida weigerte sich und heiratete stattdessen Nandoro Gujadal von Ragathsquell, einen Sohn eben jenes Junkers, mit dem ihre Mutter angeblich ein Verhältnis gehabt hatte – um so aller Welt zu zeigen, wie lächerlich die Anschuldigungen ihres Vaters waren und dass sie das Urteil des Hohen Gerichts von 972 BF niemals anerkennen werde.
Um dennoch Frieden zu schaffen, erwirkte Amando Laconda eine Ehe zwischen seinem Vetter Ramiro da Vanya und Aldea von Harmamund, einer Großnichte seines Vaters und Nichte der Fürstin Solivai.
Leonida da Vanya bemühte sich vergeblich, Beweise für die Unschuld ihrer Mutter und die Rechtmäßigkeit ihres Anspruchs auf den Marmorthron zu beschaffen. Als ihre Erstgeborene Rifada 996 BF achtzehnjährig von Ferkinas verschleppt und alsbald für tot erklärt wurde, schwanden Domna Leonidas Hoffnungen, jemals aus eigener Kraft den Grafenthron zurückzugewinnen, war ihre jüngere Tochter und nunmehrige Erbin Madalena doch zu gutmütig und zartbesaitet, als dass sie ihr diesen harten Kampf zutraute. Auf Drängen ihres Bruders Amando Laconda, der mittlerweile Ordentlicher Inquisitionsrat in Ragath war, verabredete Domna Leonida schließlich resigniert eine Ehe zwischen Madalena und Aldea von Harmamunds zweitgeborenem Sohn Amando Almadarich von Harmamund, sobald dieser alt genug wäre.
Diesmal aber war es ihre eigene Tochter, die ihr einen Strich durch die Rechnung machte: Madalena hatte ein Verhältnis mit dem jungen Landedlen Alondo Joselito von Scheffelstein und erwartete ein Kind von ihm. Zornig forderte Domna Leonida Alondos Vater, Cronvogt Hesindian von Kornhammer-Scheffelstein zu Königlich Kornhammer zu einem Ehrenduell aufs zweite Blut, das Anfang Rahja 997 BF auf dem 'Platz ohne Gnade' in Ragath unter den Augen einer Rondrageweihten ausgetragen wurde. Das Duell allerdings musste unterbrochen werden, als die sich ebenbürtigen Kontrahenten den Kampf auch nach drei Stunden noch nicht entscheiden konnten.
Dom Hesindian, dem eine Bindung seines Erstgeborenen an das Haus da Vanya keineswegs ungelegen kam, versuchte Domna Leonida davon zu überzeugen, dass der bisherige Verlauf des Duells dafür spreche, dass die Herrin Rondra sich dem Willen ihrer göttlichen Schwester Rahja beuge. Domna Leonida sah in dem Ausgang des Kampfes jedoch vor allem einen Fingerzeig der Götter, ihren Anspruch auf den Grafenthron doch noch nicht verloren zu geben. Kurzerhand sagte sie die geplante Verlobung ihrer Tochter mit dem jungen Harmamund ab und ließ die überglückliche Madalena ihren geliebten Alondo von Scheffelstein heiraten.
Die Götter waren Domna Leonida wohlgesonnen: Kurze Zeit nach der Hochzeit Madalenas kehrte deren ältere Schwester Rifada aus dem Raschtulswall zurück – und Domna Leonida hatte wieder eine würdige Erbin, die entschlossen war, den Grafenthron zurückzuerobern.
Bis heute allerdings ist es der nunmehrigen Junkerin Rifada da Vanya nicht gelungen, ihren Herrschaftsanspruch auf den Marmorthron zu beweisen, zumal inzwischen mit Brandil von Ehrenstein ä. H. ein gänzlich Unbeteiligter die Regentschaft übernommen hat.
Meisterinformationen: Die Ränke des Balbiano Calas von Harmamund
Bindung an das Haus da Vanya
Balbiano Calas von Harmamund war ein ehrgeiziger Machtmensch. Er wurde 920 BF als jüngerer Bruder von Aldea Morena von Harmamund geboren, der Mutter der späteren Fürstin Solivai. Als junger Mann zeichnete er sich unter Kaiser Perval von Gareth als unerschrockener Streiter auf dem Kaiserturnier zu Gareth aus und wurde Mitglied der Kaiserlich Garetischen Informationsagentur.
Leomar Amando da Vanya, der von Krankheit gezeichnete Graf von Ragath sah in dem jungen Gefolgsmann Kaiser Pervals eine gute Partie für seine Erbin Rahjada und veranlasste eine Hochzeit. Nur ein Jahr später, 946 BF, starb er und Rahjada wurde Gräfin.
