Praiodana di Dalias
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Hochwürden Praiodana Vibora Honora di Dalias ist die Lichthüterin (Vorsteherin) des Praiostempels zu Dalias. Die gestrenge Domna Praiodana herrscht mit eiserner Faust über ihr kleines Reich: Den Praiostempel zu Dalias, der vor 150 Jahren auf Geheiß von Junkers Lumino Malleus von Dalias errichtet worden war. Ihre mit Feuereifer gehaltenen Predigten finden regelmäßig vor halb leeren Reihen statt, was aber hauptsächlich daran liegt, dass der Tempel für das Örtchen Dalias viel zu groß geraten ist.
Äußeres
Die gold-weiße Tracht einer Hochgeweihten, ungewöhnlich dunkler Teint.
Curriculum Vitae
Die Familia di Dalias war im Grillenbusch stets für ihre Verquickung von weltlicher und geistlicher Macht bekannt. So war auch Domna Praiodanas Lebensweg schon vor ihrer Geburt festgelegt. Mit zwölf Jahren begann sie ihr Noviziat in der Sankt-Gilborn-Sakrale zu Punin, wo sie schließlich auch 988 BF ihre Priesterweihe empfing. Die folgenden Jahre verbrachte sie mit wechselnden Aufgabenfeldern in Neu-Gareth und in Vinsalt. Nach dem Tode des alten Jasper wurde sie 1002 BF zur neuen Tempelvorsteherin von Dalias berufen. Ein Amt, das sie nur widerwillig antrat, nun da sie das städtische Treiben in Punin, Gareth und Vinsalt kennen und lieben gelernt hatte.
Doch ihre Pflichten erfüllte sie schließlich doch mit Hingabe. Sie avancierte zur wichtigsten Ratgeberin ihres Bruders, des Soberans Ippolito di Dalias, und sanktionierte dessen weltliches Vorgehen. Sie verhalf ihm aus der Zwickmühle der Answinistischen Usurpation, in die er sich hineinmanövriert hatte. Wesentlich schädlicher für ihr weiteres Vorankommen war jedoch ihre Parteinahme für Hilberian III. Lumerian während des Schismas der Praioskirche. Denn seit diesem Tage ist ihr Verhältnis zur ihrem einstigen Mentor, Amando Laconda da Vanya, einem bekennenden Jarieliten, vergiftet.
In den folgenden Jahren verging kein Praiostag, ohne dass die resolute und erzkonservative Legalistin nicht gegen den „Bastard-Baron“ Ancuiras Alfaran predigte. Seitdem ihr Bruder auf mysteriöse Weise verstorben ist, widmet sie sich ganz ihrem Neffen Gualdo, dem sie eine große Zukunft voraussagte, und den sie für ihre Ziele einzuspannen gedenkt. Denn noch hat sie ihren Lebenstraum, einen der beiden großen Tempel Almadas zu führen, nicht aufgegeben.