Chronik.Ereignis1036 Besuch im Vanyadâl 31: Unterschied zwischen den Versionen

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(Die Seite wurde neu angelegt: „==Baronie Schrotenstein, 10. Tsa 1036 BF== ===Norderwacht, später Nachmittag=== '''Autor:''' SteveT "Holla Domna! Isses noch weit?…“)
 
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"Die Götter schützen Euch, Domna Estella! Ich bin Abelardo Mansarez von Leuendâl, auch wenn Euch dieser Name möglicherweise unbekannt ist. Entschuldigt die harschen Worte Domna Rifadas! Ihr Ärger mag verständlich sein, denn welche Frau wird eine Gefangenschaft bei den Bergwilden je vergessen können? Ihr Mut mag damals Euren Rückzug ermöglicht haben, Eure Umsicht aber hat das Leben und Wohlergehen der Euch Anvertrauten gerettet. Mut und Umsicht jedoch brauchen wir in diesen Tagen und für unser Vorhaben gleichermaßen. Und deshalb möchte ich Euch vorschlagen, uns hereinzulassen und Euch unsere Worte anzuhören. Wir hoffen, dass wir auf Eure besonnene Hilfe zurückgreifen werden können, wenn wir Euch unser Vorhaben unterbreitet haben. Zumindest aber hoffen wir auf Euren verständigen Rat. Gleichwohl: Diese Angelegenheit ist keine, die man vor Reisigen die Mauer hinauf und herab schreit. Darum bitten wir Euch im Namen der gütigen Travia um Einlass!"  
"Die Götter schützen Euch, Domna Estella! Ich bin Abelardo Mansarez von Leuendâl, auch wenn Euch dieser Name möglicherweise unbekannt ist. Entschuldigt die harschen Worte Domna Rifadas! Ihr Ärger mag verständlich sein, denn welche Frau wird eine Gefangenschaft bei den Bergwilden je vergessen können? Ihr Mut mag damals Euren Rückzug ermöglicht haben, Eure Umsicht aber hat das Leben und Wohlergehen der Euch Anvertrauten gerettet. Mut und Umsicht jedoch brauchen wir in diesen Tagen und für unser Vorhaben gleichermaßen. Und deshalb möchte ich Euch vorschlagen, uns hereinzulassen und Euch unsere Worte anzuhören. Wir hoffen, dass wir auf Eure besonnene Hilfe zurückgreifen werden können, wenn wir Euch unser Vorhaben unterbreitet haben. Zumindest aber hoffen wir auf Euren verständigen Rat. Gleichwohl: Diese Angelegenheit ist keine, die man vor Reisigen die Mauer hinauf und herab schreit. Darum bitten wir Euch im Namen der gütigen Travia um Einlass!"  
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'''Autor:''' [[Benutzer:SteveT|SteveT]]
Estella von Norderwacht musterte den Mann genauer, der zu ihr gesprochen hatte. Abelardo Mansarez von Leuendâl? Nie gehört! Er war kein Bosquirer, das verriet der fehlende Akzent. Was hatte er mit der verrückten da Vanya zu schaffen, die immer noch ganz die Alte war und sich genauso dreist gebärdete wie eh und je? Wenn sie glaubte, die einzige Halsstarrige in dieser Talschaft zu sein, dann hatte sie sich gewaltig getäuscht!
"Hm ... nun gut, meinetwegen - in Travias Namen sollt Ihr vorsprechen, Dom Abelardo!", rief sie schließlich hinunter. "Aber nur Ihr allein! Löst Euren Schwertgurt und tretet allein und unbewaffnet drunten vor die Turmpforte!"
"Gut gemacht!", raunte Rifada Abelardo leise zu, ohne dabei groß die Lippen zu bewegen. "Das Weib ist bloß noch eine Caballera, seit sie den Edlentitel wegen wiederholter Zehntschulden verlor. Das heißt, sie kann nur diesen einen oder vielleicht zwei Wachposten bezahlen - mehr Klingen hat sie nicht da drin! Ich hoffe, Ihr habt noch ein Stilett im Stiefel, wenn Ihr Euren Säbel ablegen müsst? Blockiert irgendwie die Tür, sobald Euch aufgetan wird! Wir beide stürmen dann sofort los und eilen Euch zur Hilfe!", bezog sie nun auch Gambron in ihren Plan mit ein. "Wenn sie uns nicht freiwillig hinein lässt, müssen wir uns den Weg eben freihauen! Lucrann wird uns sogar dankbar sein, dieses miese Aas als Vasallin loszuwerden, die uns eh noch niemals rechte Gefolgschaft leistete! Aber damit ist jetzt Schluss!"
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'''Autor:''' [[Benutzer:Von Scheffelstein|von Scheffelstein]]
Eine feine Schweißperle rann Abelardo trotz der Kälte den Nacken herab. Er fühlte sich unwohl in seiner Haut. Stets hatte er sich auf das diplomatische Geschick seines Herrn verlassen können und war deshalb im beschaulichen [[Baronie Königlich Kornhammer|Kornhammer]] nie in eine derart unangenehme Situation geraten, in der er innerhalb eines Herzschlags über das weitere Vorgehen entscheiden musste. Der Gedanke, Domna Estella zu hintergehen, widerstrebte ihm, aber er hatte kein Stilett im Stiefel. Bislang hatte es gereicht, sich auf Rondras Tugenden zu verlassen. Verlangte nun auf seine alten Tage Phex Tribut von ihm?
Er hatte gehofft, man werde ohne Umschweife eingelassen und er könne das Reden dann Domna Rifada überlassen, um vielleicht beschwichtigend einzugreifen, wenn es nötig werden sollte. Weit gefehlt, wie es schien!
Der Plan der Junkerin erschien ihm tollkühn: Einfach drauflos zu stürmen und die Caballera und ihre Mannen zu überfallen. Konnte sie wirklich wissen, dass es nicht doch weitere Bewaffnete auf dem Anwesen gab? Zudem wäre es beinahe ein Frevel, im Namen Travias um Einlass zu bitten, nur um dann die Gastfreundschaft selbst zu brechen. Überhaupt: Wenn man Domna Estella als Verbündete zu gewinnen versuchte, wäre es sicher falsch, sie derart zu hintergehen. Und es war sicher nicht Domna Rifadas Sache, die Vasallinnen ihres Vetters zu maßregeln, selbst wenn oder falls diese es verdient haben mochten. Weder war sie Herrin dieses Landes, noch Soberana ihres Hauses.
Abelardo stieg von seinem Ross ab, löste sein Schwertgehänge und drückte es der Junkerin in die Hand, ohne sie anzusehen. Den Blick fest auf das Tor der Befestigung gerichtet, schritt er aufrecht auf dieses zu. Das Tor wurde geöffnet, und Abelardo ging einfach weiter, ohne sich umzudrehen. Hinter ihm fielen die Torflügel zu, und er hörte, wie der Riegel vorgeschoben wurde.
"Seid gegrüßt, Domna Estella", rief er zur Turmplattform hinauf, "in der guten Götter Namen!"


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