Als Rahjada von Kaiser Bardo von Gareth 949 BF zur Fürstin Almadas gemacht wurde, ernannte sie ihren Gemahl zum kommissarischen Grafen von Ragath, bis ihre Kinder alt genug wären, ihr Erbe anzutreten. In seinen ehrgeizigen Plänen sah Balbiano sich jedoch dereinst selbst auf dem Fürstenthron, und er begann, Ränke zu schmieden, um dieses Ziel zu erreichen. Seine Mitgliedschaft bei der KGIA kam im dabei sehr zugute.
Bindung an das Haus Streitzig
Über seinen sechs Jahre älteren Waffenbruder Gissolk von Streitzig, den Gemahl von Zerline von Gareth, einer Tante der Kaiserlichen Geschwister, suchte Balbiano der Ältere von Harmamund Annäherung ans Kaiserhaus. Allerdings nicht an Kaiser Bardo und Kaiserin Cella selbst, die seiner Gemahlin Rahjada da Vanya sehr zugetan waren. Nein, vielmehr unterstützte er Gissolks heimliche Bestrebungen, dessen Erstgeborenen Reto zu einem würdigen Nachfolger der dekadenten Kaiserzwillinge zu machen. Balbianos Vertrag mit Gissolk sah vor, das Haus Streitzig auf den Kaiserthron und das Haus Harmamund auf den Fürstenthron zu bringen. Doch noch war es nicht so weit.
Das erste Hindernis, das Balbiano im Weg war, war seine eigene Gemahlin. Und so nutzte er die Gunst der Stunde, um Rahjada nach deren Niederkunft mit der jüngsten Tochter Belisetha Cosima zu vergiften. Leicht ließ sich deren rascher Verfall als Kindbettfieber erklären. Nur die damals sechsjährige Tochter Leonida wurde Zeugin des Anschlags – aber es sollte Jahre dauern, bis sie ihre heimliche Beobachtung zu deuten wusste und gegen den Vater vorsprach. Doch da war es bereits zu spät.
Kurz nach dem Tod der Fürstin heiratete Balbiano die jüngere Schwester seines Waffenbruders Gissolk, Mera von Streitzig, um das aufstrebende Haus Streitzig an sich zu binden und die gegenseitigen Versprechungen, die Gissolk und er einander geleistet hatten, durch einen Blutsbund zu bekräftigen. Seine Hoffnung, schon bald Fürst Almadas zu sein, sollte sich aber nicht erfüllen. Kaiserin Cella ernannte zunächst ihren Günstling, den verschlagenen Migel von Rebenthal, zum neuen Fürsten. Balbiano ging jedoch davon aus, dass Gissolks Sohn Reto von Gareth seine kaiserliche Base und deren Bruder schon bald vom Thron stürzen würde und Balbiano dann endlich Fürst würde.
Lossagung vom Haus da Vanya
Die Jahre aber gingen ins Land, ohne dass Reto Kaiser wurde. Balbiano sah sich genötigt, nicht allein auf ein Pferd zu setzen, sondern sich neben der Gunst seines Freundes Gissolk auch die der Kaiserlichen Geschwister zu bewahren. Er warb bei den Kaiserlichen Geschwistern um den Grafentitel, den diese ihm 964 BF offiziell zusprachen. Balbianos erste Tat als rechtmäßiger Graf war, seine Ehe mit Rahjada da Vanya als nichtig zu erklären, indem er ihr mithilfe von gefälschten Briefen und erst be- und dann erstochenen Zeugen ein Verhältnis mit einem Junker aus dem Hause von Ragathsquell "nachwies". Das Hohe Gericht kam 972 BF zu dem Schluss, dass Rahjada da Vanya nicht nur ihre beiden ältesten Kinder getötet habe, sondern auch, dass die drei noch lebenden allesamt anscheinend von einem anderen Mann als Balbiano – mutmaßlich dem Ragathsqueller Junker – gezeugt worden waren. Dass jener von Ragathsquell bei den Kaiserlichen Geschwistern zutiefst in Ungnade gefallen war, war ein "Zufall" der dem Ragather Grafen nur gelegen kam.
Balbiano enterbte seine noch minderjährigen Töchter Leonida und Belisetha und verbannte sie als "Bastarde" auf das Castillo ihrer Mutter nach Kaiserlich Selaque. Balbianos ältester lebender Sohn, Amando Laconda, war als Praiosgeweihter ohnehin von der Erbfolge ausgeschlossen. Zu seinem rechtmäßigen Erben ernannte der Graf Gernot von Streitzig, den Erstgeborenen aus seiner zweiten Ehe. Doch wieder sollten die Pläne des machtbesessenen Grafen nicht aufgehen.
Das Haus Harmamund auf dem Fürstenthron
Als Fürst Migel von Rebenthal 974 BF starb, war Reto von Gareth noch immer nicht Kaiser. Das Haus Harmamund allerdings hatte sich einen Namen gemacht. Der Graf von Ragath galt als einflussreichster Mann Almadas. Seine Nichte Solivai wiederum hatte sich als tapfere Streiterin in Rondras Namen Ruhm erworben.
