Chronik.Ereignis1036 Besuch im Vanyadâl 16: Unterschied zwischen den Versionen

keine Bearbeitungszusammenfassung
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 153: Zeile 153:
Richeza rieb sich mit beiden Händen über das Gesicht, von unten nach oben und wieder zurück, verharrte mit den Händen über Mund und Nase und starrte ins Feuer. Für einen Moment war ihr, als spüre sie eine zarte Regung in ihrem Leib, knapp über dem Rahjenhügel, sacht, als streife sie eine Feder.
Richeza rieb sich mit beiden Händen über das Gesicht, von unten nach oben und wieder zurück, verharrte mit den Händen über Mund und Nase und starrte ins Feuer. Für einen Moment war ihr, als spüre sie eine zarte Regung in ihrem Leib, knapp über dem Rahjenhügel, sacht, als streife sie eine Feder.


----
'''4. Tsa, mittags'''
'''Autor:''' [[Benutzer:SteveT|SteveT]]
[[Rifada da Vanya|Rifada]] erwachte klamm und steif - ihre selbst im Halbschlaf wachsamen Sinne hatte sie ob irgendeines seltsamen Geräusches aufwachen und hochschrecken lassen.
Es dauerte einen Moment, bis sie realisierte, dass es das Klappern ihrer eigenen Zähne war, die vor Kälte unkontrolliert aufeinander schlugen, welches sie geweckt hatte.
Sie griff sich wütend mit beiden halb tauben Händen an die Wangen und hielt ihren Kiefer fest, bis das Klappern aufhörte. "Reiß dich zusammen, verweichlichte Kuh!", zischte
sie sich selber böse zu. "Bist du auf deine alten Tage eine Rohalsjüngerin geworden, die schon diese leichte Frische nicht ertragen kann?"
An der gestern eingeschlagenen Tür hatten sich Eiskristalle gebildet. Das Pferd aus dem Kloster stand mit gespreiztem Fell neben ihr und glotzte sie mit großen Augen an.
Was sollte sie hier noch lange faulenzen und die Burg beobachten? Sie rappelte sich hoch, ignorierte das Knurren ihres Magens und klopfte sich Dreck, Stroh und Schneeflocken
von der kurzärmeligen Gewandung. Dann führte sie das Pferd ins Freie und saß auf.
Sie ritt langsam aus dem Kiefernhain, auf die freien verschneiten Felder hinaus, die die erkertürmige Burg der Harmamunds ringsum umgaben. Zumindest schien es heute
ein schöner Tag zu werden, der Himmel war weitestgehend klar und blassblau, die Sonne schien zu scheinen, wenngleich sie im Osten natürlich noch nicht über die hohen Bergreihen des Raschtulswalls hinaufgestiegen war.
Rifada hielt ihr langes Schwert in der Hand, was man ruhig auch von der Burg aus schon erkennen können sollte. Sie kam schließlich, um ihre Verwandten zu holen - und wenn die
Harmamunds sie nicht freimütig herausgaben, würde sie schon in wenigen Tagen an der Spitze eines Heerhaufens wieder hier stehen, gebildet aus allen Hörigen, Vasallen, Getreuen und Freunden des Hauses da Vanya, die sie in der Kürze der Zeit zusammentrommeln konnte.
Die Gefangennahme von Richeza und erst recht die ihrer alten Muhme, die keiner Fliege mehr etwas zuleide tat, bedeutete Blutfehde mit allen Konsequenzen! Der jungen Harmamund schien nicht klar zu sein, dass sie damit möglicherweise ganz Ragatien und Bosquirien in einen blutigen und vielleicht jahrelangen Bürgerkrieg führte...
Die Vanyadâlerin hielt ihr Ross vielleicht 100 Schritt vor dem Tor der Feste an - weit genug, um aus der Reichweite von Bogenschützen zu bleiben -, legte den Kopf in den Nacken und brüllte so laut "MO-RE-NAAAA!", dass ihre Adern am Hals dick hervorquollen. Auf dem Torturm der Burg erschienen die behelmten Köpfe zweier Wachen - offenbar aber nicht, der von Morena selbst, weshalb Rifada noch einmal in ohrenbetäubender Lautstärke nach ihr schrie: "MO- RE-NAAAAAAA?!" 
   
   


2.897

Bearbeitungen