Waren die Kaiserlichen Geschwister auch auf dem Tiefpunkt ihrer verantwortungslosen und um so prunksüchtigeren Regentschaft angekommen, hatten sie doch einige fähige Berater am Hofe, welche die Geschehnisse im Reiche wachsam verfolgten. Eine jener Beraterinnen, selbst Mitglied der KGIA und treue Gefolgsfrau der Kaiserzwillinge, beobachtete die Ränke des Ragather Grafen mit Sorge. Sie war es, die den Kaiserlichen Geschwistern riet, Solivai von Harmamund zur Fürstin Almadas zu erheben. Damit hoffte sie, gleich mehrere Probleme auf einmal zu lösen: Zum einen war das aufstrebende Haus Harmamund als Machtfaktor im reichen Almada nicht länger zu ignorieren. Zum anderen aber schien die junge Solivai weit aufrichtiger und somit ungefährlicher als ihr mächtiger Onkel, der Graf von Ragath. Zum dritten hatte die Beraterin Wind von den Absprachen zwischen Gissolk von Streitzig und Balbiano von Harmamund bekommen, und hoffte, das gefährliche Bündnis dadurch zu zerschlagen, dass die Harmamunds auch ohne Gissolks Zutun auf den Fürstenthron gelangten.
Graf Balbiano bebte vor Zorn, als Kaiserin Cella 974 BF – scheinbar aus heiterem Himmel – seine Nichte Solivai zur Fürstin krönte. Er wähnte einen Verrat seines Freundes Gissolk – doch der war von der Entwicklung ebenso überrascht wie Balbiano selbst. 975 BF gelang es Reto von Gareth endlich, seinen Vetter und seine Base des Thrones zu verweisen und selbst Kaiser des Mittelreiches zu werden.
Kaiser Retos Versprechen
Balbiano Calas von Harmamund unternahm einen letzten verzweifelten Versuch, sich die Macht in Almada zu sichern. Er beschaffte eine Urkunde, die "belegte", dass seine Nichte Solivai von den Kaiserlichen Geschwistern nur für "göttergefällige zwölf Jahre" zur Fürstin ernannt worden war. Er selbst durfte ob seines Alters kaum hoffen, nach Ablauf dieser Frist im Jahre 984 BF noch allzu lange Fürst zu sein. Doch er hoffte, den Titel wenigstens für seinen Lieblingssohn Gernot sichern zu können. Gemeinsam mit seiner Gemahlin Mera und deren Bruder Gissolk nahm er Einfluss auf den neu gekrönten Kaiser, das Haus von Streitzig-Harmamund nach dem Ende von Solivais Herrschaft auf den Almadinen Thron zu heben. Der Kaiser, heißt es, habe dies zugesagt. – Und doch wurde Balbiano abermals enttäuscht.
Solivai von Harmamund starb in einem Gefecht mit novadischen Räubern, ein Jahr, ehe ihre Regentschaft offiziell enden sollte. Reto von Gareth hielt sein Versprechen insofern, dass er das Haus Streitzig mit der Fürstenwürde bedachte. Allerdings gelangten weder Balbiano noch dessen inzwischen 22-jähriger Sohn Gernot an die Macht – Reto ließ sich 983 BF selbst zum Großfürsten krönen. Balbiano, heißt es, sei noch im selben Jahr einem Schlagfluss erlegen. Reto, dem die Ränke seiner almadanischen Verwandtschaft zu gefährlich wurden, düpierte Balbianos Erben Gernot, indem er diesen nicht im Grafenamt bestätigte, sondern Balbianos Neffen Tolak von Harmamund, den jüngsten Bruder Solivais, zum neuen Ragather Grafen ernannte.
Die verfeindeten Familias heute
Während das Haus Streitzig im Yaquirtal seine Macht auszubauen vermochte und später über die Heirat von Gernots Nichte Rohalija von Streitzig ä. H. mit Brandil von Ehrenstein ä. H. wieder auf den Ragather Grafenthron gelangte, müht sich das Haus da Vanya unter der Junkerin Rifada da Vanya bislang vergeblich, den Richtspruch von 972 BF anzufechten und den Rechtsanspruch auf den Marmorthron von Ragath geltend zu machen. Das Haus Harmamund, das durch Dom Gwains answinistische Vergangenheit vorübergehend in Ungnade gefallen war, gelangte durch eben diesen, einen Großneffen Graf Balbianos, wieder zu hohem Ansehen in Almada. Nach dem Ende der Herrschaft des Kaisers Hal II. wurde Gwain von Harmamund am 16. Phex 1034 BF sogar zum neuen Fürsten Almadas gekrönt.